Umfrage : in welchem Grenzort würdet ihr am liebsten leben?

Das Ergebnis basiert auf 23 Abstimmungen

Aachen ( NRW ) 43%
Leer ( Ostfriesland in Niedersachsen ) 26%
Herzogenrath ( NRW , liegt direkt an der niederl. Grenze ) 13%
Nordhorn ( Niedersachsen ) 9%
Kleve ( NRW ) 4%
Geldern ( NRW ) 4%
Gronau ( NRW ) 0%

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

In Aachen wohne ich und in Herzogenrath habe ich mal gewohnt.

Da kann man durchaus leben, aber bezüglich Kiffen ist das nicht mehr so toll wie früher.

Im 30 KM von Aachen entfernten Maastricht kommen nur noch Leute mit Wohnsitz in NL in die 16 Coffeeshops dort und in Kerkrade gibt es lediglich einen Coffeeshop. Der lässt zwar noch Deutsche rein, aber er darf erst um 16 Uhr öffnen (Wochenende ab 12). Und in Kerkrade fährt oft die niederländische Polizei zusammen mit der deutschen Polizei Streife. Die schauen wer vom Parkplatz des Coffeeshops wwgfährt und ab 16:15 stehen sie an der Grenze und fischen die Leute dann raus. Auch mit Zivilwagen. Die vier zivilen Autos der Polizei kannte ich als Anwohner irgendwann alle. Es ist ein tägliches Schauspiel dort.

Kerkrade und Herzogenrath bilden im Grunde zusammen eine Kleinstadt. Dort gibt es auch die bekannte Nieuwstraat/Neustraße, wo eine Straßenseite niederländisch ist und die andere Seite deutsch. Vor Schengen in den achtziger und bis Anfang neunziger Jahre war mitten auf der Fahrbahn ein 30 cm hohes Mäuerchen anstatt Fahrbahnmarkierung und die Hooligans lieferten sich da bei Länderspielen Straßenschlachten. Nach dem zweiten Weltkrieg war da sogar ein Zaun mit Stacheldraht. Heute ist die Straße normal und Hooligans kommen auch keine mehr. Früher gab es unzählige illegale Coffeeshops in Kerkrade, aber gegen die ist die niederländische Polizei seit 10 Jahren krasser vorgegangen als es in Bayern wäre. Die Niederlande haben teilweise drakonische Gesetze.

Du magst es kaum glauben, aber wenn in einer Wohnung Drogen verkauft werden (auf Niederländisch werden solche Dealer-Wohnungen Drugspanden genannt) dann kann die Stadt dem Vermieter vorschreiben diese ein Jahr lang nicht erneut vermieten zu dürfen. Wird danach erneut in dieser Wohnung oder Haus mit Drogen gehandelt darf der Staat das Gebäude ABREIßEN! Das nennt man dann "Drugspanden schrappen".

Und genau das wurde in Kerkrade mit zwei jahrelang bekannten Dealerhäusern gemacht.

Früher gab es allein an der Nieuwstraat 4 Wohnungen die illegale Coffeeshops waren. Zudem liegt an der Straße ein Mediamarkt. Der Parkplatz vom Mediamarkt ist sozusagen die Staatsgrenze und zu Fuß war es früher am unauffälligsten da rüber zu gehen wenn man etwas schmuggelte. Aber schon lange steht Zivilpolizei auch dort.

Wenn ich umziehen könnte wie ich wollte und NL und Coffeeshops wichtig wären, würde ich heute in die Nähe von Nijmegen (Nimwegen) oder Arnhem (Arnheim) ziehen. Da darf jeder in die Coffeeshops, die reichlich vorhanden sind und lockere Regeln haben. Die Qualität ist gut und die Preise phänomenal niedrig - teilweise halb so teuer wie in Amsterdam oder in unserer Region.

Torrnado 
Fragesteller
 22.04.2024, 06:46

vielen lieben Dank für Deine sehr aufschlussreiche und hilfreiche Antwort ! LG

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Kleve ( NRW )

Kleve ist wirklich eine schöne Stadt. Nicht zu groß, nicht zu klein, viel Auswahl zum Shoppen, ein Kino, aber manchmal sehr stark staubelastet leider

Aachen ( NRW )

Die anderen Orte sind mir zu klein und wahrscheinlich auch zu langweilig. Aachen fad ich ganz schön von der Architektur.

Geldern ( NRW )

Weil das am nächsten an meinem derzeitigen Wohnort ist. Ich bin stark Heimat verwurzelt und kann mich in fremder Umgebung nicht orientieren und anpassen.

Leer ( Ostfriesland in Niedersachsen )

Nah zur Nordsee, aber nicht so nah, dass man sich zu Lebzeiten Gedanken über Hochwasser durch Klimaveränderungen machen muss.