Stimmt es, das Blaumeisen und Spatzen in Deutschland am Aussterben sind?


09.02.2023, 17:38

Also jetzt insgesamt auf Deutschland bezogen.

11 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Definitiv nein.

Dieses Jahr gibt es sogar mehr Blaumeisen als in den letzten paar Jahren.

Feldsperlinge sind konstant vorhanden, ich sehe keine Veränderung. Es könnten ruhig ein paar mehr sein, aber hier ist die Population stabil.

Haussperlinge sind ein Sonderfall. Sie sind Kulturfolger, die in menschenleerer Landschaft äußerst selten sind. Sie verlassen menschliche Siedlungen nur selten. Vor der Erfindung des Ackerbaus müssen sie eine echte Rarität gewesen sein. Die extrem große Populationsdichte, die wir aus vergangenen Jahrzehnten und Jahrhunderten gewöhnt sind, war direkt durch die damals betriebene Art der Landwirtschaft und die damals übliche Architektur bedingt. Es gab in jeder menschlichen Siedlung riesige Mengen geeignetes Futter und Brutplätze. Das ist heute nicht mehr der Fall. Die Populationsdichte ist deswegen wieder deutlich geringer als zu Spitzenzeiten. Da aber tendenziell mehr gefüttert wird und auch die Ganzjahresfütterung häufiger vorkommt, ist mit einer weiteren Abnahme kaum zu rechnen. Trotz des Populationsrückgangs in weiten Teilen Europas in der jüngeren Vergangenheit, wächst die Gesamtpopulation des Haussperlings. Er kommt inzwischen in allen gemäßigten und subtropischen Gebieten der Erde vor und gilt z.B.in Nordamerika als invasive Art.

Bei mir im Garten hinten und vorne kommt es mir nicht so vor. Sie sitzen zu Hauf im großen Rotdornbusch (die Sperlinge) und hinten die Kohl- und Blaumeisen.

Also, die jährliche Vogelzählung ist völlig wertlos.

Bei uns ist es so dass Raubvögel in den letzten Jahren so sehr geschützt wurden, dass sich sehr stark vermehrt haben.

Das geht hier so weit, dass die ehemals 50+ Spatzen die wir hier am Haus hatten auf die Hälfte zusammengeschrumpft sind.

Mittlerweile lassen sich die Spatzen lieber von Katzen fangen, als sich dem Sperber auszusetzen, der ihnen bis ins Gebäudeinnere folgt, mitten unter die Rinder.

Letztens hätten wir die Spatzen ohne Aufwand mit der Hand fangen können, weil sie den Sperber mehr fürchten als uns.

Explizit weiß ich es jetzt nicht, aber ich weiß das einige Vogelarten davon betroffen sind.

Manche wandern auch immer mehr in höhere Lagen deswegen.


BirdySky 
Fragesteller
 09.02.2023, 17:42

Welche Vogelarten denn?

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Siggi852  09.02.2023, 18:03
@BirdySky

Also ganz oben auf der Liste mit nur noch n bisschen über 200ert liegt meines Wissens nach das Schneehuhn, aber auch das Birkhuhn und der Waldrappe sind stark bedroht, wie noch eine kleinere Vogelart, deren Namen mir jetzt aber nicht mehr ganz geläufig ist.

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Spatzen: Der Spatz findet mehr als genug Futter, das Problem ist, dass er zur Aufzucht der Jungen eiweißreiche Nahrung braucht in Form von Insekten. Durch das Insektensterben ist der Sperling (Spatz) ist der NAchwuchs und damit auch der Bestand bedroht. Aussterben wird er wohl nicht und er gehört auch noch nicht zu den bedrohten Arten.

Meisen allgemein haben noch ein anderes Problem. Auch sie brauchen Insekten zum Überleben aber schlimmer ist eine Pandemie eines Viruses der eine Art Lungenentzündung bei Meisen hervorrufen kann.

Bei unserer Winterfütterung haben wir noch reichlich Besucher von beiden.

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Für Insektensterben gibt es mehrere Gründe

Übermaisung Deutschland. Mais braucht keine Befruchterinsekten daher fehlt den Bestäuberinsekten die Nahrungsgrundlage. Jedes Maisfeld ist eine TOTE LANDSCHAFT.

NAchtaktive Insekten haben Probleme mit Lichtsmog. Sie werden von Licht angezogen und surren dann solange um die Lichtkegel bis diese verhungert sind. Wir sollten wenigstens in unseren Gärten die blöde nächtliche Beleuchtung weglassen und so sparsam mit Licht umgehen wie möglich. Auch Rolladen runter machen spart nicht nur Wärme und schafft im Sommer Kühle aber vor allem dringt auch weniger Licht nach Außen.

Effizientere Erntemaschienen: Früher konnte man ganze Schwärme an Vögel sehen die über abgeweidete Flächen hüpften und Futter sammeln, das sieht man heute kaum noch.

Maßnahmen zur Energiewende sind großteils verantwortlich für das Insektensterben und damit auch für Vogelsterben.

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