Sind 1850 Euro netto Vollzeit okay?

9 Antworten

Ja, kann man machen. Für einen alleine ohne große Verpflichtungen finde ich das gut.

Das ist gut. Angestellte Architekten verdienen mit 20 Jahren Berufserfahrung 300 Euro mehr.

Für eine Kinderpflegerin ist das sehr gut. Das verdient ein angestellter Lehrer am Anfang seiner Laufbahn auch ungefähr.

Das ist sehr gut. Aber wichtig wäre zu wissen wie viel Std. Du arbeitest ? ;)

Lg

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ja, das ist gut.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Bank, Versicherung, Justiz, BWL- Studium
Schnarchnix  27.10.2020, 10:59

Für eine gesellschaftlich solch wichtige Aufgabe wie Kinderpflege ist das viel zu wenig.

Im Gegenzug werden gesellschaftlich (vergleichsweise) unwichtige Jobs wie Bankenwesen viel zu hoch vergütet.

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Schnarchnix  27.10.2020, 15:35
@itasca

In einer Sozialen Marktwirtschaft regeln das glücklicherweise nicht allein "Angebot und Nachfrage".

Grade in der Kindererziehung greifen oftmals Tarifverträge. Die allerdings immer noch zu wenig Vergütung beinhalten.

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itasca  27.10.2020, 15:53
@Schnarchnix

Tarifverträge sind ein (wenn auch nicht zwingender) Bestandteil der sozialen Marktwirtschaft. Aber es gibt halt zu viele Kinderpfleger(innen). Man muß dabei auch die Qualifikation berücksichtigen. Eine höhere Bezahlung wäre m.E. unfair gegenüber anderen Berufsgruppen, wobei die Tarifautonomie natürlich die Möglichkeit, daß ein entsprechender Tarifvertrag mit überdurchschnittlich hohen Gehältern ausgehandelt wird, garantieren muß.

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Schnarchnix  27.10.2020, 16:03
@itasca
Aber es gibt halt zu viele Kinderpfleger(innen)

Davon abgesehen, dass das faktisch falsch ist, ist ja genau das der Grund für ein Eingreifen des Staats: Damit Löhne eben nicht über "Angebot und Nachfrage" geregelt werden.

Sonst würden in Ostdeutschland Friseure immer noch 2 Euro die Stunde verdienen.

1950 Euro für eine Vollzeit-Kinderpflegerin sind zu wenig. Und mit dieser Meinung stehe ich nicht allein da.

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itasca  27.10.2020, 16:37
@Schnarchnix

Der Staat hat grundsätzlich nicht in die Tarifpolitik einzugreifen. Damit würde er die Tarifautonomie aushebeln, was eine Fehlallokation von Geld und Arbeit wäre. Ich bin zwar für einen relativ hohen und flächendeckenden Mindestlohn, aber die Gehaltsfindung muß eine Angelegenheit der Tarifparteien bleiben.

1.950 Euro netto sind meiner Meinung nach für eine Kinderpflegerin absolut in Ordnung.

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Schnarchnix  27.10.2020, 18:22
@itasca
Der Staat hat grundsätzlich nicht in die Tarifpolitik einzugreifen

Der Staat gibt aber den Rahmen vor. Zum Beispiel durch den Mindestlohn, seit 2013.

aber die Gehaltsfindung muß eine Angelegenheit der Tarifparteien bleiben

Findest du. Ich finde, der Staat darf bei gewissen systemrelevanten Branchen ruhig eingreifen. Z.B. bei Kinderbetreuung.

1.950 Euro netto sind meiner Meinung nach für eine Kinderpflegerin absolut in Ordnung.

Meiner Meinung nach ist es zu wenig, für die wertvolle und systemrelevante Arbeit, die dort geleistet wird. Angesichts dessen, wie teuer das Leben geworden ist, kann man mit diesem Lohn keine großen Sprünge machen.

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itasca  27.10.2020, 20:15
@Schnarchnix
Der Staat gibt aber den Rahmen vor. Zum Beispiel durch den Mindestlohn, seit 2013.

Damit gibt er keinen Rahmen vor, sondern nur den Mindestlohn. Die Tarifautonomie bleibt davon unberührt.

Ich finde, der Staat darf bei gewissen systemrelevanten Branchen ruhig eingreifen. Z.B. bei Kinderbetreuung.

Der Staat hat in gewissen Grenzen, einen Tarifvertrag für eine ganze Branche für allgemeinverbindlich zu erklären. Das sollte reichen.

Meiner Meinung nach ist es zu wenig, für die wertvolle und systemrelevante Arbeit, die dort geleistet wird.

Das ist mir zu boulevardesk. Das kann man auch auf den Kanalarbeiter, die Hebamme, den Klempner, den Müllwerker, den Schadenbearbeiter bei der Versicherung, den Elektriker und die Reinigungskraft (egal ob sie aus Deutschland, Dänemark oder Syrien kommt) anwenden.

Angesichts dessen, wie teuer das Leben geworden ist, kann man mit diesem Lohn keine großen Sprünge machen.

1.850 bzw. 1.950 Euro netto sind für diesen Beruf absolut in Ordnung. Weder muß man mit dieser Qualifikation Porsche fahren noch jedes Jahr nach L.A. jetten, um auf dem Rodeo Drive zu shoppen.

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Schnarchnix  27.10.2020, 23:39
@itasca
Die Tarifautonomie bleibt davon unberührt

Wenn man Rosinen spalten möchte (so wie du) müsste man sagen:

Natürlich greift der Staat damit in die Tarifautonomie ein. Denn er hindert die Tarifparteien daran, ihre Löhne "frei" auszuhandeln. Wenn bsp.weise Angestellte des Öffentlichen Dienstes mit 5 Euro die Stunde glücklich wären, zwingt der Staat sie, 10 Euro zu nehmen. Das ist doch ein unglaublicher Eingriff!

Das ist mir zu boulevardesk.

Und mir sind Sprüche wie "Angebot und Nachfrage" zu boulevardesk. Die zwei komischen Geraden, die sich kreuzen, und nur in der Theorie existieren, sind 1. Vorlesung 1. Semester BWL.

Das kann man auch auf den Kanalarbeiter, die Hebamme, den Klempner, den Müllwerker, den Schadenbearbeiter bei der Versicherung, den Elektriker und die Reinigungskraft (egal ob sie aus Deutschland, Dänemark oder Syrien kommt) anwenden.

Na also! Du hast es doch erfasst. Und was folgt daraus? Dass wir der Wirtschaft noch mehr "freien Lauf" lassen sollten damit sich Dinge "von selbst regeln", die sich bisher nie von selbst geregelt haben?

1.850 bzw. 1.950 Euro netto sind für diesen Beruf absolut in Ordnung.

Nein, es ist zu wenig für eine solch wichtige Aufgabe wie Kinderbetreuung.

Weder muß man mit dieser Qualifikation Porsche fahren noch jedes Jahr nach L.A. jetten, um auf dem Rodeo Drive zu shoppen

Nein, es reicht schon, wenn man sich davon ein gemietetes Zimmer, etwas zu essen/trinken und ab und zu mal neue Kleidung leisten könnte. Wird aber besonders mit dem Mieten schwierig, grade in Städten. Und wo werden vor allem Kinderbetreuer gebraucht? Auf dem günstigen Land, wo kaum Menschen wohnen?

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itasca  28.10.2020, 09:48
@Schnarchnix
Wenn man Rosinen spalten möchte (so wie du) müsste man sagen:

So wie bei "gute Idee" vs. "interessant".

Das ist doch ein unglaublicher Eingriff!

Nein.

die sich bisher nie von selbst geregelt haben?

Tun sie doch.

Nein, es ist zu wenig für eine solch wichtige Aufgabe wie Kinderbetreuung.

Nein. Sie können es ja aushandeln bzw. sie tun es ja.

Nein, es reicht schon, wenn man sich davon ein gemietetes Zimmer, etwas zu essen/trinken und ab und zu mal neue Kleidung leisten könnte.

Kann man.

Wird aber besonders mit dem Mieten schwierig, grade in Städten.

Das ist der Preis den der "noble" Städter zu zahlen hat und der von der überwiegenden Mehrheit gutierten Politik des billigen Geldes seit spätestens 2009.

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Schnarchnix  28.10.2020, 10:34
@itasca
Tun sie doch.

Diese Diskussion hatten wir schonmal. "Angebot und Nachfrage regeln sich selbst"

Der Flugverkehr "regelt sich auch von selbst" früher oder später landet jedes Flugzeug wieder auf dem Boden, auch ohne Pilot. Die Frage ist nur, ob es in einem erstrebenswerten Zustand landet.

Genauso ist es bei den Löhnen. Klar kann man auch "Angebot & Nachfrage sich selbst regeln" lassen. Dann gehen Friseure im Osten mit 2 Euro Stundenlohn heim, wovon niemand leben kann.

Sie können es ja aushandeln

Auf Basis eines gewissen "Branchen-Mindestlohn" (mein Vorschlag). Alles darüber hinaus können sie aushandeln, ja.

Kann man.

Nicht immer, nicht überall.

Politik des billigen Geldes

Nicht die Politik des billigen Geldes ist Schuld. Sondern die Politik des Ausverkaufs städtischen Wohnraums, und des Nicht-Baus neuen städtischen Wohnraums. Was wiederum an dem "Schwarze-Null-Fetisch" liegt. Was wiederum an einer längst überholten neoliberalen Denke liegt.

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itasca  28.10.2020, 11:48
@Schnarchnix
Der Flugverkehr "regelt sich auch von selbst" früher oder später landet jedes Flugzeug wieder auf dem Boden, auch ohne Pilot. Die Frage ist nur, ob es in einem erstrebenswerten Zustand landet.
Genauso ist es bei den Löhnen. Klar kann man auch "Angebot & Nachfrage sich selbst regeln" lassen. Dann gehen Friseure im Osten mit 2 Euro Stundenlohn heim, wovon niemand leben kann.

Dieser Vergleich zeugt von grenzenloser Unkenntnis wirtschaftlicher Zusammenhänge.

Auf Basis eines gewissen "Branchen-Mindestlohn" (mein Vorschlag). Alles darüber hinaus können sie aushandeln, ja.

Fast hättest Du die Kurve gekriegt. Branchenbezogene Mindestlöhne sind unsinnig. Ein flächendeckender Mindestlohn wäre i.O..

Nicht immer, nicht überall.

Mit 1.950 netto geht das. Wenn nicht, dann wird die Arbeit auch nicht mehr gemacht, was zu einer erhöhten Nachfrage und folglich zu höheren Löhnen führt.

Nicht die Politik des billigen Geldes ist Schuld. Sondern die Politik des Ausverkaufs städtischen Wohnraums, und des Nicht-Baus neuen städtischen Wohnraums. Was wiederum an dem "Schwarze-Null-Fetisch" liegt. Was wiederum an einer längst überholten neoliberalen Denke liegt.

Komplett falsche Schlußfolgerungen. Zwar haben die Großstädte ihren öffentlichen Wohnraum privatisiert, was dazu beiträgt, daß viel Kapital, welches in den Händen der Bürger war, vernichtet bzw. in die Hände von REITs gelegt wurde (auch noch mit Steuervergünstigungen!). Allerdings ist es mehr als dämlich zu glauben, man könnte der Wohnraumknappheit dadurch entgehen, indem man den Wohnungsbau verstaatlicht. Noch dümmer sind diejenigen, die Mietpreisbremsen und Mietendeckel für sinnvoll halten. Das hindert Investoren nur an der Schaffung neuer Wohnungen. Und ganz offen gesagt: die Großstädter sollen aufhören zu jammern. Wer dort leben will und die (angeblichen) Vorzüge gegenüber dem Land genießen will, der muß halt für seine Bleibe mehr löhnen. Dieselben Leute waren hellauf begeistert, als 2009 die Banken gerettet und ihnen seitdem das Baugeld förmlich nachgeschmissen wird. 100%- Finanzierungen sind seitdem keine Seltenheit. Klar, daß die Preise steigen. Als ich vor 10 Jahren vor der Immobilienblase, der sich verselbständigenden Staatsverschuldung, der Inflation, der Flucht in die Sachwerte und vor Negativzinsen warnte, hat man mich ausgelacht. Damals waren die meisten Keynesianer (eben die von Dir wie auch mir gescholtenen Neoliberalisten). Aber man muß jetzt dem Markt in gewissen Grenzen seinen Lauf lassen. Und das heißt: Rückzug der Aktienmärkte (das setzt derzeit ein), Insolvenzwelle (kommt m.E. in den nächsten Monaten), neuerliche Bankenkrise (m.E. im Laufe 2021), Platzen der Immobilienblase (keine Ahnung wann). Und genau dann sind wir an dem Punkt, wo ich hin will, nämlich, daß der Faktor Arbeit wieder viel stärkeres Gewicht hat. Mit dem Staat kommen wir da aber nicht hin. Ordoliberalismus ja, Zwangswirtschaft und Gelddruckerei nein.

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Schnarchnix  28.10.2020, 12:14
@itasca
Dieser Vergleich zeugt von grenzenloser Unkenntnis wirtschaftlicher Zusammenhänge.

Deinerseits, ja. Denn was passiert, wenn man die Wirtschaft "sich selbst regeln" lässt, konnten wir in der Geschichte immer wieder bewundern. Faszinierend, wie man 2020 immer noch an das Märchen der "Selbstregelung" glauben kann.

Branchenbezogene Mindestlöhne sind unsinnig.

Nichts anderes sind doch Tarifverträge. Hier und da Mindestvorgaben zu machen ("Löhne dürfen nicht niedriger sein als X") wäre nicht verkehrt.

Wenn nicht, dann wird die Arbeit auch nicht mehr gemacht, was zu einer erhöhten Nachfrage und folglich zu höheren Löhnen führt

Klar: Die alleinerziehende Kindergärtnerin wird sich sagen "Nö, das mache ich nicht mehr mit, ich kündige! Miete und Rechnungen zahlen, meine eigenen Kinder versorgen... alles unwichtig, hauptsache ich zeigs meinem geizigen Arbeitgeber mal! Morgen sattle ich um auf Bankerin, denn da gibts mehr Lohn!"

So funktioniert die "Selbstregelung des Arbeitsmarktes", jep. Du hast es voll raus.

Allerdings ist es mehr als dämlich zu glauben, man könnte der Wohnraumknappheit dadurch entgehen, indem man den Wohnungsbau verstaatlicht

Von einer "Verstaatlichung des Wohnungsbaus" sprichst wieder mal nur du.

Es muss mehr öffentlich geförderten Wohnraum geben, sowie Wohnraum der sich im Besitz des Staats befindet (und auch dort bleibt). Wohnen ist kein Luxus, Wohnraum ist kein "Spekulationsobjekt". Jeder Mensch muss wohnen, ob er will oder nicht.

Noch dümmer sind diejenigen, die Mietpreisbremsen und Mietendeckel für sinnvoll halten.

Das sind äußerst sinnvolle Instrumente, in Kombination mit anderen (u.a. Schaffung neuen Wohnraums, der in kommunalem Besitz bleibt).

Der Mietendeckel ist mancherorts ein akut nötiges Instrument, zeitlich und geografisch begrenzt (wie lokale "Corona-Lockdowns"). Natürlich wird er keine dauerhafte Lösung bleiben. Siehe oben.

Das hindert Investoren nur an der Schaffung neuer Wohnungen.

...die sie auch ohne Mietendeckel nicht schaffen würden. Denn es wird seit Jahren am Bedarf vorbeigebaut. Luxus-Penthouse-Lofts für russische und chinesische Investoren, oder als Dritt- und Viertwohnung für Menschen, die nichtmal ihren festen Wohnsitz im jeweiligen Bundesland haben.

Gebraucht wird aber normaler, bezahlbarer Wohnraum für Ottonormalbürger.

die Großstädter sollen aufhören zu jammern. Wer dort leben will und die (angeblichen) Vorzüge gegenüber dem Land genießen will, der muß halt für seine Bleibe mehr löhnen

Ja prima. Dann ziehen Friseure, Kinderbetreuer, Straßenreiniger, Supermarktarbeiter, Pflegekräfte, Putzkräfte etc. alle weg (dorthin, wo Wohnraum noch erschwinglich ist).

Deren Aufgaben müssen dann eben von den Bankern, Unternehmensberatern, Anwälten etc. nach Feierabend übernommen werden.

Oder wir führen das "Sklavenzimmer" wieder ein, was in manchen asiatischen Ländern noch üblich ist: Eine Besenkammer neben der Küche, wo die Putzkraft auf einer zerschlissenen Matratze schlafen darf. Putzen gegen Kost & Logis, wär doch fair ; )

Der Markt regelt das schon!

Ordoliberalismus ja, Zwangswirtschaft und Gelddruckerei nein

Schöne Allgemeinplätze. Würde sich wunderbar auf einem Wahlplakat als Slogan machen (bin mir noch unsicher, bei welcher Partei).

Hat nur mit der Lebensrealität vieler Menschen nicht das geringste zu tun. Es geht nicht um Allgemeinplätze, es geht konkret darum, dass z.B. die Kinderbetreuerin ein leichteres Leben hat.

Ob man ihr mehr zahlt, oder dafür sorgt dass alles andere billiger wird (Miete, Lebenshaltung) ist Jacke wie Hose.

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itasca  28.10.2020, 13:14
@Schnarchnix
Deinerseits, ja. Denn was passiert, wenn man die Wirtschaft "sich selbst regeln" lässt, konnten wir in der Geschichte immer wieder bewundern. Faszinierend, wie man 2020 immer noch an das Märchen der "Selbstregelung" glauben kann.

Du verirrst Dich wie meistens in Deiner rosaroten Traumwelt bar jeglichen Sachverstandes. Dann könntest Du meine Ausführugen so auseinanderhalten, daß Du bei mir nicht von einer Annahme der totalen "Selbstregulierung" ausgehen mußt. Deine Welt ist eine sozialistische, ob Du Dir dessen bewußt bist oder nicht. Die gegenwärtige Entwicklung entspringt dem Geldsozialismus und da bist Du unwissentlich zu Hause. Je mehr der Staat jetzt eingreift, desto größer wird der Knall - auch für Deine Kinderpflegerin.

Nenne mir doch ein paar historische Beispiele. Würde mich freuen.

Zu einem anderen Beitrag von Dir:

Und mir sind Sprüche wie "Angebot und Nachfrage" zu boulevardesk. Die zwei komischen Geraden, die sich kreuzen, und nur in der Theorie existieren, sind 1. Vorlesung 1. Semester BWL.

Weil Du sie nicht verstehst und über das 1. Semester sowie die Geraden auch nie hinausgekommen bist.

Klar: Die alleinerziehende Kindergärtnerin wird sich sagen "Nö, das mache ich nicht mehr mit, ich kündige! Miete und Rechnungen zahlen, meine eigenen Kinder versorgen... alles unwichtig, hauptsache ich zeigs meinem geizigen Arbeitgeber mal! Morgen sattle ich um auf Bankerin, denn da gibts mehr Lohn!"

Das entspricht Deiner infantilen Weltanschauung. Richtig ist: wenn die Kinderpflegerin diesen Beruf erlernt, obwohl sie weiß, daß es nicht mehr Geld gibt, dann ist sie selber schuld. Das kann sich zwar im Laufe der Zeit zum Positiven ändern (Berufsjahre etc.), aber wer halt die Geldpolitik der letzten 12 Jahre gutiert, der muß auch etwas flexibler sein. Wir sind hier Gott sei Dank nicht im Sozialismus, wo andere mehr Steuern zahlen müssen, damit die Kinderpflegerin es sich gemütlich einrichten kann.

Ja prima. Dann ziehen Friseure, Kinderbetreuer, Straßenreiniger, Supermarktarbeiter, Pflegekräfte, Putzkräfte etc. alle weg (dorthin, wo Wohnraum noch erschwinglich ist).

Entweder das oder sie zahlen ihre Mieten.

...die sie auch ohne Mietendeckel nicht schaffen würden.....Denn es wird seit Jahren am Bedarf vorbeigebaut. Luxus-Penthouse-Lofts für russische und chinesische Investoren, oder als Dritt- und Viertwohnung für Menschen, die nichtmal ihren festen Wohnsitz im jeweiligen Bundesland haben.

Doch. Wenn Investoren ihre Kapitalrendit zusammengestrichen bekommen, werden sie auch keine Kredite mehr aufnehmen bzw. vorhandenes Kapital woanders investieren. Daneben sind Deine Ausführungen über die Beispiele, an denen am Bedarf vorbeigebaut wird, haltlos. Sie stehen in keinem Verhältnis zu der Menge an tatsächlich gebautem Wohnraum.

Oder wir führen das "Sklavenzimmer" wieder ein, was....

und dergleichen Zitate mehr.....

Aus Deinen Beiträgen ist der Sozialneid erkennbar und daß Du Banker etc. als Feindbild benutzt, um daran Deinen Frust abzuarbeiten. Die Banken wurden zwar 2008 zu Unrecht gerettet (da gebe ich Dir recht), aber die von Dir so protegierte Klientel hat damals freudig mitgemacht. Die heutigen Immobilienpreise und Mieten sind die zwingende Konsequenz der damals vom Volk abgewunkenen und freudig beklatschten Geldpolitik. Dein Fehler besteht darin, daß Du alles, was nicht dem Grundsatz der Zwangswirtschaft entspringt, als vollkommenen Kapitalismus zu erkennen glaubst. Dazu brauchst Du mich als Spiegel. Deine sozialistischen Preis- und Lohnfixierungen funktionieren aber nicht. Das führt zu geldmäßigen Fehlallokationen im Markt und führt in Deinem Fall zu einem Überangebot an Kinderpflegerinnen, die vom primären und sekundären Sektor getragen werden müssen.

Schöne Allgemeinplätze. Würde sich wunderbar auf einem Wahlplakat als Slogan machen (bin mir noch unsicher, bei welcher Partei).

Nein, sondern ultima conclusio. Es ist in der Tat ein guter Spruch. Auch für ein Wahlplakat, aber definitiv nicht bei den Linken, den Grünen und der SPD. Also nichts für verkappte Sozialisten, die gerade dabei sind, die Volkswirtschaften in den Boden zu rammen.

Ob man ihr mehr zahlt, oder dafür sorgt dass alles andere billiger wird (Miete, Lebenshaltung) ist Jacke wie Hose.

(Lach). Und genau daraus erkennt man wieder den gesamten Intellekt des ökonomischen Prekariats.

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Schnarchnix  28.10.2020, 14:01
@itasca
Deine Welt ist eine sozialistische, ob Du Dir dessen bewußt bist oder nicht

Huuh, ganz böses Wort! 30 Jahre nach Ende des Kalten Krieges. Ich bezweifle übrigens, dass du jemals Marx oder Engels gelesen hast und weißt, was Sozialismus tatsächlich ist.

Weil Du sie nicht verstehst und über das 1. Semester sowie die Geraden auch nie hinausgekommen bist.

Mir scheint, das ist eher bei dir der Fall.

Richtig ist: wenn die Kinderpflegerin diesen Beruf erlernt, obwohl sie weiß, daß es nicht mehr Geld gibt

Ja, sowas dummes aber auch, dass immer noch Menschen Kinderbetreuer oder Friseur oder Krankenpfleger werden. Hätten sie sich nur angestrengt und wären Beamte ab A13 aufwärts geworden, oder Banker! Selbst Schuld.

Wir sind hier Gott sei Dank nicht im Sozialismus, wo andere mehr Steuern zahlen müssen, damit die Kinderpflegerin es sich gemütlich einrichten kann

Wenn uns was an unseren Kindern liegt, sollten wir der Kindererzieherin einen angemessenen Lohn zahlen. Wenn uns der Nachwuchs der Gesellschaft natürlich egal ist, können wir "den Markt sich selbst regeln lassen". Hat ja in der Vergangenheit auch immer prima geklappt.

Entweder das oder sie zahlen ihre Mieten.

Prima Rat. Muss ich mir merken. Wenn sich in Städten (übrigens auch schon in Kleinstädten) Mieten immer weiter von den dort gezahlten Löhnen entfernen, sage ich zu den Mietern:

"Zahlt eure Miete, oder zieht halt weg!"

Wenn Investoren ihre Kapitalrendit zusammengestrichen bekommen, werden sie auch keine Kredite mehr aufnehmen bzw. vorhandenes Kapital woanders investieren

...was für den Wohnungsmarkt völlig irrelevant wäre. Denn die von dir gepriesenen privaten Investoren bauen schon seit Jahren am Bedarf vorbei. Daran ändert auch der Mietendeckel nichts mehr.

Wo vorher schon kein Wohnraum für Ottonormalbürger gebaut wurde, kann durch den Mietendeckel auch nicht "weniger Wohnraum für Ottonormalbürger" gebaut werden. Du verstehe?

Es wird höchstens weniger Luxuswohnraum (Dritt- und Viertwohnungen) gebaut. Was Ottonormalbürger aber nicht interessiert.

Aus Deinen Beiträgen ist der Sozialneid erkennbar

Hach, wie putzig.

Ich zeige dir auf, wo du überall falsch liegst, und als Reaktion kommt "bist ja nur neidisch". Ist mir auf zu niedrigem Niveau.

Deine sozialistischen Preis- und Lohnfixierungen funktionieren aber nicht.

Der Mindestlohn funktioniert nicht? Branchen-Tarifverträge (mit gewissen Branchen-Mindestlöhnen) funktionieren nicht? Sozialer Wohnungsbau ohne anschließenden Ausverkauf an Privatinvestoren funktioniert nicht?

Komisch, dass es all das doch schon in Deutschland gibt, und es (dort, wo es das gibt) wunderbar funktioniert.

Ich fordere doch keine neuen Sachen. Sondern lediglich die Ausweitung bereits vorhandener Instrumente & Praktiken. Aber ist ja allseits bekannt: Wir leben seit Jahren im Sozialismus und stehen quasi kurz vor dem Abgrund!

Zwangswirtschaft
verkappte Sozialisten
ultima conclusio
Intellekt des ökonomischen Prekariats

Bla bla. Viele schwülstigen Worte, und doch so wenig Inhalt.

Es bleibt dabei:

Im Bereich der Daseinsvorsorge (und dazu zähle ich die Kindergärtnerin) darf man den Markt nicht "sich selbst regeln" lassen. Denn wohin das führt, ist allseits bekannt.

Was das mit "Sozialismus" "Links Grün und SPD" zu tun haben soll, erschließt sich mir nicht. Auch weite Teile der Union sind dieser Meinung (nimm allein mal Spahns Vorschläge für die Pflege).

Aber klar, sind alles Sozialisten und Kommunisten (ganz böse Schimpfworte! 30 Jahre nach dem Kalten Krieg)

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itasca  28.10.2020, 17:16
@Schnarchnix
Huuh, ganz böses Wort! 30 Jahre nach Ende des Kalten Krieges. Ich bezweifle übrigens, dass du jemals Marx oder Engels gelesen hast und weißt, was Sozialismus tatsächlich ist.

Nein, kein böses Wort, nur die Bezeichnung für jemanden wie Dich. Aus welchen Teilen von Marx und Engels beziehst Du Deine Erkenntnisse? Der Kalte Krieg hat damit auch nichts zu tun. Du bist mittlerweile wieder einmal nur noch unterhaltsam.

Mir scheint, das ist eher bei dir der Fall.

Deine billige Rhetorik entlarvt Dich. Komm. Erzähl mal was über die Angebot- Preis- Nachfrage- Bindung in einem dreidimensionalen Modell und über das Gossensche Gesetz - vorausgesetzt, Du kannst Deine Bildschirmfotos überhaupt entziffern.

Selbst Schuld.

Richtig. Angebot und Nachfrage eben. Kennen Sozialisten halt nicht........

Wenn uns was an unseren Kindern liegt, sollten wir der Kindererzieherin einen angemessenen Lohn zahlen.

Kriegen sie.

Ich zeige dir auf, wo du überall falsch liegst, und als Reaktion kommt "bist ja nur neidisch".

Ich fordere doch keine neuen Sachen. Sondern lediglich die Ausweitung bereits vorhandener Instrumente & Praktiken. Aber ist ja allseits bekannt: Wir leben seit Jahren im Sozialismus und stehen quasi kurz vor dem Abgrund!

Du hast nicht begriffen, wovon ich schreibe. Entweder bist Du verwirrt oder Du fängst wieder an zu lügen. Ich schrieb davon, daß Du über die genannten Punkte hinaus die Preisbildung ausschalten willst, wie man an Deinen Ausführungen zu den Mieten sieht.

Wenn uns der Nachwuchs der Gesellschaft natürlich egal ist, können wir "den Markt sich selbst regeln lassen". Hat ja in der Vergangenheit auch immer prima geklappt.

Du bist hysterisch, aber lustig. Bei den Konkludenzen ist es kein Wunder, daß Du nicht mal den Lehrplan des 1. Semesters BWL kennst.

Prima Rat. Muss ich mir merken. Wenn sich in Städten (übrigens auch schon in Kleinstädten) Mieten immer weiter von den dort gezahlten Löhnen entfernen, sage ich zu den Mietern:
"Zahlt eure Miete, oder zieht halt weg!"

Ich glaube nicht, daß Deine Merkfähigkeit dahingehend ausreichend ist.

Bla bla. Viele schwülstigen Worte, und doch so wenig Inhalt.

Das klingt für Dich so, trifft aber auf Dich zu. Du bist halt überfordert.

Wo vorher schon kein Wohnraum für Ottonormalbürger gebaut wurde, kann durch den Mietendeckel auch nicht "weniger Wohnraum für Ottonormalbürger" gebaut werden. Du verstehe?

Ja, es ist eindeutig, was Du zu verstehen geben möchtest: es ist in den letzten 12 Jahren kein Wohnraum für Normalbürger gebaut worden, außer Luxuswohnungen für die ganzen Kapitalisten. Hat man Dich in all den Jahren wie Natascha Kampusch im Verließ gehalten? Du verstehe? Ich sprechen gaaanz laaangsaaam: Du Politik gutheißen, wo ganz viel Geld gedruckt, dann wollen, daß Gehälter, wo viele Beruf machen, ganz hoch sind, weil seien viel Geld da. Aber kosten viel darf nix.

Im Bereich der Daseinsvorsorge (und dazu zähle ich die Kindergärtnerin) darf man den Markt nicht "sich selbst regeln" lassen. Denn wohin das führt, ist allseits bekannt.

Wo habe ich geschrieben, daß sich der Markt im Bereich Daseinsvorsorge selbst regeln soll? DAS nenne ich Bla Bla. Wieso Kindergärtnerin? Wir reden von einer Kinderpflegerin. Vielleicht ist Dein Unwissen über den Unterschied wieder einmal der Grund, daß Du die Ausgangssituation falsch beurteilst.

Was das mit "Sozialismus" "Links Grün und SPD" zu tun haben soll, erschließt sich mir nicht.

Stimmt. Was Dein vorangegangener Satz damit zu tun hat, erschließt sich weder Dir, noch mir, noch sonst irgendjemandem. Genauso wie das meiste in Deinen Kommentaren. "Die Linke, die Grünen und SPD" kamen nämlich im Zusammenhang mit "Ordoliberalismus ja, Zwangswirtschaft und Gelddruckerei nein." vor. Was Du natürlich wieder nicht auseinanderhalten kannst.

Aber klar, sind alles Sozialisten und Kommunisten (ganz böse Schimpfworte! 30 Jahre nach dem Kalten Krieg)

Na wenn Dir das so klar ist, dann bitteschön. Ich weiß zwar nicht, weshalb Du das zwingend mit dem Kalten Krieg konnotierst, aber in Deiner Einsamkeit hörst Du vielleich ja Stimmen. Ich meinerseits kann zumindest Dich dort aufgrund Deiner Äußerungen verorten.

Konzentriere Dich bitte auf die Beantwortung meiner Frage nach den Beispielen, wo die Selbstregulierung in der Geschichte "irgendwohin" geführt hat. Das schaffst Du offenbar wieder nicht. Ebenso hätte ich gerne Beispiele für Deine Behauptung "Wenn uns der Nachwuchs der Gesellschaft natürlich egal ist, können wir "den Markt sich selbst regeln lassen". Hat ja in der Vergangenheit auch immer prima geklappt.". Mal abgesehen davon, wie verkorkst Du argumentierst und wieder versuchst, die Dinge zu vermischen, die ich selber nie in Zusammenhang gebracht habe. Ich bin auf Deine Beispiele gespannt. Vielleicht sind sie ja genau so fundiert wie Deine Kenntnisse über Marx und Engels, deren ca. 3500 seitiges Machwerk wahrscheinlich niemand ganz gelesen hat. Du freilich schon :-)))))

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Schnarchnix  28.10.2020, 19:25
@itasca
Nein, kein böses Wort, nur die Bezeichnung für jemanden wie Dich

Über das vermeintliche Schimpfwort Sozialist kann ich nichtmal mehr müde lächeln :) Es wird meist von Menschen gebraucht, die geistig noch im 20. Jahrhundert verhaftet sind.

Richtig. Angebot und Nachfrage eben. Kennen Sozialisten halt nicht

Du vertrittst ernsthaft die Meinung, sämtliche Berufstätigen der Daseinsvorsorge (Pflege, Kinderbetreuung, Reinigungskräfte etc.) wären lieber Banker & Beamte geworden?

Kann ich mir kaum vorstellen. Nur Trolle / Provokateure fordern solchen Käse.

Ich schrieb davon, daß Du über die genannten Punkte hinaus die Preisbildung ausschalten willst

"Preisbildung ausschalten"... du schreibst hier einen Käse zusammen😁

Der Staat muss dem Mietenwahnsinn Einhalt gebieten. Und tut das teilweise ja schon. Macht das die BRD für dich schon zu einem kommunistischen Regime?

es ist in den letzten 12 Jahren kein Wohnraum für Normalbürger gebaut worden

Kaum. Jedenfalls nicht genug.

Wieso Kindergärtnerin? Wir reden von einer Kinderpflegerin

War nur ein Beispiel. Beides sind Berufe der Daseinsvorsorge.

Ich weiß zwar nicht, weshalb Du das zwingend mit dem Kalten Krieg konnotierst

Weil nur im Kalten Krieg Sozialist ein Schimpfwort war. Seitdem nicht mehr. Aber du bist geistig wohl vor 1990 verhaftet.

Marx und Engels, deren ca. 3500 seitiges Machwerk wahrscheinlich niemand ganz gelesen hat

Na, du auf jeden Fall nicht. Das überfordert dich sowohl quantitativ, als auch inhaltlich 😁

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