Sollte man Kinder atheistisch erziehen?

Das Ergebnis basiert auf 50 Abstimmungen

Ja, Kinder sollten atheistisch erzogen werden 52%
Nein, Kinder sollten nicht atheistisch erzogen werden 48%

23 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Ja, Kinder sollten atheistisch erzogen werden

Ja, unbedingt. Kindern von klein auf mit einer Religion zu indoktrinieren sollte unter Missbrauch fallen. Kinder in die Kirche zu zerren, Kinder zu verkrüppeln, Kindern bestimmtes Essen oder Kleidung wegen der Religion zu verbieten,... sollte nicht geduldet werden. Die einzig sinnvolle Erziehung ist also dem Kind keine Religion auf die Augen zu drücken. Das Kind wird seine eigenen Erfahrungen machen, dafür braucht es keine Indoktrinierung der Eltern.

Im Endeffekt ist die religiöse Erziehung der Eltern nichts anderes als ein Ausdruck von Angst und Rückständigkeit. Derartige Eltern sind eigentlich zu bemitleiden.

Mit freundlichen Grüßen,

Kevidiffel

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Intensive Recherche über mehr als 11 Jahre

Kevidiffel  10.05.2021, 12:45

Vielen Dank für den Stern!

0
Nein, Kinder sollten nicht atheistisch erzogen werden

Aber man sollte das Kind zu nichts drängen und es seinen Weg gehen lassen, wenn man merkt, dass das Kind etwas nicht möchte.

Auch sollte man dem Kind die Entscheidung frei lassen, ob es sich taufen lässt, finde ich.

Nein, Kinder sollten nicht atheistisch erzogen werden

Wenn Du wirklich gläubig bist, ist es doch gar nicht möglich, Dein Kind da komplett rauszulassen. Man geht in die Gemeinde zum Gottesdienst, zuhause liest man die Bibel, die Kinder bekommen mit wie man betet, etc. Deine Entscheidungen werden vom Glauben beeinflusst und orientieren sich daran, genauso wie Deine Ansicht und Meinung zu vielen Dingen. Der Glaube ist ja nicht etwas was man einmal die Woche in einer kleiner separaten Ecke betreibt, er beeinflusst Dein ganzes Leben. Wenn man davon seine Kinder ausschließen würde, würde man sie von sich selbst fernhalten. Das hätte doch auch kein Kind verdient oder? Oder soll man den Kindern dann verbieten daran teilzunehmen? Oder die Kinder die ganze Zeit belügen? Ich denke nicht, dass das Alternativen wären.

Das Thema Kindstaufe ist noch mal ein eigenes Thema. Nicht alle christlichen Strömungen taufen ihre Kinder. Das heißt dann aber nicht, dass die Kinder deshalb nichts von Gott und Jesus mitbekommen würden. Denn wie bereits beschrieben, geht das meiner Meinung nach auch gar nicht.


Sandkorn  09.05.2021, 12:03

Aufgrund meiner eigenen Erziehung habe ich meine drei erwachsenen Kinder atheistisch erzogen. Ich wurde nämlich schon als kleines Kind gezwungen zum Kindergottesdienst zu gehen und auch als ich älter war, in die Kirche zu gehen.

Ich bin dann statt dessen immer zu meiner Tante am anderen Endes des Dorfes gegangen, bis mich eines Tages eine Nachbarin bei meinen Eltern verpfiffen hat. Bitte fragt nicht was dann los war! Das war für mich der Anlass, aus der Kirche auszutreten und ich habe es bis heute noch keine Stunde bereut.

Meine Kinder und auch deren Kinder sind nicht getauft, wurden/werden auch nicht konfirmiert und möchten auch nicht kirchlich heiraten.

Einer der Enkel muß lt. Schule trotzdem am Religionsunterricht teilnehmen (die Schule genehmigt keine Freistunden), bekommt aber keine Note dafür. Ihn stört das auch nicht weiter, er betrachtet den Religionsunterricht als eine Art Geschichtsstunde die, wie er selber sagt, manchmal ganz interessant ist, mehr aber auch nicht.

2

Man sollte Kindern die Fähigkeit zum selbständigen Denken vermitteln und ihnen die Wahl lassen, ob sie irgendwann anfangen wollen, an "Götter" zu glauben.

Bei der Konfrontation mit "Religion", die in unserer Gesellschaft zwangsläufig irgendwann im Leben stattfindet, sollte man meiner Meinung nach einen neutralen Standpunkt einnehmen.

Ich denke, man sollte Kinder religionsneutral erziehen. Also nicht unbedingt atheistisch, aber eben auch nicht religiös. Das Ding ist, zu akzeptieren, wenn sich die Kinder irgendwann von selbst für Religion interessieren.

Meine Mutter ist evangelisch, wenn auch allenfalls einmal im Jahr in der Kirche an Heiligabend, mein Stiefvater atheistisch. Dadurch bin ich nicht wegen meiner Eltern religiös aufgewachsen, sondern selbst religiös geworden, als ich mich in meiner Jugend für die evangelische Kirche zu interessieren begann. Aus persönlichen Gründen wurde ich später inaktiv und trat als Erwachsener aus dieser aus, nachdem ich mich einer anderen Kirche aus ebenso persönlichen Gründen angeschlossen hatte.

Ich würde meine Kinder aufgrund eigener Erfahrungen nicht religiös erziehen, selbst aber weiterhin weitestgehend in der Religion aktiv bleiben, soweit dies nicht der Aufsichtspflicht gegenüber meinen eventuell zukünftigen Kindern entgegen steht. Aber ich würde nie auf die Idee kommen, meine Kinder für oder entgegen Religion zu indoktrinieren. Ich würde es eher begrüßen, wenn sie von sich aus entscheiden, ob sie religiös werden möchten, oder nicht. Und natürlich würde ich mich freuen, wenn sie sich derselben Glaubensrichtung anschließen würden, aber ich würde sie nicht entsprechend beeinflussen.

Wahrer Glaube kann nur von der jeweiligen Person selbst kommen und nicht von jemand anderen auferlegt oder gar geprägt werden. Letzteres bewirkt nicht selten sogar genau das Gegenteil, insbesondere wenn es sich statt einer liebevollen Erziehung sogar um eine strenge Erziehung handelt. Insbesondere was das Christentum angeht, wo eigentlich die Liebe ein zentraler Wert ist, sollte man in der Erziehung die im 1. Korintherbrief 13,4-7 genannten Eigenschaften der Liebe als Grundlage ansehen und die schließen Strenge und Dogmatisierung eindeutig aus.