Umtausch von soziale zu liberale Gesellschaft?

8 Antworten

Hallo!

Dann wären wir beim amerikanischen Modell das in dieser Art funktioniert.

Folgende Punkte wären anders:

  • Es gibt wenn nur Arbeitgebergestützte Krankenversicherungen. Heißt man muss selbst dafür sorge tragen das man immer ausreichend Geld hat um im Falle einer Krankheit oder Unfall den Arzt bezahlen zu können. Dafür bleibt auch Netto mehr übrig.
  • Arbeitslosigkeit wird zu einem Problem, da es meist nur für 4-6 Wochen Geld vom Staat gibt. Heißt: Wenn man seine Wohnung nicht verlieren möchte muss man sich erheblich schneller und intensiver um neue Arbeit kümmern. Wenn das nicht klappt, wird es sehr unangenehm.
  • Es wird kein Kindergeld in der jetzigen Form geben. Kinder muss man sich wieder leisten können.
  • Rente wird hauptsächlich privat betrieben, staatliche Rente ist nur das Minimum.

Denke das sind so die Unterschiede die mir jetzt einfallen. Grüße

Wahrscheinlich ähnlich, wie die USA.

LG.

Grüß Dich MataMata748

Da gebe ich Dir absolut Recht!

Ein Staat ist ein organisiertes Zusammenleben. Damit dieses gelingt braucht man Führung. Das allein reicht aber nicht aus, denn wir sind keine Maschinen. Wir besitzen historisches Erinnerungsvermögen aus dem heraus wir leben. Unsere gesammelten und selbstentwickelten Strategien und Erfahrungen die das Leben verbessern sollen, werden über die Generationen weitergegeben. Das ist ein stets sich erneuernder Prozess durch Auseinandersetzung, der auch ermöglicht werden muss, damit der Staat stabil bleibt und die Menschen miteinander leben können. Wie Goethe bereits allgemeingültig formulierte: "Wir irren uns empor" und wir haben historisch schlimme Fehler gemacht. Und Fehler hören nicht auf, dafür sind wir Menschen.

Wie zu Hause in der Familie ist dafür Erziehung nötig sprich Bildung und die ist mehr als nur Wissen anzuhäufen. Hier ist Freiheit, Motivation, Förderung und Rückbesinnung auf progressive Werte, sprich Strategien und Erfahrungen, unverzichtbar. Aber in einem Gemeinwesen; der Staat ist einer; gibt es immer Interessen die verwirklicht werden wollen, weil die Sehnsucht nach Freiheit und Selbstverwirklichung erfüllt werden will.

Hier allein auf die Eigenverantwortung zu setzen klingt gut, aber nicht jeder ist bereit dazu, eben wegen der berechtigten Interessenbildung. Und hier muss es eine Regelung geben und Grenzen gesetzt werden. Manches von diesen kann angenommen und umgesetzt werden und manches eben nicht. Und da ein Staat aus Stabilitätsgründen ein gutes soziales Miteinander bedingt, ist sowieso schon vom freiheitlich-demokratischen politischen System her jeder mitverantwortlich. Und dafür ist Solidarität für das Gemeinwesen in dem er lebt und von dem er abhängig ist, unverzichtbar.

Die Unterscheidung zwischen Solidaritätsgesellschaft und Eigenverantwortungsgesellschaft kann allerdings nicht aufgemacht werden.

Beides bedingt sich einander, denn für Solidarität als Stabilitätsfaktor ist Eigenverantwortlichkeit notwendig. Jeder Mensch ist mitverantwortlich für dieses Gemeinwesen und sollte sich mit ihr aus Eigenverantwortung und vor allem aus Einsicht solidarisieren.

Gemeinsam sind wir stark, allein sind wir nichts.

Das gilt nicht nur innenpolitsch sondern auch außenpolitisch und betrifft dann auch die Menschheit. Aber anfangen müssen wir bei uns!

Und wie ich schrieb, unser historisches Erinnerungsvermögen aus dem heraus wir leben und unsere selbstentwickelten Strategien sowie gesammelten Erfahrungen die das Leben verbessern sollen, die über die Generationen weitergegeben werden, ist über die Führung immer wieder neu zu bestärken. Das darf nicht vernachlässigt werden. Wir haben Rechte in einer freiheitlichen-demokratischen Grundordnung, aber auch Pflichten, die einzufordern sind und Politik muss dies stets öffentlich und immer wieder in die Gesellschaft transportieren. Und dabei kann jeder mitmachen. Das Grundgesetz gibt die Richtung vor.

Damit das erreicht wird was ich schrieb und Eigenverantwortung und Solidarität miteinander verbindet, ist eine sozialökologische Transformation der Gesellschaft notwendig. Und das ist wesentlich mehr als nur eine Reform, es ist vom Grunde her ein vollständiges Umdenken und eine Erneuerung des Gemeinwesens. Um das zu ermöglichen ist auf ganzheitliches Denken zu setzen, das jeden darin mitnimmt.

Alles ist mit allem verbunden.

Sich dies explizit bewusst zu machen ist eine schwierige Übung und da haben wir noch viel zu lernen und es wird Mühe kosten und Unannehmlichkeiten produzieren, aber auch die Möglichkeit bieten, in diesem Sinne sich gesellschaftlich neu zu formieren. Das ist ein lohnendes und vor allem unverzichtbares Ziel. Durch die vorherige Regierung ist dieses Ziel in wie ich meine, inweiten Teilen verloren gegangen. Gegenwart muss auch vorausschauend bewältigt werden.

Herzlichen Gruß

Rüdiger

Parteimitglied bei Bündnis90/Die Grünen

Ein guter Schritt auf diesem Weg würde ausreichen..

Ansonsten würde dieses Land sehr kalt werden.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – langjährige Tätigkeit im Personalbereich