Sind Horoskope glaubwürdig? Wie funktioniert das eigentlich?

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

NuHallo Dreamfire...,  
ich findes es prima, dass ein 14 Jähriger sich für die Hintergründe interessiert. Zumal hier ja auch wieder ne Reihe an Fehlinformationen verbreitet werden, so wie es sich manche Leute eben vorstellen, anstatt stimmende Informationen zu liefern, Tamtamy.
Ja, Dreamfire, Horoskope sind nicht nur "glaubwürdig", sie stimmen ganz einfach, zuverlässig nachprüfbar.

Nun muss man aber feststellen, dass solche Horoskope, die hier besprochen sind, keine Horo skope (hora, skopein) "Blick in die Zeit" sind. Auch kann man keine Horoskope 'lesen', denn wer wollte sich nach einem stundenlangen - für beide recht anstrengenden - Horoskopgespräch all das noch genau protokollieren? Eben! Bei allen schriftlichen Horoskopen (es sind eben keine) würde ich eher an Standardtexte aus der Textverarbeitung denken.

Jene Zeitungshoroskope gibt es seit 87 Jahren, als der englische "Sunday Express" seinen Heftverkauf steigern wollte und man halt schnell "Horoskope für jedermann" anbot - also Reklame-Quatsch und nach der vernünftigen Astrologie gar nicht möglich. Zitat aus einer Newsgroup dazu: "Die Verstümmelung der Astrologie bis zur Lächerlichkeit wurde dabei in Kauf genommen."

Aber seit es Zeitungshoroskope gibt, weiß nun jeder, um was es geht und redet mit - nicht wahr, Tamtamy? Was du hier dem Fragesteller als Antwort anbotest, war schlicht falsch. So wie Laien es eben nur halb verstehen oder es sich vorstellen. Nun sind es aber auch durchweg Laien, die sich gerne in induktiven Grundsatzreden über Horoskope oder Astrologie auslassen, ohne etwas davon zu verstehen. Astrologen nehmen das einzelne Kosmogramm (Abbildung der Gestirnsstände).

Dreamfire, du fragtest, wie es funktioniert:
Zu Beginn hatten die sehr viel naturverbundeneren Menschen (zur Zeit der Keilschrift) aufmerksam beoachtet, dass es offenbar Zusammenhänge zwischen den hellen Punkten am Nachthimmel und den Geschehen auf der Erde gab. Man wollte verstehen, was sie bedeuten.
Über zuerst ganz verständliche Vorstellungen von "göttlichen Zeichen" und "der Götter Willen" kamen die Menschen dann also im Laufe der irre langen Zeit zu der Erkenntnis, dass jene Konstellationen gar nichts bewirken, sondern lediglich anzeigen, was so Sache ist. Der Astronom, Johannes Kepler, formulierte es sehr treffend: "Der Himmel macht keine Händel, er schlägt nur die Trommeln zu den Händeln auf der Welt!".

Eine wissenschaftliche Bestätigung schufen dann C.G. Jung (er arbeitete auch astrologisch) und der spätere Physiknobelpreisträger Pauli mit ihrem "synchronistischen Prinzip", um 1930. Also synchron und nicht etwa kausal = senkrechtes -/- waagerechtes Weltbild.

Jetzt versteht man auch besser, WAS Astrologie ist,
nichts da mit "Glauben", "Magie" oder "Vorsehung"...

Heute arbeitet die Astrologie nicht etwa monateweise mit der Sonne, TamTamy, sondern gradgenau mit jedem Gestirn. Es werden alle Techniken genutzt, um den Gestirnsständen jene Wahrheiten zu entnehmen, die ein Fachmann/-frau natürlich deuten muss.
Nachher sieht man jedoch sehr zuverlässig wie genau es passte. :- )

Naiver  27.03.2017, 20:34

Ach, und noch...
Dreamfire, Astrologie arbeitet nicht mit Sternzeichen oder Sternen! Du meinst vielleicht die Tierkreiszeichen, das sind 30° weite Unterteilungen der Ekliptik, den "Zodiak", keine Gestirne. :- )

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Naiver  03.04.2017, 22:06

Meinen Dank für deine Auszeichnung, Dreamfire! :- )

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Ein Horoskop in dieser Form gilt selbst bei Astrologie-Anhängern als so gut wie nicht aussagekräftig.

Denn ein Horoskop (also die Konstellation der Sonne und Planeten zum Geburtszeitpunkt) ist mehr, als nur das sogenannte "Sternzeichen".

Ob du "Wassermann" oder "Steinbock" bist (also dein "Sternzeichen"), bezieht sich lediglich auf den Stand der Sonne zu einer bestimmten (Monats-)Zeit, ob sie eben (von der Erde aus gesehen) vor dem Sternbild "Wassermann" oder „Steinbock“ steht.

Leute, die Astrologie praktizieren, halten den sog. Aszendenten für wichtiger. Das ist das Sternbild, das zur GeburtsSTUNDE gerade am Horizont aufgeht. Desweiteren wird die zur GeburtsSTUNDE bestehende Position der einzelnen Planeten zueinander als wichtig angesehen, insbesondere z.B. wenn sie einander genau gegenüberstehen.

Selbst also aus Sicht von Astrologen ist die reine Berücksichtigung des Sonnenstandes (entspricht in etwa dem jeweiligen GeburtsMONAT) eine viel zu grobe Angelegenheit und von daher irreführend.

Und ob man, selbst bei genauerer Berücksichtigung der diversen Planetenstände, überhaupt sinnvolle Aussagen ableiten kann, bleibt weiterhin Glaubenssache.

Als System, das sich mit unterschiedlichen Menschentypen beschäftigt, die (neudeutsch:) 'unterschiedlich ticken', ist die Astrologie schon interessant meiner Meinung nach.

Tamtamy  03.04.2017, 12:31

Einige Zeit später:
Schade. Über ein 'Danke' hätte ich mich gefreut. Eigentlich ein üblicher Akt der Höflichkeit, wenn sich jemand die Zeit genommen hat, auf eine gestellte Frage vernünftig zu antworten.

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Tamtamy  03.04.2017, 18:16

@Dreamfire - Danke schön für deine Reaktion! (:-)

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Mit der Tierkreisastrologie befasste sich auch das dänisch-deutsche Forscherteam um Peter Hartmann in einer großangelegten Studie. Es wertete die Daten von insgesamt mehr als 15.000 Personen statistisch aus und stellte fest: ein Zusammenhang zwischen Geburtsdatum – und damit auch dem Tierkreiszeichen, in dem zum Zeitpunkt der Geburt die Sonne steht – und individuellen Persönlichkeitsmerkmalen konnte nicht nachgewiesen werden 

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Ich gebe zu, dass ich auch ab und an mal das Horoskop lese, weil es einfach unterhaltsam ist. Sie sind auch oftmals so allgemein geschrieben, dass irgendwas immer mal passt. 

Insgesamt ist das aber sicherlich ganz großer Quatsch. Naja was solls, andere glauben ja auch an Allah oder den lieben Gott, jeder soll an das glauben was er will ...

Horoskope sind so allgemein gefasst, dass irgendwas eigentlich immer stimmt.