5 Antworten

Von Experte satian bestätigt

Das würde ich nicht unterstellen. Ich würde eher fragen, welche Vorstellung du ( oder "man man allgemeinen" ) von Yoga hat.

Das Yoga, das wir heute kennen ( unter dem wir hier zumeist Hatha-Yoga verstehen ) ist in dieser Form erst nach Buddha entwickelt worden. Und, auch im Buddhismus gibt es das Wort "yoga". Dort bedeutet, es seinem Ursprung nach "Joch" ( oder auch "Abhängigkeit von... )

Dazu müsstest du mal einen ganzen Text oder Satz aus Yoga-Wiki hier zitieren, um sagen zu können, ob ihre Darstellung "falsch, nicht genau wiedergegeben" oder gar "fake" ist ( was ich nicht glaube ).

Ich meine, lies mal irgend etwas über den Buddhismus ( oder guck eine Doku ): du wirst praktisch nichts finden, in dem keine falschen Darstellungen wiedergegeben werden, keine Missverständnisse wiederholt, keine Verwechslungen mit anderen Religionen stattfinden, oder ungenauen Erklärungen gegeben werden !

Das liegt in der Natur der Sache. Denn, die allerwenigsten sind tatsächlich Kenner der Lehre des Buddha - auch bei Yoga-Wiki.

Schau dir dazu nur mal die unzähligen "Buddha-Zitate" an. Mindestens 90% davon stammen gar nicht vom Buddha - viele noch nicht mal von buddhistischen Lehrern. Aber, sie werden weiter verbreitet. Und, je öfter, umso mehr Menschen glauben, Buddha habe so etwas gesagt....

Dahinter steckt keine "böse Absicht" ( kein "Fake" ), sondern einfach "Unwissenheit" bezüglich der Lehren )....

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Separota 
Fragesteller
 28.12.2020, 15:08

Hätte der Buddha solche Praktiken wie Kapalabhati oder Wechselatmung(Pranayama) akzeptiert? Wie stand der Buddha dazu?

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Buddhismus  28.12.2020, 15:28
@Separota

Ich selbst kenne nur Pranayama. Aber, diese Techniken werden in den überlieferten Reden nicht erwähnt. Also kann ich nicht sagen, wie der Buddha dazu stand.

Er war tolerant, was die Praktiken anderer betraf, Aber, er hat auch in vielen Gesprächen deutlich gemacht, worauf es IHM ankam ( die "Befreiung vom Leiden" = "Die vollkommene Erkenntnis" = den"Austritt aus dem Kreislauf der Wiedergeburten" = "Erleuchtung" ).

Darüber hinaus hat er wenige Worte über "anderes" gemacht. Er hätte vielleicht gesagt, dass manche Übungen Zeitverschwendung ( auf dem Weg zu dem Ziel, das er in Aussicht stellte ) sind.

Ähnlich, wie er auch alle möglichen "Spekulationen" für nutzlos erklärte: https://youtu.be/2BxwJmYzEa8 ...

Aber, "akzeptiert" ? Warum nicht ? Es liegt ja an jedem Einzelnen, welchen Weg er gehen, womit er/sie sich beschäftigen möchte...

Buddha hat aber die Dringlichkeit der Übung mal mit einem Gleichnis verdeutlicht ( Übersetzung von Nyanaponika Mahathera ):

"Kann es dringlicheres zu wissen geben, als das Wissen vom Weg zur Leidenserlösung? Kann es dringlicheres zu tun geben, als das Gehen auf diesem Wege? Wenn wir uns in einem brennenden Haus befinden, ist da nicht jedes Tun und Denken töricht, das anderem dient, als dem Entrinnen aus diesen uns bedrohenden Flammen? Daher sagt der Buddha: "Dies allein lehre ich euch jetzt wie ehemals:das Leiden und die Aufhebung des Leidens."

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Separota 
Fragesteller
 28.12.2020, 17:56
@Buddhismus

Ich hab noch gehört von Dharmalehrern, dass Menschen, die lange Zeit das yogische Pranayama geübt hatten, große Schwierigkeiten mit der buddhistischen Übung der Atembetrachtung haben. Die beiden Methoden harmonieren nicht miteinander. Daraus ist abzuleiten, dass Buddha nicht beides gelehrt haben kann. Stimmst du dem zu?

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Buddhismus  31.12.2020, 17:27
@Separota

SORRY ! Ich hatte deine Frage nicht gelesen. Ja, dem würde ich auf jeden Fall zustimmen, denn die "Atembetrachtung" ist etwas völlig anderes als Pranayama. Selbst Menschen, die vorher kein Pranayama geübt haben, haben oft Probleme mit der "einfachen Betrachtung des Atems". Viele meinen, sie müssten ihren Atem irgendwie kontrollieren, z.B. "ruhiger oder tiefer atmen" - was aber Unsinn ist...

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Es existieren unzählige Aussagen zu und über Buddha. Neben den zutreffenden dürften die wenigsten anderen "echte" Fake News sein, vielmehr persönliche Meinungen, Teilkenntnisse, Irrtümer.

  • [...] der Buddha Yoga gemacht, was aber nicht stimmt

Während seiner "Ausbildungszeit" bei Alara Kalama und Uddaka Rāmaputta hat er sicherlich yogische Elemente praktiziert. Aber da war er noch kein "Buddha". Über seine Atemübungen wird auch im Pali-Kanon berichtet.

  • Er hat sie verworfen. Steht im Palikon

Wenn es im Pali-Kanon heißt, er habe diese später verworfen, dann muß das m. E. nicht unbedingt bedeuten, daß er sie als wertlos bezeichnete, sondern daß er die damit erreichbaren Ziele erreicht hatte und nunmehr "andere Methoden" brauchte, um sein (neues/eigenes) spezifisches Ziel zu verwirklichen.

  • Meditieren wie Buddha hieße als Atemübungen, Asanas und Meditation zu kombinieren

Meditieren kann man auch ohne Asanas und/oder Atemübungen. Der Lotossitz hat hier lediglich Bedeutung als stabile Körperhaltung, Atemübungen in buddhistischer Hinsicht sind keine aktiven Lenk-Bemühungen sondern passive Beobachtung als Achtsamkeitsübung.

  • Meditieren wie Buddha hieße aber auch ein einfaches Leben zu führen

Nun, man kann auch inmitten eines "komplizierten" Lebens meditieren. Aber ein "einfaches Leben" ist durchaus eine sehr gute Voraussetzung für Meditation.

Separota 
Fragesteller
 28.12.2020, 10:22

Du hast selbst geschrieben(alte Frage beantwortet), der Buddha habe solche Übungen verworfen, weil sie wirkungslos waren.

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satian  28.12.2020, 13:11
@Separota

Da hast du Recht, das war von mir etwas unglücklich formuliert, da ich damals meinen Fokus isoliert nur auf (das buddhistische Ziel) "Erwachen" gerichtet hatte.

Wie du vermutlich weißt, geht es im Hinduismus/Yoga ja um den Atman, während sich der Buddhismus um den Anatman dreht.

Yoga-Übungen haben neben dem spirituellen Ziel ja auch Bedeutungen für die körperliche Gesundheit (was heute besonders bei uns im Westen im Vordergrund steht), was im Buddhismus nicht mehr wichtig ist, da es in dieser Hinsicht nur noch darum geht, den Körper soweit zu erhalten, wie es für die Praxis nötig ist. Allerdings ist mir nicht bekannt, daß Buddha seinen Anhängern von der Beschäftigung mit Yoga abgeraten hätte. Nun, vermutlich waren deren damalige Lebensbedingungen nicht so "ergänzungsbedürftig" wie die unsrigen heute. Als Laienanhänger finde ich Yoga interessant und nützlich, ordinierte Mönche und Nonnen haben aber genügend andere, dringendere Aufgaben. Yoga könnte hier eventuell bei körperlichen Beschwerden als eine Art "Medizin" eingesetzt werden.

Es gibt aber auch buddhistische Gruppen, die das anders sehen - denk nur mal an das Shaolin-Kloster - aber das hat mit dem ursprünglichen Buddhismus nur noch marginal zu tun.

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Separota 
Fragesteller
 28.12.2020, 17:54
@satian

Ich hab noch gehört von Dharmalehrern(Zen-Kloster Badmeinberg), dass Menschen, die lange Zeit das yogische Pranayama geübt hatten, große Schwierigkeiten mit der buddhistischen Übung der Atembetrachtung haben. Die beiden Methoden harmonieren nicht miteinander. Daraus ist abzuleiten, dass Buddha nicht beides gelehrt haben kann. Stimmst du dem zu?

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satian  28.12.2020, 18:25
@Separota

Ich habe zwar schon verschiedene Atemübungen praktiziert, kann aber mit Experten auf diesem Gebiet nicht mithalten, sondern kann nur von meinen eigenen Erfahrungen berichten.

  •  große Schwierigkeiten mit der buddhistischen Übung der Atembetrachtung haben

Das halte ich durchaus für möglich, denn jede lang geübte Praxis geht teilweise in einen Automatismus über. Allein schon beim alltäglichen "gehen" müssen wir nicht mehr bewußt darüber nachdenken, welche unserer Muskeln wir dazu wie und wann bewegen müssen. Es ist also denkbar, daß bei Yoga-Praktikern anfangs eine Tendenz zu "aktivem eingreifen" auftritt. Aber ich bin sicher, daß bei derart geschulten Personen diese Schwierigkeit nicht lange anhält. Ansonsten betrifft es durchaus nicht nur Yoga-Atmung-Übende, auch völlig unvorbelastete Beginner haben häufig Probleme damit, wenn ansonsten autonom ablaufende Vorgänge plötzlich beobachtet werden, der Atemrhythmus ändert sich usw.

  • Die beiden Methoden harmonieren nicht miteinander

Sie haben eben andere Zielrichtungen, es ist keinerlei Wertung damit verbunden.

  • Daraus ist abzuleiten, dass Buddha nicht beides gelehrt haben kann

Praktiziert hat er sicherlich beide, gelehrt aber nur die Atembetrachtungen, weil diese dem Zweck der Beruhigung und Vertiefung zuträglicher waren. Auch diese waren nur "Mittel zum Zweck" und wurden bei Bedarf durch andere Übungen ersetzt.

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EHRLICH: Ich als Nichiren-Buddhist kann Dir das nicht sagen,

ABER: Es ist kein Problem: WENN falsche Nachricht über Buddha verbreitet wurde, dann hat er sich dafür bedankt und darüber gefreut, weil es eine Herausforderung war, an der er wachsen konnte!

Es geht im Buddhismus um spirituelles Wachstum und dem Erkennen dessen was WAHR ist .... obwohl das keiner erkennen kann - .... das ist ja das mystische....

WENN FakeNews über Buddha verbreitet werden sollten (wovon ich nichts weiß und was mich auch nicht interessiert) ... dann wäre das nicht das geringste Problem: Weder für Buddha, noch für diejenigen, die seine Lehre ein wenig verstanden haben!

Separota 
Fragesteller
 28.12.2020, 14:29

Naja... Wenn das Gerücht „Morden, vergewaltigen, rauben“ in seiner Lehre verbreitet wird. Dann hätte Buddha sicherlich etwas dagegen.

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HeinrichZille  28.12.2020, 15:23
@Separota

Sicher - doch würde er nur das tun, was er auch so getan hat: Darüber aufklären.

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Buddhismus  28.12.2020, 15:30
@Separota

DER BUDDHA kann nur nichts mehr dagegen sagen ( oder "dagegen sein" ). Er ist seit mehr als zweieinhalb Jahrtausenden tot...

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satian  28.12.2020, 16:30
@Buddhismus

Ja, und ich meine, da müssen jetzt "wir" einspringen, sofern so eine Aussage überhaupt diskussionswürdig ist. Als "schlechtes Beispiel" siehe den Beitrag von ewigsuzu.

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Buddhismus  28.12.2020, 16:42
@satian

Hat "ewigsuzu" hier etwas "beigetragen ?

Ich lese und höre nur dauernd Sachen... Echt, wenn ich nicht schon welche hätte, bekäme ich davon "graue Haare" 😉. Aber, es müssen ja dauernd Menschen zu Themen antworten, von denen sie herzlich wenig wissen. Es scheint zu genügend, dass sie "schon mal was davon gehört haben"... MIR wäre so etwas peinlich. Von Mathematik oder Motoren, oder auch Fußball habe ich zu wenig Ahnung, als dass ich dazu irgend eine Antwort verfassen würde....

Seltsame Welt 😵

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satian  28.12.2020, 16:52
@Buddhismus

"Beigetragen" wäre etwas zuviel Lob😉. Ich wollte den Beitrag vorher noch kopieren - aber da war er schon gelöscht. (Ich hatte ihn vor Absendung meiner kurzen Antwort gemeldet, weil er 1. abwertend formuliert war und 2. keine Antwort auf die Frage war. Nur den Anfang habe ich noch aus meiner EMail-Benachrichtigung - ich stelle ihn informationshalber mal hier rein: „Ich hab son Mistzentrum fast vor der Haustür, das sind alles abgehobene Juppies. Leute mit viel Geld die tun a... ").

Auch ich vermeide ebenso wie du, auf Fragen zu antworten, wo ich wenig Ahnung habe. Das gilt sogar für "unser Lieblingsthema", wo ich doppelt vorsichtig bin, seit sie mich zum "Experten" raufgehievt haben😉.

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Buddhismus  28.12.2020, 17:05
@satian

Ja, genau, das wollte ich schon mal fragen: wie hast du das "geschafft" ? Es freut mich wirklich, dass du das nun "bist" ( denn du antwortest immer sehr besonnen und fundiert ).

Und, was solche Kommentare wie oben angeht: die bekomme ich ca. ein mal die Woche auf meinem Kanal... Die "Krönung" war neulich: "Der Dalai Lama tötet Muslime in Myanmar" 😵. Puhhh...Das muss und will ich nicht mehr beantworten ( wird gelöscht )...

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Es is ne Religion. Alles ist zugleich richtig und falsch, kommt auf den Blickwinkel drauf an.

Es gab da mal was zwischen Buddha(Siddhartha Guatama) und Yoga.

Das was ich weis oder besser so habe ich gehört: Buddha hat ja in askese gelebt (nach hinduistischer Weise), da hat er auch yoga praktiziert. Später als er diese Gruppe verlassen hatte, hat er begonnen zu meditieren und ist somit zur Erleuchtung gekommen. Danach hat er nur die Mediation gelehrt und nicht Yoga.

Hoffe konnte dir bissl weiterhelfen ;-)

In welchem Link/Textstelle spricht Yoga Vidya von Yoga und Buddha?

Woher ich das weiß:Hobby – Bin Theravada-Buddhist
KatiS4YI  28.12.2020, 16:15

Wobei auch Meditation in die Yogischen Traditionen gehört. Diese Trennung von Yoga als Körperübung und Meditation als etwas anderes gibt es in Indien nicht. Körperübung, Atemübung, Abkehr von Sinnesgenüssen, Kontemplation und Schriftstudium, Meditation und das Erlangen von Samadhi sind alles verschiedene Bausteine von Yoga. Es gehört alles zusammen. Allerdings gibt es viele Unterströmungen, die verschiedene Schwerpunkte setzen. Das kann Askese sein (manche Yogis besitzen nicht mal ein Kleidungsstück), es kann Tapas (z.B. Yogis die ein bestimmtes Opfer in Form einer Handlung oder Körperübung bringen) in unterschiedlichen Ausprägungen sein, es kann eine Geisteshaltung sein, wie z.B. die Nagas, die in allen Körpern stets die Vergänglichkeit sehen usw. Die Ausprägungen von Yoga sind unendlich vielfältig, drehen sich im Kern aber alle um die Befreiung aus dem Kreislauf von Tod und Wiedergeburt.

Ich bin kein Buddhist, insofern weiß ich nicht, was die Buddhisten über Siddharta Gautama lehren. Seine Wurzeln sind in einer yogischen Kultur. Sein Weg war immer ein Yogaweg. Er hat verschiedenes probiert, die Askese bis zum Extrem, und hat erkannt, was funktioniert und was nicht und hat durch Meditation Erkenntnis über das Selbst erlangt. Von da an hat er den Weg des Daharma gelehrt. Im Yoga steht Dharma für Leben im Einklang mit der großen Ordnung des Universums. Das kann für jeden ein wenig anders aussehen, d.h. einer lebt mehr körperbetont, ein anderer meditiert mehr, der nächste übt sich in Karma-Yoga usw. Nichts davon ist falsch solange es dem individuellen Leben an seinem ihm zugedachten Platz in der Schöpfung entspricht. Ob Siddharta sich dann in späteren Jahren mit irgendwelchen anderen Schulen/Denkrichtungen verworfen hat, ist eigentlich egal. Dharma bleibt Dharma.

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Separota 
Fragesteller
 28.12.2020, 17:53
@KatiS4YI

Ich hab noch gehört von Dharmalehrern, dass Menschen, die lange Zeit das yogische Pranayama geübt hatten, große Schwierigkeiten mit der buddhistischen Übung der Atembetrachtung haben. Die beiden Methoden harmonieren nicht miteinander. Daraus ist abzuleiten, dass Buddha nicht beides gelehrt haben kann.

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KatiS4YI  28.12.2020, 21:26
@Separota

Kann sein. Ich war nicht dabei und bin auch kein Buddhist.

Pranayama sind Techniken, die die Atmung modulieren. Atembetrachtung ist meinem Verständnis nach nur zuschauen und nichts ändern. Kann schon sein, dass das jemandem schwer fällt, der bisher immer den Atem bewußt verändert hat. Ich kenne und nutze beides, jedes verfolgt einen anderen Zweck.

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