Sodbrennen beim Hund nach dem Fressen -> Linderung?
Hallo ihr Lieben,
ich habe seit einigen Tagen einen Gasthund bei mir. Schon bei seiner Ankunft fiel mir auf, dass er sich nach dem Fressen ausdauernd das Maul und später im Liegen wie wild die Pfoten und Beine ableckte. Häufig springt er auch aus der Ruhe hinaus plötzlich auf um ein paar Schritte zu gehen und sich wieder hinzulegen. Auch stößt er viel und ordentlich auf. Zunächst dachte ich mir nichts dabei (hab es auf Unruhe durch die Eingewöhnung geschoben), da das auch von den Besitzern als "normal" bezeichnet wurde (sie sehen seine Schleckerei als Spleen an). 2 Tage später fiel mir auf, dass sein Atem nach der Mahlzeit stark metallisch/"blutig" roch (keinerlei Verletzungen oder Entzündungen im Maul). Ich recherchierte also und stieß auf Sodbrennen als Erklärung. Freitagabend waren wir beim (Vertretungs-)TA, welche diese Diagnose teilte. Leider konnte er mir keine wirkliche Lösung anbieten weil er meinte, das ginge vorbei und sei halb so wild. Wenn ich mir den Hund aber bei einem akuten Anfall anschaue habe ich nicht das Gefühl, dass das angenehm ist.
Ich habe also angefangen zu experimentieren: Quark, Joghurt, trockenes Brot, Knäckebrot, gekochte Kartoffeln bei einem "Anfall". Erfolg: gering bis nicht vorhanden. Nun habe ich auch von Dingen wie Natron oder Heilerde gehört, traue mich da aber nicht so ganz ran ohne Rat des TA.
Ein paar Daten zu dem Hund: - Deutsch Drahthaar - 6 Jahre alt - Trockenfutter (Select Gold) -> Futterumstellung nicht erwünscht - 2 Mahlzeiten am Tag- morgens Trockenfutter, abends Zusätze von Magerquark, Gemüse, Kartoffeln,... - ansonsten unauffällig (frisst kein Gras, übergibt sich nicht, frisst keine anderen Gegenstände,...)
Ich bin so langsam mit meiner Weisheit am Ende, meine Hunde hatten diese Probleme noch nicht und meine bisherigen Versuche sind ohne Erfolg. Habt ihr Erfahrungen mit Heilerde zu diesem Thema? Gibt es sonst noch "Geheimtipps"? Sollte ich es bei einem anderen TA versuchen, oder tun das alle als Lapalie ab? Der letzte TA hat mich jedenfalls fast ausgelacht, weil ich mit "sowas" seine wertvolle Zeit beanspruche (hoffentlich ist mein StammTA bald wieder da). Trotzdem möchte ich den Hund gerne von diesen Beschwerden befreien, auch wenn es zu Hause vllt nicht mehr beachtet wird.
Ich hoffe auf gute Tipps und Ratschläge:)
5 Antworten
Bitte kein Brot geben das kann das Sodbrennen noch verstärken. Joghurt ist auch nicht immer optimal kann je nach Bakterienkultur das Ganze auch noch verschlimmern. Geriebene Mandeln mit etwas Wasser angefeuchtet binden die Säure....bei sehr starken Symtomen würde ich die ersten 2-3 Tage Pantobrazol aus der Humanmedizin geben (wird auch in der Tiermedizin verwendet) so das sich der Magen beruhigen kann und dann auf milde Sachen umsteigen wie eben Heilerde und Mandeln, Kartoffeln und Reis.
Vielen Dank!
Wir probieren es jetzt mit Heilerde und ab morgen werde ich mich artig an den Herd stellen und für das Hundchen kochen (hab ein tierartzerprobtes Schonkostrezept bekommen und die Besitzer sind mittlerweile damit einverstanden).
Dann stecke ich um einiges mehr Zeit und Hirnschmalz in die Ernährung meiner Vierbeiner als in meine;)
An Medikamente traue ich mich um ehrlich zu sein nicht so ganz ran. Vor allem, weil ich den Hund noch nicht so gut kenne und evtl. nicht über alle Unverträglichkeiten aufgeklärt wurde. Mag sein, dass das übertrieben ist, aber mir schwirrt immer noch die Weisheit im Kopf herum, dass Medis für Tiere dem Menschen nicht schaden, anders herum aber in manchen Fällen schon. Würde das gerne erst machen, wenn ein TA sich die Sache angeschaut hat.
Wie wärs mit Schonkost für das arme Tier. Ständiger Futterwechsel erhöht die Produktion an Magensäure.
Koch mal für den Hund. Einfach Reis mit Suppenhuhn, ohne Gewürze oder Salze. Man nehme ein Suppenhuhn, lässt es gut 1,5 Std köcheln, puhlt alles ab, zerkleinert die Stücke, separiert das Ganze, anshcließend den Reis in die Hühnerbrühe geben, aufkochen lassen, fertig.
Der Hund bekommt zwei bis drei mal am Tag kleinere Portionen. Übrigens muss nicht jeden Tag der Hase vorbei hoppeln. Kommt in der Natur nämlich auch immer so vor: Pünktlich um 12 Uhr hüpft das Mittagsmahl um die Ecke.
Ich bin leider kein Herr Rütters oder Tierarzt. Wäre der Patent ein Mensch würde man bei Unsicherheit der Diagnose eine zweite Meinung eines weiteren Arztes einholen.
Oh, der Rütter könnte hier wohl auch nicht helfen. Nicht nur bei einem Menschen würde ich eine zweite Meinung einholen. Schließlich stand diese Alternative ja in meiner Frage und ich scheue mich auch nicht, sie bei Bedarf kommende Woche wahrzunehmen. Ich hatte lediglich vorweg auf Tipps und Anregungen von unseren Hundeprofis hier gehofft.
Wenns meinem besch*** geht bekommt er entweder maaloxan (ja ist für Menschen aber es hilft) oder 3 Tage rein garnix zu fressen und jault er am zweiten Tag dann gehts sofort zum TA.
Ein Ortswechsel mit anderer Betreung ist für manche Hunde richtig Stress wenn er das nicht kennt. Stress schlägt sich auch bei Hunden auf den Magen. Hatte selber 15 Jahre eine Hundepension und kenne deshalb dieses Problem. Beschäftige Dich viel mit ihm und verschaff ihm viel Bewegung. Versuchs mal mit Rescue (Bachblüten), was man immer zur Hand haben sollte. Heilerde würde ich auch empfehlen. Natron bei Hunden? Laß das mal lieber.
Brot, Knäckebrot, Gemüse fördert die Geschichte zusätzlich. Kartoffeln kann ein Hund nur verwerten, wenn sie gründlich zerquetscht werden. Bleib beim gewohnten Trockenfutter und gib ihm etwas Frischfleisch und Knorpel oder Fleischknochen. Bitte nur wenig wenn er es noch nicht kennt.
Danke für deine Antwort:) Ich habe auch zu Beginn auf Stress wegen der Umstellung getippt. Er war auch zunächst sehr aufgeregt und unsicher, das war aber nach 2 Tagen komplett i.O. Hat sich gut in mein "Kleinrudel" eingefügt. Das Problem ist halt, dass er das auch zu Hause hat, dem aber wohl niemand Beachtung schenkt.
Wir sind täglich einige Stunden im Busch unterwegs und er ist gut ausgelastet, anschließend genießt er seine Ruhepausen und schmust mit meinen anderen beiden. Zwischendurch wird auch mit mir fleißig gekuschelt und geschmust. Mittlerweile wirkt er auf mich hier bald wesentlich entspannter, als bei seiner Family.
Das mit den Rescue-Tropfen ist für die Zukunft eine feine Idee, hab da schon gute Erfahrungen mit gemacht und hab die auch immer im Haus:)
Das mit dem Futter ist so eine Sache: obwohl ich auch lange überzeugt Trockenfutter gefüttert habe, bin ich nun mit meinen Lieben fleißig und mit wachsender Begeisterung am Barfen und stehe TroFu mitterweile sehr kritisch gegenüber. Die Zusammensetzung von seinem Futter ist halt auch nicht so das Gelbe vom Ei. Allerdings sind die Besitzer standhaft gegen eine Futterumstellung oder wenigstens eine kleine Modifikation und ich scheue mich doch ein wenig, mich über diesen ausdrücklichen Wunsch hinweg zu setzten. Vermutlich muss da eine tierärtzliche Diagnose her, welche besagt, dass der Hund so eines sehr schmerzhaften Todes sterben wird, dass sie etwas einlenken.
Dann werde ich mich mal an die Heilerde wagen und schauen, ob ihm das etwas Linderung verschafft - auch wenn ich damit vorerst nur die Symptome bekämpfe.
Industriell hergestelltes Trockenfutter ist nie das Gelbe vom Ei. Alle wertvollen natürlichen Zutaten werden tot gekocht und anschließend duch Chemie ersetzt. Damit es die Tiere fressen werden Öle aufgesprüht. Wenn schon den faulen Kompromiß mit Trofu, dann Kaltgepresstes. 1. quillt es nicht im Hundemagen 2. wird es schonender hergestellt 3. sind die Zutaten von höherer Qualität. Trotzdem ist und bleibt Fertigfutter, egal ob aus der Dose (naß) oder aus der Tüte (trocken) eine Konserve. Wer von uns Menschen ernährt sich freiwillig sein Leben lang davon?! Stell mal vor Unbelehrbaren 1 Tüte Maggisuppe und 1 Glas Wasser und erklär ihm das das gesund ist weil alles drin ist was er braucht. Denn genau das mutet er jedem Tag seinem Hund zu.
Die wenigsten Tierärzte werden zu gesunder Fütterung wie BARF raten, weil 1. Futterstudien von Futtermittelherstellern gesponsert werden 2. keiner seine Kundschaft verlieren will 3. er selber im Geschäft drin hängt wenn er bestimmte (Diät- usw.) Futtermittel in der Praxis verkauft.
Argumente genug?
Zu dem selben Schluss bin ich vor einigen Monaten auch gekommen. Ich kann allerdings keine Zwangsbegeisterung betreiben- Voraussetzung ist die Einsicht der Besitzer. Aber es scheint sich langsam alles zum Guten zu wenden. Mein Stamm-TA ist übrigens einer, welcher zu BARF rät.
Danke:)
hallo
diese Leckerei und das Aufstossen sind kein Spleen sondern eine ernstzunehmende Erkrankung. Der Hund hat's gut bei Dir, jetzt nimmt ihn endlich jemand ernst!
Man nennt diese Anfälle Licky Fits (Leckanälle) lies DIch hier mal durch, da werden einge gute Tips gegeben:
http://www.haustierforum.ch/gesundheit-krankheiten/34663-licky-fits-leckanfaelle.html
Heilerde kann helfen solltest Du ausprobieren, evt spicht er aber auch auf etwas anderes an. Viel Glück und Gute Besserung!
Ach du liebes Lieschen! Was da geschildert wird klingt noch 1000 Mal schlimmer, als das was "meiner" macht (zum Glück für uns). Trotz allem sind dort gute Denkanstöße zu finden. Vielen Dank!
Ich werde die Heilerde einmal ausprobieren -setze da gerade meine ganze Hoffnung dran. Sollte auch das nicht helfen, werde ich in der nächsten Woche noch einmal einen anderen TA aufsuchen. Evtl. findet der eine Lösung oder kann die Ursache genauer eingrenzen, um das Problem an der Wurzel zu packen. Vllt. kann ich auch so die Besitzer ins Boot holen.
Meine Hündin hatte früher Streßbedingt ständig eine Gastritis. Ich habe ihr dann immer einen Säureblocker gegeben (z. B. Ranitidin, Omneprazol)
Wer spricht denn hier von Futterwechsel? Ich habe geschrieben, dass kein Futterwechsel erwünscht ist und er bekommt auch nur das, was er "schon immer" bekommen hat. Die Varianten haben nur aufgeführt, was ich im akuten Fall zum Neutralisieren füttere.
Wenn die Besitzer nicht wollen, dass ihr Hund umgestellt wird (trifft auch auf das Kochen zu, das hatte ich auch vorgeschlagen), muss ich mich da leider wohl oder übel dran halten. Mehr als reden und zu überzeugen versuchen kann ich leider nicht tun.
Ein Fastentag gibt es bereits und ich habe die Mahlzeit von einer am Tag auf Zwei gestreckt.
Danke trotzdem für deinen Tipp.