Stimmt es dass im Mittelalter man im Notfall nicht so schnell Krankenwagen oder Polizei rufen konnte?

10 Antworten

Krankenwagen? Das erste Auto wurde erst um ca. 1900 gebaut, also lange nach dem Mittelalter. Allerdings hatten schon die Römer Kutschen, welche von Pferden gezogen wurden. Das betraf aber nur einen kleinen Teil der Leute, die so eine Kutsche hatten.
Im Mittelalter hatte Otto Normalmensch meist keine Kutsche zur Verfügung. Adlige hatten Kutschen oder vielleicht auch der Bischof.

Im Mittelalter konnte man einen Arzt verständigen, aber ein Telefon gab es nicht.
Der Arzt kam zu Fuß oder per Pferd. Ich stelle mir das eher so vor, dass ein Bekannter eben zum Arzt lief, und dass der in der Regel auch zu Fuß kam.

Eine Trage/Bahre hatte man schon, dann musste man den Kranken zu zweit (oder zu viert? je nach Gewicht) raustragen. Oft hatten die Klöster einen Bereich, in welchem der Kranke versorgt werden konnte. Krankenhäuser gab es auch erst später.

Und die Krankenschwester war damals tatsächlich eine Schwester, nämlich eine Ordensschwester (Nonne). Aus dem Mittelalter stammen etliche Beschreibungen der Zubereitung und Wirkung von Heilpflanzen (siehe Hildegard von Bingen). Auch das mysteriöse "Voynich-Buch" enthält vermutlich eine Beschreibung von Heilpflanzen.

Von Experte OlliBjoern bestätigt

Ganz abgesehen davon, dass es im Mittelalter weder eine Polizei noch einen Rettungsdienst nach heutiger Art gab: Selbstverständlich dauerte es viel länger, fachmännische Hilfe zu holen.

Wenn man einen Arzt brauchte, musste jemand zu Fuß hingehen oder hinreiten und hoffen, dass man ihn dort antrifft. Es gab keine Autos, keine Motorräder, keine Fahrräder, kein Telefon, kein Funkgerät, kein Internet, keinen Strom, für gewöhnliche Bürger auch keine Post. Die Kommunikation erfolgte ausschließlich in Form von persönlichem Kontakt.

Gordon313  16.04.2024, 19:42

Oder mit Brieftauben.

0
daedag  16.04.2024, 20:47
@Gordon313

Prinzipiell ja, allerdings kamen Brieftauben hauptsächlich zwischen den Herrschern verschiedener Länder, zwischen Burgen/Klöstern und für militärische Zwecke zum Einsatz, und auch da nur in besonderen Fällen, wenn es zwingend nötig war, eine Nachricht schneller zu übermitteln als dies per Boten möglich wäre.

Normale Bürger hatten keine Brieftauben, und man muss auch bedenken, dass eine Brieftaube immer nur ein einziges "fix eingespeichertes" Ziel anfliegt, man muss also für jeden möglichen Empfänger, dem man eventuell irgendwann einen Brief zu schicken beabsichtigt, eine auf dieses Ziel trainierte Taube vorhalten.

0

Ja. Damals gab es sowas nämlich noch nicht. Da wurde ein Brand von normalen Leuten mit Eimern gelöscht, und die Polizei gab es auch nicht. Das waren meist Sheriffs.

LG

Gordon313  16.04.2024, 19:41

Im Mittelalter ... Sheriffs ... Ja ne is kla. 😐

Da gab es höchstens so etwas wie Stadtwachen oder Männer im Dienste des Lehnsherren und des Herrschers.

1
Gordon313  16.04.2024, 21:18
@Thesecretguy

Ob es Robin Hood wirklich gegeben hat wurde nie wirklich belegt. Also halte ich es als eine erfundene Geschichte. Bis mir das Gegenteil bewiesen wird.

1

Ja, es gab beides nicht. Ebensowenig gab es die Feuerwehr. Telefone übrigens auch nicht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Mein Leben und Alltag

Es gab keine Telefone. In einer Stadt waren die Bürger für die Ordnung zuständig, die "Polizei" war also fast überall. Auch gab es in Städten meist zünftige Wundärtzte, die recht schnell vor Ort waren, sollten sie gebraucht werden.