Unterschiede Räterepublik und parlamentarische Republik?

2 Antworten

Parlamentarische Republik setzt ein Parteiensystem voraus das die bürgerliche Diktatur ermöglicht. Ein Oligarchat der grossen Parteien, so wie heute in den meisten westlichen Ländern zu sehen ist das Ergebnis. Dadurch entstehen solche Phänomene wie Parteidisziplin. Wie sie funktioniert konnte ganz Deutschland bei der Blamage in Thüringen beobachten. Aber auch verdeckte und offene Zugangsbeschränkungen für Bürger, die aktiv auf die Politik Einfluss nehmen wollen. Beschränkt wird der Zugang nach Herkunft aber auch nach ideologischen Gesichtspunkten. Wieviele parteilose Abgeordnete gibt es im Bundestag? Wer also nicht ins Raster der Ideologie der im Parlament vertretenen Parteien passt hat keine Chance im Parlament zu landen.

In einer Räterepublik gibt es ein System der Räte, in die von der Basis auf jeder gewählt werden kann nach dem regionalen Prinzip. Praktisch Gemeindevertretung. Jede Gemeinde wählt nach Gusto Abgeordnete, von denen ein Teil in einen höhergestellten Rat delegiert wird. Der oberste Rat hat in der Regel auch mehr Befugnisse als in der parlamentarischen Republik das Parlament.

Im sowjetischen System(was ja eine Räterepublik sein sollte) wurde dieses Konstrukt ausgehebelt durch die erst vorübergehende Übergabe weitreichender Befugnisse an eine Partei des Proletariats, da die Diktatur des Proletariats als Übergangsmassnahme als notwendig angesehen wurde. Die Partei gab aber diese Befugnisse aber nie wieder her sondern baute sie noch aus, während die Räte immer mehr davon verloren. Dadurch entstand ein System, dass dem westlichen glich. Eine Oligarchie mit ideologischen Zugangsbeschränkungen.