Umkehrung des Atemstroms?

6 Antworten

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Das sehe ich zum 1. Mal und finde das Thema total spannend, da ich mich auch mit (richtiger) Atmung befasse.

Leider kann ich nichts weiter dazu beitragen, aber vielleicht gibt es ja den einen oder die andere, die Antworten weiß.

Mein QiGong-Lehrer könnte mehr darüber wissen....

HansPetersWurst 
Fragesteller
 22.11.2019, 09:38

Du hast mehr dazu beigetragen als die anderen dummen Kommentare.

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Spielwiesen  22.11.2019, 12:13
@HansPetersWurst

Danke, so geht es mir auch öfter bei meinen Antworten; es liegt wohl an den (fehlenden) Synapsen und mangelnder Vorstellungskraft darüber, was solche Übungen Großes bewirken können.... LG

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Spielwiesen  22.11.2019, 13:54
@Spielwiesen

Und außerdem kannst du schon froh sein, wenn keiner an einen Verschreiber gedacht hat ^^(*Atomstrom*)^^ *lach

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Das Buch von Herrn Opitz habe ich nicht gelesen, kann dazu also nicht kommentieren. Den Kommentar aus der Gita kenne ich, wüßte aber nicht, warum ich mir derartige Mühe machen muß, Energieströme umzukehren, um den Atem zum Stehen zu bringen.

Ich teile mal meine eigene Erfahrung zur Atemstille. Ich habe schon häufig Atemstille im Rahmen meiner Yoga- und Meditationspraxis erlebt. Sie tritt als natürliche Begleiterscheinung auf. Es gelingt nie, sie absichtlich durch Atemkontrolle zu erzeugen. Die Atemstille tritt dann ein, wenn das Handeln auf allen Ebenen zum Erliegen kommt (damit ist auch die Atemkontrolle und das Erreichen-Wollen von irgendwas gemeint). Und auch das ist eine natürliche Begleiterscheinung, denn man kann nicht durch Technik “machen“, dass das Handeln aufhört. Dennoch geht dem natürlich eine Handlung in Form von Yoga-/Atem-/Meditationspraxis voraus und die muß gar nicht so kompliziert sein wie umgekehrt zum Atem zu denken. Sowas erfordert viel Konzentration und Kontrolle. Der Schlüssel ist allerdings ein Loslassen. Wie das passiert kann ich nicht beschreiben, weil es eben kein Machen ist. Der Atem wird erst lang und ruhig und steht irgendwann komplett still, parallel dazu auch das Denken. Das bleibt solange so, bis ein Nachdenken über den Atem beginnt und man meint atmen zu müssen.

Für mich ist viel spannender, wo denn eigentlich das Denken herkommt, wenn gerade noch absolute Stille geherrscht hat.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Meditationspraxis / bin Yogalehrerin
Nutzer365g756  18.03.2020, 09:15
Es gelingt nie, sie absichtlich durch Atemkontrolle zu erzeugen. 

Soso?

Dennoch geht dem natürlich eine Handlung in Form von Yoga-/Atem-/Meditationspraxis voraus 

Was nun? Atemübungen sind Atemkontrollen! Das ist ein logischer Wiederspruch. Du sagst, man solle sein Atem nicht kontrollieren. Auf der anderen Seite empfiehlst du Atemübungen(kontrolliertes Atem).

Warum sich die Mühe?

Diese Übung wird über Generationen von der tamilischen Vaasi praktiziert und du glaubst mit deiner Weisheit eine uralte Tradition zu falschifizieren? Es gab Gurus und bekannte Yogis, die diese Übung praktizierten.

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KatiS4YI  18.03.2020, 21:18
@Nutzer365g756

“Es gab Gurus und bekannte Yogis, die diese Übung praktizierten.“

Die haben in der Regel nicht schriftlich die “geheimen Zutaten“ zum Erfolg dieser Übungen niedergeschrieben. Alle Übungen und Techniken sind Mittel zum Zweck. Zwischen der Übung und dem Atemstillstand gibt es einen Zwischenschritt, den ich oben versucht habe zu schildern. In diesem Zwischenschritt fällt die Übung/Technik/Handlung weg. Erst wenn das passieren darf, tritt auch der Atemstillstand ein. Aber die Übung selbst kann das nicht machen, sie ist nur eine Anbahnung und Vorbereitung. Wer ewig die Übung festhält, wird das beschriebene Ergebnis nicht erreichen. Das ist meine persönliche Erfahrung aus 15 Jahren Praxis unter Anleitung eines geeigneten Lehrers.

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Nutzer365g756  22.03.2020, 21:06
@KatiS4YI

Du hast Recht. Ich bin zur normalen Atmung gekehrt. Seither fühle ich besser und energetischer.

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LBxRAIDER  03.04.2020, 11:50
@KatiS4YI
Die haben in der Regel nicht schriftlich die “geheimen Zutaten“ zum Erfolg dieser Übungen niedergeschrieben.

Nein. in der Bhagavad Gita 4.29 wurde die Übung schriftlich festgehalten. Bei der Übung geht es keineswegs um Atemstillstand. Das ist auch pseudowissenschaftlicher Humbug. Der Körper kann die Respiration nicht aufhalten. Jedoch was ich mir vorstellen kann, ist die Kultivierung von Konzentration.

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KatiS4YI  04.04.2020, 15:32
@LBxRAIDER

Also in meiner Gita steht durchaus der Atemstillstand als Ziel der Übung:

“Wieder andere, die dazu neigen, den Vorgang der Atembeherrschung zu praktizieren, um in Trance zu bleiben, üben sich darin, den ausströmenden Atem in den einströmenden und den einströmenden Atem in den ausströmenden zu opfern. So erreichen sie letztlich Trance, indem sie alles Atmen einstellen.“

Dass man nicht willentlich zu atmen aufhören kann ist klar. Aber es steht da nicht umsonst beschrieben, denn es passiert tatsächlich in der Meditation. Meine ERFAHRUNG damit habe ich oben beschrieben. Ich hab nicht nur drüber nachgedacht, ob das wissenschaftlich möglich ist, sondern erfahren, wie der Atemstillstand stattfindet. Dass man in dem Moment nicht mit der Stoppuhr dasitzt, dürfte auch klar sein und ein Außenstehender kann auch schwer erkennen, wie lange der Atem wirklich stillsteht, weil der Atem vorher sehr flach und langsam wird (vielleicht ein, zwei Atemzüge pro Minute) bevor er letztlich für einige Zeit ganz aussetzt. Wenn man das wissenschaftlich dokumentieren wollte, müßte man dazu an entsprechende Geräte angeschlossen werden. Aber mich interessiert nicht der wissenschaftliche Nachweis. Der bringt niemanden was. Die Übung nützt nur dem, der sie praktiziert. Insofern ist die Diskussion, ob das geht oder nicht, müsig. Es steht so in der Gita drin. Es steht NICHT alles drin, was man für den Erfolg der Übung braucht. Das war bereits weiter oben meine Aussage.

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LBxRAIDER  04.04.2020, 20:03
@KatiS4YI
. Aber es steht da nicht umsonst beschrieben, denn es passiert tatsächlich in der Meditation. Meine ERFAHRUNG damit habe ich oben beschrieben. Ich hab nicht nur drüber nachgedacht, ob das wissenschaftlich möglich ist, sondern erfahren, wie der Atemstillstand stattfindet. Dass man in dem Moment nicht mit der Stoppuhr dasitzt, dürfte auch klar sein und ein Außenstehender kann auch schwer erkennen, wie lange der Atem wirklich stillsteht, weil der Atem vorher sehr flach und langsam wird (vielleicht ein, zwei Atemzüge pro Minute) bevor er letztlich für einige Zeit ganz aussetzt.

Ich denke, in der vedischen Zeit hatten die Menschen eine ganz andere Vorstellung von Zeit. Damals hatte man die den Stillstand anders verstanden. Die Zeit anders intepretiert.

Es spielen auch psychologische Kompenente eine Rolle. Im Kopf mag an zwar langsamer atmen, aber in Wirklichkeit atmet man gleich. Es ist auch ungesund bzw. lebensgefährlich, wenn man nur 1-2 die Minute atmet. Eine gesunde Atmung besteht aus 10-14 Atemzügen in der Minute.

Ich kenne Yogis, die während der Meditation aufgehört haben weiterzuatmen. Sicherlich nicht gerade lebensverlängernd solche Techniken......

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KatiS4YI  07.04.2020, 15:49
@LBxRAIDER

Lebensverlängerung ist auch nicht Zweck der Übung. Wer Yoga macht, um länger in seinem Körper rumhängen zu können, hat nicht verstanden, worauf Yoga (als spiritueller Weg) abzielt.

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Was bringt denn das? Weniger Depressionen? Krankheiten? Wir leben ja leider in einer Leistungsgesellschaft . Und nicht im hinduistischen Kloster. Ich würde dann auswandern . Klingt aber sehr interessant .

KatiS4YI  26.11.2019, 19:27

:Es könnte bringen, dass man weniger leisten muß und es einem auch wurscht ist, ob die anderen das gut finden. ;-)

Warum muß alles ein messbares Ziel haben? Yoga, inklusive der Atemübumgen, ist eine spirituelle Praxis, auch wenn es im Westen gern zur Leistungsoptimierung verkauft wird. Entspannung ist “nur“ eine schöne Nebenwirkung von Yoga. Es soll auch gerne jeder davon profitieren. Das ursprüngliche Ziel von Yoga war allerdings Selbsterkenntnis. Und die ist ziemlich unspektakulär, unakrobatisch, unrühmlich und still, völlig konträr zum Leistungsdenken. Es geht da nicht drum, ob man dann weniger depressiv, gesünder oder sonstwas ist. Es geht darum, diese ganzen Ballast wieder loszulassen und zum Ursprung von Bewusstsein zurück zu kehren. Das bringt hier in der Welt rein gar nix, nichtmal 'nen Blumentopf (in Indien wahrscheinlich schon). Trotzdem gibt es Menschen, die sich für sowas mehr interessieren als irgendwelche Errungenschaften der Welt. Jedem das seine. ;-)

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Ich würde die Finger davon lassen, da es sehr gefährlich sein kann, ohne direkte Anleitung eines Profis mit Atmung zu experimentieren.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung
Nutzer365g756  22.03.2020, 19:49

Blödsinn.

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LBxRAIDER  03.04.2020, 11:54
@KiboSeishin

Dann kann deine Sprecherziehrin seine Kompetenzen mit seiner Qualifikation belegen? Wissen in der Respiration erfordert medizinische-anatomische Qualifikation, Eine Sprecherziehrin ist ein Laie auf dem Gebiet der Anatomie.

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KiboSeishin  03.04.2020, 12:21
@LBxRAIDER

Doktortitel der Sprachtheorie und angewandte Sprachwissenschaft. Solche Sprecherzieher sind leider sehr rar an den Universitäten. Gerade im Lehramtsstudium sind sie aber nötig. Das ist etwas, wo der Osten tatsächlich weiter ist, als der Westen. Hier findet man solche qualifizierten Erzieher häufiger.

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Es gibt da eine ganz triviale Übung aus dem Sport:

Nur ausatmen.

Denn Einatmen ist ein Reflex und passiert von selbst.

HansPetersWurst 
Fragesteller
 22.11.2019, 13:19

Ich kenne eine ähnliche Übung aus dem Yoga, wo nur ausgeatmet wird. Man nennt diese Übung ,,Kapalapathi" -Feueratmung.

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Mauritan  22.11.2019, 18:25
@HansPetersWurst

ah, die Feueratmung! Die habe ich mal gelernt, doch es ist so lange her, dass ich nicht mehr gewusst hätte, wie die geht.

Im Grunde kochen alle mit Wasser. Über Atem geht eben viel.

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