Vergleich von Weimarer Republik und DDR bzw. Versailler Vertrag und Potsdamer Abkommen?

3 Antworten

Also der Versailler Vertrag wurde Deutschland ja gewissermaßen aufgezwungen. Deutschland war noch von der Monarchie geprägt und die Demokratie wurde Deutschland aufgewzungen, also gab es eine Demokratie von oben herab. Somit konnte so etwas wie die Dolchstoßlegende entstehen, was Hilter geholfen hat, an die Macht zu kommen. In Weimar gab es auch nur eine Scheindemokratie, es gab also den Reichspräsidenten als Ersatzkaiser. Somit war der Untergang schon vorprogrammiert.

Mit Potsdam war es anders. Dort wurde eine Graswurzeldemokratie beschlossen. Es gab also eine Demokratie von unten herab. Man ging diesmal weiser vor, um eine Wiederholung von Weimar zu vermeiden. In die Geschichte sind die 4Ds eingegangen: Demokratisierung, Dezentralisierung, Denazifizierung und Demilitarisierung. Unter der Dezentralisierung versteht man den Föderalismus, also, dass nicht alles durch den Staat geregelt ist und es vor allem eine Gewaltenteilung gibt. Denazifizierung waren dann die Nürnberger Prozesse und die Demilitarisierung war dann erstmal der Besatzungsstatus und, dass Deutschland erst einmal keine Armee erhält. 

Das Problem dabei war dann allerdings die unterschiedliche Auffassung von den 4 D´s. Stalin hat unter Demokratie den Sozialismus verstanden, die USA ihre westliche Demokratie. 

Paddi27 
Fragesteller
 04.12.2016, 17:53

Vielen Dank !

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teafferman  05.12.2016, 15:38

Ich zitiere mal aus Wikipedia zum Potsdamer Abkommen:

"Der Wert dieser Vereinbarungen besteht darin, dass hierdurch einerseits eine Gesamtverantwortung aller Alliierten (die Vier Mächte) für Gesamtdeutschland festgestellt wurde, andererseits vereinbart wurde, dass in Deutschland demokratische politische Parteien und Gewerkschaften von den Besatzungsbehörden zu gestatten waren."

Daraus ergibt sich absolut NICHT, dass eine Graswurzeldemokratie BESCHLOSSEN  wurde. Denn das wäre ja schlicht nicht möglich. Schließlich haben sich hier die Siegermächte ebenso wie beim Versailler Vertrag geeinigt.

Es ENTSTAND auch keine Graswurzeldemokratie. Denn eine solche kann keine Siegermacht mal eben so per Vertrag mit anderen Siegermächten beschließen. Die Bedeutung des Wortes Graswurzeldemokratie schließt diese Möglichkeit aus. 

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Anthropos  05.12.2016, 16:03
@teafferman

Unter einer Graswurzeldemokratie verstehe ich, dass zuerst der Bürgermeister gewählt wird und es dann immer höher bis zum Bundeskanzler geht. In Weimar war das ja gerade andersherum.

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teafferman  06.12.2016, 07:38
@Anthropos

Dann verstehst Du das Wort falsch. Graswurzeldemokratie bedeutet, dass sich die einzelnen BürgerInnen eigeninitiativ um die Belange ihrer politischen Gemeinschaft kümmern. Unabhängig von irgendwelchen politischen Titelträgerchen. Sondern sie im Gegenteil durch ihre Aktivität von ihrem Willen in Kenntnis setzen und die Berücksichtigung desselben einfordern. 

Graswurzeldemokratie ist deshalb umfassender als Demokratie. 

Wobei das Wort Demokratie sich von demos kratos ableitet = das Volk herrscht. Leider wird allgemein darunter heute verstanden, das Volk wählt und schert sich danach nicht mehr um seine Angelegenheiten. 

Deshalb wurde abgrenzend das Wort Graswurzeldemokratie erfunden. 

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Also, Du fragst mehr nach den Kriterien als nach den Fakten?

Ich sage mal: Die Beteiligten (in Potsdam nur die drei oder vier Siegermächte), in Versailles alle der Siegernationen

Auch dass es sich bei der einen Sache um einen Vertrag handelte, auch wenn er natürlich nicht frei verhandelt werden konnte (nach einem verlorenen Krieg logisch), während in Potsdam die Allierten sich als Regierung Deutschland sahen.

So war dann auch die DDR kein faktisch souveräner Staat, die BRD eigentlich auch nicht, aber die Westmächte akzeptierten sie de fakto und respektierten sie.

Interessante Fragestellung, stelle sie in abgewandelter Form hier rein

http://geschichte-forum.forums.ag/t1017-vergleich-nachkriegsordnungen-im-ersten-und-zweiten-weltkrieg#10877

Paddi27 
Fragesteller
 04.12.2016, 19:25

Danke für die Antwort !

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teafferman  05.12.2016, 16:00

"So war dann auch die DDR kein faktisch souveräner Staat, die BRD eigentlich auch nicht, aber die Westmächte akzeptierten sie de fakto und respektierten sie."

Daraus ließe sich schlussfolgern, dass die Sowjetunion die DDR nicht als demokratischen Staat mit ihrem Grundgesetz akzeptierte und respektierte. Dann stellt sich aber sehr ernsthaft die Frage,

Wie bitte war dann die friedliche Revolution möglich?

Ich möchte jetzt hier nicht tiefer in die Geschichte der DDR eintauchen. Allerdings sind mir einige FAKTEN über die DDR bekannt,, welche belegen, dass die Sowjetunion die aus Deutschen bestehende Regierung der DDR mehr als ein Mal von geplanter Ignoranz der eigenen Verfassung abhalten musste. 

Kannst Du online recherchieren. Darf Dir das eigene Land wert sein.  

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Naja, lies doch einfach mal die beiden Verträge Versailler Vertrag und Potsdamer Abkommen online nach. Wenn Du da keine Unterschiede und keine vergleichbaren Fakten zu findest, dann hast Du sie nicht gelesen und  wohl den Hintergrund beider Verträge nicht gelernt oder verstanden. 

Dir selbst und Deiner eigenen Zukunft zuliebe solltest Du Dir aber die Mühe ernsthaft wert sein. Denn eine Wiederholung beider Hintergründe können wir uns schlicht nicht leisten. Nicht, weil wir so klein und schwach sind. Sondern weil uns dann auch voraussehbar alle KKW und Atommülldeponien um die Ohren fliegen werden. 

Abgesehen von den Folgen, welche eine Bombardierung mancher chemischen Produktion in unserem Staat nach sich ziehen würde. Und über den biologischen Unsinn, der auf deutschem Boden betrieben wird und uns dann um die Ohren fliegen kann, will ich gar nicht erst nachdenken. 

Es gibt also offensichtlich mindestens eine Gemeinsamkeit. Und dann gibt es mehr als einen Unterschied. 

Wir haben absolut keinen Anlass uns einzubilden, dass es eine Wiederholung von Potsdam geben wird, sollten wir noch ein Mal in einen Blutrausch verfallen. Entsprechende Versprechen wurden in der Vergangenheit hier und da von führenden Politikern gut begründet geäußert. 

Angesichts der Tatsache, dass führende Politiker der großen Volksparteien schon länger von einer Wiederholung öffentlich träumen und durchaus einigen Aufwand in diese Richtung nachweislich betreiben

stellt sich die Frage

Welchen Aufwand ist Dir persönlich die Zukunft Deines Lebens wert?

Wer seine Geschichte nicht kennt, hat keine Identität. 

Wer seine Geschichte nicht kennt, kann nicht aus ihr lernen und wird sie also wiederholen. - Wie bereits festgestellt: 

Wir können uns eine Wiederholung nicht leisten, denn wir werden sie nicht überleben. 

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Warum nur ein Vergleich zwischen Weimar und DDR, aber nicht zwischen Weimar und BRD? 

Warum kein Vergleich zwischen DDR und BRD?

Ist es von Schule so nicht vorgegeben? Und Du glaubst ernsthaft, mehr als Schule vorgibt braucht Dich nicht interessieren?

Unter Umständen, die ich durchaus ausführen könnte, schneidest Du Dir damit massiv ins eigene Fleisch. 

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Deine Frage wurde nicht beantwortet?

Es geht um DEIN Abitur. Nicht um meines. Beide Vergleiche könnte ich tatsächlich unvorbereitet ausführlich führen. Das gehört für mich zur Allgemeinbildung. Und zu gelebter Vaterlandsliebe. 

Tatsächlich tut Dir hier kein Mensch einen Gefallen, wird Deine Frage beantwortet. Mal abgesehen davon, dass es sich um zwei Fragen handelt und beide Fragen nach jeweils eigenem Wissen und eigenem Verständnis von jeder Person selbst beantwortet gehören in diesem Staat. 

Meine Meinung. 

Denn wer sich nicht diese Mühe wert ist

Der fällt leicht auf die seit Jahren von führenden Politikern und den Medien der Häuser Springer und Burda betriebenen Volksverhetzung nach dem Vorbild Goebbels herein

Der erschrickt nicht, wenn Gabriel öffentlich davon träumt, Deutschland in einen neuen Krieg führen zu können - trotz Wortlaut des 2+4-Vertrages, hier explizit der Präambel. Welche mit gutem Recht als verbindlich verstanden werden sollte. 

http://www.documentarchiv.de/index.html

Da findest Du die Originale digitalisiert. 

Tatsächlich wird die Güte Deines Verständnisses der hier zur Diskussion stehenden Themenkomplexe Einfluss auf Deine Zukunft haben. Davon darfst Du ausgehen. 

5.000 Zeichen reichen einfach nicht aus, um beide Themenkomplexe, welche Du hier so hingedatscht hast, angemessen behandeln zu können.