Verlobung heutzutage noch "in"?
In meiner Jugendzeit war es so üblich, sich nach einiger Zeit Freundschaft zu verloben und je einen goldenen Ehering zu tragen. Mädchen taten das meist schon ab 17 Jahren, Jungs waren dann so etwa 20 Jahre. Meist wurde dann so etwa nach 2 Jahren geheiratet, aber in einigen Fällen auch wieder entlobt. Meine Frage bezieht sich auf heute, wird da noch verlobt?
13 Antworten
In meiner Jugendzeit war ist stolz, mich auf Drängen des Mädchens zu verloben und an der linken Hand einen goldenen Ehering zu tragen. Doch kam bei mir die Erkenntnis, dass ich mehr auf Männer stehe. Eine Blamage, die Geschenke und den Ring wieder zurückzugeben. Da ich aber im Laufe der Zeit großen Gefallen am Ringetragen fand, habe ich heute eine diverse Sammlung von Silberringen, darunter auch mehrere eheringähnliche, die ich abwechselnd und oft auch an allen Fingern trage. Einen bzw. mehrere Verlobungspartner gibt es da aber nicht.
Ja, stolz bin ich auch, viele Ringe zu tragen, die wie Eheringe/ Verlobungsringe aussehen, nur verlobt / verheiratet war ich noch nie!
Nein, das war in Deutschland noch nie Mode (weder bei meinen Großeltern, noch Eltern oder mir). Das kommt aus den USA und die Schmuckindustrie hat das eine Zeit lang versucht hier auch so als Standard zu etablieren. Das wäre ja auch faktisch doppelter Umsatz für sie.
Das heißt natürlich nicht, dass es keiner machen würde. Durch Spielfilme und co. wurde durchaus der eine oder andere dazu verleitet zu denken, das müsse man so machen.
Aber auch die sogenannte Boulevard- Presse berichtet doch oft, wie sich Prinz X mit High-Society-Girl Y verlobt haben, dazu noch ein Bild von den Verlobungsringen einschließlich Preisangabe!
Nie ist in der Tat ein langer Begriff, deshalb habe ich aber auch erwähnt, wen ich in der Familie befragt habe. Urgroßeltern waren dann nicht mehr dabei. Soweit kann ich es in meinem Familien und Freundeskreis nicht mehr zurückverfolgen.
"Doppelter Umsatz"? Hierzulande war es doch so üblich, zur Verlobung sich die späteren Eheringe anzustecken und am Tage der Hochzeit von der linken zur rechten Hand zu wechseln, jedenfalls nur einmal ein Paar Ringe zu kaufen.
Das Amerikanische Vorbild sieht hier aber einen extra Verlobungsring vor. (dieser wird dann angeblich noch im Preis nach Monatslöhnen ausgewählt...).
Aber ja, wie hier einer schon schrieb: Wenn man plante zu heiraten, dann dauerte bzw. dauert es auch noch heute 1 bis 2 Jahre an Vorbereitungszeit. In dieser Zeit wurden dann auch die Ringe besorgt und so verfahren wie du es gerade beschrieben hast. Oft auch mit Polterabend und co..
Das, ich nenne es mal, künstliche Verloben wie es in der Fragestellung erwähnt ist, was dann auch einen extra Verlobungsring (siehe USA) mit sich bringt, kenne ich wie gesagt nicht aus Deutschland.
Gott sei Dank! Wir leben eben in Deutschland! Ich habe mich auch schon oft über die Medien gewundert, wenn eine Promi-Verlobte einen teuren Schmuckring bekam und der Mann kein Pendant trug. Andere Länder - andere Sitten! Aber man muss diese hier zu Lande nicht einführen, auch wenn sie aus dem hochgelobten Land aus Übersee stammen.
Ich glaube nicht, dass sowas heute noch so angesagt ist. Früher galt das ja auch mal als "Eheversprechen" das einklagbar war. Die Scheidungszahlen besagen ja auch, das selbst die Ehe nicht mehr das ist, was sie mal war.
Vielleicht ist das in eher konservativen, ländlichen Gegenden noch eher verbreitet als in den Städten. Es hat ja auch wirklich nur noch eine romantische bis symbolische Bedeutung. Da zählt es heute wohl mehr, eine gemeinsame Wohnung zu mieten oder gar zu kaufen. Meine Schwiegermutter behauptete, man solle als junges Paar ordentlich Schulden machen, dann käme auch keiner auf dumme Gedanken.
Das heisst aber keinesfalls, dass es keine Verlobung mehr gäbe! Als wir den Entschluss gefasst hatten, heiraten zu wollen (zum jeweils 2. Mal) haben wir das als Verlobung betrachtet. Und weil niemand so auf Verdacht ein paar Ringe einstecken hat, mussten wir welche aus Alufolie basteln. Und das mit etwa 50 Jahren. Romantisch oder bescheuert?
Nö, ich war nie verlobt, bin aber verheiratet (ohne Feier). Ob das nun gut oder schlecht war, kann ich nicht beurteilen, es ist einfach so passiert.
Manchmal denke ich, etwas Wichtiges verpasst zu haben.
Das muss man im Grunde zwangsweise machen, da eine Hochzeit eine gewisse Vorlaufzeit benötigt.
Ich war die letzten Jahre auf geschätzt 20 Hochzeiten(als Fotograf), mit durchschnittlich 80 Gästen. Planungszeit meist so ein Jahr, weil man kurzfristig keine Location für so viele Leute gefunden hätte. In dem Zeitraum war das Brautpaar dann verlobt. Manche haben die Verlobung auch mit ner Party gefeiert. *augenroll*
Im Extremfall gabs dann: Verlobungsparty, Polterabend, Standesamtliche Trauung, kirchliche Trauung, "ich erwarte ein Kind"-Party(aka Babyshower), und ggf. Taufe. Und alles wird als Party/Feier ausgelegt.
Natürlich gibt es auch kleinere kurzfristigere Trauungen. Die sind gefühlt aber die Ausnahme.
Interessant, so ein Hochzeitsfotograf zu sein! Und wieviel % der Bräute hatten da schon sichtbar eine "Wölbung" am Bauch?
" Noch nie Mode?" ... davon bin ich nicht so richtig überzeugt!