Spritsparen beim Golf 4 VR5?
Hallo Leute, ich habe da mal eine Frage bezüglich die Sparfüchse von euch die vielleicht auch einen Golf 4 VR5 mit 150 PS fahren. Im internet Foren und Youtube kussieren ja einige Infos wie man Sprit sparen kann aber nun will ich es von euch wissen. Wie spart Ihr Benzin? Was macht Ihr auf langer sicht Effizient wenn man zb Kurzsträken ab und zu fährt? Hab euch hier unten mal einige Themen genannt die man so hört um Sprit zu sparen...
Mein Auto hat kein Boardcomputer bzw kein MFA!
Mit einer Tankfüllung komm ich so ca 600 km
Bin ein sehr ruhiger Fahrer zum großen Teil.
Man sagt zb auch im Leerlauf bergab rollen lassen verbraucht mehr als wenn der Gang drin ist? Kann einige sachen nicht bestätigen.
50km im 5 Gang?Luftfilter tauschen? Zündkerzen?Lamdasonde?Ausrollen lassen wenn es Berg ab geht? Niedrigtourig schalten und fahren innerorts?Nicht zu sanft Gas geben? Höher Octanhaltiges Benzin Tanken 100 oder 102?Super Plus Tanken? Reifendruck?Klimaanlage aus?
Oder doch vielleicht ein bissl mehr aufs Gas (wenn erlaubt)?
Hatte davor einen Passat 1.6 er TDI gehabt, natürlich hat der weniger verbraucht aber wenn denn es dochmal höher wurde hab ich den oft Ausrollen lassen,ab und zu mal etwas getreten und auf den Reifendruck geachtet und dann ging er von 8 Liter runter auf 6 Liter im Durchschnitt obwohl ich den auch schon auf 4,8 Liter gefahren habe
4 Antworten
Spritsparen beim Golf 4 VR5?
Vorab: Schöner Motor. Bevor ich mir 2005 einen 1997er BMW 523i E39 kaufte, wäre es beinahe ein VW Golf 4 mit Fünfzylinder-Motor geworden. Der tolle Klang hatte es mir angetan, und der Golf 4 war mein Fahrschulauto, ich liebe seine Armaturen, vor allem die Beleuchtung. Und ja, man kann mit jedem Auto, besonders wenn es mit Handschaltung ausgerüstet ist, Sprit einsparen - auch wenn es genau dieses Modell mit dem unökonomisch ausgelegten Getriebe (kein Spargang vorhanden) schwerer macht. Oben genannten BMW fahre ich seit 22.000 Kilometern mit einem echten Durchschnittsverbrauch von 6,9 Liter auf 100 Kilometer, mit einer Tankfüllung komme ich immer an die 1000 Kilometer weit. Neben einer Reduktion der Drehzahl (Endgetriebe von 3,15 auf 2,64 verlängert) nutze ich eine Fahrweise, die maximal ökonomisch ist. Diese möchte ich anbei genauer beleuchten.
Man sagt z.B. auch im Leerlauf bergab rollen lassen verbraucht mehr als wenn der Gang drin ist?
Das sagen Leute, die nicht verstehen, dass es nicht DIE sparsamste, auf alle Strecken universell passende Vorgehensweise gibt. Vielmehr ist es so, dass eine sinnvolle Kombination aus "Schubabschaltung" (Gang eingelegt, Kupplungspedal und Gaspedal nicht betätigt) und "segeln" (Gang herausgenommen, oder Kupplungspedal getreten) am sparsamsten ist. Als Beispiel sollte man beim Verzögern immer die Schubabschaltung nutzen, möglichst bis in kleine Gänge hinein (weil man so die Bereiche, in denen man keinen Verbrauch hat, erweitert). Hat man jedoch ein so leichtes Gefälle vor sich, dass der Motor im Schubbetrieb zu ineffizient liefe, sollte man den Gang herausnehmen, bzw. das Kupplungspedal betätigen, und "segeln". Das Bremspedal sollte idealerweise nur im Notfall genutzt werden - ich nutze es selbst auf mir bekannten Autobahnabfahrten nicht, oder nur minimal.
Als Beispiel: Mein Auto hat eine analoge Momentanverbrauchsanzeige. Ab etwa 4 Liter pro 100 Kilometer Verbrauch bei Tacho 100 ist es sparsamer, den Gang herauszunehmen. Zwar hat man dann einen Leerlaufverbrauch (bei mir fast exakt 1 Liter pro Stunde), was bei 100 km/h jedoch nur 1l/100 Kilometer entspricht. Auf Langstrecken konnte ich mit dieser Vorgehensweise im Hochsommer bereits Minimalwerte von 5,5 l /100 km erreichen. Zusätzlich nutze ich dann "pulse / glide", was bedeutet, dass ich immer zwischen ca. Tacho 90 und 110 pendle, dazwischen segle. Mache ich das nicht, lande ich bei Minimalwerten von knapp unter 6 Liter pro 100 Kilometer. Wohl gemerkt: Laut NEFZ wurde ein Verbrauch von 9,7 l/100 km angegeben, ähnlich wie beim Golf 4 mit Fünfzylinder.
Du siehst: Wirklich sparsame Fahrweise ist eine kleine Wissenschaft. Wer sich aber die Tipps verinnerlicht, wird richtig gierig auf immer neue Rekordwerte, jedenfalls geht's mir so. Und man kann irgendwann nicht mehr anders.
Die üblichen Tipps, die man so im Internet findet, sollte man selbstverständlich zusätzlich beherzigen.
Danke. Vertraue aber nicht blind allem, was so im Internet geschrieben wird (weil's großteils Unsinn ist), sondern probiere es lieber selber aus. Wenn sich weitere Fragen auftun: Fragen.
Ein Fiat Bravo mit Fünfzylinder klingt aber noch besser als der VR5
Wenn du wirklich sparen und den Wagen noch eine Weile fahren willst - LPG/Autogas. Kostet zwar einmal - dafür fährst du den absolut saubersten "Sprit" den man fast überall für wenig Geld bekommt. Allerdings traut sich nicht jeder Umrüster an deinen Motor ran da die Injektoren unterschiedlich hoch verbaut werden müssen.
Hochoktaniger Sprit bringt nur bei wirklich hochgezüchteten Motoren eine minimale Verbrauchssenkung - ältere Motoren laufen problemlos auf E10 oder E5 Super - mit erheblich besserem Preis-/Leistungsverhältnis.
Generell ist der V5 nicht gerade ein Sparwunder - mein 2006er Focus ST auch nicht. Also entweder: Spaß kostet - oder Autogas.
Die VR-Motorenserie war noch nie für ihre Spritspareigenschaften bekannt. Immerhin ist es kein hoch aufgeladener Downsizing-Motor der bei hohem Tempo hemmungslos anfängt zu saufen
Beim Benzinmotor ist eine der Stellschrauben an denen man drehen kann die Drosselklappe. Die begrenzt die Luftzufuhr des Brenraums im Teillastbereich indem sie den Einlasskanal teilweise schließt, weil sonst aufgrund der geringen Spritmenge im Teilastbereich (oder gar im Leerlauf) gar kein zündfähiges Gemisch zustande käme und der Motor einfach ausginge.
Diese Drosselung wirkt sich jedoch leider ungünstig auf die Effektivität des Motors aus. Eine Strategie wäre daher, stets im möglichst hohen Gang zu fahren und dabei mehr Gas zu geben, sodass die Drosselklappe weiter öffnet.
Das scheitert allerdings bei älteren Autos mit 5-Gang-Getriebe auf der Autobahn daran, dass ein drehzahlreduzierender Gang fehlt und das Drehzahlniveau dadurch zwangsläufig höher ausfällt als für den Verbrauch wünschenswert wäre. Lediglich US-Autos wie der Ford Mustang und einige Oberklasse-PKW mit 9- oder 10-Gang-Automatikgetrieben haben echte drezahlsenkende Schongänge.
Klar kann man mit 95 Km/h im 5. Gang hinter LKWs herschleichen, dann ist die Motordrehzahl zwar niedrig. Aber da die Drosselklappe aufgrund des hierdurch sehr geringen Leistungsbedarfs und damit geringer Kraftsoffmenge wieder weit geschlossen ist, ist das Verbrauchsergebnis nach meiner Erfahrung ziemlich enttäuschend.
Hier spielt der Dieselmotor seine Stärken aus, weil er ganz einfach keine Dosselklappe hat.
Immerhin ist es kein hoch aufgeladener Downsizing-Motor der bei hohem Tempo hemmungslos anfängt zu saufen
Alle Motoren, auch größere, fangen bei hohem Tempo an zu "saufen". Mein BMW M52B25, 2,5 Liter R6 Saugmotor, liegt bei rund 20 l/100 km im Bereich der Höchstgeschwindigkeit. Leistung ist das, was Sprit kostet. Früher gönnten sich Turbomotoren einen Extraschluck, die Zeiten sind jedoch spätestens seit der fast flächendeckenden Einführung der Direkteinspritzung vorbei.
Das scheitert allerdings bei älteren Autos mit 5-Gang-Getriebe auf der Autobahn daran, dass ein drehzahlreduzierender Gang fehlt und das Drehzahlniveau dadurch zwangsläufig höher ausfällt als für den Verbrauch wünschenswert wäre.
Gerade ältere Autos hatten ihren 5. Gang fast immer als Spargang ausgelegt. Als man von 4 auf 5 Gängen umstieg, wurde der 5. Gang fast immer "angehängt", man erreichte die Höchstgeschwindigkeit nur im 4. Gang. Nach und nach wurde das Getriebe immer enger gestuft, bis der 5. Gang wieder ein Fahrgang war, in dem die Nenndrehzahl des Motors im Bereich der Höchstgeschwindigkeit erreicht wurde. Das änderte sich erst wieder vor ein paar Jahren, als der Spritspargedanke wieder relevanter wurde - bei VW beispielsweise verstärkt ab dem VW Golf 6 und VW Polo 5.
Klar kann man mit 95 Km/h im 5. Gang hinter LKWs herschleichen, dann ist die Motordrehzahl zwar niedrig. Aber da die Drosselklappe aufgrund des hierdurch sehr geringen Leistungsbedarfs und damit geringer Kraftsoffmenge wieder weit geschlossen ist, ist das Verbrauchsergebnis nach meiner Erfahrung ziemlich enttäuschend.
Der Wirkungsgrad ist schlecht, das stimmt. Trotzdem erreicht man beim Hinterherfahren hinter Lkw (die übrigens eher 85 km/h fahren) Rekordverbrauchswerte, weil der absolute Leistungsbedarf äußerst gering ist.
Hier spielt der Dieselmotor seine Stärken aus, weil er ganz einfach keine Dosselklappe hat.
Er hat inzwischen ebenfalls grundsätzlich eine, jedoch zu einem anderen Zweck. Der Hauptgrund für die Sparsamkeit des Dieselmotors ist der energiereichere Kraftstoff und der grundsätzlich sehr magere Betrieb.
Der V5 im 4er Golf ist kein VR. Die Anordnung ist ähnlich - die Gemischaufbereitung aber viel moderner und genauer als im VR6, der schon neu technisch veraltet und schlechter war als der 2L 16V ABF mit 150 PS.
Wenn die DK offen ist spart man keinen Sprit - im Gegenteil. Mehr DK-Öffnung - mehr Luft = mehr Sprit.
Also am meisten macht meiner Meinung nach schon die Fahrweise. Wenn man früh schaltet, nicht zu viel Gas gibt und allgemein darauf achtet, den Motor mit möglichst niedriger Drehzahl zu fahren
Ansonsten ist es natürlich immer etwas sparsamer, wenn man auf den optimalen Reifendruck achtet und die Klimaanlage ausschaltet. Die andere Frage ist: will man letzteres? :D
Ich habe selbst einen 2.0 TDI, den ich mit durchschnittlich 5 Liter Diesel fahre
Vielen dank für dein kommentar! Also die Klimaanlage ist seit gut 3 wochen permanent aus, und wenn sie läuft oder lief nie auf volle pulle. Mein erstes auto war ein Golf 4 Kombi ohne Klima anlage von daher mache ich wenn es zu warm ist das fenster runter innerorts und auserorts ein bissl auf. Im Winter wird die Klima natürlich jeden tag laufen aber auf kleiner stufe damit es warm ist in der karre.
Natürlich möchte ich mit dem Auto auch ab und zu etwas spaß haben alleine schon wegen dem klang und durchzug ohne ende aber das natürlich sehr selten und im Rahmen des Gesetzes ;)
Wow krass, danke für deine sehr schöne erläuterung und erklärung! Top Kommentar! Super geschrieben, nun bin ich wieder etwas schlauer