Utilitarismus bei der Sterbehilfe?

4 Antworten

Der Utilitarismus bezeichnet eine Handlung dann als moralisch richtig ist, wenn sie die Summe des Wohlergehens aller Betroffenen maximiert. Wenn nun ein Patient aktive Sterbehilfe wünscht, muss im Sinne des Utilitarismus belegt werden, ob dadurch das Wohlergehen aller Betroffenen maximiert wird. Aus meiner Sicht ist diese Bewertung extrem schwer: Es muss der Kreis der betroffenen ermittelt werden und die Auswirkung auf ihr Wohlergehen durch aktive Sterbehilfe abgeschätzt werden.


annzliz 
Fragesteller
 03.11.2022, 18:35

Wie würde das Ganze bei passiver Sterbehilfe aussehen?

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Uli2701  03.11.2022, 20:22
@annzliz

Im Falle einer passiven Sterbehilfe müssten auch der Kreis der Betroffenen ermittelt und die Auswirkungen auf ihr Wohlergehen abgeschätzt werden. Allerdings ist es bei der Abschätzung ein Unterschied, ob zumindest einer der Betroffenen durch seine aktive Sterbehilfe besonders belastet sein kann, oder ob er, im Falle von passiver Sterbehilfe, wohl eher weniger belastet ist.

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Sterbehilfe ist den reinen Persönlichem zugeordnet. Der Nutzen liegt in der Erlösung von einem zu großem unheilbarem Leiden. Ob ein Schaden anderweitig angerichtet wird, zum Beispiel bei der Pharmalobby, ist dabei nicht relevant.

Ja ein utilitarist bezeichnet das als moralisch, kant hingegen sieht bei selbsttötung eine vollkommene unterlassungspflicht gegenüber sich selbst

Wenn der Patient tot ist, wird es schwierig herauszufinden, ob das Ganze von allseitigem Nutzen war, denn die Hinterbliebenen könnten unter Umständen ja auch behaupten, der Verstorbene habe sich das so gewünscht, obwohl sie ihn dazu gedrängt haben.


annzliz 
Fragesteller
 03.11.2022, 18:35

Das stimmt. Aber bei lebenden Patienten, die die aktive Sterbehilfe wünschen?

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Katharina894  03.11.2022, 19:20
@annzliz

Die aktive Sterbehilfe ist in Österreich und Deutschland verboten, also nicht moralisch. Wer das anders sieht, muss es im Ausland machen lassen.

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