Trennung von Familie?
Hallo Zusammen,
ich bin verheiratet und habe eine Tochter(Baby)
Mein Problem ist dass ich mich dazu leiten gelassen habe sie bekommen zu haben. Das habe ich mir schmerzlich eingestanden und dass ich mit der Situation sehr unglücklich bin. Ich wollte niemals ein Kind, aber es wurde oft auf mich eingeredet dass es das größte ist usw.
Dazu kommt dass mein Mann und ich uns extrem viel streiten was nicht schön ist.
Ich bin in mich gegangen und möchte gerne meiner Tochter zu liebe die familie verlassen, damit sie einen Vater hat der sie von Herzen liebt. Denn ist es schön für ein Kind eine Mama zu haben die ihr nicht richtig liebe zeigen kann und geben? Natürlich nur ein Elternteil ist nicht schön aber ich kann und möchte mir, meinem Mann und meiner Tochter nichts vormachen. Und Eltern die sich nur streiten?
Danke für Meinungen.
Es fällt mir alles sehr schwer ich habe auch schon mit der Seelsorge gesprochen
4 Antworten
Du tust mir von Herzen leid. Das meine ich ernst. Denn wer sich gegen sein eigenes Kind stellt, hat mit Sicherheit etwas erlebt, was nicht schön ist. Anders kann ich mir Deine Entscheidung nicht erklären. Finde also heraus, warum Du immer schon eine Abneigung gegen Kinder hattest und warum Du Dein eigenes Kind nicht annehmen kannst. Normal ist das nicht - aber das sage ich ohne Wertung.
Nein, eine Familie, wo nur gestritten wird, wo man nur wegen des Kindes zusammenbleibt, wo das Kind von einem Elternteil nicht geliebt wird - ist nichts wert. Da hast Du Recht.
Wiederum kann ich mir absolut nicht vorstellen, mein Kind abzulehnen. Das unterscheidet uns. Ich kann mir denken, dass Du es vielleicht irgendwann bereuen wirst, Deine Familie verlassen zu haben? Aber vielleicht kannst Du dann wieder Kontakt zu Deinem Kind suchen. Ich wünsche es Dir.
Joa - klingt verständlich. Als ich meine Antwort schrieb, sprach die Mutter in mir - die ihre Kinder eben sehr liebt.
Nichts dagegen einzuwenden :).
(Wobei ich nicht glaube, dass die FS ihre Tochter nicht liebt. Sie kann ihr in ihren Augen keine gute Mutter sein, wenn sie bleibt, also geht sie lieber. Ja, man kann den therapeutischen Weg auf jeden Fall diskutieren, aber trotz aller etwaiger anderer Hintergründe ist ja Liebe in Form von "das Beste wollen" durchaus da).
Ich wollte nur diese unterschiedlichen Bewertungsmaßstäbe aufzeigen, die ja durchaus auch in der Gesellschaft verankert sind.
Hallo, sehr sehr gut, dass du schon mit der Seelsorge gesprochen hast. Trefft ihr euch weiter? Was haben dir die Treffen gebracht?
Ich hab mal eine junge Mutter (19 glaub) kennengelernt, die nach der Geburt keinen Kontakt zu ihrem Baby fand, viele viele Monate lange. Sie blieb mit ihrem Partner zusammen, das Baby wohnte bei den Schwiegereltern. Er gab mehrmals wöchentlich professionell begleitete Stunden mit ihrem Baby. Manchmal auch nachts, da glaub ohne Begleitung. Inzwischen klappt es schon viel besser, sie haben geheiratet und das Baby soll bald zu ihnen zurückziehen. Sie war auch bei den "Jungen Müttern", ebenfalls ein organisiertes Hilfsangebot, was gut für sie war durch den möglichen Austausch.
Gib dir und euch Zeit, würde ich raten. Wenn du Näheres wissen willst, schreibe mir gern, ich versuche einen Kontakt herzustellen, wenn die junge Frau einverstanden ist.
Es spricht nichts dagegen, dass eine Mutter dasselbe Recht hat, die Familie zu verlassen, wie ein Vater. Du musst dir aber vorher über eine Dinge klar werden. Kann er das Kind überhaupt versorgen? Du wirst Unterhalt zahlen müssen.
Hast du dich schon mal an das Jugendamt gewandt zur Unterstützung? Du könntest auch durchaus an postnataler Depression leiden. Unabhängig zum Verhältnis zum Kindsvater.
Ja er kann sie versorgen und ich weiß dass ich Unterhalt zahlen muss lg
Wieso ist denn da gleich Trennung im Raum und nicht das Beseitigen der Probleme, die Dich unglücklich machen? Sprich, Psychotherapie um die Beziehung mit Deiner Tochter zu ergründen und zu verbessern und Paartherapie für euch beide, damit ihr die Streitpunkte geführt ansprechen und bearbeiten könnt?
Jeden Tag lassen Dutzende Männer ihre Kinder allein bei den Müttern, ivh hab noch nie in diesem Kontext solche Sätze den Männern gegenüber gehört:
"Finde also heraus, warum Du immer schon eine Abneigung gegen Kinder hattest und warum Du Dein eigenes Kind nicht annehmen kannst. Normal ist das nicht."
Sie wollte im Grunde kein Kind und hat sich vom allgemeinen Bild, was eine Frau im Leben zu wollen hat, überrumpeln lassen. Dabei hatte sie keinen Kinderwunsch und es ist ihr schlicht klar geworden, dass sie sich in was hat reinquatschen lassen, was gar nicht ihr ureigener Wunsch war.
Und da das mit der Partnerschaft auch nicht klappt, finde ich die Entscheidung mehr als verständlich.
Es ist halt nur leider heutzutage immer noch ein Tabu, dass die Mutter geht. Oder dass Frauen tatsächlich einfach keine Kinder möchten.