Therapeutin redet mehr als ich?
Also es ist so, ich habe Erzählungsbedarf und das nicht wenig.
Nur ist es so, dass sie die ganze Zeit redet.
Es ist nicht so, dass ich da überhaupt nichts sage, also ich erzähle erst und dann fängt sie an zu reden und redet allgemein dann viel mehr.
Nach der Stunde rattert mein Kopf weil es zu viel war und irgendwie weiß ich dann auch nur das wichtigste.
Findet ihr das normal?
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11 Antworten
Dann sage ihr GENAU das.
Therapeuten sind auch nur Menschen und Menschen verständigen sich, indem sie miteinander kommunizieren.
Wenn Du merkst, dass es Dir zu viel wird, aber Du ihr diesbezüglich kein Feedback gibst, dann weiß sie es auch nicht.
Patienten sind unterschiedlich, es gibt sicherlich auch Leute, die gut damit zurecht kommen, wenn ein Therapeut "viel redet."
Abrt woher soll sie das wissen, wenn Du ihr das nicht sagst?
Sage ihr das doch mal.
Sage, dass du einen hohen Redebedarf hast, um erst mal alles loszuwerden und dass du Pausen brauchst, wenn sie etwas sagt, vielleicht auch ein Notizbuch mitnimmst und dir sofort nach ihrer Aussage das Wichtigste aufschreibst, damit du es nach der Stunde überdenken kannst.
Vielleicht kannst du ja erst mal zwei Stunden nur reden und sie macht sich Notizen und dann sagt sie etwas dazu, Stück für Stück, also "Bezogen auf Ihre Aussage Xyz würde ich gern folgendes anmerken..." und nach einem Thema/ einer Schlüsselaussage macht sie eine Pause, du wiederholst, was du verstanden hast und notierst dir die wichtigsten Stichworte dazu.
Das ist nicht normal aber solche Therapeuten kann man nicht ändern..auch wenn man sie darauf hinweist. Die machen das schon seit Jahren so. Es gibt leider mehr schlechte als gute Therapeute, ich würde einfach wechseln.
Leider sagst du nicht in was für einer Therapie du dich befindest. Sollte es jedoch eine Psychotherapie sein, dann wäre deine Beobachtung und Bewertung der Situation sicher korrekt, indem du ihre Rededominanz als problematisch einstufst.
Speziell in der analytischen Psychotherapie sollte sich der Thrapeut extrem zurückhalten. Aber auch die Gesprächstherapie stützt sich primär auf das Reflektieren, das Fragen, das Bitten um eigene Bewertungen und Einschätzungen und es gibt in ihr nur ganz selten echte Empfehlungen an den Klienten.
Bilanz: Du solltest eben deine Einschätzung, dass sie dir als viel zu dominant im Redeverlauf erscheint, direkt thematisieren.
Prizipiell gebe ich aber zu bedenken, dass sie aus ihrer Beurteilung deiner Problematik auch ein erstes Therapiekonzept abgeleitet haben könnte, in dem sie dich durch ihren Redeschwall so provozieren oder zumindest verunsichern will, dass du genau mit dieser Situation konfrontiert wirst, um daraus dann in ein Abwehrverhalten einzuklinken, wodurch wiederum bestimmte Einsichten und weitergehend dann Verhaltensänderungen provoziert werden könnten.
Aber um da etwas genauer antworten zu können, solltest du viel mehr Details übermitteln, weil eine einfache Lösung des Problems sicher so nicht gewonnen werden kann.
ich rate dir die Therapeutin zu wechseln
sie schießt über das Ziel hinaus
eigentlich sollen Therapeuten sich zurücknehmen und hauptsächlich den Patienten reden lassen, vor allem wenn er viel zu erzählen hat
die Therapie dient ja auch der Entlastung des Patienten und ist nicht zur Selbstdarstellung des Therapeuten gedacht!