Tiere Schächten - Tierquälerei oder Tradition?

13 Antworten

in den Studien von GRANDIN und REGENSTEIN stellte man fest, dass beim Schächten der Eintritt der Empfindungslosigkeit bei Rindern bis zu mehreren Minuten dauern kann....

Beim Schlachten nicht eine millisekunde....

Wenn die Schächtung am gefesselten und niedergeworfenen Tier, entsprechend den Vorschriften, durch einen Schnitt mit einem scharfen Messer vorgenommen wird, durchtrennt man zunächst die vordere Halshaut. Dann folgen die vorderen, Halsmuskeln, die Luftröhre und die Speiseröhre. Jeder Mediziner oder Anästhesist mit operativer Erfahrung weiß, wie schmerzempfindlich Luftröhre und Speiseröhre sind, besonders aber der betroffene Kehlkopf, deren Verletzung selbst bei tiefer Narkose noch zu schweren reflektorischen Atemstörungen und Kreislaufreaktionen führt.
Danach werden die darunter und seitlich liegenden, mit spezifischer Sensitivität ausgestatteten beiden Halsschlagadern durchschnitten, die eine relevante Gesamtreaktion auf Blutdruck und Kreislauf haben...
Daneben werden auch die Nervi accessori und der Vagus sowie das gesamte Sympathische Nervensystem und die das Zwerchfell motorisch versorgenden Nervi phrenici durchtrennt. Hierdurch kommt es zu einem immobilen Zwerchfellhochstand mit stärkster Beeinträchtigung der Lungenatmung, so daß das Tier neben seinen unerträglichen Schnittschmerzen auch noch zusätzliche Todesangst durch Atemnot erleidet.
Diese Atemnot versucht es durch Hyperventilierung des knöchernen Thorax vergeblich zu kompensieren, was weitere Schmerzen verursacht und zu den schmerzhaft - angstvoll aufgerissenen Augen führt.
Durch die Angst und atemnotbedingten verstärkten Atemreaktionen wird das Blut und der aus der Speiseröhre austretende Mageninhalt in die Lungen aspiriert, was zu zusätzlichen schweren Erstickungsanfällen führt.
Während des langsamen Ausblutens thrombosieren sind verstopfen vielfach die Gefässenden der vorderen Halsarterien, so das regelmäßig nachgeschnitten werden muß.
Und das alles bei vollem Bewußtsein des Tieres, weil beim Schächtschnitt die großen, das Gehirn versorgenden Arterien innerhalb der Halswirbelsäule ebenso wie das Rückenmark und die 12 Hirnnerven nicht durchtrennt sind und wegen der knöchernen Ummantelung auch nicht durchtrennt werden können.
Diese noch intakten Gefäße versorgen über den an der Basis des Gehirns liegenden Circulus arteriosus weiterhin das ganze Gehirn noch ausreichend, so daß keine Bewußtlosigkeit eintritt.
Hängt man dann laut entsprechenden «Vorschriften» das Tier noch an den Hinterbeinen auf, so bleibt es infolge der noch ausreichenden Blutversorgung des Gehirns, des orthostatisch verstärkten Blutdruckes und des allgemein bekannten lebensrettenden physiologischen Phänomens, das der blutende Organismus seine periphere Durchblutung zugunsten von Gehirn, Herz und Nieren bis auf Null reduziert, praktisch bis zum Auslaufen der letzten Blutstropfen bei vollem Bewußtsein.
Der Beweis hierfür wurde vielfach erbracht, indem man das Tier nach dem Ausbluten entfesselte. Mit der entsetzlich klaffenden Halswunde strebte es meistens voll orientiert bewegungsfähig und angstvoll dem Ausgang des Schlachtraumes zu und müßte durch den Bolzenschussapparat endgültig getötet werden.

Quelle: Infoblatt der Bundesarbeitsgruppe gegen betäubungsloses Schächten

Beides trifft zu! Die Schächtung von Tieren ist sowohl religiöse Tradition als auch Tierquälerei.

Es gibt zahlreiche Beschreibungen von Tiermedizinern darüber, dass geschächtete Tiere 15 Minuten lang und länger die Todesqual erdulden müssen.

Wobei nicht unerwähnt bleiben soll, dass auch die massenhafte Fließbandtötung in modernen westlichen Schlachthöfen in der Praxis tierquälerische Konsequenzen hat, weil die Tötung "betriebswirtschaftlichen Gesetzen" folgt und von wenig verantwortungsbewusst handelnden Menschen vollzogen wird. 

kayo1548  29.01.2019, 01:23

"15 Minuten lang und länger "

Bei einer korrekt durchgeführten Schächtung (die für eine entsprechende Gehemigung nachgewiesen werden muss), ist das nicht der Fall.

Ist das abzusehen (z.b. mangelhafter Blutfluss, falsche Position etc) muss(!) nachträglich eine Betäubung stattfinden.

Für das Tier angenehm ist das natürlich dann trotzdem nicht, keine Frage.

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bonamie  29.01.2019, 01:31
@kayo1548

Welcher private muslimische "Kameltreiber" führt wohl eine Schächtung nach "deutschen Wertmaßstäben" durch? - Das fängt oft schon mit den nicht professionellen "Werkzeugen" an und geht über das fehlende Know-how weiter.

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bonamie  29.01.2019, 01:36
@kayo1548
Bei einer korrekt durchgeführten Schächtung (die für eine entsprechende Gehemigung nachgewiesen werden muss), ist das nicht der Fall.

Ich kann es abschließend nicht beweisen, was tatsächlich stimmt. Aber darüber gibt es "von Fachleuten" ganz unterschiedliche Beurteilungen.

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bonamie  29.01.2019, 08:06
@kayo1548

Die gesetzlichen Auflagen für eine "fachgerechte Schächtung" sind mir auch bekannt.

Nur, wie viele Muslime (Juden nehmen es dabei etwas genauer) kümmern sich schon um deutsche Vorschriften?

In "Hinterhöfen" und Scheuern wird auf Teufel komm raus privat geschächtet, Schächtungen von denen wir, wenn sie nicht zufällig aufgedeckt werden, keine Ahnung haben und nichts erfahren. Das Land der "Kuffar" ist sozusagen gesetzfreier Raum! Es kümmert die Muslime nicht, wenn "Allah" angeblich anderes befohlen hat. Und letztlich ist auch in der Frage nicht nur die Rede von Schächtung in Deutschland, sondern von Schächtung weltweit. - Und da wäre ich dann wieder bei den "Kameltreibern" angekommen. 

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Tierquälerei aus Tradition. Tierschutz geht vor Tradition.

bonamie  29.01.2019, 01:28

Schön wäre es, denn leider ist auch bei unseren Tötungsmethoden von Tieren massenhaft Tierquälerei dabei. Man will sich nicht vorstellen, was bei der Massentötung von Tieren in deutschen Großschlachthöfen wirklich abgeht. Es wird einem übel dabei!

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mulano  29.01.2019, 01:36
@bonamie

Ich weiss das, schließlich lebe ich vegan.

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DottorePsycho  29.01.2019, 09:40
@bonamie

Das ist vollommen korrekt, imho sind es rund 5% der Tiere, die den Bolzenschuss überleben und danach diese schrecklichen Qualen erleiden, was bei den Unmengen von Schlachtvieh doch ziemlich viele Tiere ausmacht.

Beim Schächten trifft dieses Schicksal jedoch JEDES einzelne Tier.

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Natürlich ist das Tierquälerei. So wie das Töten von Tieren ohne Notwendigkeit immer Tierquälerei ist. Tradition oder Religion sind keine Rechtfertigungen für Tierquälerei. Man kann sich der Eigenverantwortung für sein tun nicht durch Ausflüchte wie "in meiner Kultur macht man das schon immer so" entziehen.