Sollte Frauenfußball genauso bezahlt werden wie Männerfußball?

SchakKlusoh  20.08.2023, 13:02

Weißt Du, daß nicht alle Männer gleichviel Geld bekommen?

c13527498 
Fragesteller
 20.08.2023, 23:20

Ja weis ich

SchakKlusoh  20.08.2023, 13:10

Weißt Du, daß die Männer in der dritten Bundesliga weniger bekommen als die Frauen in der ersten Bundesliga?

c13527498 
Fragesteller
 20.08.2023, 23:20

Nein das wusste ich tatsächlich noch nicht

17 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

solche Schritte sind immer mit Vorsicht zu betrachten. Einerseits ist klar, dass die Nachfrage eine große Rolle spielt, andererseits ist es soziologisch plausibel, dass die geringe Nachfrage am Frauenfußball an mehr Faktoren als reiner Spielqualität hängt. Da kommen politische Aspekte genauso ins Spiel wie Vorurteile. Spitz formuliert: eine Stärkung des Frauenfußballs bedeutet eine Schwächung patriarchalischer Strukturen, was viele ganz bewusst und überzeugt, andere unbewusst verhindern wollen.

Beim Fußball haben wir wie bei manchen anderen Branchen aber ein großes Problem: wir haben ihn wirtschaftlich pervertiert. Was als Minimum gegeben sein muss, ist die existenzielle Absicherung, sobald jemand im Profiniveau spielt. Sprich Nationalmannschaft sowieso, aber auch Bundesliga. Was wir aber wahrnehmen, ist dass Männer in der ersten Bundesliga häufig sehr wohlhabend sind, während Frauen in der ersten Bundesliga ohne einen zweiten Job nicht über die Runden kommen. Das ist natürlich ein absolutes No-Go.

Wenn man die Diskussionen dazu immer liest muss man feststellen, dass die FDP eigentlich die stärkste Partei in DE sein müsste, denn sobald es um die Bezahlung im Fußball geht dominiert die neoliberale Sicht, der Markt würde sich um alles kümmern. Das ständige Narrativ von Angebot und Nachfrage dominiert diese Diskussionen häufig, um dafür zu argumentieren, dass man Frauenfußball nicht weiter unterstützen sollte. Bizarr, denn abgesehen von dieser Diskussionen vertreten nicht viele Menschen den Wunsch nach einem völlig unregulierten Markt.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Teilgebiet meines Studiums
Rjinswand  18.08.2023, 12:28

"Was wir aber wahrnehmen, ist dass Männer in der ersten Bundesliga häufig sehr wohlhabend sind, während Frauen in der ersten Bundesliga ohne einen zweiten Job nicht über die Runden kommen. Das ist natürlich ein absolutes No-Go."

Warum ? Wenn der Sport nicht mehr generiert dann kann auch nicht mehr bezahlt werden ... warum ist das ein No-Go ? Das wäre höchstens diskutabel wenn das ganze Geld bei den Vereinen versickert und die den Spielerinnen nichts zahlen. Aber das kann ich mir nicht vorstellen.

Frauenfußball ist (noch) eine Randsportart.

"Bizarr, denn abgesehen von dieser Diskussionen vertreten nicht viele Menschen den Wunsch nach einem völlig unregulierten Markt."

Wiso, wird in Kunst und Medien denn reguliert ? Ein berühmter Schauspieler verdient auch mehr als ein Komparse. Wiso sollte da irgendwer irgendetwas regulieren ?

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guitarbassman  18.08.2023, 13:30
@Rjinswand

Super, du hast perfekt untermauert was ich dargestellt habe.
Sowohl Sport als auch Kunst und Kultur sind staatlich gefördert. Wären sie es nicht, könnten niemals Filme umgesetzt werden ohne große Geldgeber im Hintergrund, was im Prinzip der Tod der Kunst und Kultur wäre. Kunst, Kultur, Sport, das MUSS staatlich gefördert sein, wenn man kein Monopol von Superreichen möchte. Dabei wäre es beispielsweise durchaus diskutabel, die Förderung im Männerfußball zu verringern, immerhin - wie du selbst darstellst - kann der sich ganz gut selbst versorgen. Stattdessen dann eine höhere Förderung für Frauenfußball. Der Staat hat ein Interesse daran, dass es Sport, Kunst, Kultur gibt, genau deshalb fördert er das auch. Würden wir uns lediglich auf die Zuschauerschaft verlassen wäre unsere Sportlandschaft um einiges ärmer und "Randsportarten" hätten gar keine Chance.

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Rjinswand  18.08.2023, 14:17
@guitarbassman

Der FC Bayern wird Staatlich gefördert ? Das glaube ich irgendwie nicht.....

Genauso wie große Hollywoodfilme warscheinlich auch nicht.

Und wenn die Bildzeitung Staatsgelder bekommt dann möchte ich nicht mehr in Deutschland leben.

Das man Kleinkunst fördert, Jugendsport usw. aber das ist dann doch was anderes als Fußball, oder irre ich mich ?

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guitarbassman  18.08.2023, 22:22
@Rjinswand

Doch, auch der FC Bayern wird staatlich gefördert. Das muss nicht direkt durch finanzielle Unterstützung sein, auch Steuervorteile oder Infrastrukturinvestitionen seitens des Staates gelten als Förderung. Der Staat fördert den Profisport.

Inwiefern die Bildzeitung ins Spiel kommt ist mir unklar...? Die Bildzeitung ist ein Pressemedium von einem Verlag, der in privater Hand liegt, da kommt keine Unterstützung vom Staat.

Hollywood ist wieder eine ganz andere Baustelle da ganz anderes Land. Inwieweit Kunst und Kultur in den USA staatlich gefördert wird ist mir nicht bekannt, gut vorstellbar dass aber auch da Förderung da ist. Wie gesagt, das muss nicht bedeuten, dass direkt Geld fließt, es gibt verschiedene Möglichkeiten staatlicher Förderung.

Wenn es ins Detail geht muss ich passen, ich habe aber zwei recht interessante Artikel zum Thema von Deutschlandfunk gefunden:

https://www.deutschlandfunk.de/millionen-fuer-den-fussball-wie-gerecht-ist-sportfoerderung-100.html

https://www.deutschlandfunk.de/finanzen-im-profifussball-wenn-der-staat-helfen-soll-100.html

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Auf jeden Fall. Das Niveau ist Kreisklasse. Dort verdienen die Männer aber gar nichts, bringen höchstens noch was mit.

Ich finde es allgemein nicht gut, wenn es Nachahmer gibt, die dann den maximalen Erfolg anderer einstreichen würden. Egal wo. Sollten männliche Fotomodelle nicht alle wie Claudia Schiffer bezahlt werden?

SchakKlusoh  21.08.2023, 19:51

Frauen-Profimannschaften und Nationateams verleiren regelmässig gegen U16- oder U15-Jungenmannschaften. Schau einmal die Videos in meiner Antwort.

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Wir hatten das schon beim Tennis Grand Slam und jetzt kriegen Frauen dort für weniger als halb so viel Arbeit und halb so viel Einschaltquote das gleiche Geld.

Ist das gerecht? Es liegt im Auge des Betrachters und dessen Einstellung zur Marktwirtschaft.

Woran sollte sich der Lohn einer Leistung bemessen. Daran, wie viel jemand bereit ist, dafür zu bezahlen oder daran, wie viel ein anderer für eine ähnliche Leistung bekommt?

Ich finde es logisch, dass man den Lohn daran bemisst, was die Vereine dafür bereit sind, auszugeben. Das zieht sich (mit der Tennis-Grand-Slam-Ausnahme) durch den gesamten Sport. Wenn Fußball-Frauen etwas anderes bekommen sollten als das, was es den Vereinne wert ist, sollten die Verantwortlichen vorab einen Blick in die anderen Sportarten werfen. Ein*e Zehnkämpfer*in und so ungefähr jeder andere Sportler auf zumindest Bundes-Höchstniveau trainiert sicher vergleichbar viel, bekommt aber selbst wenn er unter den besten zehn in der Welt landet - was unsere Frauen nicht geschafft haben - höchstens dann merklich Geld, wenn er sich gut vermarktet.

Das ist wesentlich ungerechter als eine nicht-gleiche Bezahlung der weiblichen Fußballerinnen!

SchakKlusoh  21.08.2023, 19:55

Kaum eine Frau hat eine Chance gegen einen Mann in den 300-399 Rängen ein Spiel zu gewinnen.
Selbst Top-Spielerinnen wie Serena Williams schaffen es nur selten einen Aufschlag zu returnieren.

https://www.youtube.com/watch?v=UcprxDdAdeE

"At least I did not go for the body!"

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Hi das ist absoluter Blödsinn diese Diskussion,

die Bezahlung in dem Fall richtet sich nach Angebot und nachfrage. Du verlangst ja auch nicht vom 1FCH das er das gleiche bezahlt wie Bayern nur das jeder gleich verdient. Um so besser du spielst um so mehr verdienst du eben. Und Männerfußball wird eben mehr angeschaut, das heißt mehr Mediale Aufmerksamkeit, mehr Sponsern, mehr Werbeeinnahmen damit ist natürlich auch mehr Geld da um die Spieler zu bezahlen und die Spieler gehen natürlich auch wo Sie am besten bezahlt werden. Macht ja jeder normale Mensch in seinem Job auch.

Ich hab noch nie gehört das jeder Buchautor genau gleich viel Geld bekommt egal wie gut sich sein Buch verkauft..... aber genau das wäre es in dem Fall.

Ich kann den Gedanken noch nachvollziehen das du sagst dann reduzieren wir die Bezahlung der Männer. Aber auch hier, die Bezahlung ist privatwirtschaftlich geregelt. Gibt es doch den Spielern oder wäre dir Lieber wenn das Geld bei den Vereinen bliebt und es der Eigentümer des Vereins einkassiert?

Wenn du die Gelde die im Fußball fließen reduzieren willst dann schau den Sport nicht an, solange der Sport aber beliebt ist und darüber Geld erwirtschaftet wird solange wird da auch viel Geld fließen und das ist auch absolut in Ordnung so

Ja, und die Differenz zu den fehlenden Einnahmen soll der Impertino aus seinen Bestechungsgeldern zahlen.

Udavu  18.08.2023, 16:57

Sowohl Voss-Tecklenburg als auch Flick sind die bestbezahlten National-Trainer-weltweit. Hier ist noch die Nachwirkung der Zeit von "Gier-hoff, in der der DFB korrupt mit tiefen Taschen alle bediente.

Kein Wunder also, das beide trotz blamablen Ergebnissen im Amt...bleiben ...wollen, denn Haben ist besser als brauchen.

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