Stimmt ihr dem Satz:„Unrecht tun ist schlimmer als Unrecht leiden“ von Sokrates zu?

7 Antworten

Gemäß dem Prinzip der "wohlwollenden Interpretation" in den Wissenschaften tendiere ich dazu, Sokrates diesen Weisheitsspruch nicht zur Last zu legen, denn das könnte man tun. Er scheint auf den ersten Blick zynisch.

Aber seitdem sind 2.500 Jahre vergangen.

Es gibt bspw. den Fall, dass Recht getan, aber Unrecht erlitten wird, wenn ein Regent es nicht allen recht machen kann, und manche ungerecht behandelt werden, obwohl das Staatshandeln insgesamt als gerecht bezeichnet werden müsste.

In solchen Fällen ist persönlich erlittenes Unrecht gegenüber der der Mehrheit zuteil gewordenen Gerechtigkeit schlimm - ohne dass ein Täter nach klassischem Begriff gegeben ist.

Auch gibt es die Fälle, in denen Unrecht gehandelt, aber eigentlich nicht zugefügt wird, wenn bspw. ein Betrüger die Geschädigten nach der Tat entschädigt, so dass der Schaden nichtig wird.

In solchen differenzierten Fällen, urteilt Sokrates, ist das unrechte Handeln an sich von größerer Bedeutung, weil es auch Nachahmer geben, und zur Wiederholung anregen kann.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – private Studien

Jawohl!

Beim ,,Unrecht leiden" weiß ich, wie stark mich das ärgert und wie ich dieses Leid überwinden kann.

Beim ,,Unrecht tun" weiß ich nicht oder nur zum Teil, wieviel Leid ich dem anderen zufüge und wie gut er oder sie damit umgehen kann.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Was heißt schlimmer? In dem Fall.

Schlimmer für die Person die es erträgt oder die es tut.

Hallo

Ja dem stimme ich zu. Wenn ich Unrecht tue, dann leide ich, aber ich leide zurecht.

LG

für einen selbst? für die anderen? oder nur die Moral?

Schwierig wird es, wenn man sich entscheiden muß, ob man Opfer oder Täter wird. Fällt mir spontan der 30 jährige Krieg ein.