normalerweise sollten sie dich nicht angreifen in dem Fall. Sie greifen nur an, falls du ihnen Schaden zufügst, was aus versehen schnell passieren kann, durch eine Granate beispielsweise, Querschläger oder einfach den falschen NPC ins Fadenkreuz genommen.

Versuche mal darauf zu achten, dass du keinem Polizisten (oder Zivilisten) in so einem Gefecht Schaden zufügst, dann sollten sie dich eigentlich in Ruhe lassen. Falls nicht wird das wohl ein Bug sein...

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ich halte überhaupt nichts davon und sehe darin das größte Problem unserer Zeit, welches Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit im Keim erstickt.
Die Botschaft wie du sie empfindest stimmt ja irgendwo sogar, unser neoliberales Wirtschaftssystem MUSS ständig wachsen. Unendlicher Wachstum in einer Welt mit endlichen Ressourcen, man braucht keine Raketenwissenschaft um zu begreifen, dass das nicht gut tut auf Dauer. Aber die Wirtschaft bleibt ein ewiges Totschlagargument um jeglichen Wandel zu stoppen, was mich zu der Konsequenz führt, dass nur eine Abkehr vom aktuellen Wirtschaftssystem die Gesellschaft noch retten kann.

Vor allem ist die tagtägliche Manipulation zu mehr und mehr Konsum sehr gefährlich in Kombination mit einer immer ungebildeteren Gesellschaft - siehe jegliche Bildungsstudien. Denn je ungebildeter die Menschen desto schwieriger, die Tricks zu durchschauen, desto eher fallen die Menschen auf Werbung rein und lassen sich zum Konsum anregen.

Aus Sicht der egoistischen Superreichen, die vom dauerhaften ungebremsten Konsum der dummen Masse profitieren, ist diese Taktik ja durchaus verständlich. Nur müssen wir langsam begreifen, dass Superreichtum und ungebremster Konsum nicht verträglich mit unseren realen globalen Gegebenheiten sind - sofern wir uns als moralische und intelligente Lebewesen betrachten.

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Dafür

Wer die Entscheidung treffen soll, welchen Beruf er oder sie lernt und für das restliche Leben ausführen wird (höchst wahrscheinlich), wer in einer Welt groß werden muss, die durch die Entscheidungen der Eltern und Großeltern stetig kaputter und unwirtlicher wird und in diesem Stand festgefahren ist, wer als reif und gebildet genug gelten soll um eine Bildungsabschlussprüfung zu schreiben und wer eingeschränkt strafmündig ist sollte auch in der Lage sein, eine politische Entscheidung treffen zu können.

In unserem System wie es aktuell ist halte ich die Wahl ab 16 für unbedingt notwendig. Ich halte es für eine unglaubliche Frechheit des Staates, dass das noch nicht beschlossen wurde. Alternativ kann man 18 beibehalten, dann muss sich aber auch das System ändern: keine Abschlussprüfungen vor 18, kein Alkohol vor 18, keine Ausbildung vor 18, etc... Da wünsche ich mir eine konsequente Haltung.

Oder - auch eine Möglichkeit, wenn man 18 beibehalten will - man führt ein Maximalalter ein. Dann darf man ab 3 Jahren vor der durchschnittlichen Lebenserwartung nicht mehr wählen gehen. Finde ich radikal und dumm und auch undemokratisch, aber genau das machen wir mit Kindern und Jugendlichen derzeit, wir nehmen ihnen das Recht darauf, die Welt in der sie leben mitzubestimmen. Es geht mir tierisch auf die Nerven, dass aufgrund der Demografie in DE ein Haufen alter Menschen, die die nächsten 10 Jahre nicht mehr erleben werden, stärker über die Zukunft des Planeten und des Landes bestimmen dürfen als die jungen Erwachsenen, die in dieser Welt leben müssen.

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Muss ich mir Sorgen machen, dass ich anfällig für rechtes Gedankengut bin?

Zunächst einmal, ich bin ein entschiedener Gegner der AfD und habe bisher (neben Kleinstparteien) vor allem Grüne und SPD gewählt. Ich bin u.a. für ein weltoffenes Deutschland, für die EU, für die Unterstützung der LGBTQ-Community und für die Bekämpfung von Extremismus und Antisemitismus in jeglicher Form. Ich würde niemals jemanden aufgrund seiner Religion, seiner Hautfarbe oder seiner Herkunft verurteilen. Aber in letzter Zeit fallen mir ein paar Dinge an mir auf, die mir Sorgen bereiten.

Nämlich scheine ich mich gedanklich den Themen der AfD anzunähern, jedenfalls kommt es mir so vor und das gefällt mir nicht. Aktuelles Beispiel: Israel und Palästina. Ich möchte da jetzt kein Fass aufmachen, wer warum recht hat und wer nicht. Es geht mir darum, dass ich all die antisemitischen Proteste und Aktionen zutiefst verabscheue. Manchmal wünsche ich mir wirklich, man könnte einfach alle Beteiligten sofort aus Deutschland rausschmeißen. In einen Flieger setzen und auf nimmerwiedersehen.

Dass das nicht geht, ist mir klar. Da sind auch viele mit deutscher Staatsbürgerschaft dabei. Außerdem ist das hier immer noch ein Rechtsstaat. Man kann nicht jeden, dessen Meinung einem nicht passt, einfach ausweisen. Das hat halt schon starke Ähnlichkeiten mit dem, was manche AfD-Politiker so von sich geben. Aber manchmal spiele ich doch mit dem Gedanken, was wäre wenn...

Muss ich mir Sorgen machen, dass ich durch die aktuellen Krisen anfälliger für extremistisches und rechtes Gedankengut bin? In den 1930ern ging es auch mit Krisen los und Menschen, die vorher nie übers Extreme nachgedacht hätten, wählten plötzlich die Nazis.

Vielleicht reagiere ich da auch über, aber ich hatte mich bisher immer für einen demokratischen, weltoffenen Menschen gehalten. Das ich plötzlich auf solche Gedanken komme, hat mich erschreckt.

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ich denke allein, dass du das reflektiert betrachten kannst, bewahrt dich vor der Manipulation durch Populisten und Extremisten.
Jeder wünscht sich manchmal einfach Lösungen, egal wie sozial und weltoffen man ist, ich würde auch lügen wenn ich sagen würde ich habe nie den Gedanken dass man einfach alle, die die AfD wählen wollen in einen Flieger setzt und die irgendwo eine Insel bekommen wo sie ihren eigenen kleinen fremdenfeindlichen faschistischen Staat kreieren können. Aber das ist ja im Normalfall nicht ernst gemeint, oder? Krisen machen natürlich immer anfälliger für einfache Lösungen, da sie Emotionen auslösen, die dann oft die Rationalität einschränken.
Solange man aber - wie du mit dieser Frage - erkennen kann, dass solche Tendenzen bestehen, wenn man das wahrnimmt und reflektieren kann läuft man meiner Einschätzung nach nicht Gefahr, dem zu verfallen. Man tritt ja in keine Mäusefalle, wenn man versteht, dass es eine Falle ist. Und auch wenn der Käse so dermaßen lecker aussieht und man ihn am liebsten haben möchte und näher an die Falle tritt. Solange man die Falle als Falle sieht wird man nicht hineinspringen.

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In dieser Skala würde die AfD von mir eine klare 1 bekommen. Es gibt meiner Einschätzung nach keine so wissenschaftsfeindliche Partei wie die AfD.

Die meisten Parteien finden sich bei solch einer Skala meiner Einschätzung nach bei 4-6, in Parteien steckt leider immer viel Ideologie, die auch oft mehr wiegt als wissenschaftliche Fakten.

Die Grünen würde ich aktuell mit einer 7 einordnen. Die sind sehr wissenschaftsnah und erkennen den Ernst der Lage. Leider gehen sie mit ihrer Politik meiner Meinung nach in eine falsche Richtung, daher auch noch Luft nach oben. Die Grünen setzen sehr stark bei den Bürgerinnen und Bürgern an und viel zu wenig an der Industrie, das fehlt mir für völlige Rationalität. Nicht, dass es falsch wäre, auch bei den Bürgerinnen und Bürgern anzusetzen, aktuell tragen die meiner Ansicht nach aber die Hauptlast der Klimakatastrophe, während die Wirtschaft weiterhin ziemlich unberührt bleibt. Maßnahmen wie CO2-Zertifikate halte ich für keine wirksame Methode, im Gegenteil, das begünstigt schlicht dass man sich klimaschädliches Wirtschaften kaufen kann und entsprechend begünstigt das überhaupt die Konsumlogik.

Die Linken bekommen von mir eine 6. Deren Politik geht in die Richtung, die auch die Forschung als gewinnbringend für Gerechtigkeit und Demokratisierung sieht, nämlich soziale Gerechtigkeit, klimafreundlichere Wirtschaft, harte Kante gegen Diskriminierung, Verhinderung von Superreichtum zugunsten der Allgemeinheit, uvm. Leider ist die Linke aber auch eine intern sehr heterogene Partei und auch stark von Ideologie geprägt. Würde man einzelne Splittergruppen anschauen würde die Bewertung wohl von 2 bis 9 variieren, als Gesamtpartei halte ich sie für prinzipiell rational, aber nur leicht überdurchschnittlich.

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Ich verabscheue sie auch, weil sie mit Füßen treten, was sich Menschen über Jahrhunderte hart erkämpft haben, nämlich das Recht auf individuelle Entfaltung, die Demokratie und die damit verbundenen Menschenrechte.

Wer von der Truppe nicht selbst rechtsextrem ist hat offensichtlich keine Hemmungen, Rechtsextremisten zu unterstützen und mit ihnen zusammen zu arbeiten. Dafür gibt es keine Rechtfertigung und keine Legitimation. Um es in den Worten eines baden-württembergischen Abgeordneten zu sagen: "die Alternative für Deutschland müsste Schande für Deutschland heißen".

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Eine zu starke Zersplitterung eines Parlamentes erschwert die politische Arbeit ungemein. Allein Regierungsbildungen würden sich massiv verkomplizieren. Durch mehr Parteien stehen mehr Optionen zur Verfügung einerseits, andererseits ist es schwieriger, Kompromisse zu finden. Man sieht aktuell ja schon, dass die Zusammenarbeit von SPD + Grüne mit der FDP überaus schwierig ist, da es an gemeinsamen Schnittpunkten mangelt. Nun stelle man sich eine Regierung bestehend aus 6 Parteien vor, die sich auf etwas einigen müssen. Und wer wird dann abgestraft, wenn eine Regierung nicht funktioniert? Vermutlich die Parteien, die am wenigsten populistisch kommunizieren.

Auf der anderen Seite fordern auch viele, die 5% Hürde zu überdenken, da hierdurch teilweise immens viele Stimmen einer Wahl schlicht unbeachtet bleiben. Allerdings wird darüber gestritten, wie ein besseres System aussehen würde. Einige fordern die komplette Abschaffung von Hürden, andere würden den %-Satz gern verringern. Da wird auch oft pragmatisch gerechnet. Meines Wissens nach wäre z.B. 3,5% die Hürde, mit der man aus der kleinsten %-Senkung die meisten zusätzlichen Stimmen rausholen könnte, sprich das Verhältnis Senkung zu Stimmen ist hier am besten. Daher halte ich das auch für eine praktikable Möglichkeit.

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Im Gegenteil, die Gegenmaßnahmen müssten schneller und drastischer kommen. Gewisse Teile der Welt sind vorerst verloren, darauf müssen wir uns durchaus einstellen. Nehmen Gegenmaßnahmen um die Klimaerwärmung zu stoppen müssen wir aber auch Präventionsmaßnahmen treffen, um Menschenleben zu schützen. In Busan gibt es den ersten funktionierenden Prototypen einer klimaneutralen, schwimmenden Stadt (bzw. von einer Stadt kann noch keine Rede sein, aber die ersten Plattformen dafür stehen bereit und funktionieren). Das Projekt nennt sich Oceanix, falls du es dir anschauen willst. Wenn man da also zweigleisig arbeitet, einerseits Klimaschutz, andererseits Präventionsmaßnahmen um mit den Veränderungen klar zu kommen, kann man vieles in den Griff bekommen. Allerdings erfordert das geschlossenes globales Handeln, was wohl die größte Schwierigkeit dabei ist.

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Im Gegenteil, da würde Vieles auch Deutsche direkt betreffen. Die AfD möchte einen hardcore Neoliberalismus verfolgen und die Einkommensstarken begünstigen. Sprich: höhere finanzielle Belastung für Unter- und Mittelschicht und finanzielle Entlastung für die Oberschicht.

Dazu würden Sozialgelder stark reduziert werden und dazu gehört eben nicht nur Bürgergeld, sondern auch viele andere Leistungen die bezogen werden.

Dazu kommt, dass die AfD ja nicht nur Migrantinnen (Männer sind mitgemeint) als Feindbild auserwählt hat. Genauso sind auch politisch Andersdenkende (insbesondere Grüne) Feinde, jegliche Presse, die nicht den AfD-Ansichten entspricht, Menschen anderer Sexualitäten oder sonstigen Zugehörigkeiten, die nicht dem AfD Weltbild entsprechen. Die AfD würde aktiv Politik gegen diese Menschen betreiben und höchstwahrscheinlich auch die Pressefreiheit einschränken (das ist eigentlich überall zu beobachten, wo Rechtspopulisten Regierungsverantwortung übernehmen). Sie würde vermutlich die schulische Bildung stärker zentralisieren und von oben herab diktieren wollen, sodass kritische Auseinandersetzung mit der AfD bereits im Bildungskontext unterbunden wird. Erste Schritte dahingehend haben sie ja schon als Oppositionspartei übernommen durch das Einführen von Meldeportalen, auf denen man Lehrkräfte denunzieren soll, die sich AfD-kritisch äußern.
Es ist also ein Meinungskorridor zu erwarten und Anfeindungen gegenüber jenen, die sich dem nicht unterordnen wollen.
Die Gesellschaft würde sich entsprechend auch stark wandeln, Rassismus und weitere gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit würden vermutlich wieder alltäglicher werden. Der ZDF hat eine tolle Miniserie, "Deutscher", die vor allem die gesellschaftliche Dimension zeigt bei der Wahl von einer rechtspopulistischen Partei. Natürlich ist die fiktiv, ich halte sie aber aus politikwissenschaftlicher Sicht für sehr gelungen und realistisch, wobei man sich darüber streiten kann, ob die Vehemenz realistisch ist. Falls du Interesse daran hast, hier der Link: https://www.zdf.de/serien/deutscher

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Meiner Meinung nach vermischt du da ein paar Dinge. Das körperliche Erscheinen ist das Eine (Größe, Muskelaufbau, etc.).

Denkweisen und Ansichten sind eine andere Baustelle, denn da liefert die Biologie keine ausreichende Erklärung, da ist eher die Soziologie angesagt. Da gibt es verschiedene Sichtweisen, ich halte aber die Sichtweise am plausibelsten, dass Denkweisen und Ansichten sozialisiert sind. Kleine Kinder unterscheiden sich kaum bzw. ist da kein klarer Unterschied bezüglich Geschlecht erkennbar. Ab der Geburt (manche sagen sogar schon während der Schwangerschaft) werden Kinder massiv durch ihre Umwelt geprägt, genau deshalb sagt man ja auch gerne, dass sich Geschlechterrollen und -klischees ständig reproduzieren. Kleine Kinder nutzen die Umwelt als Maßstab, um sich zurecht zu finden, und die Umwelt besteht aus Klischees und Geschlechterrollen. Es ist also weitaus plausibler, dass Denkweisen und Ansichten quasi "antrainiert" sind und nichts mit dem Geschlecht per se zu tun haben.

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Naja, wir leben in einem demokratischen System und entsprechend kann politische Bildung auch als demokratische Bildung verstanden werden - zumindest ist aber demokratische Bildung ein großer Teil der politischen Bildung. Zur demokratischen Bildung gehört Meinungsvielfalt in Bezug auf Meinungen, die mit dem GG vereinbar sind.

Die Frage die du stellst ist großer Bestandteil der Ausbildung von Politik-Lehrkräften - zumindest in BW, für andere Länder kann ich nicht sprechen. Diese Frage wird immer wieder neu diskutiert und es wird dazu angehalten, dies immer wieder zu hinterfragen.

Bei verschiedenen Themen kriegt man irgendwann das Argument zu hören dir fehlt einfach die politische Bildung, hättest du diese, dann würdest du es verstehen...

Leute sagen Dinge, diese Dinge sind nicht immer schlau. Es kann aber auch viel Wahrheit darin stecken. Politik ist unglaublich komplex und oft muss man Hintergründe kennen, um Entscheidungen verstehen zu können. Genau das machen sich ja Populisten zunutze, indem sie behaupten das wäre ja eigentlich alles ganz einfach, was faktisch nicht stimmt.

Grundsätzlich gilt Mündigkeit als ein zentrales Ziel politischer Bildung. Es geht darum, Menschen dazu zu befähigen, sich eigenständige Urteile bilden zu können auf faktischer Basis. Es geht darum, sich zurechtfinden zu können, zu wissen wie man wann und wo politisch Partizipieren kann und zu wissen wofür Politik steht. Die einzigen Korrekturen, die im politischen Unterricht stattfinden sollen, sind Korrekturen von eindeutigen Falschinformationen und darauf aufbauenden Meinungen oder Meinungen und Ansichten, die gegen die freiheitlich demokratische Grundordnung verstoßen. Diese zu korrigieren ist keine Indoktrination sondern absolutes Minimum, um ein demokratisches System aufrecht erhalten zu können. Wer will kann darin sozusagen eine demokratische Indoktrination sehen, aber es muss eben ein Minimum geben auf das man sich einigt und das sind bei uns demokratische Grundsätze.

Indoktrination ist dann gegeben, wenn eine feste politische Meinung als Wahrheit im Raum steht, die von den Lernenden angenommen werden muss. Achtung: es geht um politische Meinungen. Das GG ist keine Meinung, das MUSS angenommen werden, damit alle Menschen friedlich in unserem Land zusammen leben können. Eine Meinung wäre bspw. die Frage nach Atomkraftwerken. Da gibt es Argumente für verschiedene Standpunkte und keine eindeutige Wahrheit. Wird hier im Unterricht gefordert, dass die Erhaltung von Atomkraftwerken richtig sei (und sogar bspw. mit Leistungsbewertungen geprüft wird) ist das Indoktrination. Oder wenn eine Meinung nicht als Meinung gekennzeichnet wird. Oder wenn keine Gegenstimmen gehört werden dürfen (nochmal Hinweis: das GG ist obligatorisch! Rassistische Kommentare oder Ansichten sind keine zu tolerierende Gegenstimme zu irgendetwas, sie sind schlicht unvereinbar mit dem GG und fallen nicht unter die Meinungsfreiheit. Entsprechend sind sie von politisch Lehrenden zu korrigieren).

zum beispiel die Aussage "Rassismus gibt es nur von weißen gegen schwarze" widerspricht jeder Lebensrealität, fällt aber unter politische Bildung...

Worauf stützt du dieses Beispiel...? In der Aussage liegt eine gewisse Wahrheit, je nach Standpunkt. Versteht man Rassismus als systemischen Rassismus gibt es den in weißen Mehrheitsgesellschaften tatsächlich nur von Weißen gegen Schwarze. Da müsste man jedoch genauer differenzieren. In anderen Mehrheitsgesellschaften sieht das natürlich anders aus. Aber wer hat denn behauptet, das sei politische Bildung? Bitte Quelle nachliefern, sonst kann man schwer damit arbeiten.

als ich jünger war fielen noch andere Thematiken wie "nie wieder Faschismus" unter Politische Bildung heute ist der Begriff viel weiter gefasst..

Da kann ich nicht folgen... Was genau ist hier deine Frage oder Kritik?

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"Hollywood" ist ein zu großer Begriff dafür, da gibt es viele Seiten.

Die eine Seite sind Konzerne wie Disney, die sind in der Regel grundkonservativ aufgebaut und eingestellt und versuchen Toleranz und Akzeptanz in Filmen zu verarbeiten, weil aktuelle Meinungsforschungen ergeben, dass das gut ankommt beim Zielpublikum. Viele Zielgruppen wurden bisher kaum von Filmen angesprochen, so zum Beispiel PoC oder LGBTQI+. Kapitalistisch orientierte Unternehmen wie Disney inkludieren diese Minderheiten nicht, weil sie Menschenfreunde sind oder eine Welt voller sozialer Gerechtigkeit wollen - immerhin profitieren sie von einer Welt sozialer Ungerechtigkeit. Sie machen dass, weil sie es sich nicht leisten können, es nicht zu machen. Da versuchen sie natürlich einen geeigneten Mittelweg zu gewinnen. Beispiel Arielle: großer Aufschrei von primär stark konservativen bzw. republikanischen Hardlinern (allgemein gesprochen, es gibt immer Ausnahmen), viel Support durch die angesprochene Minderheit sowie allen Sympathisanten - primär Demokraten. Das ist jetzt eine Waagschale und Disney versucht auszuloten, wer mehr Geld reinspült. Nach diversen Flops werden sie sicherlich ein wenig zurückrudern und versuchen, nicht ganz progressiv zu sein aber noch progressiv genug um diese Zielgruppe nicht zu verlieren.
Diese Seite sind die finanzorientierten Unternehmen und Studios, für die Filme nur ein Medium sind, um maximalen Profit rausschlagen zu können.

Auf der anderen Seite gibt es Filmschaffende, für die die Kunst im Vordergrund steht. Die schaffen es in der Regel, sensible Themen insbesondere in Bezug auf Minderheiten weniger plakativ aber dafür qualitativer zu verarbeiten. In der britischen Serie Good Omens beispielsweise zeigen die Engel ein sehr pluralistisches und repräsentatives Abbild der Realität. Da sind Engel verschiedenster Hautfarben und Geschlechter, Engel mit Einschränkungen und Engel ohne Einschränkungen, etc... Das halte ich für ein gelungenes Beispiel für Inklusion von Minderheiten. Das wird nie in irgendeiner Form thematisiert, die sind einfach da, so wie ich und du und alle anderen Menschen auf diesem Planeten. Die Mainstream-Blockbuster würden in so einem Beispiel sicherlich die Einschränkungen zum Thema machen um zu zeigen wie weltoffen sie doch sind, dabei ist doch die beste Inklusion es nicht zum Thema zu machen. Wenn man in der Realität einen Menschen im Rollstuhl sieht ist dessen gesamte Existenzgrundlage ja auch nicht der Rollstuhl, so aber oft in Filmen. Das gleiche gilt für PoC. Netflix wird gerne auf den Arm genommen für die starke Inklusion von PoC. Dabei finde ich, Netflix macht es richtig, es wird nicht zum Thema gemacht und ist auch einfach egal. Im Umkehrschluss würden ja PoC - Beispiel Bridgerton - von 90% aller möglichen Rollen von Grund auf ausgeschlossen werden weil es heißt "sorry, historisch gesehen gab es nur sehr wenige Menschen mit dunkler Haut in diesem Setting, keine Chance da mitzuspielen". Oder anders gesagt: die Geschichte, die von Unterdrückung und einer privilegierten weißen Gesellschaft geprägt wurde führt dazu, dass es heute in der Kunstwelt Unterdrückung und eine privilegierte weiße Gesellschaft geben soll. Da denke ich: auch wenn es manchmal komisch scheinen mag, es ist eigentlich der einzig sinnvolle Weg, denn wie gesagt, hellhäutige Menschen können ja beinahe alles spielen, auch nahezu jedes Fantasy-Setting wird von hellhäutigen Menschen dominiert, dunkelhäutige Menschen sollen laut Gesellschaft aber nur die Rollen spielen, bei denen es eine tiefere Bedeutung hat, dass sie dunkelhäutig sind. Eine Rechnung, die schwer aufgeht...
Bei diesen Filmschaffenden - auch wenn ich etwas abgedriftet bin - geht es in der Regel tatsächlich darum, Akzeptanz zu schaffen. Und die tragen meistens auch dazu bei, dass Toleranz und Akzeptanz gesteigert werden laut meiner Einschätzung. Das liegt aber auch daran, dass es ihnen in der Regel nicht wichtig ist, alle möglichen Zielgruppen ins Boot zu holen, die können es besser akzeptieren, manche Gruppen nicht anzusprechen.

Grundsätzlich denke ich macht das aber alles gar nicht so einen großen Unterschied. Wer sowieso schon Probleme mit Toleranz und Akzeptanz hat wird auch in Filmen ein Problem haben, wer offen ist und Menschen aller Arten und Lebensweisen akzeptieren und tolerieren kann, wird sich kaum daran stören, dass Kino nicht mehr komplett von weißen heterosexuellen Männern dominiert wird.

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Sehr gut

zwar nicht meine Wahl, sie machen aber einen guten Job bisher angesichts der Krisen, die uns begleiten. Vor allem, wenn ich das mit der vorigen Regierung vergleiche. Das 49€ Ticket ist eine Revolution für öffentliche Verkehrsmittel und auch ein wichtiger Schritt in Richtung Klimaneutralität im Verkehr. Dass die Infrastruktur völlig marode ist und einen Renovierungsstau von Jahren hat - dafür kann die SPD höchstens indirekt etwas, immerhin war sie der kleine Koalitionspartner.

Erst kürzlich bin ich auch mal wieder über meine Gas-Rechnungen gestolpert und muss sagen im nachhinein alles wunderbar. Dafür, dass man befürchtet hat dass sich die Preise teilweise mehr als verdoppeln würden und auf diesem Niveau bleiben würden, sind wir da doch ganz gut durchgekommen, und das obwohl Covid-Nachwirkungen und Ukraine-Invasion zusammenkommen. Mit Blick auf meine Abschlagszahlungen kann ich nicht feststellen, dass ich massiv darunter gelitten hätte. Auch da bin ich mir sicher, dass die CDU nicht einmal halb so kompetent gehandelt hätte. Ab 2024 wird Cannabis entkriminalisiert, ein wichtiger Schritt in Richtung sinnvoller Drogenpolitik. Vielen gehen die Gesetze diesbezüglich nicht weit genug, insbesondere, da es noch kein Konzept für den kommerziellen Nutzen gibt (Kauf und Verkauf). Man muss aber bedenken, dass sich die Regierung hier durch Schlupflöcher kämpfen muss, da auch das EU-Recht dabei eine Rolle spielt. Man darf das natürlich auch nicht glorifizieren, in Sachen Cannabis-Legalisierung sind wir noch Kilometer davon entfernt, was gegeben sein müsste und die Regierung wäre auch schneller weiter gekommen, aber das Gesetz, das bei der Verabschiedung perfekt ist, muss noch gefunden werden.

Auch der Anstieg von Sozialleistungen war ein lange verschlafener wichtiger Schritt zu einem menschenwürdigen Leben, insbesondere für Menschen, die auf diese Gelder angewiesen sind.

Was natürlich nach wie vor ein großes Problem ist, sind die massiv gestiegenen Preise in Verbindung mit der zeitweise hohen Inflation. Das trifft vor allem die sowieso schon armutsgefährdeten Menschen und bleibt eine Herausforderung.

Ich kann nicht ganz nachvollziehen mit Blick auf Umfragewerte, mit was für einem Maßstab offensichtlich die meisten Menschen die aktuelle Regierungsarbeit bewerten. Entweder setzen sie einen völlig überhöhten Maßstab an, oder sie lassen sich von den Schreckensszenarien der Populisten vereinnahmen, die das Bild zeichnen wollen als wäre alles schlecht und die Ampel würde nichts effektives hinbekommen.
Die CDU Regierung der vorigen 16 Jahre hat in diesem Zeitraum kaum mehr auf die Beine gestellt, als die bisherige Regierung in 2 Jahren. Merkels Erfolgsrezept war das Abschirmen der Bevölkerung vor Problemen. Dabei waren die Probleme jederzeit allgegenwärtig da, sie hat es aber effektiv geschafft, den Blick darauf zu trüben. Sie hat DE unter eine Käseglocke gesetzt und das Volk war zufrieden damit, dass alles bleibt wie gewohnt. Dass das irgendwann nicht mehr aufgeht, nämlich genau dann wenn die Käseglocke entfernt wird, war abzusehen, aber der Normalbürger ist eben zufrieden wenn alles bleibt wie es ist.

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solche Schritte sind immer mit Vorsicht zu betrachten. Einerseits ist klar, dass die Nachfrage eine große Rolle spielt, andererseits ist es soziologisch plausibel, dass die geringe Nachfrage am Frauenfußball an mehr Faktoren als reiner Spielqualität hängt. Da kommen politische Aspekte genauso ins Spiel wie Vorurteile. Spitz formuliert: eine Stärkung des Frauenfußballs bedeutet eine Schwächung patriarchalischer Strukturen, was viele ganz bewusst und überzeugt, andere unbewusst verhindern wollen.

Beim Fußball haben wir wie bei manchen anderen Branchen aber ein großes Problem: wir haben ihn wirtschaftlich pervertiert. Was als Minimum gegeben sein muss, ist die existenzielle Absicherung, sobald jemand im Profiniveau spielt. Sprich Nationalmannschaft sowieso, aber auch Bundesliga. Was wir aber wahrnehmen, ist dass Männer in der ersten Bundesliga häufig sehr wohlhabend sind, während Frauen in der ersten Bundesliga ohne einen zweiten Job nicht über die Runden kommen. Das ist natürlich ein absolutes No-Go.

Wenn man die Diskussionen dazu immer liest muss man feststellen, dass die FDP eigentlich die stärkste Partei in DE sein müsste, denn sobald es um die Bezahlung im Fußball geht dominiert die neoliberale Sicht, der Markt würde sich um alles kümmern. Das ständige Narrativ von Angebot und Nachfrage dominiert diese Diskussionen häufig, um dafür zu argumentieren, dass man Frauenfußball nicht weiter unterstützen sollte. Bizarr, denn abgesehen von dieser Diskussionen vertreten nicht viele Menschen den Wunsch nach einem völlig unregulierten Markt.

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die AfD steht in der ständigen Kritik dadurch, dass sie eine rechtspopulistische und damit antidemokratische Partei ist. Die Partei hat sich 2013 als primär wirtschaftskritische Partei (bezüglich der EU) gegründet, hat aber von Anfang an einen populistischen Beigeschmack gehabt, der sich schnell zum Hauptmerkmal der AfD herauskristallisiert hat. Seitdem radikalisiert sie sich selbst und die Gesellschaft kontinuierlich und ist geprägt von einer postfaktizistischen Politik die sich primär in einer migrationsfeindlichen (Betonung: feindlich, nicht kritisch) Haltung erschöpft.

Man braucht nur 10 Minuten Google zu benutzen um über seriöse Quellen herauszufinden, dass es sich bei der AfD um eine Partei handelt, die mit Extremisten kollaboriert und sympathisiert, allerdings ist die Wählerschaft wie auch die Partei selbst davon geprägt, faktisch nicht zugänglich zu sein. Die AfD arbeitet primär über Emotionen und lebt letztlich von der Angst der Bevölkerung, weshalb sie auch ständig Narrative streut, die Ängste auslösen oder verstärken.
Im politischen Diskurs fällt sie meist negativ auf durch eine Freund/Feind-Rhetorik, fordert aber gleichzeitig die Gleichbehandlung und baut verschwörerische Narrative aufgrund starker Kritik gegenüber der Partei auf.

Das sind einige der Punkte, die dazu führen, dass die AfD ständig in der Kritik steht.

Hier ein wunderbares Video zur Rhetorik der Rechtspopulisten:

https://www.youtube.com/watch?v=dOgz-9PEKUA&list=WL&index=73

Das Video ist von 2016, damit nicht sehr aktuell, jedoch ist sich die Parteienforschung wie die Politikwissenschaft allgemein einig, dass die AfD sich nicht bessert, sondern eher in sämtlichen demokratiegefährdenden Aspekten schlimmer wird.

Oft liest und hört man auch Vergleiche zur NSDAP. Damit ist in der Regel nicht gemeint, dass die AfD einen zweiten Holocaust starten wird, es gibt jedoch erschreckende Parallelen, die man sich bewusst machen sollte. Auch die NSDAP war eine populistische Protestpartei, die durch gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit schon im Wahlkampf aufgefallen ist. Auch die NSDAP hatte einen beachtlichen Anteil an Extremisten, die toleriert wurden und schließlich sogar die Partei angeführt haben. Auch die NSDAP hat jegliche negativen Aspekte völlig frei von Fakten auf Ausländer geschoben. Und auch die NSDAP wurde als demokratische Partei angesehen und schließlich demokratisch gewählt. Diese Vergleiche sollen keineswegs sagen: die AfD ist die zweite NSDAP. Sie sollen aber aufzeigen, dass man vorsichtig sein muss und Warnzeichen erkennen muss. Es ist höchst unwahrscheinlich, dass die AfD als regierende Partei einen Genozid auslösen würde. Es ist jedoch wahrscheinlich, dass sie der Demokratie und Freiheit in DE Schaden zufügen wird. Es gibt global bereits viele Beispiele für Länder, in denen Rechtspopulisten Regierungsverantwortung übernehmen konnten und die sind durchgehend negativ. NGOs beispielsweise, die anhand verschiedener Parameter die Freiheit von Ländern oder deren demokratisches System messen, konnten unter rechtspopulistischen Parteien in der Regierung immer einen Abstieg wahrnehmen, insbesondere beim Aspekt persönliche Freiheit sowie Pressefreiheit. In Ungarn konnte der Rechtspopulist Viktor Orban die Demokratie sogar abschaffen, andere Länder sind auf dem Weg dahin. Das macht ja auch absolut Sinn, denn die Rechtspopulisten zeichnet aus, dass sie Vielfalt ablehnen. Sie sind für eine homogene Kultur, treten für einen homogenen Volksbegriff ein, haben ein Idealbild der Familienführung, etc... Dabei ist Vielfalt überhaupt das Merkmal, welches Demokratien am Leben hält. Homogenität ist der Tod für Demokratien.

Ich hoffe ich konnte die Frage ausreichend beantworten, weshalb die AfD ständig in der Kritik steht. Falls du mehr zu diesem Thema wissen möchtest, kann ich dir wissenschaftliche Literatur dazu heraussuchen.

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die AfD wird definitiv verharmlost. Ich habe noch nicht einen Menschen getroffen, der Sympathie zur AfD hegt bzw. die sogar wählen möchte, der nicht versucht hat sich in irgendwelchen argumentativen Schlupflöchern zu verstecken, wenn man die Frage nach der Unterstützung und Toleranz gegenüber Neonazismus und Rechtsextremismus gestellt hat. Die Reaktionen die ich darauf bekommen habe zeichnen meiner Meinung nach ein Bild von Menschen, die zwar insgeheim ganz genau wissen, dass das absolut gar nicht in Ordnung ist, sich selbst aber trotzdem versuchen zu legitimieren sei es indem man die Bedrohung in der AfD runterspielt oder indem anderen Parteien als Schuldige dargestellt werden, sodass die Menschen sich selbst aus der Verantwortung nehmen können. Denn dann ist ja am Ende nicht die Person selbst schuld, die Extremisten und Neonazisten zum Erfolg verhilft, sondern die Parteienlandschaft in DE die ja keine Alternativen zulässt, wenn man die bösen bösen Altparteien nicht wählen möchte.
Das ist natürlich eine erschreckende Verherrlichung, wenn man sich darüber bewusst ist und dennoch diese Partei wählt.

Warum so viele Menschen darauf reinfallen, ist eine vielschichtige Frage. Das muss man auch gar nicht auf die AfD fokussieren wenn man sich damit beschäftigen möchte, da kann man sich allgemein anschauen wie Rechtspopulisten eine Wählerschaft hinter sich bringen können, das merkt man ja weltweit (Trump, Le Pen, Orban, Wilders, FPÖ, UKIP, etc...). Hier ein paar Stichpunkte, hauptsächlich auf die AfD bezogen, das meiste gilt aber genauso für andere Rechtspopulisten:

  • Die AfD formt einen homogenen Volksgedanken. "Wir" ist ein wichtiges Wort, "wahres Volk", etc... Das gibt den Leuten mit ihren tendenziell faschistoiden Ansichten das Gefühl, ihre Ansichten seien gar nicht schlimm, sie sind auch nicht alleine damit, und der einzige Grund, weshalb sie sich damit verstecken müssen ist die Herrschaft der Linksideologie, die ja alles angeblich verbieten möchte was ihnen nicht passt. Sie verstehen sich damit fast schon als eine Art legitimer "Widerstand", sie sind dabei die Guten, die Bösen sind die anderen Parteien, die Presse, Minderheiten, etc...
  • Die AfD macht einfache Versprechungen. Für komplexe globale Probleme verspricht die AfD einfache Lösungen (aber natürlich ohne jemals konkret zu werden dabei, sonst könnte man das ja argumentativ schnell aushebeln!). Dabei ist es denn Leuten völlig egal, dass diese Lösungen niemals funktionieren werden. Ein Grund hierfür könnte in Überforderung liegen. Die Globalisierung hat neben vielen positiven Auswirkungen natürlich auch einige negative. Dazu gehört beispielsweise, dass Nationalstaaten nicht mehr in der Lage sind, gewisse Probleme alleine zu lösen oder anzugehen. Das kommt bei einigen als Ohnmacht an, die sich dadurch auflösen würde, sich auf die nationale Ebene zu beschränken. Daher auch Zuspruch für so hirnlose Ideen wie aus der EU auszutreten - was wie GB zeigt ein einziges Desaster wäre. Die anderen Parteien sind da eben ehrlich, da viel faktischer als die AfD und beschreiben komplexe Probleme auch als komplex. Das schreckt eben viele ab.
  • Die AfD emotionalisiert. Der Erfolg der AfD beruht nahezu ausschließlich auf Emotionen. Faktisch hat die AfD ja nichts zu bieten. Ein großer Teil der Partei streitet ab, dass es einen vom Menschen beschleunigten Klimawandel gibt. Nur um ein Beispiel zu nennen. Die AfD arbeitet nicht mit Fakten, sondern mit Emotionen. Daher auch so Aussagen wie "Je schlechter es Deutschland geht, desto besser für die AfD" oder "Wenn jetzt alles gut laufen würde (…), dann wäre die AfD bei drei Prozent. Wollen wir nicht. Deshalb müssen wir uns eine Taktik überlegen zwischen: Wie schlimm kann es Deutschland gehen? Und: Wie viel können wir provozieren? Ist so." (Christian Lüth, bis 2020 Kommunikations- bzw. Pressesprecher der AfD). Der Erfolg der AfD beruht darauf, die Menschen emotional aufzuwiegeln. Angst und Hass sind dabei die wichtigsten Emotionen und genau das verbreitet die AfD. Die Zitate von Lüth sind übrigens kein Einzelfall, es gibt viele ähnliche Zitate von Rechtspopulisten oder Menschen, die für Rechtspopulisten gearbeitet haben. Ein weiterer Punkt der hierbei eine Rolle spielen könnte, der mir erst kürzlich begegnet ist, ist Social Media. Natürlich wissen wir um die Macht von Social Media und wissen auch, dass Rechtspopulisten wie kaum andere es verstehen, auf Social Media Präsenz zu zeigen. Ein anderer Aspekt ist aber der, dass unsere Aufmerksamkeitsspanne aufgrund diverser Apps zunehmend sinkt (was auch nachgewiesen ist). Durch TikTok oder Instagram Reels müssen und Posts innerhalb von wenigen Sekunden überzeugen, sonst wischen wir einfach weiter. Das wirkt sich auch politisch aus. Genau deshalb sind Emotionen heute wichtiger als Fakten auch in der Politik - was natürlich eine gefährliche Entwicklung ist. Kann uns ein Video emotional packen, schauen wir es weiter. Ansonsten verlieren wir das Interesse und schauen ein anderes Video an. Alle verantwortungsvollen Parteien verbreiten ein Stück weit Angst, denn wir stecken in einer existenziellen Krise, da der Klimawandel unsere komplette Spezies gefährdet. Wir bekommen diese Angst zu spüren, wissen aber gleichzeitig, dass weder wir, noch unsere deutschen Parteien das alleine aufhalten können. Was für ein schöner Zufall, dass dann eine Partei um die Ecke kommt, die zumindest behauptet der Klimawandel sei gar nicht so schlimm, teilweise sogar es gäbe ihn nicht. Die AfD, der Heilsbringer der Ängstlichen, könnte man fast sagen. Gleichzeitig produziert die AfD selber viel Angst, aber immer mit dem Versprechen, dass sie die Probleme lösen.

Ein wunderbares Video, das ich allen wärmstens ans Herz legen kann, ist folgendes:
https://daserste.ndr.de/panorama/archiv/2016/Alternative-fuer-die-Politik-Emotionen-statt-Fakten,postfaktisch102.html

Das ist jetzt auch schon wieder 7 Jahre alt, es gibt natürlich auch viele tolle neue Videos zu diesem Thema. Es ist aber total spannend zu sehen, an was für einem Punkt wir schon vor 7 Jahren waren bezüglich Rechtspopulismus und seitdem ist es ja nicht gerade besser geworden...

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da bist du definitiv nicht allein. Ich studiere Politikwissenschaft und habe ebenfalls Angst wenn ich den Zulauf sehe, den die AfD erhält. Das große Problem hierbei ist, dass die AfD im Kern eine anti-demokratische Partei ist. Das bedeutet nicht, dass das alles ganz böse Menschen sind die die Demokratie absichtlich abschaffen wollen. Das sind aber Menschen, die Grundsätze vertreten, die undemokratisch sind. Demokratien leben nur durch Vielfalt und Vielfalt ist etwas, was die AfD grundsätzlich ablehnt. Sie hat eine Vorstellung vom Idealtyp Bürger, Idealtyp Gesellschaft, Idealtyp Familie, etc...
Das schwierige hierbei ist, dass absolut unberechenbar ist, was passieren würde, wenn die AfD Regierungsverantwortung übernehmen muss. Im besten Fall ist sie viel zu inkompetent um irgendetwas groß zu beschädigen. Im schlimmsten Fall könnte sie unsere Demokratie sehr stark auf die Probe stellen. Unsere wehrhafte Demokratie ist theoretisch so ausgelegt, dass sie nicht zerstört werden kann, die AfD zeigt uns aber jetzt schon Schwachstellen der wehrhaften Demokratie auf. Ist eine Partei zu klein, um eine Bedrohung zu sein, wird sie nicht verboten. Ist eine Partei so groß, dass sie eine ernsthafte Bedrohung für die Demokratie darstellt, kann sie auch nicht wirklich verboten werden, da das ungeahnte gesellschaftliche Folgen haben könnte, die auch massiv mit Gewalt zusammenhängen können - quasi die deutsche Version des Sturms auf das Kapitol.

Und auch wenn mir der Vergleich sicherlich vorgeworfen wird: am erschreckendsten finde ich, dass wir offenbar NICHTS aus dem 2. WK gelernt haben. Die Geschichte ist dabei, sich zu wiederholen. Die NSDAP war auch eine rechtspopulistische Protestpartei, die wurde nicht aus Überzeugung gewählt sondern aus Wut gegenüber dem System, genau wie die AfD heute. Das heißt natürlich nicht, dass die AfD einen neuen Holocaust starten wird, allerdings wählen leider 20% der Deutschen offenbar nur aus "Protest" eine Partei, die mit Extremisten sympathisiert, kooperiert und diese sogar bewusst als Wählerschaft gewinnen möchte (bzw. gewonnen hat). Und was passiert, wenn so ein Gedankengut mal in einer Bundesregierung steckt...? Das möchte ich nicht erleben.

Ich kann deine Sorgen und Ängste also sehr gut verstehen und teile sie auch, mache dir dabei aber immer bewusst: die Antidemokraten können nur dann gewinnen, wenn die Demokraten wegsehen und sich nicht wehren. Doch wir Demokraten sind die Mehrheit und stehen für unsere Demokratie ein. Bei uns liegt die Macht, das ist ja das schöne an der Demokratie. Wir müssen unseren Repräsentanten bei jeder Gelegenheit klar machen, dass wir keinesfalls jemals eine Koalition mit der AfD dulden, solange sie ihre antidemokratische Einstellung beibehält. Wir müssen gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit einstehen, dürfen nicht akzeptieren dass Sexismus, Rassismus, etc... wieder gesellschaftsfähig werden und müssen im Sinne der Demokratie dagegen stehen. Und solange wir das tun, siegt die Demokratie. Die Antidemokraten können nur dann siegen, wenn die überzeugten Demokraten aufgeben und wegsehen.

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Nein, Deutschland hat nicht gelernt, das sieht man daran dass...

wir erleben Schritt für Schritt eine Wiederholung unserer eigenen Geschichte.

Zum einen haben wir bereits viele Generationen, die sich gar nicht mehr mit dem 2. Weltkrieg direkt verbunden fühlen. Direkt verbunden natürlich nicht insofern, als dass man dabei war, aber doch zumindest eine Verbindung zu hat. Zeitzeugen sterben aus. Kommende Generationen haben höchstens noch insofern einen Bezug, als dass die Großeltern in die Nachkriegsjahre geboren wurden. Ich glaube das verändert eine Gesellschaft. Ich erinnere mich sehr gut an Gespräche mit Familienmitgliedern, die im 2. Weltkrieg aufgewachsen sind und noch viel mehr in der Nachkriegszeit und ich bin in den 90ern geboren. Das wird zukünftigen Generationen fehlen.

Dazu kommt die ganz gefährliche Entwicklung, dass immer mehr Menschen auch heute wieder anti-demokratische Parteien wählen, einfach nur als "Denkzettel" oder weil sie wütend sind und von der Politik enttäuscht sind. Da fragt man sich tatsächlich, wo die Lehren aus dem Faschismus geblieben sind. Die NSDAP wurde damals auch nicht von der Mehrheit der Bevölkerung aus Überzeugung gewählt. Die knapp 44%, die damals die NSDAP gewählt haben, waren nicht alle überzeugt von der Ermordung von Juden, der Zwangsarbeit von politisch Andersdenkenden oder einem erneuten Weltkrieg - und damals wie heute konnte aus Reden und Schriften durchaus erkannt werden, wohin Hitlers Politik steuern wird. Die Menschen haben das breitwillig in Kauf genommen, weil sie wütend auf die Demokratie waren, die NSDAP wurde aus Protest gewählt. Allein das ist eine Lehre, die komplett in Vergessenheit geraten ist. Heute wie damals wählen große Teile der Bevölkerung nicht aus Überzeugung sondern aus Frust und Wut und Enttäuschung mit einer demokratischen Wahl Demokratiefeinde in hohe politische Gremien.

Fremdenfeindlichkeit ist heute wieder salonfähig, man muss keine fundiert kritische Meinung mehr vertreten gegenüber Migration um sie offen äußern zu können, man kann heute Hassparolen und Hetze gegenüber Menschen mit Migrationshintergrund öffentlich sogar auf politischen Veranstaltungen verkünden, ohne Furcht vor Strafe haben zu müssen. Dazu kommt ein - wie der Soziologe Colin Crouch schreibt - nostalgischer Pessimismus von Menschen, die die Zukunft grundsätzlich schwarz sehen und sich eine Zeit zurück wünschen, in der sie als weiße Männer stark privilegiert waren und Minderheiten weder sichtbar noch vertreten sein mussten.

Mir ist absolut klar, dass ich mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder die typischen Vorwürfe der Extremismussympathiesanten zu hören bekomme von wegen ich vergleiche die AfD und die NSDAP, die typische alte Leier. Wenn ihr kognitiv nicht in der Lage seid, zu verstehen was ich schreibe, tut mir das Leid für euch. Weder sage ich, dass die AfD einen dritten Weltkrieg anfangen wird, noch behaupte ich, dass sie Genozid-Fantasien hegt. Der Vergleich passt dennoch insofern, als dass damals wie heute demokratisch eine Partei gewählt wurde, die die Demokratie gefährdet und angreift. Und das ist nicht nur meine Meinung, das ist ein politikwissenschaftlicher Konsens. Überall auf der Welt, wo Rechtspopulisten schon an die Macht kamen, nahmen Freiheit und Demokratie ab. Ungarn hat die Demokratie sogar komplett abgeschafft, durch einen demokratisch gewählten Rechtspopulisten. Andere Staaten sind auf ähnlichem Weg. Wir haben unzählige Negativbeispiele, was die rechtspopulistische Wählerschaft leider nicht interessiert. Wählt Kleinparteien, werdet euren Frust los durch die Wahl von demokratisch einwandfreien Kleinparteien, da gibt es genügend, auch konservative. Und selbst wenn nur ein minimal kleines Fünkchen Chance besteht, dass die AfD unsere Demokratie abschaffen wird oder zumindest stark einschränken wird - und die besteht eindeutig - ist das keine tatsächliche Option, auch nicht aus Frust, Wut oder Enttäuschung. Ich sage also nicht, dass die AfD die NSDAP von heute ist. Ich sage dass die AfD heute am selben Punkt wie die NSDAP in den 20ern ist. Wie die NSDAP in den 20ern ist sie eine rechtspopulistische und antidemokratische Partei, die nicht aus Überzeugung gewählt wird sondern aus Protest. Wenn wir uns aber anschauen, wohin uns die NSDAP geführt hat, sollten wir ernsthaft darüber nachdenken, ob uns dieser "Denkzettel" das Risiko wert ist. Klar, mit viel Glück entzaubert sich die AfD, sobald sie Regierungsverantwortung übernimmt, und es wird deutlich, dass der inkompetente Haufen nichts auf die Reihe bekommt. Aber was, wenn nicht... Auch von der NSDAP glaubten damals viele, sie würde sich entzaubern.

Und wenn nur die minimal kleinste Chance besteht, dass sich so etwas wiederholt, sollten wir solche Parteien vehement bekämpfen und unsere wehrhafte Demokratie dabei unterstützen, sich zu schützen.

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Die AfD ist politisch von Menschen geprägt, die finanziell keine Schwierigkeiten haben, zudem auch von ehemaligen Adelsfamilien. Soziale Gerechtigkeit ist das Gegenteil von dem, was die AfD gerne hätte, stattdessen Klassizismus wie im 19. Jahrhundert. Vereinzelt - wie beispielsweise bei Frau von Storch - schwebt sogar der Traum im Raum, den Adel wiedereinzuführen. Für klarere Informationen siehe z.B. Alexander Häusler, Die Alternative für Deutschland (2016) oder natürlich gerne auch immer neuere Fachliteratur.

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