Sperrriemen und Ausbinder?

4 Antworten

Sperrriemen: Meine eine Stute durfte schon alles probieren und das womit sie am besten läuft ist da nunmal das mexikanische Reithalfter. Meine junge Stute läuft am besten ohne Reithalfter, und so werden die beiden auch geritten. Locker genug verschnallt schadet ein Sperrriemen nicht und es gibt sogar einen Punkt der für manche Pferde positiv ist: Das Pferd kann den Unterkiefer auf dem Riemen abstützen. Glaubt mir nur keiner, weils ein sehr unbekannter Punkt ist und längst nicht jedes Pferd das macht. Schlussendlich bringt es mir nichts umbedingt da ohne Sperrriemen zu reiten wenn das Pferd das nicht mag, genauso wie es mir nichts bringt die Junge mit Sperrriemen zu reiten obwohl sie es nicht mag

Von Ausbindern oder allgemein Hilfszügel halte ich gar nichts. Ausnahme ist das gleitende Martingal.

Kisajelo  20.04.2023, 15:30

Und wie äußert sich die Unzufriedenheit ohne Sperriemen?

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Alexandra1410  20.04.2023, 16:40
@Kisajelo

Kaum kauen, den Zügelhilfen ungerner folgen wollen, allgemein weniger losgelassen, spannig. Und das ist bei beiden Gegensätzlich so. Für den Aussenstehenden kaum zu erkennen, für mich ein Gefühl. Ich probiere Dinge auch nicht nur 1x aus sondern über Wochen und Monate

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laurica446 
Fragesteller
 21.04.2023, 16:55
@Alexandra1410

Ohne Sperrriemen kaut es kaum? Das ergibt irgendwie keinen Sinn...

@Das Pferd kann den Unterkiefer auf dem Riemen abstützen.

Das Pferd braucht keinen "Halteassistenten" für seinen Kiefer. Auch das Gewicht des Gebisses ändert nichts daran. Wäre der Sperrriemen dafür gedacht, wäre er gepolstert... Ein Sperrriemen verhindert nur das Aufsperren des Mauls was es aber nur tun will um den Schmerz von groben Zügelhilfen abzumildern (dabei drückt das Gebiss schmerzhaft gegen Gaumen/Laden des Pferdes.)

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Alexandra1410  21.04.2023, 20:17
@laurica446

Wenn ein Sperrriemen das aufsperren verhindert, dann ist er schlichtweg zu eng. Und wie gesagt: ich reite meine eine Stute komplett ohne Reithalfter und wären meine Hilfen zu hart würde sie auch sperren. Ebenso die Stute die lieber mit Sperrriemen läuft, wenn ich meinen Kappzaum drauf habe für Handarbeit wo ich manchmal dann auch noch reite. Sie sperrt wann sie will, egal womit.
Du musst mir nicht glauben. Du musst es einfach nur akzeptieren. Genau wie ich vor 2/3 Jahren, weil ich das selbst nicht wahrhaben wollte. Aber ich habe lieber ein zufriedenes Pferd mit Sperrriemen als ein unzufriedenes ohne

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Urlewas  21.04.2023, 21:49
@Alexandra1410

Du mußt wissen, es gibt hier Fragen, die nur gestellt werden, um die eigene Meinung des Fragestellers zu zementieren.

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Von Experte Urlewas bestätigt

Es gibt kein JA oder NEIN ... beides kann seinen Sinn haben, der aber durchaus hinterfragt werden muss und der Anwender muss sich klar sein, ob die Verwendung nicht nur Symptomkaschierung ist.

Sperrriemen für Pferde, die wild mit dem Gebiss herumwirtschaften oder bei Reitern, die noch nicht so fein mit der Hand sind (aber natürlich vorschriftsmäßig weit gestellt!).

Ausbinder für's Longieren ... oder blutige Reitanfänger ... allerdings bei denen eher Lauffer-/Dreieckszügel.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Pferdehaltung/Reiten seit 1970
Baroque  20.04.2023, 12:31

Was "hilft" der Ausbinder beim Longieren? Egal, welcher Bauweise, kehrt er die Bewegung der Pferdehüfte um. Wenn ich mich nie mehr wieder drauf setzen möchte danach, schade ich mit der Umkehrung wenigstens nicht mir selbst, sondern nur dem Pferd. Dies wieder zur natürlichen Bewegung zurück führen, kostet Jahre, weshalb ich mein Jungpferd gerade nur seltenst kurz reite, um stehen bei auf- und absitzen und ein bisschen Hilfen abzufragen und ansonsten gymnastisch am Kappzaum arbeite, bis er wieder normal das Bein nach vorne führt. Möchte, dass wir beide gesund bleiben.

Und warum kaschiert man mit dem Sperrriemen das Symptom anstatt gleich korrekt zu schulen?

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FunnyFanny  20.04.2023, 12:40
@Baroque

Ausbinder wird hier als Oberbegriff benutzt!

Und ja, es gibt tatsächlich Leute, die vernünftig (!) mit "Ausbindern" longieren können ... also mal einfach auf dem Boden bleiben und nicht immer gleich vom Schlimmsten ausgehen ... denn dann sollten gar keine Pferde mehr gehalten oder gar geritten werden!

Weil dann ein Reitanfänger wahrscheinlich 9 Jahre nur damit bemüht ist, die Hand ab-so-lut einfühlsam zu halten und alles andere auf der Strecke bleibt.
Aber, Du kannst gerne alles so machen wie Du möchtest, ich streite mich ganz sicher nicht hier im Internet herum ... einen schönen Tag noch :-)

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Baroque  20.04.2023, 13:11
@FunnyFanny

Ausbinder ist ein Oberbegriff und somit in der Benutzung korrekt.

Was bedeutet in dem Fall "vernünftig"? Ich möchte nur verstehen, warum man auf die Idee kommt, anatomisch unnatürliche Bewegungen, die den Bewegungsfluss durch den Körper "brechen" und als arthrosefördernd erwiesen sind, zu propagieren. Was hat der Mensch davon, dass er das tut? Wenn man etwas schädliches tut, dann doch häufig, weil man irgendeinen Vorteil darin sieht.

Im übrigen ist es ganz einfach, den Anfänger korrekt zu schulen. Sonst wären 2/3 der Trainer nicht erfolgreich, die es aber sind. Man muss ihn halt begleiten und nicht den dritten Schritt vor dem ersten lehren.

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FunnyFanny  20.04.2023, 15:08
@Baroque

Hä? Anatomisch unnatürliche Bewegungen ... keine Ahnung, wie Du Ausbinder anwendest, bei mir kommt sowas keinesfalls ... irgendwie hast Du da etwas nicht wirklich verstanden und bist in einer praxisfernen Theorie gefangen ...

Nee, auf sowas habe ich nun wirklich keine Lust ... danke für's Gespräch ...

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Baroque  20.04.2023, 16:37
@FunnyFanny

Ja, für dich einfacher, du hast keine Lust auf ein Fachgespräch als dich wirklich damit befassen zu müssen, was Ausbinder aller Art im Bewegungsablauf bewirken. Es gibt heutzutage leider viele Menschen, die nie gelernt haben, die Bewegungen von Pferden zu beurteilen. Die meisten von ihnen wollen sich erst mal lieber nicht damit befassen, bereuen ihre schlechte Ausbildung in dem Moment, indem sie ihre Pferde wegen der Folgen nicht mehr nutzen können, zutiefst, aber dann ist es zu spät für Tränen.

Wer gelernt hat, Pferde und deren Bewegungen zu beurteilen, kann zum Erstaunen der anderen mit einer Trefferquote von 98 % anhand der Bewegungen eines vorbei geführten Pferdes erkennen, ob dieses irgendwann innerhalb der letzten zwei Jahre mit Ausbindern arbeiten musste. Einfach weil das Bein der Ausbinder-verbogenen Pferde nicht weich unten durch nach vorne schwingt, sondern der gedachte Bogen, den die Hüfte beschreibt, nach oben geht. Liegt einfach daran, dass der Ausbinder auf die Kopf-Hals-Achse wirkt und ist nicht erstaunlich, sondern einfach mit Physik zu erklären. Genau das ist der Grund, warum auch die Reiterhand die Nickbewegung begleiten muss und nicht blockieren darf. Ein Ausbinder hat diese Wirkung nur dann nicht, wenn er so lang ist, dass die Pferde rein treten.

Ich setze mich nie mehr auf ein Pferd, das die Ausbinderbewegungen zeigt, denn ich mag sowohl Pferde als auch meine Bandscheiben recht gerne und möchte beidem nicht schaden.

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Kisajelo  20.04.2023, 15:27
Sperrriemen bei Reitern, die noch nicht so fein mit der Hand sind

Warum? Reiter die nicht fein genug sind mit der Hand sind bekommen keine Zügel in die Hand. Warum sollte es da die Lösung sein dem Pferd die Möglichkeit zu nehmen sich groben Zügel Hilfen zu entziehen?

Ausbinder für's Longieren

In meinen Augen genau so sinnfrei. Einfach korrekt longieren lernen oder es komplett sein lassen.

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Je nach dem… da könnte man jetzt ein „Buch drüber schreiben“.
Beim Longieren eines Voltigierpferdes halt ich beides für unerlässlich. Zum Spazierreiten brauche ich keins von beidem.

laurica446 
Fragesteller
 21.04.2023, 17:01

Hilfszügel behindern den Hals als Blancierstange. Ein Hilfszügel kann der natürlichen Nickbewegung nicht folgen. Meist sieht man das Pferd hinter der Senkrechten und mit Last auf der Vorhand. Da das Pferd in eine fixe Haltung gebracht wird, übersäuert die Muskulatur.

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Urlewas  21.04.2023, 20:37
@laurica446

So was liest man hier öfter…

Ich warte aber immer noch auf entsprechende wissenschaftliche Abhandlungen. Wenn du recht hättest, müßte Voltigieren verboten werden, und die Spanische Hofreitschule ma hat auch schon immer vieles gaaanz falsch.

Aber lass gut sein. Ich habe deine Frage beantwortet, aber keine Lust auf sinnlose Diskussionen.

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Also Hilfszügel benutze ich nicht mehr. Mein Pony hat mir deutlich gezeigt das sie die nicht leiden kann!

Sperriemen nutze ich inzwischen tatsächlich! Habe ich Anfangs nicht gemacht. Hatte nur rein Englishe oder Schwedische Reithalfter. Dann habe ich Zeitweise nach FN Longiert, an Trense mit Dreieckszügeln. Da wollte ich das möglichst wenig Bewegung im Maul ankam vom Hilfszügel, habe also eine Wassertrense mit Gebissscheiben verwendet und einen locker verschnallten Sperriemen. Damit lief Pony erstaunlich gut. Eine Freundin riet mir mal ein Hannoversches Reithalfter zu testen, wogegen ich mich erst gewehrt habe, es dann aber probiert habe. Und es lief klasse! Mein Pony fühlt sich damit sichtlich wohl! Hätte ich nicht Erwartet. Daher hat Pony inzwischen 3 Zäume: Dressur Hannoverscher, Springen/Gelände Mexikanischer und zum Spazieren bzw wenn an der Longe Kids drauf sitzen Schwedisch kombiniert mit Gebissringscheiben.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung