Sind eure Eltern "streng"?
Wie haben euch eure Eltern erzogen? Oder wie erziehen sie euch? Eher "locker" oder "streng"?
Das Ergebnis basiert auf 45 Abstimmungen
19 Antworten
Andersrum
Meine Kids werden zunehmend strenger.
Je älter ich werde, umso mehr wollen sie, das ich sage, wann ich wo hingehe, und wann ich wieder nachhause komme.
Erst letztens, wo ich wohlgemut um 17.00 aus dem Haus ging, und konkret nicht sagte, wann ich wieder zurück sein wollte.
Ab 22:00 bekam ich Anrufe und SMS, dass ich mich umgehend melden sollte, und wo ich denn bin, und wann ich nach Hause komme.
OK, vielleicht besser so, als wenn es ihnen am A. vorbei ginge.
Es gibt weder Verbote, noch Taboos. Probleme werden angesprochen und diskutiert bis es einen Kompromiss gibt mit dem alle zufrieden sind. Wirklich oft passiert das allerdings nicht, da es nicht notwendig ist.
Was heißt machen was Ich will...
Meine Mutter hat mir immer die Möglichkeit gegeben eigene Entscheidungen zu treffen. Sie hat mir ihre Meinung dazu gesagt. Dann habe ich darüber nachgedacht und eben dementsprechend entschieden was ich für das beste halte. Meistens hatte ich die gleiche meinung wie meine mutter oder fand ihre Argumentation sehr schlüssig, sodass ich ähnlich entschied.
Meine Mutter meistens etwas lockerer als mein Vater. Wobei der sich in der Erziehung mehr raushielt, es sei denn wir haben mal Ärger gemacht oder nicht so gehandelt wie er es gut fand. Dann hätte er uns am liebsten geschlagen.
Meine Mutter drohte ihm aber, ihn zu verlassen wenn er uns jemals wieder anfassen sollte. Er hielt sich größtenteils dran. Aber in manchen Situationen wurde er trotzdem noch handgreiflich.
Ansonsten ließ er immer nur seinen Frust an uns allen raus, vergewaltigte uns alle vier Kinder und meine Mutter auch und beleidigte uns alle immer wieder. Hat uns wirklich komische Sichtweisen vorgelebt, die ich zum Glück abgelehnt habe, anstatt diese zu übernehmen.
Meine Mutter hat meine zwei Brüder ebenfalls vergewaltigt und spielte vor mir und meiner Schwester aber immer eine auf gute und liebe Mutter, die uns vor unserem Vater immer verteidigt hatte. Dafür waren wir ihr immer dankbar. Wussten aber seht lange nichts von ihren an meinen Bruder geführten Vergewaltigungen.
Selten hat meine Mutter auch mal zum Hausschuh oder auch zum Stock gegriffen. Zum Beispiel hatte mein Bruder immer wieder Wutanfälle, weil er von meinen Eltern beide sexuell angefasst wurde und er sich dadurch wehren wollte und dann hat meine Mutter auf ihn auch mal mit dem Stock eingeschlagen. Mein Vater und mein Bruder sind täglich hingegen aufeinander losgegangen, weil mein Vater es nicht lassen konnte, meinen Bruder entweder zu provozieren oder am Penis zu berühren.
Meine Mutter hat uns ab einem bestimmten Alter erlaubt auch mal lange wegzubleiben mit Freunden. Mein Vater fand das nie gut und hat dann nie schlafen können, bis wir endlich nach Hause kamen. Hat krankhaft meiner Mutter versucht ein schlechtes Gewissen zu machen, das sie uns erlaubt hat länger draußen zu sein. Sie sogar aufgeweckt und immer nur gemeckert wie unverantwortlich sie uns einfach lange rausgehen lässt.
Als meine Mutter mal für ein paar Tage nicht zu Hause war, hat mein Vater mich und meine Schwester absolut nicht rausgehen lassen. Auch nicht am Wochenende, dazu am heiligen Tage. Wir wollten uns nur mit einer Freundin treffen.
Nein, meine Mutter ist nicht streng und war nie streng. Na ja, ich bin auch erwachsen, also kann sie mich gar nicht mehr erziehen.
Mein Vater war streng(er), allerdings war für 99% meiner Erziehung meine Mutter verantwortlich und darüber bin ich sehr froh.
Wobei "Ich darf(/durfte) machen, was ich will" auch nicht so ganz stimmt. Denn wenn ich die Grenzen meiner Mutter überschritt, machte sie das definitiv klar. Das Ding ist nur, dass ich einfach selten sowas machte.
Partys? Drogen? Rauchen? Alkohol? Mich nachts rausschleichen? Mit Jungs rummachen? Alles Dinge, die mich nie gejuckt haben. Meine Mutter hätte mich dazu zwingen müssen, sowas zu machen.
Das heißt aber nicht, dass ich das perfekte Töchterchen war. Ganz im Gegenteil. Ich hatte (und habe) sehr viele Probleme, nur waren das eben ganz andere.
Manchmal - besonders als ich zwischen 12 und 15 war - ging ich in echt ... weniger optimalen Outfits raus. Ich weiß auch nicht, was mich dazu geritten hatte. Meine Mutter? Ihr war das egal. Wenn ich sie fragte, wie etwas aussah, sagte sie mir, wenn sie fand, etwas ging zu weit, doch das kam vielleicht 1-2x vor.
Ich rede hier beispielsweise von Stiefeln mit 8cm Absätzen, die ich allen Ernstes mit Nagellack (über Nacht getrocknet) bunt "aufgepeppt" habe. Ich rede hier von Netzstrumpfhosen. Ich rede hier von Miniröcken mit Leoprints (Heute finde ich Leoprints voll hässlich). Ich rede hier von verdammten Cosplays (Ja, ich hatte meine Weeaboo-Phase), die ich einfach zur Schule - falls sie es mal geschafft hatte, mich da hinzuschleifen - anzog. Von sowas rede ich. Es war ein Cringe-Fest, das seines Gleichen suchte.
Verboten hatte sie mir das alles nie. Manchmal wünschte ich mir, sie hätte es. Doch ihre Devise lautete: Wenn ich es ihr verbiete, wird sie es trotzdem machen.
Und was soll ich sagen? Ich denke, damit hätte sie Recht behalten.
Sie wollte keine unnötigen Machtkämpfe führen, also erlaubte sie mir alles, was nicht gegen ihre eigenen Grenzen ging. Sie war schon wenige Jahre nach meiner Geburt kein Fan davon, mir irgendwelche Grenzen zu setzen. Stattdessen setzte sie ihre und ich meine und die versuchten wir dann, so gut es ging, einzuhalten und zu respektieren.
Als ich im Kindergartenalter war, hatte ich meine Fernseher-Phase. Ich hockte stundenlang, jeden Tag vor dem Teil. Meine Mutter sagte also, ich solle ihn ausschalten, aber ich sagte "nö". Nach ein paar weiteren Versuchen etc. ließ sie es sein. Denn sie dachte sich "Mach' doch, was du willst."
Und das tat ich. Bis es mir irgendwann zu öde wurde und meine Fernseher-Phase von mir alleine, durch mich alleine beendet wurde.
Ich bin mir sicher, dass ich auch Alkohol hätte konsumieren dürfen, hätte ich gewollt. Natürlich frühestens ab 16 und sie hätte das schon gerne im Auge behalten, aber trotzdem.
Das einzige, bei dem sie mich vor die Tür gesetzt hätte, wäre, wenn ich angefangen hätte, zu rauchen. Denn sie verabscheut den Gestank von Zigarettenqualm. So sehr: Sie kann sich nicht neben eine rauchende/nach Rauch stinkende Person setzen, ohne dass ihr schlecht wird und sie Kopfschmerzen bekommt.
Jedoch war mein Interesse für all sowas bei null. Ebenso war ich nie anfällig für Gruppenzwang. Wetten haben mich nie gekratzt.
Meine Mutter bemerkte eben sehr schnell, dass Verbote, mir meine Grenzen setzen (als wüsste ich die nicht selbst - setz' dir deine eigenen Grenzen, solange ich nicht in einer lebensbedrohlichen Situation bin) u.Ä. bei mir nichts halfen. Da sie keine Lust hatte, unnötige Streitereien heraufzubeschwören, schlug sie einen anderen Weg ein.