Tiere Klonen?

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Ein heute noch lebendes Tier zu klonen ist schon schwer genug. Ausgestorbene Tierarten durch Klonen wieder zum Leben zu erwecken, ist noch einmal viel schwerer. Bislang ist es noch nicht erfolgreich gelungen, eine ausgestorbene Tierart durch Klonen wiederzubeleben.

Der bislang erfolgreichste Versuch gelang 2003. Der Pyrenäensteinbock (Capra pyrenaica pyrenaica) war eine Unterart des Iberischen Steinbocks (Capra pyrenaica). Im 19. Jahrhundert wurden die Steinböcke massiv bejagt und die Bestände gingen stark zurück. Obwohl der Pyrenäensteinbock 1918 unter Schutz gestellt wurde, erholte sich die Population nicht. In den 1980ern gab es noch rund 40 Tiere, infolge von starker Inzucht nahm die Fruchtbarkeit ab und wahrscheinlich trugen auch Infektionskrankheiten zum weiteren Rückgang bei. Die letzten Tiere wurden schließlich für Zuchtzwecke eingefangen, darunter befand sich aber kein einziger Bock mehr. Die letzte Geiß namens Celia starb im Jahr 2000. Ein Jahr zuvor hatte man ihr Gewebeproben entnommen und diese gefrierkonserviert. Mit der Zellprobe sollte schließlich ein Pyrenäensteinbock geklont werden. Insgesamt wurden 439 Embryonen erzeugt, von denen 57 in Ziegen eingesetzt wurden, die als Leihmütter dienten. Letztlich nisteten nur sieben Embryonen in die Gebärmutter ein und nur ein einziges Kitz wurde geboren. Das Kitz starb aber schon wenige Minuten nach der Geburt an Lungenversagen (Folch et al. 2009).

Recht erfolgsversprechend war auch das sog. Lazarus-Projekt, das zum Ziel hatte, den ausgestorbenen Südlichen Magenbrüterfrosch (Rheobatrachus silus) wieder zum Leben zu erwecken. Aus aufgetautem Gewebe wurde im Jahr 2013 die DNA in Eizellen einer verwandten Froschart gepflanzt. Es entwickelten sich auch einige Embryonen, die jedoch alle frühzeitig abstarben.

Das größte Problem beim Klonen ausgestorbener Arten ist es, an das vollständige Genom der ausgestorbenen Spezies zu gelangen. Als Quellen stehen uns nur die konservierten Exemplare in Museen oder zoologischen Sammlungen zur Verfügung oder Fossilien. DNA ist zwar relativ stabil, aber auch sie zersetzt sich mit der Zeit. In den fossilen Knochen finden wir nur noch DNA-Fragmente, die man zwar für genetische Verwandtschaftsanalysen verwenden kann. Man kann anhand der Überlappungen der einzelnen Bruchstücke virtuell das komplette Genom rekonstruieren, wie es z. B. bereits beim Neanderthaler (Homo sapiens neanderthalensis) gelang, auch das Genom des Wollhaarmammuts (Mammuthus primigenius) ist zu einem Großteil sequenziert worden. Das sind aber nur virtuelle Genome auf einem Computerbildschirm. Für das Klonen ist die aus Fossilien gewonnene sog. ancient DNA (aDNA) aber nicht zu gebrauchen. Auch die DNA, die man aus präparierten oder anderweitig (z. B. in Alkohol eingelegten) Exemplaren aus Naturkundemuseen gewinnen kann, ist stark beuchstückhaft und daher zum Klonen ungeeignet. Die Konservierungsmethoden haben der DNA zusätzlich geschadet. Selbst das Klonen von Tierarten, die erst in historischer Zeit ausstarben wie etwa Dodo (Raphus cucullatus), Wandertaube (Ectopistes migratorius) Beutelwolf (Thylacinus cynocephalus) oder Blaubock (Hippotragus leucophaeus) bleibt bislang ein Traum der Forschenden, der in weiter Ferne liegt.

Je älter die Fossilien sind, umso weniger DNA kann man aus ihnen gewinnen. Die bislang älteste aDNA, die man gewonnen hat, stammte von etwa 1.65 Mio. Jahre alten Mammutfossilien. Nach mehreren Jahrmillionen wird von der DNA schlichtweg nichts mehr übrig sein. Wenn überhaupt, werden Forschende also höchstens Arten wiederbeleben können, die erst vor Kurzem ausstarben. Tiere wie die mesozoischen Dinosaurier, die vor über 65 Mio. Jahren lebten, werden mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht wiederbelebt werden können.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologiestudium, Universität Leipzig

Es wird wohl noch dauern, bis man nen Dinosaurier klonen kann, wenn man es irgendwann überhaupt kann. Ein Schaf ist was anderes, als etwas ausgestorbenes.

Mammuts sind zumindest aus Klimaschutz Gründen in Planung…

Ich nehme an, dass es auf den Organismus ankommt. Tiere, die auf natürliche Weise ausgestorben sind, weil sie sich nicht anpassen konnten, würden heute auch nicht überleben.

Z.B. hat sich der Sauerstoffgehalt der Luft im Laufe der Erdzeit verändert. Ein Organismus von damals könnte mit dem heutigen Sauerstoffgehalt wahrscheinlich nicht überleben.

Ja Theoretisch würde das gehen, man bräuchte aber eine funktionierende DNA außerdem würde es bis sowas geht sicher noch 50-100 jahre dauern