Sind Spaziergänge im Wald gefährlich (bzgl. Waldbewohner)?

12 Antworten

Das kommt darauf an was man als gefährlich bezeichnet. Eine unmittelbare Gefahr wäre eigentlich nur ein hetzender Hund.

Mittelbar... wir leben in einer Zeit des großen Artensterbens, die rote Liste wird immer länger, ein rein vom Menschen gemachtes Problem. Es hilft leider nicht viel wenn ein einziger Mensch davon absieht nicht in den Wald zu gehen. Was aber wirklich wichtig ist, ist wie man sich dort benimmt. Auf den großen Wegen bleiben (auch der Hund!), nichts wegschmeißen, nichts abreißen, nichts zertrampeln und unnötigen Lärm vermeiden.

Von Experte Waldmensch70 bestätigt

Auf den Waldwegen mit Hunden spazieren zu gehen ist ok. Die Wildtiere

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werden Dich früh erkennen und sie weichen ohne Stress aus.
Trotzdem müssen Hunde angeleint werden (mein Foto zeigt eine minutenlange Abweichung), denn es gibt Situationen, in denen der Hund außer Kontrolle kommen kann. Solche Situationen müssen vermieden werden.

Ein Beispiel sind im Frühjahr herumtollende Frischlinge, die den Weg kreuzen ohne die natürliche Vorsicht der Alttiere, die in der Nähe sind.

Ich meine, mit einer 5m oder 8m Laufleine kann sich der Hund genauso frei bewegen wie unangeleint, er ist aber immer unter Kontrolle.

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 - (Tiere, Hund, Natur)  - (Tiere, Hund, Natur)

Du kannst da durchaus Gassi gehen, so lange Du Dich auf den vorhandenen Wegen bewegst, nicht unbedingt laut "herumkrakeelst" und darauf achtest, dass auch die Hunde nicht seitlich "durch das Unterholz brechen" oder die Wege verlassen.

Bedenke auch, das zu bestimmten Jahreszeiten (normalerweise 01. April bis 15. Juli) die so genannte Brut- und Setzzeit ist, da musst Du (zumindest in einigen Bundesländern wie z.B. Niedersachsen) die Hunde angeleint lassen, damit sie nicht bodenbrütende Vögel oder frisch geborene Jungtiere gefährden (z.B. Rehkitze, die von der Ricke im hohen Gras auf Feldern / Lichtungen abgelegt werden). Da kann es empfindliche Geldstrafen geben, wenn der Hund zu der Zeit frei herumläuft.

Und da Du ja (was ich sehr toll finde!) auf das Wild Rücksicht nehmen willst: Möglichst nicht gerade in der Morgen- oder Abenddämmerung, wenn das Wild die Dickungen verlässt um Futter zu suchen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich bin Jäger
jenshiller  16.12.2021, 10:24

Ich mag mich hier mal anschließen, zumindest soweit mir etwas bekannt ist.

Ich lasse unseren Hund im Wald frei laufen, behalten ihn aber immer im Blick und er darf sich auch nicht zu weit entfernen, selbst bei guter Sicht (Herbst z.B.) ist der Hund nie weiter als ca.: 30 Meter entfernt. Ich bemühe mich dann Wild, Hase & Co. vor dem Hund zu bemerken und ihn rechtzeitig abzurufen.

Fairerweise muss man aber auch sagen, dass sich manch Wildtier auch einen Spaß mit dem Hund macht, bzw. Abwehrtechniken hat. So wunderten wir uns, dass unser Hund an der immer gleichen Stelle von einem Hasen empfangen wurde. Der Hase saß unübersehbar auf dem Weg und lockte den Hund wohl von der eigenen Familie weg (erklärte man uns so).

Wenn du auf dem Weg bleibst, der Hund in deiner Nähe ist und du keine Wildtiere erschreckst, sollte es passen. Ach ja, ich mache mich im Wald auch bemerkbar, damit mit eventuell triefende Wildtiere bemerken, du musst den Hund ja nur etwas lauter rufen o.ä.

Auf Kontakt mit Kollege Wildschwein oder Wolf habe ich auch keine rechte Lust, da fällt mir noch ein, zu deren Paarungszeit (wikipedia hilft) meide ich auch den Wald, bzw. gehe am Rand, wo Felder sind. Somit sind wir (Hund und ich) für die Wildtiere leicht aufzuklären.

Mach es wie Taucher: Nicht`s anfassen, nichts mitnehmen, nicht abbrechen, benimm dich, als wärst du das erste mal bei Schwiegereltern :-)

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Hey,

solange deine Hunde erzogen sind, also auf dich hören und nicht jeder Wildspur oder jedem Hasen nachjagen, du außerdem auf befestigten Wegen bleibst und nicht quer durch den Bestand gehst, dürfte das kein Problem darstellen.

In den meisten Wäldern gilt allerdings Leinenpflicht, LG.

Kommt drauf an, ob du auf den Wegen bleibst, oder durchs Unterholz schlüpfst. Der gefährlichste Waldbewohner ist der Gemeine Holzbock, der auch einfach als Zecke bezeichnet wird. Wenn du Pech hast, fängst du dir von ihnen die FSME oder die Borreliose ein. Andere Waldbewohner wie Stechmücken und Bremsen sind zwar lästig, aber nicht wirklich gefährlich

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Bin Diplom-Biologe und bin seit über 40 Jahren Fachberater