Im Wald spazieren gehen gefährlich?
Muss man Bedenken haben, wenn man alleine im Wald spazieren geht, also mitten im Wald, nicht auf Wegen? Ich meine jetzt nicht die Gefahr vor Tieren sondern vor Jägern, die schießen könnten. Bei uns in der Nähe ist tatsächlich schon mal jemand aus Versehen erschossen worden.
Oder meint ihr kann ich einfach ohne Bedenken in den Wald gehen und z.B. Pilze sammeln oder Fotos machen.
12 Antworten
Nein, wenn alles seine Ordnung hat braucht man nichts zu befürchten. Wenn gejagt wird, wird dies angekündigt und die betroffenen Wege mit Sperren gekennzeichnet, die gesperrten Wege werden nach der Jagd umgehend wieder freigegeben.
Ich bin fast täglich im Wald unterwegs ausserdem helfe ich auch bei unserem Jagdpächter bei der Treib- und Drückjagd als Treiber mit, bis jetzt bin ich noch nie in Lebensgefahr geraten. Unsere Jagdgesellschaft handelt genau nach Vorschrift, im Zweifel wird nicht geschossen, der Schutz vom Personal und Passanten hat immer Vorrang.
Jagden werden nicht angekündigt, außer wie in den von dir aufgeführten Fällen bei gesellschaftsjagden. Es besteht keine Verpflichtung dazu.
und natürlich achtet jeder Jäger darauf, dass niemand zu Schaden kommt.
Wir sind als Kinder dauernd querfeldein im Wald rumgerannt, haben Buden gebaut und Indianer gespielt, außer den üblichen Verletzungen ist da nie was passiert.
Wenn du in der Dämmerung unterwegs bist solletst du dich beleuchten, so ein Leuchthalsband unterscheidet dich doch recht deutlich von irgendeinem Reh und du hast trotzdem die Hände frei ;)
Wenn du weißt das Jagd ist (wird oft per Zettel am Baum kommuniziert) solltest du dich aber auf den Wegen halten oder dir ein anderes Waldgebiet suchen.
Zur Brut- und Setzzeit hast du nichts abseits der Wege verloren, da heißt es nicht nur für Hunde(halter) Rücksicht zu nehmen.
Jagd ist jeden Tag im Jahr, zu jeder Tageszeit. Es ist ratsam, sich bunt zu kleiden, in keinem Fall irgendwas mit tarnfleck anzuziehen.
Prinzip ist das nicht gefährlich, es sei denn bei Sturm oder nach langen hitzeperioden oder Eis, dann besteht Gefahr des Abbruchs größer Äste etc. In vielen waldgesetzen wird dazu aufgefordert, auf den Wegen zu bleiben. Nach Sonnenuntergang wird oft keinerlei Haftung übernommen
was ist zu bedenken? Wenn du quer durch den Wald läufst, machst in der Tierwelt viel Unruhe und schadest damit oft. Dazu muss man wissen, dass z.b. Rehwild oder auch Rotwild bei ständigen Störungen auch beim äsen gestört werden und es in der Folge vermehrt zu Verbiss kommt.
möchtest du wald genießen, dann lies einfach mal das waldgesetz deines Bundeslandes und halte dich an die Regeln. Abgesehen davon ist das aktive aufstöbern von Wildtieren und das beunruhigen, beobachten und fotografieren an ihren Rückzugsorten verboten.
vor Jägern musst du keine Angst haben. Allerdings solltest Du auch wissen, dass die bewusste Störung der Jagdausübung verboten ist!
In der Jagdsaison wäre ich schon sehr vorsichtig, da besteht echte Gefahr. Vor allem, wenn du durch Dickicht, dichten Wald streifst. Du kannst dich aber z.B. mit Musik und reden schützen, dann merkt auch der dümmste Jäger, du bist ein Mensch.
Gefährlich ist es auch bei Sturm.
Es gibt keine bestimmte "Jagdsaison". Es wird das ganze Jahr über die Jagd ausgeübt. Nur eben auf verschiedene Wildarten, abhängig von der Jahreszeit.
Im Wald spazieren gehen gefährlich?
Wenn Du fragst ob etwas "gefährlich" ist, dann müssten wir doch erst einmal festlegen, was denn das Gegenteil davon wäre: Was ist denn "sicher"? Sicher ist nur Eines, dass wir alle irgendwann einmal sterben werden.
Und der Rest ist einfach eine Frage der Wahrscheinlichkeiten.
Muss man Bedenken haben, wenn man alleine im Wald spazieren geht, also mitten im Wald, nicht auf Wegen? Ich meine jetzt nicht die Gefahr vor Tieren sondern vor Jägern, die schießen könnten.
Und darauf kann ich Dir versichern, dass das sehr unwahrscheinlich ist.
Ein Jäger schiesst nur auf ein Wild, wenn er es sauber "ansprechen kann". Das bedeutet, das er genau weiss worauf er schiesst. Und damit ist nicht nur "irgend ein Reh" oder so etwas gemeint sondern eine detaillierte Identifizierung in der Art von z.B. "ein erwachsenes, weibliches Reh ohne sichtbare Verletzungen oder Krankheitssymptome".
Dazu kommt, dass man als Jäger auf ein freies Schussfeld und einen Kugelfang achtet bevor man schiesst. Das wiederum bedeutet, dass sich keine Person in der Schusslinie befindet und dass sichergestellt ist, das die Kugel nicht "wahllos weiter durch die Gegend fliegt" nachdem sie den Wildkörper durchschlagen hat oder wenn man versehentlich daneben schiesst.
Klar, theoretisch können trotzdem sehr vereinzelt Unfälle passieren, durch eine Verkettung unglücklicher Umstände. Zu 100% Prozent ausgeschlossen ist das nicht. Aber da sind etliche andere Dinge des ganz normalen Lebens deutlich wahrscheinlicher die Dich genauso verletzen oder töten können.
Und Du kannst durch Dein eigenes Verhalten ja selber dazu beitragen, dass so etwas nicht wahrscheinlich ist:
Wenn Du Dich gegenüber von einem Hochsitz auf allen vieren in Tarnkleidung im Gebüsch "herumdrückst", dann ist das sicherlich keine gute Idee. Wenn sich dann ein Reh auf der Wiese dicht vor Dich stellt, dann kann der Jäger auch nichts dafür, wenn er Dich nicht sehen kann, um mal ein Beispiel zu nennen.
Dem kannst Du ja selber entgegenwirken indem Du gut sichtbare Kleidung in auffälligen, nicht in der Natur vorkommenden Farben trägst, auf den Wegen bleibst und eben nicht geduckt im Wald herumkriechst.
Auch stellt sich die Frage, warum Du überhaupt abseits der Wege im Wald herumläufst und ob das sein muss.
Oder meint ihr kann ich einfach ohne Bedenken in den Wald gehen und z.B. Pilze sammeln oder Fotos machen.
Grundsätzlich ist das Betretungsrecht des Waldes (eines fremden Grundstückes, denn der Wald gehört ja irgend jemand anderem) so ausgelegt, dass Du zu Erholungszwecken auf vorhandenen Wegen durch den Wald spazieren gehen darfst ohne dabei Andere oder das dort lebende Wild zu stören.
Klar, es gibt das Recht, dass Du auch Pilze sammeln darfst (eine kleine Menge, nur für den persönlichen unmittelbaren Bedarf) oder dass Du einen so genannten "Handstrauß" Blumen pflücken darfst (wieder: Nur für den Eigenbedarf).
Aber was z.B. das Fotografieren angeht, da wird es schon grenzwertig.
Willst Du irgend eine Pflanze zwei Schritte vom Weg entfernt fotografieren, so ist das eine Sache. Aber suchst Du z.B. extra wild lebende Tiere auf um sie dort zu fotografieren, so ist das ein Vergehen. Das nennt sich "Beunruhigen von Wild" und ist verboten, siehe §19a Bundesjagdgesetz:
Verboten ist, Wild, insbesondere soweit es in seinem Bestand gefährdet oder bedroht ist, unbefugt an seinen Zuflucht-, Nist-, Brut- oder Wohnstätten durch Aufsuchen, Fotografieren, Filmen oder ähnliche Handlungen zu stören. Die Länder können für bestimmtes Wild Ausnahmen zulassen.
Dazu müsstest Du (z.B. aufgrund eines Forschungsprojektes oder ähnlichem) eine Ausnahmegenehmigung der Behörde haben.