Stromkabel Altbau ummantelt?
Ich bin frisch umgezogen in Göttinger Altbau, ca. 150 bis 200 jahre alt. Die Stromkabel laufen alle oberflächlich entlang der Lehmwände, auf ihnen, darüber Tapete, darunter Hamburger Leisten. An einigen Stellen fehlt etwas Tapete weil sie sich löst über den Kabeln. Es sieht so aus als wäre (Rostiges?) Metall um die Kabel herum? Gibt es das so in Altbauten? Ist das Kabel an sich dann geschützt und kann da auch nix passieren? Metall leitet ja schließlich, aber blanke Kabel unter Tapete sind ja trotz Isolierung auch nicht ohne. Außerdem halte ich Nagetiere und mache mir ein bisschen Sorgen deswegen. Kann die Kabel ja nciht komplett mit Möbeln verdecken. Hat jemand das schon mal gesehen?
4 Antworten
Das ist vermutlich uraltes Bergmannrohr.
Deine Sorgen sind berechtigt.
Ganz alte Geschichte. Gibt es schon lange nicht mehr (zumindest nicht in Wohnungen).
Folgende Probleme können mit der Zeit auftreten:
- Die Metallrohre sind unvollständig oder gar nicht geerdet
- Die Isolierung der einzelnen stromführenden Adern darin ist meist marode
Dadurch kann es passieren, dass diese Rohre unter Spannung stehen. Das wäre total gefährlich.
Die Installation ist sehr wahrscheinlich sanierungsbedürftig (alles rausrupfen und neumachen lassen). Erst recht, wenn noch alte Drehschalter und flache Schweinchennasen-Steckdosen ohne Schutzkontakt vorhanden sind.
Früher waren die Kunststoffe für heutige Kabel noch nicht erfunden. Da hat man sich mit Teer, Textilien etc. beholfen. Alles nicht gerade langlebig und dauerhaft betriebsicher.
Vielleicht mal ein Foto davon machen und hier posten. Vielleicht auch mal ein Foto von dem Verteiler ("Sicherungskasten") und vielleicht noch ein paar, wo möglichst alte Schalter und Steckdosen zu sehen sind. Dann kann man das Alter in etwa abschätzen. Vielleicht ist es ja nur auf alt gemacht und in Wirklichkeit eine bereits sanierte Neuinstallation, die allen Normen gerecht wird und eben aussieht, wie von 18xx. Das ist in Denkmälern nicht unüblich und "altes" Material nach wie vor zu bekommen.
den hauptsicherungskasten fürs haus kenne ich nciht, alle sicherungen sind in meiner wohnung
- Mache mal Foto von deinen Sicherungen und hier posten. Das wäre recht aussagekräftig
- Was für einen "Strommesser" hast du?
ein frund hat so einen der sieht aus wie ein schraubenzieher und blinkt wenn strom fließt. einen elektrischen der strom in wänden anzeigt hab ich auch aber der würde ja sowieso anschlagen
meine Kamera funktioniert leider nicht. https://www.bueroshop24.de/schlitz-schraubendreher-279625?srpId=5d93973a7a923757523a2778468b64d6&lkz=624763&gclid=CjwKCAjwmdDeBRA8EiwAXlarFq9E8R-sk8v8AAyy2B57Z_rf3QyO7_ZdvCj1lrsiFVq-TgeVH1vdUhoC4AcQAvD_BwE&obt=1 so einen meine ich
Das erste ist ein Phasenprüfer (aka "Lügenstift"). Der kann Alarm schlagen, obwohl alles in Butter ist, während er bei einer echten Gefahr gerne mal dunkel bleibt. Erstmal besser als nix.
Das zweite ist ein Leitungssucher. Der ist dafür komplett ungeeignet. Da du eine Aufputzinstallation hast, ist dieses Gerät für dich komplett nutzlos, da du die Leitungen ja sehen kannst.
Mit einem zweipoligen Spannungsprüfer kann man erstmal feststellen, ob gefährliche Spannung irgendwo auf den Rohren liegt und ob diese zumindest ein bisschen geerdet sind.
Es können aber auch Mängel vorhanden sein, die du auch damit nicht feststellen kannst (z.B. einen Isolationsfehler, schlecht leitende Erdung, marode Klemmstellen, verbastelte Elektroinstallationen, verschmorte Kontakte, fehlerhafte/defekte Sicherungen, unsachgemäß geflickte Leitungen...). Solche Mängel können dir jederzeit unerwartet die Metallrohre unter Spannung setzen oder die Wohnung anzünden. Daher wäre eine fachmännische Prüfung mal ganz sinnvoll.
Früher waren die Kunststoffe für heutige Kabel noch nicht erfunden. Da hat man sich mit Teer, Textilien etc. beholfen.
Du hast Asbest vergessen ...
Da man diese Rohre bis in die Mitte der 1950er verwendet hat können da auch PVC isolierte Einzeladern drin sein (NYA). Bergmannrohre wurden nie geerdet. Man hat sich auf die Isolation verlassen die aus mehreren Schichten miteinander verpressten Teerpapiers bestand bei den Rohren und den Abzweigdosen. Manche Gerätedosen wurden einfach mit Teer ausgeschmiert. Auf jeden Fall sind die Teile außen verbleit um Korrosion durch den agressiven Verputz zu verhindern. Manchmal werden diese Rohre auch weiterhin genutzt und es werden moderne Einzeladern vom Typ H07V-U eingezogen. Das ist auch der einzige Typ der für sowas zulässig ist. Die Isolation von den Adern ist dicker als das was sich in NYM-Leitungen befindet. Eine 1,5mm² H07V-U ist vom Außendurchmesser so dick wie eine 2,5mm² Ader aus einer NYM-Leitung.
Das hört sich an nach uralter Verkabelung mit Metall-Ummantelung.
Wahrscheinlich ist hier eine umfangreiche Sanierung der Elektroinstallation fällig.
Ich würde den Vermieter fragen, wann die letzte fachliche Überprüfung der Elektroinstallation war.
Soviel ich weiß, hast Du als Mieter ein Recht auf eine fachlich und sicherheitsmäßig einwandfreie Elektroinstallation. Ist diese nicht vorhanden, muss der Vermieter handeln.
Geht der Vermieter auf Dein Ansinnen einer fachlichen Überprüfung nicht ein, würde ich selbst eine Fachfirma damit beauftragen. Zum Thema kannst Du Dich auch anwaltlich beraten lassen oder zu einer Verbraucherzentrale gehen.
Wenn meine Annahmen zur Verkabelung stimmen, ist das auf jeden Fall eine Sicherheitsgeschichte (z.B. Brandgefahr) und sollte für Dich höchste Priorität haben.
Keine Chance bei der Vermieterin, hat sich schon drüber aufgeregt Wasserrohre austauschen zu müssen nur weil ich als neuer Mieter gesagt habe die sind lose in der Wand, besteht ja Gefahr eines Wasserschadens. Wenn die Kbael ummantelt sind kann ja nix passieren oder? Weiß nicht was für ein Metall das ist. Metall zu nehmen das leitet wäre ja mehr als sinnlos.
Metall zu nehmen das leitet wäre ja mehr als sinnlos.
Das hat man früher so gemacht.
Ich kann Dir nur dringend raten: bezahle selbst eine Elektrofachfirma für eine Überprüfung, die 100 € etc. wäre mir meine Sicherheit wert, ich würde nicht auf einem solchen Pulverfass leben wollen.
Ich tippe eher auf Bergmannrohr in das Einzeladern eingezogen wurden. Habe ich bei mir auch. Die alten Rohre sind geblieben wenn deren Zustand ok war und das Innenleben wurde ausgetauscht. Diese alten Rohre sind übrigens steckkompatibel mit den modernen Stangenleerrohren aus PVC.
Ja, das kann ja sein. Es ist m.E. aber eine aktuelle fachliche Überprüfung nötig, alleine um die Unklarheiten auszuschliessen.
Worauf ich damit hinaus wollte: Man sollte sich vom Äußeren alleine nicht blenden lassen. Das kann nach außen hin alt wirken, aber innen steckt was modernes. Trotzdem kann eine Prüfung nie schaden.
Hallo,
ja das gibt es da früher Bleiummantelte Kabel verlegt wurden.
Passieren kann aber nichts, da diese Ummantelung geerdet ist und bei einem Fehler es zum Abschalten kommt.
Viel Problematischer sehe ich da eher das Halten von Nagetieren in einem Fachwerkbau.Die Lehmwände bzw. das Holzfachwerk laden ja gerade zu zum Nagen ein :-)
Blei leitet ja nciht. ist es hart genug für nagezähne? nur für den Fall der Fälle.
Blei rostet nicht, das tun die Leitungen aber laut dem Fragesteller. Ich tippe also eher auf Bergmannrohr.
Die Bleimantelleitungen waren vom Aufbau wie NYM, nur mit einem Bleimantel zwischen dem harten PVC-Mantel, und der Schicht gummiartiges PVC. Das heißt das Metall bekommt man im Normalfall nicht zu Gesicht und kann eigentlich keinen Kontakt zu irgendeinem Leiter haben.
Die Ummantelung ist NICHT geerdet.
Da muss ich dir leider widersprechen, diese Leitungen sind unter dem Begriff Bleimantelleitung bzw. von einem Hersteller als "Anthygron-Rohrdrähte" bekannt und sogar damals in der VDE 100 zu finden gewesen.
Bleimantelleitung ist ein allgemeiner Begriff. Die Leitung die ich meine gibts anscheinend auch heute noch, die Bezeichnung ist NYKY-J oder -O, je nachdem ob mit oder ohne grün/gelber Ader.
http://oci.helukabel.de/opc/workarea/suppliers/STD/documents/pdf/db/1DB_32640_de.pdf
Und ich meine die ganz alten :-)
Denn Kunststoff gibt es erst seit 1935, die Rohrdrähte waren aber viel älter.
Heutzutage kaum noch zu finden, weil zu der Zeit von deren Installation so ein Kabel mit höchstens 6 A belastet werden konnte und durch die fortschreitende Technik und imemr mehr Stromverbauchende Geräte ja fast überall wesentlich neuere Kabelisntallationen vorhanden sind.
Früher waren die Kabel innen gummiert und aussen mit Metall überzogen. Ist heute aber kein Standard mehr. Das ganze müsste schnellstens vom Fachmann überprüft werden . Besser ist natürlich neue Leitung zu legen oder wenigstens mit Kabelkanäle zu verkleiden.
Kabelkanäle kann ich schlecht anbringen. das ist direkt über der Sockelleiste und so wulstig
kann ich mit einem Strommmesser überprüfen ob die Leitungen anch außen hin unter Spannung stehen? die sind ja für zb Lampeninstallation gedacht. auf sanierung hab ich keine Chance, bin ja froh Wohnung bekommen zu haben und frisch einegzogen. hier im Haus ist nie was passiert. Sicherungen sind shcon etwas "neuere". keine Drehshclahter. Lichtschalter teiwleise aus 60ern, runde platte mit kleinem Kippschalter. FI Schalter nur im Bad, in Küche nachträglich noch was nachgerüstet