Mann und Kind verlassen?

13 Antworten

Du schreibst, du leidest derzeit noch an einer Wochenbettdepression. Bist du in Behandlung deswegen? Wenn nicht: unbedingt damit anfangen, bevor du Entscheidungen triffst! Vielleicht besteht in diesem Zusammenhang ja auch die Möglichkeit, dass du eine Kur für ein paar Wochen machst, OHNE Mann und Kind?

Wenn die Wochenbettdepression erfolgreich im Griff ist, kannst du weitersehen und dann - mit klarem Kopf - entscheiden, wie es weitergehen soll.

Und ja, ich verstehe dich! Mein Mann und ich haben uns bewusst und gewollt gegen Kinder entschieden. Der Weg zu dieser Entscheidung war aber keinesfalls einfach, sondern damit verbunden, sehr aktiv und auch gegen gewisse Widerstände aus Familie und Umfeld gesellschaftliche Erwartungshaltungen zu hinterfragen und "einzureißen". Es ist leider nach wie vor gesellschaftlich nicht üblich, Mutter- bzw. Elternschaft als eine Option unter vielen zu betrachten, sondern wird eher als "Macht man halt so!" gesehen. Gerade Frauen ohne Kinder(wunsch) werden da oft auch als irgendwie unvollständig, komisch, unnormal, weniger weiblich, egozentrische Zicken, Kinderhasserinnen und ähnliches wahrgenommen oder sogar von Menschen in dieser Richtung beleidigt...

Das Resultat sind dann Mütter, die ihre Entscheidung für die Mutterschaft bereuen. Das bedeutet dann keineswegs, dass sie ihr konkretes Kind nicht lieben (also, dann ohne Wochenbettdepression, die selbst bei absoluten Wunschkindern Gefühle wie deine auslöst). Aber eben dieses Gefühl von Reue und "Gefangen-Sein", das ist dann halt trotzdem bei manchen Frauen da...

Und ja, ich kann dann absolut verstehen, wenn diese Frauen den Weg wählen, den so viele Väter auch gehen - Wochenendmama und gut ist! Warum auch nicht? Wir leben im 21. Jahrhundert, gleiches Recht für alle! Und umso mehr, wenn da ein Vater ist, der hierbei die Hauptverantwortung für das Kind übernimmt. Das einzige, wovon ich nichts halte, ist, wenn Elternteile sich komplett aus dem Leben ihrer Kinder verabschieden. Das ist halt dann nicht im Interesse des Kindes. Und wenn sich erwachsene Menschen für das Austragen einer Schwangerschaft entscheiden, müssen sie eben auch zumindest bis zu dem Punkt die Verantwortung übernehmen, dass sie gemeinsam Wege suchen, die den Interessen des Kindes gerecht werden.

fenkr 
Fragesteller
 08.02.2023, 09:10

Hallo danke für deine Antwort, ja auch ich hätte lieber kein Kind bekommen ich bereue das zutiefst :-( und ja ich bin in Behandlung ich möchte einfach wieder frei sein und mein Kind dann nur am Wochenende sehen

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Ich denke, ich kann dich verstehen. Und ich bin mir sicher, es gibt auch andere, denen es so geht, die aus Scham oder Angst nicht darüber sprechen.

Aber was passiert denn, wenn man nicht darüber spricht? Das Problem wird dadurch nicht gelöst.

Ich habe jetzt schon mehrmals davon gehört, dass Frauen ihre Kinder nicht lieben können, die Ursache: Wochenbettdepression. Das könnte vielleicht bei dir auch sein.

Bei mir persönlich habe ich zu Anfang die Mutterschaft auch als große Last empfunden und das, obwohl ich zuvor eigentlich immer Mutter werden wollte.

Ich denke die Ursache bei mir war aber, dass ich nicht die Möglichkeit hatte, mich nur auf meine neue Aufgabe zu konzentrieren. Es haben nämlich manche Familienmitglieder reingequackt und sich eingemischt, wie ich mein Kind nennen soll und allgemein wie ich es erziehen soll, bzw nur einer eigentlich. Dieser hat sich aber so verhalten, als müsste ich alles tun was er sagt und wenn ich Streit mit ihm hatte, hat er andere Personen beeinflusst.

Hinzu kam, dass andere Mütter ungefragt ihre Ratschläge abgegeben haben und ich einfach so viele unterschiedliche Meinungen gehört habe. Das hat mich so verrückt gemacht und ich hab mich so verzweifelt und schlecht gefühlt.

Mein Sohn wohnt heute übrigens bei seinem Vater und ich vermisse ihn sehr und bereue es, nicht mehr auf mich geachtet zu haben und die Zeit mit ihm genossen zu haben.

Ich will dir damit kein schlechtes Gewissen einreden. Im Endeffekt ist es besser, wenn man zugibt, man schafft es nicht, anstatt dass man das nicht tut und das Kind dann nicht gut behandelt.

Nur vielleicht täte es dir gut, Hilfe zu bekommen, durch Therapie, durch andere Mütter, die du vielleicht kennen lernen kannst.

Tausche dich gezielt mit Leuten aus, die gleiches oder ähnliches erlebt haben. Die können dich besser verstehen und du kannst von deren Erfahrungen am besten profitieren.

Wünsche dir alles Gute

Was ich so traurig finde ist dass man als Frau in solcher Situation nicht verstanden wird

Ich finde das gar nicht traurig, sondern nachvollziehbar. Man hat nun mal als Mutter die Verantwortung für das Kind. Es ist ja nicht so, dass man eines Morgens aufwacht und plötzlich ist da ein Baby. Eigentlich sollte man sich bewusst dafür entschieden haben.

Dass Du gehst ist nicht verwerflich oder verachtenswert, aber Du handelst nun mal egoistisch und machst Dir keine Gedanken, was Du Deinem Kind antust. Dieses Verhalten muss man nicht verstehen.

Kann mich hier vielleicht jemand verstehen?

Ich kann es nicht verstehen. Und Du kannst nicht erwarten, dass alle Deine Mitmenschen Deinen Entschluss verstehen. Würdest Du das erwarten, würdest Du schon wieder egoistisch denken!

Mehr, als dass Menschen Deine Entscheidung tolerieren kannst Du nicht erwarten. Verständnis einzufordern wäre frech.

Elli113  08.02.2023, 09:51

Schwierig.

Wenn Menschen beieinander sitzen, wird ja oft gejammert: über den Partner, über den Chef, über den Job, vielleicht sogar über die Wohnung oder das Sofa in besagter Wohnung oder über die Tatsache, dass man gestern ein Bier zu viel getrunken hat.

All diese Dinge hat man sich aber doch selbst ausgesucht. Man ist ja nicht eines Morgens einfach aufgewacht und da war halt genau DER Partner einfach da. Und den Job hat man sich auch selbst ausgesucht. Und die Wohnung. Sogar das Bier hat man selbst getrunken, weil man es so WOLLTE.

Wenn ich also dem Argument folge "du hast dich bewusst dafür entschieden" - dann darf man also keinen einzigen Entschluss jemals mehr bereuen?

Und es stimmt ja gar nicht, dass die Fragestellerin sich keine Gedanken über ihr Kind macht.

Sie schreibt doch selbst, dass sie sich schämt, weil sie ihrem Kind nicht die Liebe geben kann, die es verdient hat.

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AlexausBue  08.02.2023, 10:24
@Elli113
All diese Dinge hat man sich aber doch selbst ausgesucht. 

Das Bier ist NICHT traurig, wenn es nicht getrunken wird, die Wohnung weint nicht, wenn man auszieht und der Job braucht keine Therapie, wenn man ihn kündigt.

Wenn ein Kind im Spiel ist, kann man nicht mit der Haltung an die Sache gehen: "Naja, hat eben nicht gepasst, hinterher ist man immer schlauer!" Beim Job oder der Wohnung hinterlässt das nämlich keine Spuren.

Klar, man kann jederzeit sein Kind zurück lassen oder weggeben, weil man vielleicht merkt, dass man keine Muttergefühle hat. Und dieses Verhalten nenne ich dann eben egoistisch.

Wenn ich also dem Argument folge "du hast dich bewusst dafür entschieden" - dann darf man also keinen einzigen Entschluss jemals mehr bereuen?

Nein, das wäre ein Verdrehen meiner Aussage. Und das habe ich so nicht geschrieben.

"Nur weil alle Daumen Finger sind, sind nicht alle Finger auch Daumen!"

Sie darf ihre Entscheidung bereuen. Und sie kann abhauen. Und wenn sie flüchtet, anstatt sich dem zu stellen ist es in meinen Augen Feige und egoistisch.

Und es stimmt ja gar nicht, dass die Fragestellerin sich keine Gedanken über ihr Kind macht.

Das habe ich auch nie behauptet!

Sie macht sich nur eben die meisten Gedanken zum sich selbst.

Und wenn Du Ihre Frage genau liest, redet die Fragestellerin überwiegend oder ausschließlich über sich und ihre Gefühle.

Das nenne ich Egoismus.

Erst im siebten(!) Satz deutet sie kurz die Gefühle des Kindes an, ist aber auch hier nahe am Selbstmitleid.

Sie schreibt doch selbst, dass sie sich schämt,

Genau. SIE schämt sich, aber sie schreibt nicht, wie es dem Kind damit geht.

Sie stellt ihre Gefühle über die des Kindes.

Das ist in meinen Augen Egoismus.

Konsequent wäre es übrigens, wenn sie schreiben würde:

"Ich bin eine schlechte Mutter und lasse mich daher auch sterilisieren."

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Elli113  08.02.2023, 10:56
@AlexausBue

Der Partner weint aber schon, wenn man ihn verlässt. Den hast du in deiner Aufzählung wohlweislich ausgelassen. Und da hinterlässt eine Trennung Spuren.

Und dieses Verhalten nenne ich dann eben egoistisch.

Wieso? Muttergefühle kann man nicht erzwingen und sie sind nicht gottgegeben.

Klar kann das Kind nichts dafür, aber die Mutter hat sich ja auch nicht ausgesucht, keine Liebe zu empfinden.

 sie schreibt nicht, wie es dem Kind damit geht.

Wie soll sie das auch? Das Kind ist ein Baby und kann aktuell seine Gefühle nur sehr rudimentär äußern.

"Ich bin eine schlechte Mutter und lasse mich daher auch sterilisieren."

Wieso ist sie eine schlechte Mutter? Weil sie psychische Probleme hat?

Sterilisation für psychisch Kranke.. hm. Dünnes Eis.

Und forderst du auch von allen Vätern, die Partnerin und Kind verlassen, eine Sterilisation?

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AlexausBue  08.02.2023, 11:30
@Elli113
Der Partner weint aber schon, wenn man ihn verlässt. Den hast du in deiner Aufzählung wohlweislich ausgelassen. 

Nein, nicht wohlweislich, eher unbewusst.

Der Partner hat aber auch immer einen Mund und kann seine Gefühle äußern. Aber viel mehr noch ist er ein erwachsener Mensch, der alleine leben kann. Außerdem ist er in der Lage zu verstehen, warum eine Liebesbeziehung auch mal kaputt gehen kann. Und er kann sich übrigens ganz nebenbei bemerkt eine neue Partnerin suchen!

All das ist doch bei einem Kind anders.

Den Unterschied MUSS man doch erkennen!

Ich meine, worüber reden wir denn gerade? Als nächstes kommt jetzt das Haustier oder wie?

Wieso? Muttergefühle kann man nicht erzwingen und sie sind nicht gottgegeben.

Das kann ja sein. Auch das habe ich nie behauptet. Ich bezeichne ja auch nicht die fehlenden Gefühle als egoistisch, sondern das Verhalten.

Und jemand, der nun mal seine persönlichen Interessen über andere stellt ist per Definition egoistisch.

Das ist ein feststehender Begriff, den habe ich nicht selbst erfunden.

aber die Mutter hat sich ja auch nicht ausgesucht, keine Liebe zu empfinden.

Aber die Mutter hat sich ausgesucht, das Kind zu bekommen! Das ist verbunden mit Verpflichtungen. Man kann doch hier nicht an die Sache herangehen, wie an ein paar Schuhe oder einen Job oder einen Hamster!

Das Kind ist ein Baby und kann aktuell seine Gefühle nur sehr rudimentär äußern.

Dennoch könnte sie schreiben, was es für das Kind bedeutet. Das wird sie sich ja wohl denken können. Um zu wissen, was ein Kind braucht oder wie es sich fühlt, musste bisher noch keiner 4 Jahre warten, bis ein Kind ganze Sätze sprechen konnte!

Übrigens war meine Aussage hier, dass die Fragestellerin über sich schreibt und ich das eben egoistisch finde. Daran ändert das Vokabular des Kindes nichts. Man kann nämlich auch dann über sein Kind schreiben, wenn es nicht reden kann.

Wieso ist sie eine schlechte Mutter? Weil sie psychische Probleme hat?

Nein. Sondern, weil sie ein Kind - IHR Kind(!) - zurück lassen will. Das habe ich genau so geschrieben.

Sterilisation für psychisch Kranke

NEIN! Bitte hör auf damit, meine Aussagen zu verdrehen, das habe ich nie behauptet!

Und forderst du auch von allen Vätern, die Partnerin und Kind verlassen, eine Sterilisation?

Nein, natürlich nicht! Das habe ich auch nicht geschrieben

*** Etwas in eigener Sache ***

Ich bitte Dich um eine etwas sachlichere Diskussionskultur.

Du hast jetzt schon mindestens 5 meiner Aussagen verdreht und völlig anders dargestellt, als ich sie formuliert habe.

Und dann argumentierst Du gegen diese fehlerhafte Umformulierung deinerseits. Kannst Du ja machen, ist eben nur sinnlos, weil es nicht meine Meinung ist, sondern Deine Fehlinterpretationen.

Ich weiß nicht, ob Du eine Agenda verfolgst oder meine Aussagen nur deshalb verdrehst, um Deine Argumente besser platzieren zu können. Keine Ahnung.

Ich schaue ja auch, dass ich Deine Aussagen richtig verstehe. Es ist nur fair, wenn Du dies auch tust.

Lies bitte das, was ich geschrieben habe und nicht das was Du gerne lesen möchtest um dann gegen mich zu argumentieren.

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Elli113  08.02.2023, 12:02
@AlexausBue

Es passt dir wohl nicht, wenn man auf deine Argumente eingeht.

Ich bezeichne ja auch nicht die fehlenden Gefühle als egoistisch, sondern das Verhalten.

Aber was wäre denn dann deiner Meinung nach ein korrektes Verhalten? Kinder sind nicht blöd; selbst wenn die Mutter dem Kind oder dem Vater oder der Gesellschaft zuliebe nicht geht, sondern bleibt, wird das Kind irgendwann merken, dass die Mutter es nicht lieben kann, bzw. nicht liebt. Ist das dann besser? Weniger egoistisch? Ich zweifle daran...

Und jemand, der nun mal seine persönlichen Interessen über andere stellt ist per Definition egoistisch.

Bezüglich der Definition: Im engeren Sinne ist ein Verhalten dann als egoistisch einzustufen, wenn der Handelnde bewusst einen Nachteil für einen Anderen in Kauf nimmt und alleine auf seinen eigenen Vorteil bedacht ist, obwohl ein alternatives Verhalten, welches den Kriterien von Gerechtigkeit und Moral sowie dem Gleichheitsprinzip entspricht, möglich wäre.

Und da liegt doch der Hase im Pfeffer: ist es wirklich ein Nachteil für das Kind, wenn es ohne ständigen Streit der Eltern, aber mit einem liebenden Vater und ohne ablehnende Mutter groß wird? Gibt es eine konkrete Handlungsalternative für die Fragestellerin? (Ja, klar wäre es besser, wenn das Kind in einer intakten Familie mit liebender Mutter groß würde, aber diese Alternative scheint hier ja ausgeschlossen zu sein).

Übrigens war meine Aussage hier, dass die Fragestellerin über sich schreibt und ich das eben egoistisch finde

Nun gut. Aber die Fragestellerin hat ja auch eine Frage zu sich und zu ihrer konkreten Situation. Ist es da nicht logisch, dass sie mehr über sich schreibt als über ihr Kind, noch dazu, wo sich ja jeder denken kann, dass das Kind sicher lieber mit liebender Mutter als ohne aufwachsen würde?

Konsequent wäre es übrigens, wenn sie schreiben würde:
"Ich bin eine schlechte Mutter und lasse mich daher auch sterilisieren."

Ich gehe mal einen Schritt zurück. Was genau willst du mit dieser Aussage ausdrücken? Möglicherweise habe ich die Intention dahinter nicht verstanden, aber es klingt mir so, als würdest du finden, dass sie ihre Fähigkeit zur Fortpflanzung aufgeben muss, weil sie überlegt, Mann und Kind zu verlassen.

Du hast gesagt, sie ist eine schlechte Mutter, weil sie ihr Kind zurücklässt. OK, kann man vielleicht so sehen.

Das tun Väter mitunter aber auch, also ihr Kind zurücklassen (und nicht mal Unterhalt zahlen, aber anderes Thema).

Von daher frage ich mich nun, warum die Mutter ihre Fähigkeit zur Fortpflanzung aufgeben soll, aber für Väter, die das gleiche tun, dies deiner Meinung nach ausdrücklich nicht gelten soll?

Ich lese aus der ganzen Antwort ein sehr idealisiertes Mutterbild. Die Realität sieht anders aus. Es gibt Mütter, die ihre Mutterschaft bereuen und die sind nicht so selten. Gründe gibt es viele, aber mitunter liegt es auch daran, dass Mütter (im Gegensatz zu Vätern) nach der Geburt merken, dass sich nur IHR Leben komplett geändert hat. Und dass selbstverständlich von IHNEN volle Hingabe und Selbstaufgabe verlangt wird, nicht aber von den Vätern, die in der Regel schon für das bare minimum gefeiert werden. Und dabei haben sie gefälligst glücklich zu sein und sich nie zu beschweren.

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AlexausBue  08.02.2023, 12:29
@Elli113
Es passt dir wohl nicht, wenn man auf deine Argumente eingeht.

Es passt mir nicht, wenn man mir meine Aussagen verdreht und völlig falsch wiedergibt.

Aber was wäre denn dann deiner Meinung nach ein korrektes Verhalten? 

Ich spreche doch gar nicht von korrektem oder inkorrektem Verhalten.

Ich bezeichne das beschriebene Verhalten völlig wertneutral als "egoistisch".

Mehr nicht.

ist es wirklich ein Nachteil für das Kind, wenn es ohne ständigen Streit der Eltern, aber mit einem liebenden Vater und ohne ablehnende Mutter groß wird?

Naja, jetzt stellst Du es gleich so dar, als wäre es eine lebenslange Qual für das Kind, wenn sich die Eltern nicht trennen und als ob die Mutter dem Kind geradezu einen Gefallen tun wird, es zurück zu lassen.

Ich erlaube mir KEINE derartige Prognose, aber ganz bestimmt ist diese Entscheidung nicht völlig altruistisch zu werten.

Ist es da nicht logisch, dass sie mehr über sich schreibt als über ihr Kind

Ich urteile gar nicht darüber, ob das nun logisch ist oder nicht, sondern ich stelle lediglich fest, dass es so ist.

Ich gehe mal einen Schritt zurück. Was genau willst du mit dieser Aussage ausdrücken?

(Siehst Du! Du kannst ja doch fragen, wenn Dir etwas unklar ist. Hätte schon vorher viele Deiner Missverständnisse klären können.)

Wenn sie sich selbst für keine gute Mutter hält, wäre doch eine Sterilisation eine gute Methode, sich in Zukunft eine ähnliche Situation zu ersparen. DAS will ich damit ausdrücken.

Du hast gesagt, sie ist eine schlechte Mutter, weil sie ihr Kind zurücklässt.

Nein, das habe ich nicht!

Das Wort, was ich verwendet habe ist übrigens: "egoistisch".

(Insgesamt habe ich 10 mal das Wort egoistisch bzw. Egoismus verwendet. Die Bezeichnung schlechte Mutter habe ich nicht gelesen.)

Das tun Väter mitunter aber auch, also ihr Kind zurücklassen

Und das kann man ebenso als egoistisch bezeichnen.

Von daher frage ich mich nun, warum die Mutter ihre Fähigkeit zur Fortpflanzung aufgeben soll, aber für Väter, die das gleiche tun, dies deiner Meinung nach ausdrücklich nicht gelten soll?

Das musst Du Dich nicht fragen, denn das habe ich niemals geschrieben.

Ich lese aus der ganzen Antwort ein sehr idealisiertes Mutterbild.

Du liest zuweilen sehr viel aus meinen Antworten, was nicht stimmt. Das hatte ich bereits erwähnt.

dass Mütter (im Gegensatz zu Vätern) nach der Geburt merken, dass sich nur IHR Leben komplett geändert hat.

Die biologischen = körperlichen Veränderungen sind naturgegeben. Das sind Fakten. Alles andere kann sich verändern oder nicht. Bei Vater und Mutter.

dabei haben sie gefälligst glücklich zu sein und sich nie zu beschweren.

Auch das habe ich nicht geschrieben (wenig überraschend ...) aber wie auch immer, ob beschweren oder nicht, ob glücklich oder nicht, ich finde eine Flucht egoistisch.

Ich stimme der angedeuteten Darstellung nicht zu, dass die Mutter nur das Beste für ihr Kind will und die Entscheidung ausschließlich auf Selbstlosigkeit beruht.

Ich bekomme das Gefühl, dass das hier nun ewig hin und her zu gehen scheint, bis eine von uns so etwas schreibt wie: "Das hat keinen Sinn mehr."

Meine Anmerkung zur Diskussionskultur hast Du ignoriert.

Ich würde es daher wie folgt handhaben um ewig lange Diskussionen zu vermeiden: Ab jetzt gehe ich sehr gerne auf Rückfragen und korrekte Statements ein, Fehlinterpretationen werde ich gar nicht mehr kommentieren.

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Elli113  08.02.2023, 12:51
@AlexausBue

Also Moment mal:

Wieso ist sie eine schlechte Mutter? Weil sie psychische Probleme hat?
Nein. Sondern, weil sie ein Kind - IHR Kind(!) - zurück lassen will. Das habe ich genau so geschrieben.

So. Also hast du doch genau das gesagt: sie ist eine schlechte Mutter, weil sie ihr Kind zurücklassen will. Wo habe ich da jetzt wieder etwas falsch verstanden?

Die Bezeichnung schlechte Mutter habe ich nicht gelesen

Dann lies doch bitte nochmal genau nach. Da stand explizit die Aussage, bezogen auf die Fragestellerin. "Ich bin eine schlechte Mutter und lasse mich daher auch sterilisieren."

Wenn sie sich selbst für keine gute Mutter hält, wäre doch eine Sterilisation eine gute Methode, sich in Zukunft eine ähnliche Situation zu ersparen. DAS will ich damit ausdrücken.

Nun, zum einen löst das aber nicht ihr aktuelles Problem und zum anderen ist doch die Frage, ob es wirklich in der Zukunft zu einer ähnlichen Situation kommen würde? Vielleicht ist bei einer zweiten Schwangerschaft alles anders, es folgt keine Wochenbettdepression und demzufolge auch keine zweite solche Situation.

Von daher finde ich den Vorschlag schon etwas weit her geholt, insbesondere, wo du doch diejenige bist, die mir vorwirft, ich würde unberechtigte Prognosen für die Zukunft machen.

Und auf die Frage, welche alternativen Handlungsvorschläge du für die Fragestellerin wohl hättest, gehst du nicht ein, vermutlich, weil du selbst einsiehst, dass es keine gibt.

Wie auch immer, war deine Antwort wenig empathisch. Naja.

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Elli113  08.02.2023, 13:05
@AlexausBue
Die biologischen = körperlichen Veränderungen sind naturgegeben. Das sind Fakten. Alles andere kann sich verändern oder nicht. Bei Vater und Mutter.

Naja. Schauen wir mal die harten Fakten an: In Deutschland sind nur 24,8 % der Elterngeldbezieher männlich, die durchschnittliche Dauer des geplanten Elterngeldbezugs lag bei den Frauen im Jahr 2020 bei 14,5 Monaten. Die von Männern angestrebte Bezugsdauer war mit durchschnittlich 3,7 Monaten dagegen deutlich kürzer (Elterngeld 2020: Väteranteil steigt auf knapp 25 % - Statistisches Bundesamt (destatis.de))

Es gibt auch jede Menge Statistiken, dass der wahre Gender Pay Gap erst dann so richtig zuschlägt, wenn Frauen Kinder bekommen. Dann verringert sich das Gehalt von Frauen nämlich signifkant und das von Männern bleibt gleich.

Gerade mal 5% der Väter arbeiten Teilzeit, bei Müttern sind es 72%.

Es ist von daher also nicht zu weit hergeholt, wenn man sagt, dass sich für Frauen das Leben nach der Geburt deutlich mehr ändert als für Väter.

Väter in die Teilzeit - Wirtschaft - SZ.de (sueddeutsche.de)

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AlexausBue  08.02.2023, 14:18
@Elli113

Ich denke mal, das findet selten gegen den Willen der Frau statt. Bei uns arbeiten wir beide.

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Elli113  08.02.2023, 14:34
@AlexausBue

Und ich denke, dass das nicht der Fall ist. Oft genug spielen gesellschaftliche Erwartungen mit hinein oder auch wirtschaftliche Zwänge ("ich verdiene doch eh mehr als du"). Oder die Tatsache, dass es schlicht zu wenige gute Betreuungsplätze gibt.

Ich glaube, dass ich genug berufstätige Mütter kenne, um sagen zu können, dass die Entscheidung so frei leider nicht ist.

 Bei uns arbeiten wir beide.

Schön für euch. Wenn ihr tatsächlich beide Teilzeit arbeitet und es schafft, alles zu teilen, seid ihr die Ausnahme.

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AlexausBue  08.02.2023, 14:36
@Elli113

Meistens bespricht man so etwas, bevor man ein Kind bekommt.

Also:

  • Wer bleibt zuhause und kümmert sich um das Kind?
  • Können wir uns das leisten?
  • Wie regeln wir das generell?
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AlexausBue  08.02.2023, 14:41
@Elli113

Und wenn jetzt jemand nach der Geburt daherkommt und sagt:

"Das ist alles nicht so, wie ich mir das gedacht habe, ich verlasse meinen Mann und Kind."

Findest Du es dann total unbegreiflich, dass es Menschen gibt, die das nicht verstehen können?

Findest Du den Begriff "egoistisch" tatsächlich absolut nicht nachvollziehbar?

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Elli113  08.02.2023, 16:25
@AlexausBue

Das sagt die Fragestellerin aber nicht. Sie sagt "ich habe Wochenbettdepression bekommen und kann mein Kind nicht so lieben, wie es das verdient. Ich will gehen, kann das jemand verstehen?"

Klar gibt es Menschen, die das nicht verstehen können und das als was auch immer bezeichnen werden.

Aber es ist halt nicht super hilfreich, auf die Frage "kann das jemand hier verstehen" zu antworten "nein, du bist egoistisch".

Depression ist eine ernsthafte Erkrankung.

Wenn die Fragestellerin sagen würde "Ich hab einen Hirntumor und kann mein Kind deshalb nicht lieben" würde ja auch niemand sagen "hey, voll egoistisch von dir".

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AlexausBue  08.02.2023, 16:33
@Elli113
Aber es ist halt nicht super hilfreich, auf die Frage "kann das jemand hier verstehen" zu antworten "nein, du bist egoistisch".

Also Anlügen und sagen, dass alles super gut ist?

Das ist nicht meine Art. Ich bin ehrlich. Und ich denke auch mit an das Kind. Vielleicht habe ich als Mutter einen anderen Bezug, keine Ahnung, ob es daran liegt.

Depression ist eine ernsthafte Erkrankung.

Das weiß ich.

Wenn die Fragestellerin sagen würde "Ich hab einen Hirntumor und kann mein Kind deshalb nicht lieben" würde ja auch niemand sagen "hey, voll egoistisch von dir".

Richtig. Denn wie bereits erwähnt sind es nicht die Gefühle, sondern das Verhalten (Mann und Kind verlassen), dass ich als egoistisch empfinde.

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Es gibt Leute, die das verstehen, aber das ist nicht wichtig für dich.

Ich finde es besser, dass du das erkannt hast und nicht irgendwelchen Luftschlössern hinterher läuft, um etwas zu erreichen, was doch nicht eintritt.

Ihr müsst miteinander umgehen. Du und dein Nochmann und auch mit deinem Kind. Denn es wird dein Kind bleiben.

Du kannst doch eine Therapie machen.

Wie ist denn die Liebe gegenüber deinem Mann? Kommen da die alten Depressionen von vor der Schwangerschaft wieder hoch?

Schwangerschaftsdepressionen gehen ja wieder weg, aber hattest du sowieso schon Depressionen liegt es ja nicht nur an der Schwangerschaft.

Begib dich wieder in eine Therapie. Die sollte auch stationär sein.