Sollten Christen Weihnachten feiern?

12 Antworten

eine sehr gut formulierte Frage.

Ich persönlich bin eine gläubige Christin, gehöre keiner Institution an und orientiere mich ausschliesslich an der Heiligen Schrift. Ich halte mich nicht an den üblichen Sonntag, und ebensowenig feier ich Weihnachten. Seit ich erkannt habe, was der Unterschied zwischen den Kirchengemeinden und der Bibel ist, habe ich die dementsprechenden Konsequenzen gezogen. Als ich vor vielen Jahren erfuhr, wo das Weihnachtsfest und Tannenschmuck und Lichterglanz zurück zuführen sind, kann ich es nicht mit gutem Gewissen feiern - daher lass ich es sein.

Mein Kommentar hier an dieser Stelle soll niemanden angreifen, sondern ausschliesslich meine Sicht darstellen. Dies schreibe ich, um Missverständnissen zuvor zu kommen.

Ja klar ist Weihnachten ein heidnisches Fest, nämlich die Wintersonnwende. 

Deshalb passt es ja so gut zur Jesus-Geschichte. Auf der Nordhalbkugel steht die Sonne zu Weihnachten im "Kreuz des Südens" Sternbild, steht dann 3 Tage still und bewegt sich dann in die entgegen gesetze Richtung. Stirbt am Kreuz, ist 3 Tage tot und ersteht dann wieder auf.

Deshalb wird Jesus ja am 24./25. geboren, weil das im Julianischen Kalender, der erste Tag ist an dem sich die Sonne wieder bewegt.

Das Buch Genesis zeigt starke Ähnlichkeit zum Gilgamesch-Epos, die große Flut und kommt wahrscheinlich auch genau daher. Lehne ich deshalb das alte Testament ab - nein. 

Dann kann ich auch Weihnachten feiern.

Bei deiner Frage unterligst du einigen Irrtümern.

  1. Das Christentum war von Anfang an kein lehrmäßiger Einheitsbrei. Bereits in den Gemeinden des 1. Jahrhunders gabe es Judenchristen (auch 'Eiferer' für das Gesetz) und Heidenchristen, denen das jüdische Gesetz ziemlich egal war. Einige Jahrhunderte später hätte das wahrscheinlich für drei Glaubenskriege gericht, aber das ist ein anderes Thema. Jede größere christliche Organisation, die also so eine Vielfalt nicht zulässt, hat schon einmal mit den ersten Christen nichts zu tun.
  2. Das Datum des Weihnachtsfestes war nicht das Datum der Feier des Sol Inviktus, auch wenn die Zeugen Jehovas das Gegenteil behaupten. Damals hat man nämlich nach dem julianische Kalender gerechnet, der bekanntlich vom gregorianischen um zwei Wochen differiert. Die julianische Wintersonnenwende würde gregorianisch auf den 8.Dezember fallen.
  3. Die meisten Bräuche des Weihnachtsfestes sind genauso wenig christlich, wie Jesus in einem Stall geboren wurde. Die Lichterbräuche sind meist heidnischen Ursprungs. Allerdings ist z.B. der Adventskranz eine rein christliche Erfindung, genauso wie das Lesen der Weihnachtsgeschichte.

Ich möchte noch erwähnen, dass meine Gemeinde zwar das Weihnachtsfest feiert und ich auch öfter den Weihnachtsmann spiele, ich aber persönlich das Fest nicht feiere, weil ich mir den Stress nicht antun will.

Josef als Weihnachtsmann (25.12.2014) - (Religion, Christentum, Weihnachten)

Das hab ich mir auch schon überlegt. Mir hängen die Dekoration, die Geschenke, die süsslichen Lieder, der ganze Rummel ums Weihnachtsfest zum Hals raus.

Aber sich einen oder mehrere Tage im Jahr nehmen, um bewusst die Geburt von Jesus, unserem Retter, zu feiern? Grosses JA.

Denn sind nicht auch die Engel gekommen und haben gesungen? War es nicht ein himmlisches Freudenfest, diese Geburt? Sind nicht die Hirten hingeeilt, um dem Kind Ehre zu erweisen? Haben sich nicht Könige oder Weise auf den Weg gemacht, um das Kind anzubeten? Und Geschenke zu bringen?

Warum sollten wir das dann nicht tut?

warehouse14, UserMod Light  24.11.2015, 16:49

"Und Geschenke zu bringen?"

Haben diese Hirten/Könige/Weisen ihre Geschenke dem anzubetenden Kind oder sich selber gebracht? ;)

Es schadet nicht, wenn man Gebräuche mal überdenkt.

warehouse14

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Whitekliffs  24.11.2015, 17:42
@warehouse14, UserMod Light

Wie ein Mitglied unserer Gemeinde, (Afrikaner mit Migrationshintergrund) neulich, als wir über Weihnachten redeten, sagte : 

'Weihnachten ist das Fest unseres Herrn. Es ist nicht unser Fest. Unser Herr Jesus Christus muss im Mittelpunkt stehen. Er hat für uns den Himmel verlassen. Er ist für uns gestorben. Ein ganzes Jahr hat er für uns gesorgt; Können wir dann nicht ein bis zwei Tage im Jahr für IHN reservieren?'.

Ich war sehr gerührt über diese Worte.

Und was können wir Jesus mehr bringen als uns selbst? Ist es nicht das, was er will?

Ich fürchte, Jesus wird sich oft entsetzt abwenden, wenn er zusieht, was da in seinem Namen so alles unter dem Weihnachtsbaum ausgepackt wird.

Aber eine kleine Aufmerksamkeit untereinander in der Familie ist bestimmt keine Sünde.

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Jeder Christ feiert Weihnachten, den dann feiern wir Gott inkarniert und wird Mensch .Wer das nicht feiern kann, hat ein echtes Problem .

Entweder glaubt er nicht wirklich, dass Gott Mensch wurde (wie die Zeugen Jehovas ,die darum kein solches Fest feiern ,auch wenn ihre Argumentation anders lautet .Glauben sie es definitiv ja nicht .)

  • Tatsächlich war in vorchristlicher Zeit  der Termin belegt mit einem heidnisches Fest .

Na und ? 

  • Zu sagen dass hier jetzt immer heidnische Feste gefeiert werden würden am dem Tag ,würde etwa gleich kommen mit der skurrilen Behauptung, dass in einem Glas ,welches einst mit Wasser angefüllt war ,nun auf alle Zeiten immer nur Wasser eingefüllt sein könne...
Fred4u2  23.11.2015, 23:04

"Jeder Christ feiert Weihnachten, den dann feiern wir Gott inkarniert und wird Mensch .Wer das nicht feiern kann, hat ein echtes Problem." Nicht jeder Christ feiert Weihnachten und offenbar hast Du damit ein echtes Problem.  http://www.eaec-de.org/Katholischer\_Schwindel.html

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eleteroj  24.11.2015, 14:05

niemand bestreitet, dass der Katholizismus synkretistisch ist, am allerwenigsten die katholische Kirche selbst. Aber das Christentum zu reduzieren auf das Neue Testament, ist ein Dogma, das die Reformatoren aufgestellt haben. Christentum bzw christliche Kirche hat es bereits 300 Jahre gegeben, bevor es den heute verbindlichen NT-Kanon gab. Die Bibel ist wichtiger Teil der kirchlichen Tradition, aber nicht ihre einzige Lehrquelle.

Übrigens, selbst die evangelischen Kirchen begehen Weihnachten im festlichen Gedenken an die Menschwerdung. Was ist daran falsch, unchristlich oder kritikwürdig?

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Waldfrosch4  24.11.2015, 17:33
@Fred4u2

:  ) @Fred4u2

Solche Zitate finde ich immer extrem lustig ,sie können doch auf Jeden angewendet werden ..Auch auf deine gegenwärtige Gemeinde.

Wo die Hauptverkündigung die Polemik gegen die Mutterkirche  oder andere gerichtet ist ,ist meiner Ansicht nach immer Vorsicht angebracht .

Woher nähme man danach auch eine Legitimation zur Existenzberechtigung wenn die R.K.Lehre richtig wäre ?

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