Wo soll das enden?

Das Ergebnis basiert auf 27 Abstimmungen

Stimmt 33%
Stimmt nicht 33%
Stimmt zum Teil 33%

10 Antworten

Stimmt nicht

Ich will Dich echt nicht beleidigen, aber wenn ich Mitte dreißig wäre und mir solche Fragen stellen würde, dann würde ich den Fehler bei mir selber suchen. Das ist doch eine Einstellung, die eigentlich erst Rentner hab sollten. 😄

Außerdem ist nicht immer das Alte automatisch gut und richtig , wenn sich etwas verändert. Wenn ich meine Eltern so höre, wie die immer erzählen wie sie früher den ganzen Tag allein durchs Dorf gezogen sind und keiner wusste, wo die sind… für mich grenzt das an Vernachlässigung. Und auf der anderen Seite gab’s dann noch ohne weiteres beim kleinsten Anlass Watschen oder Schlimmeres. Könnt jetzt nicht sagen, warum das besser sein soll als heute.

Meine Eltern haben immer auf mich aufgepasst, sind für mich da, wenn’s mir schlecht geht und drehen auch nicht durch, wenn ich mal Mist baue. Und Freiheiten hab ich trotzdem genug. Vielleicht hab ich ungewöhnlich tolle Eltern, kann schon sein, aber vor allem glaube ich, dass man halt Sachen nicht schlecht machen sollte, nur weil man sie selber anders kennt.

Llallo 
Fragesteller
 05.10.2023, 14:48

Alles gut ich fühle mich nicht beleidigt. Jeder darf hier frei seine Meinung äußern.

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Stimmt zum Teil

Ich weiß nicht ich verstehe nicht, warum man alles kindgerecht machen muss. Es ist an manchen Punkten wichtig, aber sicher nicht überall. Wenn ich heute die Mathehefte von der Schule sehe wird mir schlecht. Wie kompliziert man doch alles machen kann. Oder ich bin zu alt um das zu verstehen. Und den Kindern wirklich JEDE Herausforderung im Leben zu nehmen - wenns mal Probleme gibt immer selbst eingreifen - halte ich für falsch. Kinder sollen sich um die DInge für die sie alt genug wären doch selbst kümmern. Man darf ihnen schon zutrauen, dass sie auch mit Problemen fertig werden. Wo soll denn das hinführen? Dass sie sich als Erwachsene dann auch nichts zutrauen? Ich meine in der Arbeitswelt ist auch nichts kindgerecht - muss ich dann Mathe neu lernen weil die Grundrechenarten in der Unterstufe so kompliziert gelehrt werden, dass selbst ein Erwachsener das nicht mehr versteht?

Dieses "kindgerecht" ist eine Übertreibung. Das Leben selbst ist nicht kindgerecht. Und ich kann Kinder schützen vor zu viel Schaden aber doch nicht vor dem Leben!!?!?!! Und alles was Kinder selbst regeln können, sollen sie auch selbst regeln. Die Überbehütung geht mir auf den Nerv. Wo mir als Mama, die ich meine Kinder auch mal auf die Nase fallen lasse, oder mit kalten Klamotten im Winter rausgehen weil die sich das so einbilden - vorgeworfen wird ich wäre eine schlechte Mutter weil ich mein Kind nicht schütze. Ich meine - wenn mein Kind ein TShirt anziehen will bei 5 Grad draussen - ist es nach 2 Min halb durchgefroren wieder da und will ne Jacke. Das passiert genau einmal im Leben und danach hab ich nie wieder Stress wegen dem Thema.

Aber diese übertriebenen Schutzmaßnahmen halten grad überall Einzug - als ob man vor allem schützen "könnte". Als ob man jeden in Watte packen müsste, damit er überlebt. Und was kommt dabei raus? Menschen die nicht das Gefühl haben ihr Leben zu "schaffen" - weil sie von vorn und hinten nur Schutz kriegen aber nie Herausforderungen. Weil sie nicht das Gefühl haben ihr Leben im Griff zu haben weil sie überall in Watte gepackt werden. Weil sie sich angegriffen fühlen von so ziemlich ALLEM was ihnen nicht gefällt. Völlig übersehen, dass sie nicht die Einzigen sind die Rechte haben. Nur auf sich selbst fokussiert und die eigenen Probleme. Weil man ja nie gelernt hat mit Problemen umzugehen. Ergo muss man das als Erwachsener nachlernen. Danke kindgerecht.

Llallo 
Fragesteller
 05.10.2023, 11:40

Sehe ich genau so . Kinder müssen Fehler machen um daraus zu lernen

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Kitharea  05.10.2023, 11:44
@Llallo

Ja. Und mir persönlich fehlt auch der Wille für mein Kind alles zu machen, was es auch selbst machen kann. Wenn es Mist baut muss es das selbst ausbaden. Ich bin da - deswegen entzieh ich ihm nicht meine Zuneigung. Aber ich geh auch nicht hin und versuch die Strafe abzumildern. Wennst als Erwachsener was tust was nicht erlaubt ist zahlst auch dafür. Ich meine - was soll das?
Und MEIN Kind ist dann als 1. Problem mit den Kindern konfrontiert deren Eltern "ALLES für ihre Kinder machen" *augenroll* und darf deren Probleme mit ausbaden. Bei dem Thema geht mir schon son bisschen die Hutschnur hoch.

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Stimmt

Dem muss ich leider zustimmen. Ich befürchte, die Überbehütung vieler Eltern macht letztlich mehr Schaden, als die völlige Unterbehütung unserer Generation.

Beispiel: Ich bin mit 8 Jahren mit meinem damals 5 jährigen Bruder allein ca. 5km zum Schwimmbad gegangen. Unsere Eltern haben sich einen feuchten Kericht geschert, ob wir gesund wieder nach Hause kommen. Das war damals so üblich.

etjna  05.10.2023, 11:39

Früher war das so, bei mir auch, heute halt nicht mehr. Früher hat man sich auch nicht angeschnallt.

Es gibt doppelt so viel Verkehr und die Kinder sind größeren Gefahren ausgesetzt duch z.B.Drogen Mobbing oder sonstiger Gewalt.

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Merkur112  05.10.2023, 11:42
@etjna

Bis auf den Verkehr stimme ich nicht zu. Idioten gab es auch damals. Viel mehr, als man denkt. Kriegsversehrte und mentale "Krüppel", Ex-Nazis, die Dich als Kind verprügelt haben. "Mobbing" hieß damals "Piesacken" und "Hänseln" und war schon immer da.
Wenn Du damals von Deinem Ex-Nazi-Lehrer eine Ohrfeige bekommen hast, dass Dir das Ohr blutete, hast Du von Deinen Eltern auf die andere Seite eine Ohrfeige bekommen, weil sie die Schelle des Lehrers für berechtigt hielten.
Insofern belächele ich ein wenig heutige Kinder der 80er und 90er, die ja inzwischen die Eltern sind. Sie wissen gar nicht, was für eine verdammt schöne Kindheit sie im Vergleich hatten.

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etjna  05.10.2023, 11:45
@Merkur112

Das war schon damals strafbar. Ich bin Kind der 70 ger Jahre und wurde auch geschlagen. Nicht alles was angeblich hart macht ist gut. Die Brutalität wird oft einfach weitergegeben an die nächste Generation , sind wir doch froh, dass unsrer Kinder nicht mehr geschlagen werden dürfen.

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Merkur112  05.10.2023, 11:47
@etjna

absolut.
Das eine Extrem ist falsch - das andere Extrem aber auch.
Es gibt nichts dagegen zu sagen, wenn ein 8 jähriges Kind z.B. von der Schule 1km nach Hause geht, oder den Bus nimmt.
Es gibt nichts dagegen zu sagen, wenn ein Kind mit seinen Kumpels einfach mal in den Wald gehen will. Man muss diese Ungewissheit aushalten.
Das wird immer zu einem riesen Problem erkoren.
Bei uns in der Umgebung gibt es wunderschöne Spielplätze. Die sind alle verwaist, selbst bei schönstem Wetter. Die Kinder versauern in ihren Zimmern, WEIL sie nicht rausgelassen werden.

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etjna  05.10.2023, 11:47
@Merkur112

Schöne Kindheit ? Verwahrlosung, Ohrfeigen und sonstige Strafen ,Maximale Autoritöt, dass war schön ?.....

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etjna  05.10.2023, 11:50
@Merkur112

das stimmt so gar nicht. Bei uns sind alle Spielplätze voll und im Wald gibt es Lager und Höhlen von Kindern. Es gibt Waldkindergärten. Auf der Staße wird gespielt. Ich sehe einige Spielstraßen die auch ausgenutzt werden.

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Stimmt zum Teil

es wird immer jene geben die (auch) durch die Erziehung besser gefördert werden und sich in für uns neue Umgebung besser zurechtzufinden wissen

Stimmt nicht

Anders – ja. Verweichlicht – nein, würde ich nicht sagen. Wobei sich das, wie immer, nicht pauschalisieren lässt, denn es kommt auf das jeweilige Elternhaus an.

Veränderungen in der Erziehung sind natürlich und gab es zu jeder Zeit. Veränderungen sind auch nicht grundsätzlich schlecht, wie z.B., dass es nicht mehr toleriert wird, Kinder zu schlagen oder dass Missbrauch sowohl in der Familie als auch an öffentlichen Einrichtungen, wie Schulen, Kindergärten, Internaten, ect., enttabuisiert wird und sensibler mit diesen Themen umgegangen wird.

Auch ist aus meiner Sicht zu bedenken, dass Veränderungen, wie zB höhere Sensibilität in gewissen Bereichen, auch entsprechende Gründe vorangegangen sind, die zu diesen Veränderungen geführt haben.

Veränderung bedeutet Weiterentwicklung und ist nicht per se schlecht. In der Übertreibung liegt das Problem, wenn man (von einem Extrem) in ein anderes Extrem fällt. Ein Gleichgewicht zu finden ist nicht immer einfach, bekam man es ja auch selten von den eigenen Eltern vorgelebt. Wichtig ist mMn aber, dass man es versucht. Mit Aussagen, á la „früher hatte ich es auch nicht besser, deshalb brauchen meine Kinder es auch nicht besser haben“, kann ich persönlich jedenfalls nichts anfangen.

Das Thema „Medien“ ist wieder ein eigenes Kapitel. So war es aber mMn auch schon vor einigen Jahrzehnten mit dem Fernsehen… In meiner Kindheit gab es noch nicht die Betreuungsmöglichkeiten, die es heute gibt, deshalb war ab einem gewissen Zeitpunkt, der Fernseher meine „Betreuung“, als ich nach der Schule allein zu Hause war. Ob das jetzt gut war, lasse ich mal dahingestellt.

Heute gibt es Ganztagsschulen und weit mehr Horte, ect., als früher, wo die Kinder meiner Beobachtung nach, sozialen Kontakten nachgehen, sich weitgehend draußen aufhalten (kommt aber auch auf die jew. Einrichtung an), wo die Kinder nach meiner Beobachtung noch genauso Höhlen bauen, mit Stöcken und Steinen spielen, ect. Dazu können Sie durch zB Kurse in verschiedenen Bereichen (Sport, Schach, Fremdsprachen, Musik, ect.) zusätzlich gefordert werden.

Das Schulsystem selbst fordert von Kindern – meiner Beobachtung nach – mehr, als es zu meiner Zeit der Fall war, wofür ich die Kinder aber auch nicht unbedingt beneide.

Zudem gibt es für die Ferienzeiten viele verschiedene Angebote an Camps. Auch Pfadfinder, Waldläuferbanden ect., sind nach meinem Eindruck wieder stark im Kommen. Natürlich nicht kostenlos, aber ob ein Kind zu Hause vor dem Tablet sitzt oder sich draußen aufhält, kann man, finde ich, nicht pauschalisieren. Manche bestimmt, bestimmt aber nicht alle und wenn, dann auch nicht alle immer.

Dass Kinder nicht mehr so unbehütet rum laufen wie früher, mag sein, muss aber nicht heißen, dass die Zustände damals deswegen besser waren, als sie es heute sind. Es kommt mMn stark darauf an, was man aus den Möglichkeiten macht, die gegeben sind, als Elternteil + Kind. Der Pauschalen Behauptung, dass Kinder heute generell falsch / verweichlicht erzogen werden, kann ich so nicht zustimmen.