Studium muss man alle Vorlesungen besuchen?

4 Antworten

Ich vermute, dass dort diverse Veranstaltungen drin stehen, die man nicht alle besucht, sondern wo man eine von mehreren auswählt. Beispiel das Tutorium zur Buchführung - wahrscheinlich sitzt man dort in einer dieser Veranstaltungen, nicht in allen. Dadurch lichtet sich der Stundenplan schon mal.

Zudem sind die Vor- und Nachbereitungszeiten grobe Richtwerte, die man irgendwann und irgendwo in der Woche einplanen sollte. Das heißt aber nicht, dass du immer zwei Stunden vor und zwei Stunden nach der Vorlesung an dem Stoff sitzen wirst. Manche Themen werden dir leichter fallen und schneller gehen, andere wirst du intensiver beackern müssen. Niemand steht da mit der Stoppuhr neben dir und kontrolliert, ob du deine zwei Stunden brav abgearbeitet hast, es ist eine reine Empfehlung :).

Und du kannst diese Vor- und Nachbereitungszeiten auf die Zeiten am Tag legen, wo es reinpasst - zum Beispiel auf den Donnerstag Vormittag oder auch das Wochenende :). Und natürlich wird es meist alles etwas intensiver in der Zeit kurz vor den Prüfungen, während es danach durchaus auch ein paar Wochen sehr ruhig werden kann.

Insgesamt ist es aber so, dass ein Studium in der Regel mehr als die im Job üblichen 40 Wochenstunden an Arbeitszeit benötigt, eher so um die 50-60. Darauf musst du dich einfach einstellen.

Normalerweise machst du so 4 bis 6 Module pro Semester (zumindest in den science Studiengängen) . Das heisst du hast 4 bis 6 Vorlesung, dann gibt es zu den Vorlesungen auch noch Übungen oder Praktika oder Tutorien. Das sind nicht alles Vorlesungen in dem Stundenplan, da sind auch Übungen und Tutorien mit drin, wo du den Stoff aus der Vorlesung üben kannst bzw anwenden musst. Es ist viel zu tun, stell dich da schonmal drauf ein und gute Selbst Organisation macht dir das Leben da einfacher. Es gibt auch Kurse die leichter fallen, wo du nicht so viel machen musst, für andere musst du mehr als 4 Stunden extra pro Woche einplanen.

Manche Sachen machst du dann auch erst in der Prüfungszeit, also du hörst zwar die VL aber machst den ganzen Kram dazu erst vor der Klausur.

Liebe Grüße und viel Erfolg

Ein größerer Teil der Veranstaltungen sind ja keine Vorlesungen sondern Übungen und Tutorien. Wenn ich mir die Platzanzahlen dazu angucke, musst du mit Sicherheit nicht in jeder einzelne davon, sondern kannst dir jeweils eines aussuchen (oder wirst zugeteilt).

Darüber hinaus ist das mit der Vor- und Nachbereitung tatsächlich nur Wunschdenken. Natürlich ist es sinnvoll Dinge nachzubereiten, die man in der Vorlesung nicht verstanden hat, aber ich kenne niemanden, der regelmäßig 2h dafür gebraucht hat. Vorbereitet habe ich nur in Ausnahmefällen etwas. Trotzdem bin ich gut durch's Studium gekommen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Chemie- & Verfahrensingenieurin
istall 
Fragesteller
 14.10.2019, 19:26

Die Vorlesung Buchführung Tutorium findet ja ca 4 oder 5 mal pro Woche statt. Ist das dann immer dass gleiche oder immer etwas unterschiedliches sodass man immer hin muss um nichts zu verpassen?

1
HappyMe1984  14.10.2019, 19:29
@istall

Tutorien, Übungen, Seminare - dahinter versteckt sich in der Regel keine Vorlesung, sondern eine Veranstaltung in einer Kleingruppe, so grob Klassenstärke. Dort geht es auch nicht wie in der Vorlesung darum, dass vorne einem jemand was erklärt und man einfach nur zuhört. Vielmehr wird dort dann in der kleineren Runde über den Stoff gesprochen, diskutiert, es werden Übungen gemacht. Deshalb stehen dort auch mehrere dieser Tutorien - weil man die paar hundert Studenten eben in mehrere Kleingruppen aufteilen muss und somit mehrere Termine benötigt :).

Und ja, zu deinem einen Termin davon solltest du unbedingt hingehen! Gerade diese Übungen in kleinen Gruppen helfen massiv, um den gehörten Stoff zu verstehen und zu vertiefen.

3
skipworkman  14.10.2019, 19:30
@istall

Ne, das ist warscheinlich immer das gleich thema in einer woche. Diese Tutorien werden aufgeteilt, damit dort dann nicht alle 150 Studis in einem Tutorium sitzen und die Tutoren die Chancen haben, sich zumindest ein paar Minuten, um jeden einzelnen zu kümmern 😉

3
Myrine  14.10.2019, 19:37
@istall

Konkret erfahren wirst du das in deiner ersten Vorlesungswoche. Ich kenne das in der Tat so, dass man nur zu einem Tutorium und zu einer Übung muss. Tutorien und Übungen finden nämlich in kleineren Gruppen statt. Deswegen gibt es mehrere und deswegen sind sie oft viel wichtiger/hilfreicher als die Vorlesungen.

Bei mir hat man in den Vorlesungen den Stoff vom Professor vorgesetzt bekommen, in den Übungen hat ein Assistent (Doktorand) Beispielaufgaben vorgerechnet oder Anwendungsfälle erklärt und in den Tutorien hieß es selbst arbeiten und ein Tutor (Student aus einem höheren Semester) lief rum und hat einem geholfen oder Fragen für alle geklärt.

3

Lass Dir mal nichts erzählen. Die Praxis sieht ganz anders aus!

Also, zwei Std. Vor- und Nacharbeit habe ich nie gemacht. In meinem BWL-Studium waren die Vorlesungen eigentlich mehr nur eine Anregung zum Literaturstudium. Das ist in meinen Augen aber weder eine Vor- noch eine Nachbearbeitung.

Bei uns gab es organisierte Mitschriften. Oft waren die sogar so gut, dass man die Vorlesung vergessen konnte, wenn da dann irgend so ein Assistent stand, der den Stoff nicht rüberbringen konnte. Für das, was man da machte, war allerdings jeder selbst verantwortlich. Ich bin mit dem primären Literaturstudium sehr gut gefahren. Das ist auch viel interessanter als manch langweilender Assitent oder gar Professor. Hauptsache man hat bei der Klausur dann den Stoff drauf, woher ist doch völlig schnuppe.

Ich bin aber auch oft zu Veranstaltungen gegangen, die man nicht unbedingt haben musste, rein aus Interesse. Das waren meist die allerbesten und man konnte im kleinen Kreis diskutieren. Ja, ich hatte ein Appartment dirket in Uni-Nähe!