Sturz aus mehreren 100 Metern überleben?

10 Antworten

Es sind Fälle bekannt, wo Stürze aus mehreren hundert Metern Höhe überlebt wurden. Meistens liest man aber in den einschlägigen Berichten, dass die Opfer bereits bei deutlich unter 100 m Sturzhöhe versterben.

Das ist alles abhängig vom Terrain. Wenn dieses felsdurchsetzt ist und man trifft so einen Felsen, wird der Sturz üblicherweise so unkontrollierbar, dass man viele male mit Felsen kollidiert. Die Chancen, das zu überleben, sind extrem gering. Wenn es sich um eine glatte, steile Schneeflanke handelt, die in einem flachen Gletscher ausläuft, am besten noch meterdicker frischer Pulverschnee draufliegt, sind die Überlebenschanchen vergleichsweise hoch.

Wenn man einen Absturz beobachtet, sollte man immer davon ausgehen, dass der Abgestürzte den Sturz überlebt hat und schnellstmöglich die Rettungskette in Gang setzen. Tatsächlich ist es aber so, dass wir Rettungskräfte bei so einer Alarmierung mit dem Schlimmsten rechnen und uns auf unschöne Bilder gefasst machen müssen.

Woher ich das weiß:Hobby – aktiv in der DRK Bergwacht und viele Bergtouren

Man hat schon die verrücktesten Sachen gesehen. Dementsprechend: Garantiert ist der Tod nie. Nur eine Frage der Wahrscheinlichkeit*.

Und da machts z.B. einen großen Unterschied, ob es wirklich im freien Fall abwärts geht, oder du eine 80° Schräge runter purzelst. Ob du auf blankem Fels landest oder erstmal 5-6 Baumkronen und Büsche durchbrichst, die dich relativ langsam abbremsen. Ob du in dem Moment zufällig mit dem Kopf oder mti den Füßen voraus fällst.

Und: Wie schnell die Hilfe dich erreicht. In den Bergen ein wichtiger Faktor! Die max. 1 h vom Unfallzeitpunkt bis ins Krankenhaus, die normalerweise der Standard ist, ist in den Bergen oft nicht machbar. Sondern es dauert ggf. mehrere Stunden, bis überhaupt der erste Bergretter zu dir kommt. Ggf. dauert es Stunden, dich mit Seilen und Winden aus einer Schlucht herauszuholen und zu einem Ort zu bringen, wo der Hubschrauber dich abholen kann. Das ist viel Gelegenheit, aufgrund von Verletzungen zu sterben, die du überlebt hättest wenn du in der Stadt gewesen wärst und binnen anderthalb Stunden im OP gelegen hättest. Allein der Umstand, dass man normalerweise eine Unterkühlung erleidet, wenn man 1-2 h bewegungslos auf dem Boden liegt, macht für die Überlebenschancen schon einen spürbaren Unterschied.

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*Dass alles eine Frage der Wahrscheinlichkeiten ist, gilt übrigens auch im entgegengesetzten Fall: Es gibt keine Garantie, dass man überlebt wenn man in der eigenen Wohnung über den Teppich stolpert. Als junger, fitter Mensch denkt man sich, was soll da groß passieren... aber an genau solchen Unfällen sterben in Deutschland tausende (vornehmlich ältere) Menschen pro Jahr. Alles eine Frage der Begleitumstände.

Eine Chance irgendwas zu überleben hat man immer.

Man sollte hier auch nicht einen Abgrund mit einem steilen Hang verwechseln. Bei einem Abgrund hast du nahezu freien Fall. Da wirst du bei 100 Meter definitiv zerschmettert. Anders ist es bei Hängen. Da rutschst und überschlägst du dich mehr. Da könnte man mit Knochenbrüchen etc noch mit dem Leben davon kommen.

Man kann fast alles überleben.

Es gibt Personen, die haben einen Fallschirmabsprung überlebt, obwohl sich ihr Fallschirm nicht geöffnet hat.
Allerdings sind diese Personen auf Bäume gefallen, bei denen das Astwerk die Sturzgeschwindigkeit vor dem eigentlichen Aufprall drastisch reduziert hat.

Es hängt also sehr stark von der Steigung des Abhangs. Von der Beschaffenheit des Abhangs, Von der Härte der Aufschlagstelle und vom Aufschlagwinkel deines Körpers ab.

Ich würde sagen die Chance bei fall auf über 100 meter zu überleben ist bei nahe zu 0, kommt drauf an was für ein Geläde dort ist.