Stimmt es, dass es einen Militärrabiner in der Bundeswehr gibt?
Und warum gibt es dann keinen Militär-Imam, Militär-Mönch oder Militär-Prister (Christentum) und wenn, nicht Deutschland war mal ein christliches Land?
5 Antworten
Ja es gibt Militärseelsorge der Evangelischen, Katholischen und Jüdischen Kirche. Es gibt noch keine islamische Militärseelsorge. Also m.W. auch noch keinen Militärimam, allerdings ist es geplant einen solchen einzuführen.
Die Grundlage der Militärseelsorge sind Staatskirchenverträge zwischen den Kirchen und dem Staat. Wie weit die hier mit der Zentralrats der Muslime übereingekommen sind entzieht sich meiner Kenntnis.
Bei der Bundeswehr gibt es sowohl Imame, Priester als auch Rabbiner (da wohl nur einen, da es weniger Juden als Christen und Muslime gibt).
Wurde hier ja mehrfach auch bestätigt.
Hindus, Zooastrier und weitere Religionen sind noch seltener vertreten und haben daher keine eigenen Militär-Geistlichen.
Aber das kann ja noch kommen.
Und bei orthodoxen Christen weiß ich es nicht. Ist im Härtefall aber auch nicht wichtig (zumindest als Katholik und Orthodoxer) das sich diese Kirchen gegenseitig anerkennen und zwar liturgische Unterschiede und andere Kalender haben, aber auf dem Schlachtfeld oder im Lazarett können beide die Sakramente spenden.
Und natürlich gibt es auch evangelische Militär-Geistliche.
Es kommt also fast jeder Soldat der Bundeswehr im Todesfall in "seinen" spezifischen Himmel.
Und dort ist dann wieder getrennt, was Gott einen wollte.
Aber Spaß beiseite: Jede größere in der Bundeswehr vertretene Religion hat einen Beistand.
Und die machen mehr als Segnung der Waffen und letzte Ölung.
Der Rabbi macht allerdings weniger Seelsorge, sondern Unterricht.
In Anbetracht der Skandale und Geschmacklosigkeiten beim KSK innerhalb der letzten Jahre vielleicht gar nicht so schlecht.
P.S. ich habe Sympathie für Soldaten, denn ich kenne ein paar, die in Bosnien und Afghanistan waren.
In Erinnerung dieses wunderbare Lied für Veteranen:
Pfarrer gibt es bei der Bundeswehr schon immer. Die christlichen Soldaten haben ein Recht auf freie Religionsausübung, evtl Fragen welche sich aus Dienst und Religion ergeben und wenn einer tatsächlich fallen sollte, Anrecht auf die Sakramente. Allgemein leiteten oder leiten Militärseelsorge auch den lebenskundlichen Unterricht (genannt), in dem die Soldaten ethische Fragen diskutieren. Zu meiner Dienstzeit, lange her, war dies auch besonders geschützt. So lange sich Soldaten im Gottesdienst oder im lebenskundlichen Unterricht befanden, konnte kein Vorgesetzter herein platzen und sie zu einer anderen Aufgabe befehlen. Selbst wenn die meisten das zum Ausschlafen nutzen.
Mönche hat die Bundeswehr nicht. Doch geistliche der größten Religionsgruppen.
Ist auch nicht schlimm, im Gegenteil. Es hilft den Soldaten Auslandseinsätze und kritische Situationen besser zu überstehen.
Außerdem waren die Leute immer sehr dankbar, wenn man ihnen half ihre Religion auszuüben. Deswegen habe ich da gerne ausgeholfen. Habe viele Kleinigkeiten gemacht oder gebaut. Dennoch waren sie immer sehr dankbar.
Da merkt man einfach, dass der Fragesteller tatsächlich fragen sollte.
Hochachtung, dass Du dabei warst.
Ja, Deutschland war mal ein christliches Land - zwischen ca. 1939-1945, aber da war die Kirche auch unter NS Herrschaft (zumindest größtenteils). Wünscht du dir diese Zeit zurück?
Vor nicht allzu langer Zeit wurden 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland gefeiert.
Je nachdem wie man es sieht.
Nein.
Die meisten Deutschen waren ja Christen (ob praktizierend oder nicht, sei mal dahingestellt)
Und das hat den NS-Staat zu einem christlichen Staat gemacht? Was ist das für eine Logik? Ich verstehe auch nicht, was dieser Vergleich soll.
Volle Zustimmung. Christlich war an Julleuchter und Polygamie für SS-Männer gar nichts.
Das war Teil der NS-Barbarei, die Deutschland bis heute in ein so schlechtes Licht stellt.
Sowohl Hitler wie Himmler waren esoterisch verblendet und ganz sicher keine Christen.
WIe kommst du auf die Idee, dass ich das jüdische Erbe negiere? Ganz im Gegenteil. Was stimmt, ich habe nicht nachgerechnet (da frage ich mich gerade, wie man auf 1700 Jahre kommt) - es gab ja auch schon unter den Römern jüdisches Leben in Deutschland.
Juden in Deutschland waren natürlich nie Könige oder angesehene Bürger im Mittelalter.
Zum Juden ging man (Bürger wie Adelige) wenn man Kredit brauchte.
Das war verpönt. Zinsen zu nehmen war den Christen untersagt. Also waren die Geldverleiher alles Juden.
Und Pogrome gab es oft im Mittelalter - das war für Schuldner auch sehr praktisch...
So ganz sicher sein, ob sie das verliehene Geld mit Zins und Zinseszins zurückbekommen könnte der jüdische Geldverleiher also nie sein. Daher waren Zinsen hoch (Wucher) um etwaige Totalverluste besser ausgleichen zu können.
Daneben standen ihnen noch die sogenannten "unehrlichen Berufe" offen: Wie Viehhändler, Schäfer und alles was mit fahrendem Volk zu tun hatte.
Aber sie waren da und ein Teil der Gesellschaft.
Die Rothschilds (die ja dann in den europäischen Adel aufgenommen wurden) fingen im jüdischen Ghetto von Frankfurt/Main an.
Mit kleinem Münzhandel.
In der Neuzeit waren dann viele jüdische Deutsche bedeutende Wissenschaftler.
Der bekannteste ist sicher Albert Einstein.
Nein, nehme ich nicht krumm. Und was würdest du sagen, wenn du aus Speyer, Worms oder Mainz (die SchUM Städte) wärest?
Sagen wir es noch anders: Es gab im ersten Weltkrieg viele Soldaten aus jüdischen Familien, denen das eiserne Kreuz verliehen wurde.
Das hat ihnen bei Hitler selten genützt um sich selbst oder ihre Familie zu retten.
Aber genau deshalb ist das eiserne Kreuz kein Nazi-Symbol und nicht verboten.
Zu der Zeit war Deutschland bestimmt kein christliches Land.