V: Du sollst nicht töten - wie ist das Gebot gemeint?

19 Antworten

Das Gebot: ,,du sollst nicht morden" bezieht sich ausschließlich auf Menschen.

Warum kann man das sagen? Ganz einfach, Gott hat das Essen von Tieren erlaubt. Dazu heißt es unter anderem in Gottes Wort der Bibel:

Alle Tiere, die am Leben sind, können euch als Nahrung dienen. So wie ich euch die grünen Pflanzen gegeben habe, gebe ich euch auch sie. 4 Nur Fleisch mit seinem Leben — seinem Blut — dürft ihr nicht essen. 5 Außerdem: Ich werde für euer Blut — euer Leben — Rechenschaft fordern. Ich werde von jedem Lebewesen Rechenschaft fordern. Und ich werde jeden Menschen für das Leben seines Bruders zur Verantwortung ziehen. 6 Wer das Blut von Menschen vergießt, dessen Blut wird durch Menschen vergossen werden, denn Gott hat den Menschen in seinem Bild gemacht. (1.Mose 9:3)

Bedeutet das, dass Christen einfach nur so zum Spaß Tiere töten dürfen? Auf gar keinen Fall! Warum nicht?

Weil Gott das tötet von Tieren, ausschließlich zu Nahrungszwecken und zum Zweck der Einkleidung erlaubt hat. Christen müssen sich an Gott ein Beispiel nehmen und sich von Gottes Haupteigenschaft der Liebe leiten lassen (Epheser 5:1/2, 1.Johannes 4:8).

Dazu heißt es unter anderem:

Der Gerechte kümmert sich um seine Haustiere, aber der Böse ist selbst in seinem Erbarmen grausam. (Sprüche 12:10)

Und auch:

Alles, was ihr tut, soll mit Liebe geschehen. (1.Korinther 16:14)

Siehe dazu auch: 2.Mose 23:5,12 und Jona 4:11 

GrandVoyager 
Fragesteller
 06.06.2021, 01:20

Wenn jedoch alle Lebewesen Gottes Schöpfung sind,. wieso legitimiert Gott das töten von anderen Tieren, aber nicht das töten von Menschen untereinander (Kannibalismus)? Kommt dem Menschen vor Gott gegenüber anderen Tieren eine Vorzugsbehandlung zu?

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Aurofons  06.06.2021, 01:48
@GrandVoyager

Ja, Menschen haben ein Seele. Darum sagt man bei Tieren, sie verenden.

Matthäus 10,28: Und fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, und die Seele nicht können töten; fürchtet euch aber vielmehr vor dem, der Leib und Seele verderben kann in der Hölle.
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Bannanenesser  06.06.2021, 01:55
@GrandVoyager

Ursprünglich war es so, dass die Menschen reine Pflanzenfresser waren (1.Mose 1:29,30). Gott hat es ursprünglich nicht so vorgesehen, dass Menschen Tiere essen sollen. Seit dem Sündenfall allerdings, hat sich so einiges geändert. Seit dem erlaubt Gott es den Menschen. Das wird sich wahrscheinlich allerdings ändern, wenn Gott wieder über die Erde zu regieren beginnt (Jesaja 11:6-9).

Ob die Menschen in Gottes Augen mehr wert sind als Tiere? Ja, der Mensch ist sogar viel mehr wert als ein Tier!

Aus welchem Grund?

Ganz einfach, der Mensch ist laut Bibel kein Tier. Er wurde im Gegensatz zu den Tieren, im Ebenbild Gottes geschaffen. Gott hat ihn also dazu geschaffen, seine Eigenschaften wiederzuspiegeln. Kein Tier kann bspw. so lieben wie der Mensch. Auch sollte der Mensch von Anfang an über die Tierwelt herrschen.

In Gottes Wort der Bibel heißt es dazu:

Weiter sagte Gott: „Wir wollen Menschen machen in unserem Bild, die uns ähnlich sind. Sie sollen über die Fische des Meeres, die fliegenden Tiere des Himmels und die Haustiere herrschen, über die ganze Erde und über jedes kriechende Tier, das sich auf der Erde bewegt.“ 27 Dann erschuf Gott den Menschen in seinem Bild, in Gottes Bild erschuf er ihn. Als Mann und Frau erschuf er sie. 28 Auch segnete Gott sie und sagte zu ihnen: „Seid fruchtbar und vermehrt euch, bevölkert die Erde und nehmt sie in Besitz. Ihr sollt über die Fische des Meeres herrschen, über die fliegenden Tiere des Himmels und über jedes Lebewesen, das sich auf der Erde bewegt.“ (1.Mose 1:26)

Und in Übereinstimmung damit, sagte auch Jesus Christus:

Was zahlt man schon für fünf Spatzen? Zwei Münzen, die kaum etwas wert sind. Doch Gott vergisst keinen einzigen von ihnen. 7 Und sogar die Haare auf eurem Kopf sind alle gezählt. Habt keine Angst: Ihr seid mehr wert als ein ganzer Spatzenschwarm. (Lukas 12:6) 

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GrandVoyager 
Fragesteller
 06.06.2021, 01:59
@Aurofons

Tieren eine Seele abzusprechen scheint mir ziemlich vermessen zu sein. Kann mir kaum vorstellen, dass das Gottes Worte sind.

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OhNobody  06.06.2021, 07:36
@GrandVoyager

Weder der Mensch noch das Tier haben eine Seele, die nach dem Tod irgendwo weiterlebt.

Die Bibel sagt, dass wir mit Beginn unseres Lebens eine "lebende Seele" wurden. Wir bekamen keine Seele, die nach dem Tod irgendwo hinfliegen würde, sondern wir selbst SIND lebende Seelen:

"Und Jahwe Gott bildete den Menschen, Staub von dem Erdboden, und hauchte in seine Nase den Odem des Lebens; und der Mensch WURDE eine lebendige Seele." (1. Mose 2:7, EB)

Wie geht es mit uns weiter, da wir ja wegen der Sünde unserer Ureltern unvollkommen sind?

"Die Seele, die sündigt — sie selbst wird sterben." (Hesekiel 18:4)

Wir alle sind dem Tod unterworfen. Was ist das für ein Zustand — der Tod?

"... was aber die Toten betrifft, sie sind sich nicht des geringsten bewußt, auch haben sie keinen Lohn mehr ... Alles, was deine Hand zu tun findet, das tu mit all deiner Kraft, denn es gibt weder Wirken noch Planen, noch Erkenntnis, noch Weisheit in dem Scheọl [Grab], dem Ort, wohin du gehst." (Prediger 9:5, 10)

Mit anderen Worten: nach dem Tod kehren wir dahin zurück, wo wir uns vor unserer Geburt befanden: in den Zustand der Nichtexistenz:

"Im Schweiße deines Angesichts wirst du Brot essen, bis du zum Erdboden zurückkehrst, denn aus ihm wurdest du genommen. Denn Staub bist du, und zum Staub wirst du zurückkehren.“ (1. Mose 3:19)

Wir leben nach unserem Tod also nirgendwo weiter, weder im Himmel, noch in einer Qualhölle (die die Bibel sowieso nicht lehrt).

Was bleibt von uns übrig? Wir bleiben in Erinnerung bei Gott. Er hat uns sozusagen in ein "Erinnerungsbuch" eingeschrieben:

"Deine Augen sahen sogar den Embryo von mir, Und in dein Buch waren alle seine Teile eingeschrieben Hinsichtlich der Tage, da sie gebildet wurden Und unter ihnen noch nicht einer da war." (Psalm 139:16)

Gott hat gewissermaßen unseren genetischen Bauplan aufgezeichnet (DNS). Anhand dieses Bauplans kann er uns neu erschaffen. Genau das versprach Gottes Sohn — Jesus Christus:

"Wundert euch nicht darüber, denn die Stunde kommt, in der alle, die in den Gedächtnisgrüften [Gräbern] sind, seine Stimme hören und herauskommen werden ... zu einer Auferstehung des Lebens" (Joh. 5:28, 29)

Gott führt also Buch über jeden von uns und kann uns nach unserem Tod wieder zum Leben auferwecken:

"Und ich sah die Toten ... und Buchrollen wurden geöffnet. Aber eine andere Buchrolle wurde geöffnet; es ist die Buchrolle des Lebens. Und die Toten wurden nach den Dingen gerichtet, die in den Buchrollen geschrieben sind, gemäß ihren Taten" (Offb. 14:12)

Wo werden wir leben, wenn Gott uns durch seinen Sohn auferweckt?

Eine begrenzte Anzahl wird gemäß Offb. 7:4 zu himmlischem Leben auferweckt. Und der große Rest von uns?:

"Die Gerechten selbst werden die Erde besitzen, Und sie werden immerdar darauf wohnen." (Psalm 37:29)

Wir werden also das wiedererlangt haben, was Adam und Eva verloren haben: ewiges Leben auf einer paradiesischen Erde in Glück und Frieden.

Dann wird es keinen Tod mehr geben:

"Und er wird jede Träne von ihren Augen abwischen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch wird Trauer, noch Geschrei, noch Schmerz mehr sein. Die früheren Dinge sind vergangen.“ (Offb. 21:4)

Diese schöne Hoffnung dürfen alle Menschen haben.

Tiere haben solch eine Hoffnung nicht. Nur der Mensch hat von Gott diese Hoffnung bekommen.

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GrandVoyager 
Fragesteller
 06.06.2021, 09:52
@OhNobody

Auch wenn ich vieles aus der Bibel nicht glaube, möchte ich dich für deine Kenntnisse davon beglückwünschen, du bist wirklich gut im rezitieren. Nein, das meine ich nicht ironisch.

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Goldlaub  06.06.2021, 02:42

Und wenn das Töten von Tieren im Grunde nur in Ausnahmefällen ethisch ist? Wenn keine andere Nahrung da ist, nur dann! Er gab ja Adam und Eva zum Essen Früchte des Feldes, Nüsse und Wurzeln. Töten war nicht vorgesehen. Und nur, weil Christen nicht mehr im Paradies sind, wo alles Eierkuchen ist, vermeinen sie, sich nicht an "paradiesische" Umgangsweise halten zu müssen: Außerhalb des Paradieses MUSS sich der Mensch nicht an das Gebot der Liebe halten, die Umwelt und ALLE Gschöpfe Gottes zu achten. Mein Gott, wie dämlich ist es, zu sagen, ich achte die Kinder ja, die Ich missbrauche; ich achte die Tiere ja, die ich töte. Ich achte ja meinen nächsten, dem ich so einen Unfug erzähle! Ausnahmefall ist heutzutage nicht mehr vertretbar. Es gibt genug Lebensmittel, um nicht töten zu müssen. Es gab wirklich Menschenfresser vor einiger Zeit. Denen ihr Gott hat nicht verboten, Menschen zu töten und zu essen. Ich seh keinen großen Unterschied. Der christliche Gott erlaubt ja nur auf anderer Eben ebenfalls das töten? Und was ist das für ein Gott, der Töten überhaupt verbietet, ist der nicht viel großertiger als der Gott der Kannibalen oder ein anderer Gott, der töten erlaubt? Aber auch Christen leben gern feudal und frönen ihrer Genusssucht. Wer möchte abstreiten dass das nicht gut ist? Gott hat ja auch nicht verboten, Kinder zu missbrauchen. Ist es nicht zum Kotzen, wenn die Bibel so undefiniert befolgt wird. Es ist auch nicht schlimm, Menschen zu töten, laut Bibel. Kain wurde sogar von Gott protegiert. Was, wenn sich einer engstirnig darauf beruft? Leute, werdet im Innern und im Geist zu Menschen, und sucht euch nicht immer wieder widersprüchliche Stellen, je nach Bedarf, aus der Bibel. Es ist keine Sünde, aus Liebe zu Tieren sie nicht zu töten. Wie kann das Gegenteil auch sündenfrei sein? Wo ist die Liebe beim Töten? Christen legen so großen Wert darauf, dass Gott will, dass man freiwillig zu ihm kommt. Aber dass der Mensch freiwillig auf das Töten von Tieren verzichtet, gehört nicht zu diesem Prinzip? Gott, hab Gnade mit denen, die einfältig sind. Oder doch nicht? Was, wenn sie sich darauf berufen, ja klar sind wir einfältig. Aber das ist ja gut. Denn den geistig Armen hat Jesus das Himmelreich versprochen ....! Ohje, ohje, ohje ... ;-)

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Du sollst nicht töten

steht so nicht in der Bibel. Dort steht:

Einer der ärgerlichsten Fälle war für mich immer die Übersetzung des Sechsten Gebotes: »Du sollst nicht töten«. In dieser Form wird das Zitat in den Dienst der unterschiedlichsten Anliegen gestellt: des Pazifismus, der Tierrechte, des Kampfs gegen Todesstrafe oder Abtreibung.
Gewiß ist »töten« auf deutsch ein umfassendes Verb, das alle Arten, jemanden ums Leben zu bringen, beinhaltet und für alle Arten von Opfern gilt. Diese allgemeine Bedeutung wird im Hebräischen durch das Verb »harag« ausgedrückt. Das Verb jedoch, das in der Tora für das Gebot verwendet wird, ist ein ganz anderes, nämlich »ratsah«, das mit »morden« übersetzt werden sollte. Diese Wurzel bezieht sich nur auf verbrecherische Tötungshandlungen.

https://www.juedische-allgemeine.de/allgemein/du-sollst-nicht-morden/

Liebello  06.06.2021, 01:39
nämlich »ratsah«, das mit »morden« übersetzt werden sollte. Diese Wurzel bezieht sich nur auf verbrecherische Tötungshandlungen.

das ist interpretierbar

man könnte anführen, dass es immer Mord ist, wenn man einen Menschen tötet (nicht im juristischen, sondern im moralischen Sinne)

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Liebello  06.06.2021, 01:42
@wickedsick05

kommt auf die Interpretation an

ich beziehe das Gebot nur auf Menschen

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wickedsick05  06.06.2021, 01:53
@Liebello

man kann es auch so interpretieren dass die 10 Gebote nur von Gott an die befreiten Israeliten war und Jesus im neuen Testament die aktuelleren "Gebote" schrieb. Die Ganze Bibel ist eine Interpretationssache und extra nicht eindeutig.

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BillyShears  06.06.2021, 07:52
@Liebello
man könnte anführen, dass es immer Mord ist, wenn man einen Menschen tötet (nicht im juristischen, sondern im moralischen Sinne)

Nicht nach der Bibel. Da gibt es zahlreiche Fälle wo die gewaltsame Tötung nicht als Mord gesehen wird (zB Todesstrafe).

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Stier1240  06.06.2021, 12:26
  • Sechsten Gebotes:

Schon hier geht das Wirrwarr los. In den meisten Texten ist das 5. Gebot!

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Goldlaub  06.06.2021, 14:28

Darf man Kinder missbrauchen? Wo steht in der Bibel ein Verbot?

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Dieses Gebot aus 2. Mose 20:13 bezieht sich auf das Morden von Menschen:

„Wer das Blut von Menschen vergießt, dessen Blut wird durch Menschen vergossen werden.“ (1. Mose 9:6)

Jesus bekräftigte diese Aussage:

“Jesus sagte: „Steck dein Schwert wieder weg, denn alle, die zum Schwert greifen, werden durch das Schwert umkommen.“ (Mat. 26:52)

Trotzdem Jesus mit seinem Tod das mosaische Gesetz beendete (Römer 10:4) und etwas Neues schuf, übernahm er die Grundsätze des mosaischen Gesetzes:

“Liebe Jehova, deinen Gott, mit deinem ganzen Herzen, deiner ganzen Seele und deinem ganzen Denken.‘ Das ist das wichtigste und erste Gebot. 

Das zweite ist ihm ähnlich und lautet: ‚Du sollst deinen Mitmenschen lieben wie dich selbst.‘ 

Diese zwei Gebote sind die Grundlage für das ganze Gesetz [mosaisches Gesetz] und die Propheten [Rest der Bibel].“ (Mat. 22:37-40)

Tiere wurden den Menschen nach der Sintflut von Gott als Nahrungsmittel erlaubt:

“Alle Tiere, die am Leben sind, können euch als Nahrung dienen. So wie ich euch die grünen Pflanzen gegeben habe, gebe ich euch auch sie. Nur Fleisch mit seinem Leben – seinem Blut – dürft ihr nicht essen.“ (1. Mose 9:3, 4)

Goldlaub  06.06.2021, 14:54

Ist es gegen den Willen Gottes, wenn ich aus Liebe zu allen Geschöpfen darauf verzichte? Ist Verzicht um der Demut Willen nicht ein hohes Gut? Kann ich sagen, ich liebe alle Geschöpfe Gottes (tut er doch auch, oder nicht?) aber mich halt ein bisschen mehr. Ist das nicht Egoismus? Unterstützt durch das Recht, Tiere der Genusssucht wegen durch Gottes Genehmigung töten zu dürfen, nicht nur auf ein auf sich bezogenes Lebensrecht? Was ist Lebensrecht? Es ist Humbug, dass Gott Tiere nur dazu erschaffen hat, damit sie für sein anmaßendes Verhalten als Krone der Schöpfung seinen Herrschaftlichen Ansprüchen dient. Ein guter Herrscher ist einer, der für seine Untertanen Empathie empfindet. (Man sollte wissen, was das ist, und ob es nicht untrennbar mit Liebe verbunden ist. Empathie und Liebe sind verbunden!? )Christen glauben ja, dass ihr Gott in diesem Sinn ein guter Herrscher ist. Er nutzt sie ja ihrem Glauben nach nicht für seine feudalen Zwecke. Aber klar, Menschen sind halt in gewisser Weise noch Barbaren. Christen auch? Und wenn nicht, wieso beziehen sie das Recht zu töten ausgerechnet von einem Gott (bzw. Jesus), der Liebe für ALLES darstellt?

Was ist an dieser Darlegung falsch? Sie ist anders als die Bibel in gewissen Punkte aufweist, klar. Aber mit was wollen Christen meine Darlegung als verwerflich hinsichtlich des Gebotes, ein guter Mensch zu sein, widerlegen?

Auf gehts! Bin gespannt.

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OhNobody  06.06.2021, 16:39
@Goldlaub

Es ist kein Vergehen gegen Gott, auf Tierfleisch zu verzichten. Vielleicht werden wir im von Gott verheißenen neuen System auf das Essen von Tieren verzichten. So war es ja auch bis zur Sintflut. Trotzdem hat selbst Gott in Eden Tiere getötet, als er für Adam u. Eva Fellkleider herstellte.

Und der Sohn Gottes — Jesus — aß Tiere (Passahlamm).

Du begibst Dich also auf dünnes Eis, wenn Du Gottes Genehmigung, Tiere zu Nahrungs- oder anderen Zwecken zu töten (nicht aus Sport oder Lust am Töten), in Frage stellst.

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Goldlaub  06.06.2021, 21:31
@OhNobody

Ich habe nicht die Genehmigung Gottes in Frage gestellt. Ich habe nur hinterfragt, ob es nicht besser, gütiger ist, trotz Genehmigung darauf zu verzichten. Ist es gütiger? Dann ist es sogar noch besser, denn der Mensch verzichtet aus freien Stücken darauf, zu töten, in den Fälle, wo es scheinbar "erlaubt" ist.

Bitte seh mir nach, dass ich zur Erklärung etwas aushole. Ich möcht klipp und klar antworten!

Der Mensch neigt dazu, aus gewissen Gründen Übertretungen von Geboten mit irgendwelchen Ausflüchten zu entschuldigen. Entschuldigen heißt, die Schuld der Tat "selbstständig" heraus zu nehmen! Oder zu bitten, die Schuld wegzunehmen. Das wäre dann Nachsicht oder Güte von Gott. Besser ist jedoch allemal, nichts zu tun, was eine Entschuldig notwendig macht, oder nicht?

Zum anderen bin ich mir nicht sicher, ob du schon mal darüber nachgedacht hast, dass die Freiheit des Menschen, also die Genehmigung von Gott, sich für oder gegen ihn zu entscheiden auch eine Genehmigung ist, sich gegen ihn zu entscheiden; oder? Und eine Genehmigung heißt doch nicht, dass man es tun soll. Da bestehen die üblichen wenig durchdachten Interpretationen einer Aussage, die zu Missverständnissen führen.

Wenn es also genehm ist (genehm heißt erwünscht) dann legen wir es so aus, wie wir Menschen es wollen. Ich will Tiere zum Genuss von Fleisch töten, und wenn ich will, darf ich. So kann man die Genehmig verstehen, ja. Aber dieses Ich will ist etwas anderes, als aus Güte, Achtung, Liebe allem Leben gegenüber zu entscheiden: Ich will zwar, aber das Tier nicht. Ich bin ein höher entwickeltes Geschöpf, das diese Freiheit hat im Gegensatz zum Tier. Ein Raubtier hat die Erlaubnis (von Gott oder Genen, spielt keine Rolle), zu töten. Es hat keinen Geist, die andere Möglichkeit, darauf mit Einsicht zu verzichten. Bedenke aber, dass die Freiheit, so zu handeln wie ein Tier, keinen Beweis enthält, geistig "höher" entwickelt zu sein. Was ich meine: Gegebene Freiheit, ob von Gott, von der Evolution oder von Intelligenz und Einsicht wegen, ist nur dann etwas Gutes, wenn sie nicht gegen andere in ihrer Freiheit (leben zu wollen) vorgeht, zum Zwecke meines Vergnügens (Fleischlust ist ein Vergnügen!)

Ich sehe nur eine Tötung zum Zwecke des Überlebens in großer Not, d.h. ohne alternative Nahrung, als "genehmigt". Aber in heutiger Zeit in unserer Zivilisation ist das nicht mehr gegeben.

Und zuletzt: Sich freiwillig für etwas Besseres (gar nicht zu töten) zu entscheiden, obwohl das Zweitbeste (töten ohne Not, also obwohl genügend andere Nahrung vorhanden ist) genehmigt ist, bleibt trotzdem nur die zweitbeste Lösung: Eine zweitbeste Lösung um ein gütiger Mensch zu sein? Seltsam?

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man soll keine anderen Menschen töten

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Habe eine Britisch Kurzhaarkatze (erwachsen adoptiert). 🐅💗
GrandVoyager 
Fragesteller
 06.06.2021, 00:44

Steht das so in der Bibel, dass das auf Menschen beschränkt ist, oder hast du das gerade erfunden?

Wenn das so in der Bibel steht, hast du eine Quelle dazu (Link)?

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Liebello  06.06.2021, 00:45
@GrandVoyager

ich habe das Gebot immer so interpretiert und es ist mir nie in den Sinn gekommen es anders zu interpretieren

zumal die Menschen in der Bibel Fleisch, Fisch und Pflanzen verzehren

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Ich hätte es mit "du sollst nicht morden" übersetzt.

Wann es Mord ist (und wann stattdessen gerechtfertigt) liest man im AT.

Wenn deine Mutter die Religion verläßt (und womöglich sogar noch andere überredet es ihr gleichzutun) dann soll man sie töten. Hier ist es gerechtfertigt und kein Mord.

Wenn dein Sohn ein Taugenichts und ein Säufer ist, der einfach nicht seinen Eltern gehorcht, soll man ihm vor dem versammelten Dorf außerhalb der Stadttore steinigen. Hier ist es ebenfalls gerechtfertigt und kein Mord.

Wäre hier wirklich jegliches Töten gemeint, würde Gott im AT an diesen und weiteren Stellen ja auffordern, gegen sein eigenes Gebot zu verstoßen.