Sind das die Gründe, weshalb die Planwirtschaft in der DDR scheiterte?

14 Antworten

Dein befragter DDR Bürger hatte schon Recht, nur das Problem vielfältiger.

Die alleinigen Reparationskosten an die Sowjetunion in der Höhe von 15 Milliarden $, die einen heutigen Wert von 150 Milliarden $ ausmachen würden und das alles ohne Schwerindustrie, die ja im Ruhrgebiet lag.

Die Abhängigkeit von der Sowjetunion, weil 14 Jahre über der DDR das Schwert des Damokles durch die Hallsteindoktrin gehängt wurde. Dadurch waren keine Wirtschaftsbeziehungen in Richtung Westen möglich, außerdem war die Mark der DDR nur ein Zahlungsmittel im eigenem Land und nicht kompatibel.

Als die Sowjetunion zusammenbrach, verlangte sie ihre gelieferten Rohstoffe in harter Währung bezahlt, somit funktionierte das gesamte System nicht mehr.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Schönen Gruß an dein Ossi. Wenn er Dir schon einmal etwas berichten tut, dann Bitte die Wahrheit (Trabant & Golf) Der Golf 1 War nicht 1970 auf dem Markt. Der war nicht mal 1970 auf dem Reißbrett in Zwickau zu sehen.
Jep das sollte eigentlich der Nachfolger vom Trabant 601 werden. Ist nicht gebaut worden, weil zu wenig Material da war.
Das habe auf Google gefunden;

Im März 1974 läuft der erste Golf in Wolfsburg vom Band. Die Werbung startet mit dem Slogan: „Der neue Volkssport: Golf“ – eine Vision, die in Erfüllung gehen sollte. Die erste Generation schlägt ein: Also nix mit 1970

Der VW Jetta ist auch 1978 in Zwickau auf den Reißbrett gewesen. Sollte ein 4 Türiger Trabbi werden, nur der angeblich Liebe Bruder aus der UDSSR hat gesagt die gebrauchen keinen 4 Türer. Der kleine reicht für die.

Google; Der VW Jetta ist eine Limousine der unteren Mittelklasse des Herstellers Volkswagen. Die Baureihe wird seit 1979 hergestellt;

Wie so haben wir das gemacht "Bürger haben sich z

u sehr nach Westen orientiert " weil es manches nicht gab, es ist Lieber in den Westen verkauft wurden. Kann man in Youtube sehen. Original Berichte, so gar diejenigen die damals das alles verkauft haben.

Wie z.B. Schrankwände aus Zeulenroda / Thüringen. Gardinen, Spitze und Weinachts Decken aus Plauen / Vogtland.
Es stimmt, manche Produkte aus der DDR mussten extrem lange halten, es gab nix. Oder so gut wie nix. Es stimmt auch daß manche in den Betrieben geklaut haben, das ist aber auch in der BRD so gemacht worden.

Das stimmt wirklich "Denn hier war man auf Langlebigkeit ausgerichtet, denn Ressourcen waren knapp und teuer."
Frage ihm doch mal ob er Mitglied von der Staats-Sicherheit war. Den so hieß es bei der Stasi damals "Und je länger ein Bürger sein Produkt nutze, desto lieber war das dem Staat."

Das habe ich geschrieben, Jenny´s Onkel Mike, ich bin auch aus der damaligen DDR

Von Experte Udavu bestätigt

Das Scheitern der Planwirtschaft hatte meiner Meinung nach mehrere Gründe.

Bestimmt werde ich viele vergessen, zu erwähnen.

Zunächst war die DDR arm an Rohstoffen, hatte nur ein begrenztes Maß an Devisen, um international agieren zu können.

Dann war die DDR im Rat der gegenseitigen Wirtscjaftshilfe (RGW) eingebunden und hatte die dortigen Verpflichtungen zu erfüllen.

Die Produktionsstätten wurde oft auf einem gewissen Stand gehalten, Modernisierungen gab es schon in bestimmten Schlüsselbereichen, jedoch nicht flächendeckend.

Man konnte zwar jede Menge Wirtschaftsverträge abschließen, wenn jedoch der potenzielle Lieferant keine Bilanzen für das Geschäft von zentraler Stelle zugebilligt bekommen hat, blieb der Wirtschaftsvertrag ein Stück Papier.

So konnte man natürlich nicht gestalterisch reibungslos Projekte umsetzen.

Die Durchdringung mit moderner Computertechnik in der Wirtschaft war ein großes Hindernis für die Wirtschaft.

Arbeitsprozesse waren deshalb uneffektiv und langwierig, lange Genehmigungswege, Gix und Gax mußte gefragt werden und hatte ezwas zu gackern, womit wir wieder bei dem alten Spruch mit den vielen Köchen und dem Brei wären.

Ein vorhgersschender Materialmangel an den kuriosesten Stellen tat dann sein Übriges.

Ich antworte darauf mal ganz provokant: die Restauration des Kapitalismus.

Wenn man sich anschaut wie schnell die Sowjetunion anfangs wirtschaftlich gewachsen ist, "elektrisiert" wurde usw. bei einer Analphabetenrate von anfangs gut 90% und überwiegend Bauern, ist das schon sehr bemerkenswert. Oder wie bspw. China damals wirtschaftlich mit Indien auf einer Stufe stand...

China, die Sowjetunion und auch die DDR wurden aber lange Zeit sozialistisch genannt, nachdem sie eigentlich schon lange wieder kapitalistisch waren. China nennt sich ja heute noch kommunistisch.

Die DDR war von Anfang an natürlich sehr abhängig von der Sowjetunion. In der Sowjetunion wurde dann z.B das Partei-Maximum aufgehoben das besagt das ein Parteimitglied nur soviel wie ein durchschnittlicher Industriearbeiter verdienen darf. Wesentlich war dann aber, das man nicht mehr versucht hat einen Arbeiter im Betrieb nach seiner echten Leistung zu bezahlen, sondern den Arbeiterlohn von der Profitrate des Betriebs abhängig gemacht hat. Spätestens da war das ganze keine sozialistische Planwirtschaft mehr, sondern eine verkrüppelte kapitalistische Produktionsweise.

Die drohende Umweltkatastrophe heute ist im Prinzip auch nur Ausdruck davon das der Mehrwert einer Ware, zum produzieren einer weiteren Ware genutzt wird. Oder wie Marx es in etwa sagt, wir produzieren um zu produzieren. Dabei wird stets zu wenig und zuviel produziert, eine Krise nach der anderen. Momentan hungern 800 mio. Menschen weltweit, 1 milliarde ist unterernährt.

Es ist eine wissenschaftliche Konsequenz daraus, an die Stelle von der sich selbst bis zum Crash selbstreproduzierenden Ware, eine wirklich an die Bedürfnisse angepasste Ware zu setzen.

Heute könnten über das Internet exakt die Bedürfnisse bestimmt und kalkuliert werden, zum Großteil auch Jahre im vorraus.

Sicher ist aufjedenfall das unser derzeitiges System nicht funktioniert und es gefährlich wird, wenn es eine Alternative gibt. Deswegen wird man China weiter kommunistisch nennen, allein die Planwirtschaft für Mangel verantwortlich machen und die Menschen verwirren, damit sie nicht darauf kommen was wirklich das Problem war, und wie man es lösen kann.

Cheers

das mit den waagen ist eine hübsche anekdote, die es in zig varianten gibt, aber nicht wahr ist.

Dass geklaut und zweckentfremdet wurde, ja das stimmt. aber das war eher eine Folge, weniger die Ursache und gab´s im Westen auch.

Die Hauptprobleme waren, daß

  • Posten in Schlüsselpositionen nach Loyalität und nicht nach Kompetenz besetzt wurden
  • unrealistische nicht kostendeckende Preise diktiert wurden
  • Gesinnung immer Vorfahrt hatte
  • individuelles Engagement das nicht im Dienste aller stand, unerwünscht war

Der Rest ergab sich dann daraus.