Träume jede Nacht von meinem verstorbenen Mann?
Hallo,
momentan leide ich unter belastenden Träumen
Im November ist mein Mann verstorben und seitdem habe ich immer wieder ähnliche Träume.
Ich träume den Moment seines Todes im Krankenhaus, das ist so real, so wie es tatsächlich war.
Ich schrecke dann jedes Mal hoch und brauche eine Weile um wieder richtig zu mir zu kommen.
Manchmal träume ich auch, dass er noch da ist, aber ich weiß auch im Traum, dass etwas nicht stimmt. Er spricht nicht mit mir und schaut mich meistens nicht an. Bevor ich dann mit ihm reden kann oder er mir einen Blick zuwirft, wache ich auf.
Was kann ich dagegen unternehmen? Meistens kann ich danach stundenlang nicht mehr einschlafen und bin auch noch den nächsten Tag aufgewühlt.
7 Antworten
Ich kenne das leider nur zu gut, hatte das nach dem Tod meiner Mutter auch. Jetzt ist es genau ein Jahr her und kommt immer noch vor. Ich nehme am Abend die ZzzQuil von wick und wenn ich nachts wach werde schalte ich Radio oder Fernseher ein, das bringt mich meistens wieder halbwegs auf die Bahn.. ich denke das braucht Zeit bis man alles verarbeitet hat..
Vielleicht solltest du mal über ärztliche/psychologische Hilfe nachdenken
Ich wünsche dir alles erdenklich Gute! 🌻
Du kannst den Tod deines Mannes offensichtlich nicht verarbeiten und das scheint dich vollkommen zu überfordern. Das ist zwar in den ersten Tagen für Trauernde normal, dauert bei dir aber schon viel zu lange an. Da hilft meines Erachtens auch kein Abwarten. Du hast sehr wahrscheinlich ein Trauma davon getragen.
Du brauchst dringend einen Gesprächspartner, damit du mit dessen Hilfe Abstand gewinnen und diese schockierende Situation verstehen und akzeptieren lernen kannst. Das sollte anfangs ein Seelsorger oder die Telefonseelsorge, auch nachts erreichbar!, und dann bald ein Psychotherapeut sein.
Am besten, du rufst den Sozialpsychiatrischen Dienst in deiner Stadt/Region an. Die können dir sagen, wo du schnell Hilfe bekommst. Denn die übliche Wartezeit von 3-9 Monaten auf einen Psychotherapieplatz ist in deinem Fall kontraindiziert (würde alles nur verschlimmern).
Alternativ könnte eine Seherin/ein Medium (wenn du an sowas glaubst) einen Kontakt mit deinem Mann herstellen, sodass du erfahren kannst, wie er den Tod erlebt hat, ob er dir noch etwas sagen möchte und wie es ihm jetzt geht. Und so kannst du dann auch den Abschied nachholen.
Schonmal drüber nachgedacht ob du so etwas wie eine PTBS (Posttraumatische Belastungsstörung) haben könntest?
Eine PTBS wird u.a. durch Schocks ausgelöst. Der Tod deines Mannes war offensichtlich ein gewaltiger Schock für dich. Es kommt darauf an, wie heftig diese Albträume sind. Da sie eine Qualität von "Flashbacks" haben, könnte es sich tatsächlich um eine PTBS handeln. Das solltest du von einem Psychiater oder Psychotherapeuten abklären lassen. Ich empfehle dir ohnehin eine Psychotherapie bei dieser heftigen Symptomatik !!!
Gegen die Träume kannst du nichts tun. Das ist ein natürlicher Prozess um belastende Ereignisse zu verarbeiten.
Eine Möglichkeit nach dem aufwachen auf diese Träume zu reagieren, um den Umgang damit einfacher zu gestalten, ist es ihnen direkt danach ein gutes Ende zu geben.
So lässt sich die erneut durchlebte Situation für dich besser verdauen. Die Träume werden irgendwann aufhören, aber sieh es als natürliche Reaktion auf ein belastendes Ereignis und einen Prozess deines Körpers, um dich zu schützen und deinen seelischen Leidensdruck nach und nach zu verringern.
Dagegen kannst Du nichts tun. Deine Seele hat ja noch keinen Platz gefunden, wo sie dieses dramatische Ereignis unterbringen soll. Diese Träume gehören zur Bearbeitung Deines Schicksalsschlages. Trauer braucht viiiiel Zeit und jeder trauert anders.
Die Träume kenne ich und sie ließen erst nach ein paar Jahren nach; wurden aber schon vorher immer weniger.
Ich wünsche Dir alles Gute.
Ich wusste nicht, dass ein Todesfall ein Auslöser für eine PTBS sein könnte