Sollen die religiöse Bücher für Kinder verboten werden?

Das Ergebnis basiert auf 35 Abstimmungen

Die sollen nicht verboten werden, weil... 63%
Die sollen verboten werden, weil... 37%

15 Antworten

Die sollen verboten werden, weil...

Die große Frage sollte sein, ob es ein Recht darauf gibt (für Eltern, Schulen u.a.), Kinder geistig/psychisch so zu indoktrinieren, dass deren Verstand dauerhaft Schaden nimmt und dass teilweise auch lebenslang andauernde Ängste verursacht werden, die auch das Verhalten bishin zum schweren Krankheitswert deformieren.

Die sollen nicht verboten werden, weil...

Meinst Du denn, dass atheistisch denkende Eltern ihr Kind so erziehen, dass es einen Zugang zu einer Religion findet? Bzw. einmal selber entscheiden kann, ob es an einen Gott glauben möchte oder nicht? Jede Mutter und jeder Vater prägt das Kind, egal ob Atheist, Christ oder Muslim.

Unsere Tochter ist mit Kinderbibeln aufgewachsen. Wir haben sie jedoch so erzogen, dass sie den Glaubensweg selber wählen durfte. Sie war dann ein paar Jahre Atheistin. Heute ist ihr der Glaube an Gott wichtig. Sie geht jedoch nicht in die Kirche.

Lies mal die Kommentare bei amazon zu den Kinderbibeln.

https://www.amazon.de/Die-gro%C3%9Fe-Bibel-f%C3%BCr-Kinder/dp/3438040700/ref=sr_1_9?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&crid=1ZIUC1OKL7OYY&dchild=1&keywords=Kinderbibeln&qid=1634990645&sprefix=kinderbibeln%2Caps%2C81&sr=8-9

Hast Du danach noch das Gefühl, sie würden den Kindern schaden?

Im weiteren rate ich Dir, einmal andere Kinderbücher zu lesen. Da gibt es tatsächlich Bücher, welche ich keinem Kind zum lesen gäbe.

Selber als Kind gab es Bücher, welche mich Angst gemacht haben, es waren jedoch keine Kinderbibeln.

Die sollen nicht verboten werden, weil...

Schonmal was von Religionsfreiheit gehört?

Wenn Eltern ihre Kinder nicht im Glauben erziehen dürfen, werden sie eher im Atheismus erzogen. Auch keine freie Wahl.

Egal ob Kinder im Glauben oder im Atheismus erzogen werden, sie haben keine Wahl. Wenn sie im Atheismus erzogen werden, werden sie vom Atheismus indoktritiert(wie Atheisten Gläubigen es so gern vorwerfen)

Sie sind dann vom Atheistmus geprägt und eher gegen den Glauben eingestellt. Ist das gleiche Prinzip, wie bei "religiöser" Erziehung, nur auf der anderen Seite-auch nicht besser.

Eltern sollten ihre Kinder in ihrerer Überzeugung erziehen dürfen, sofern diese nicht für die Allgemeinheit oder Personengruppen gefährlich ist.

Irgendwann kommt jedes Kind in die Phase wo es die Meinung seiner Eltern hinterfragt und seine eigene Meinung bildet.

Und die religiöse Erziehung verhindert die freie Wahl der Kinder, welche Religion sie (nicht) wählen wollen.

Nein, diese eine kennen sie dann immerhin schon und wenn sie noch andere kennenlernen wollen können sie das tun.

Eine Atheistische Erziehung hat die selbe Wirkung wie eine "religiöse" Erziehung-nur auf der anderen Seite.

Ich als Christ wüsste nicht was gegen die Erziehung im christlichen Glauben spricht. Der Großteil unsere Gesellschaft ist atheistisch-davon kriegen Kinder schon genug mit. Gläubige Eltern haben es schon schwer genug bei den ganzen äußeren Einflüssen, da muss man soche Bücher nicht auch noch verbieten.

Wenn du solche Bücher verbieten willst, geh in ein Land wo das der Fall ist und schau mal wie dort Gläubige behandelt werden! (China, Nordkorea,...)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Eigener Glaube -- bin bibelgläubiger Christ
Farel  23.10.2021, 18:56
Wenn Eltern ihre Kinder nicht im Glauben erziehen dürfen, werden sie eher im Atheismus erzogen. Auch keine freie Wahl.

Das muss ja aber keineswegs so sein.

Eine atheistische Erziehung würde einem Kind ja die Überzeugung vermitteln, dass Götter definitiv nicht existieren. Es gibt ja aber auch die Möglichkeit ihnen schlicht (wahrheitsgemäß) zu vermitteln, dass man nicht wirklich weiß ob Götter existieren und dass unterschiedliche Menschen unterschiedliche Dinge glauben. Und wenn man vom eigenen Glauben berichtet, kann man ja auch klar zwischen Fakt und eigener Meinung trennen, erklären warum man an diese Dinge glaubt und klarstellen, dass das Kind aber die Freiheit hat an andere Dinge zu glauben.

Das große Problem bei religiöser Erziehung ist eben, wenn man dem Kind von jungen Jahren an vermittelt, dass es die Bibel als Wahrheit akzeptieren soll. Dass man ihm sagt "das ist so" und nicht "das könnte so sein".

Realistisch betrachtet kommt eine streng atheistische Erziehung ja wahrscheinlich auch nicht wirklich vor. D.h. es steht ja kein Elternteil hinter den Kindern und kritisiert sie, wenn sie an Gott glauben. Wenn ein Kind nur eben nicht explizit in Richtung einer gewissen Religion geschubst wird, hat es ja keinen Grund an irgendeine davon mehr zu glauben als eine andere, denkt logisch über die Sache nach und kommt eben zu der Einsicht, dass Atheismus am wahrscheinlichsten ist. Ich könnte mir gut vorstellen, dass ein Kind, dass möglichst neutral in alle Richtungen erzogen wurde, zu dieser Überlegung kommt. Wie siehst du das?

Ich als Christ wüsste nicht was gegen die Erziehung im christlichen Glauben spricht.

Naja, das Problem ist, dass es keine einheitliche Definition von "christlichen Glauben" gibt. Ein Christ kann jemand sein, der die Bibel Wort für Wort für wahr hält. Ein Christ kann aber auch jemand sein, der die Bibel nie gelesen hat, sich nicht dafür interessiert und seit 40 Jahren keine Kirche betreten hat.

Insofern ist es mit Argumenten gegen und für christlichen Glauben eben schwierig, weil nicht klar ist wofür oder wogegen man genau argumentieren soll. Was ist denn "christlicher Glaube"?

Ich persönlich finde eben, dass es prinzipiell nichts an Glauben auszusetzen gibt, solange er z.B. mit Konzepten wie Güte, Gleichberechtigung und Friedfertigkeit vereinbar ist. Wenn es beim Glauben darum geht, dass alle gut miteinander auskommen sollen, dass jeder sein Leben leben darf wie er möchte und dass es allen gut gehen soll, gibt es ja prinzipiell keine Probleme. Da werden ja auch die meisten Atheisten zustimmen, dass das gute Prinzipien sind.

Schwierig wird es nur eben, wenn Leute sich die diktatorischen Teile der Bibel zu sehr zu Herzen nehmen. In der Bibel stehen nun einmal letztlich auch fragwürdige Lektionen wie "Töte deine Kinder, wenn Gott es dir befiehlt" oder "Begehe Völkermord an Leuten, die deinem Gott nicht gehorchen". Wenn man zu sehr darauf fokussiert ist, die Bibel als Wahrheit ansehen zu wollen, dann kann sie einem eben auch Diskriminierung, Fremdenfeindlichkeit und Mobmentalität beibringen. Mitunter drohen einem Gläubige ja sogar mit der Hölle (explizit oder implizit), wenn man sich ihnen nicht anschließt.

Und wenn man zu sehr verinnerlicht hat, dass die Bibel die Wahrheit ist, ist man ja auch nicht bereit Ernsthaft über Alternativen nachzudenken. Der feste Glaube die Wahrheit schon zu kennen, kann einen quasi davon abhalten die Wahrheit zu sehen.

Das sind natürlich eher die Extremfälle, aber ich denke man muss eben aufpassen, was bei religiöser Erziehung vermittelt wird. Lektionen wie "Hinterfrage Dinge nicht" oder "Du bist etwas besseres als andere Menschen" sind da eben durchaus denkbar und schaden dem Kind und anderen auf lange Sicht vielleicht eher.

(Das soll jetzt natürlich keine direkte Kritik an dir sein. Nur eine allgemeine Überlegung)

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Die sollen verboten werden, weil...

Wenn ein Buch allgemein gehalten ist und über die Haupt-Glaubensrichtungen gleichermaßen neutral berichtet, ohne Bewertung ob andere fälscher sind als eine bestimmte, hätte ich nichts dagegen. Da könnte man sogar eine ganze Reihe drauß machen, sogar eines für den Atheismus.

Leider machen Sekten auch ihre eigene Literatur.

Es gibt auch in unserem Land Religions/Sekten-spezifische Literatur für Kinder, wo alle andere Religionen als falsch, Satan ist überall und ähnliche Botschaften in das Herz eines Kindes Indoktrinations-artig gerade zu gekettet werden, so das das emotionale Weltbild bereits nur an die eigene Religion gebunden wurde.

Das eigentlich teuflische ist dabei das ein ohnehin vorhandener Vertrauensbezug zwischen Eltern und Kind missbraucht wird, um es nach Vorgabe der Institution zu zukünftigen Mitgliedern zu instrumentalisieren.

Solche Literatur findet man u.a. bei Scientology und den Jehovas Zeugen.

Ja, sie gehören meines Erachtens als verboten.

Die sollen nicht verboten werden, weil...

Ich kann mir nicht das Recht auf freie Religionsausübung in die Verfassung schreiben und gleichzeitig Eltern verbieten, ihre Glaubensinhalte an ihre Kinder zu vermitteln. Das wäre ein erheblicher Widerspruch und ein tiefer Eingriff des Staates in die Erziehungsfreiheit von Eltern.