Seid ihr für oder gegen Abtreibung?

Das Ergebnis basiert auf 48 Abstimmungen

Ich bin dafür, dass schwangere Personen entscheiden dürfen... 67%
Ich bin dagegen & für ein Verbot der Abtreibung... 17%
Ich habe eine andere Meinung... 17%
Knovieh  01.03.2024, 17:58

"Schwangere Personen"? Meinst du Frauen?

xYunaagirlyy 
Fragesteller
 01.03.2024, 18:00

Ich meine schwangere Personen. Nicht jede Frau ist schwanger. Mehr weite ich das Thema jetzt nicht aus, das war einfach nur eine genauere Bezeichnung. Darum soll es jetzt aber hier nicht gehen.

19 Antworten

Ich habe eine andere Meinung...

Ich glaube mir fehlt hier die Expertise um eine Meinung zu bilden und dann auch noch in die Welt zu tragen.

Das einzige was mir allerdings Sorge bereitet ist das gezielte abtreiben von kranken Embryonen. So wird in Nord Europa jeder zweite Embryo mit Trisomie 21 abgetrieben und das liegt mir schwer im Magen. In Südeuropa liegt die Rate sogar bei 72%.

Wir sind bei dieser Diskussion schnell bei kampfbegriffen die ich eigentlich vermieden will aber es drängt sich auch mir eine Einteilung auf die ich jetzt nicht weiter ausformuliere.

Daoga  01.03.2024, 18:06

Was ist daran verkehrt, wenn die betroffenen Frauen sagen, daß sie das hohe Risiko auf ggf. lebenslängliche Belastung mit einem mehr oder weniger kranken Kind (es gibt auch Schwerstbehinderte die täglich 24 Stunden betreut werden müssen, eine immense Belastung) lieber nicht eingehen wollen? Ist doch gut wenn man das frühzeitig herausfinden kann, damit die Frauen sich entscheiden können, dafür oder dagegen.

Kinderkriegen ist ohnehin jedesmal der Kauf der sprichwörtlichen Katze im Sack, man weiß nie was man bekommt, ob man damit dann auch zufrieden sein kann oder nicht, denn es gibt genug Krankheiten auf die man noch nicht testen kann, und Geburtskomplikationen sind auch nicht immer vorhersehbar. Also lieber wenigstens die Schäden vermeiden die vermeidbar sind?

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DERDDRDoktor  01.03.2024, 18:13
@Daoga

Das sehe ich eben anders. Du sprichst von der betroffenen Frau aber auch ich als Vater trage die Verantwortung für die Versorgung diese Kindes. Und würde, und da kann ich natürlich nur von mir selber reden, diese Belastung gerne tragen.

Ich bin davon überzeugt das eine funktionierende und gesunde Gesellschaft Schwäche und Krankheit nicht vermeiden sollte sondern dass 10 Gesunde einen Kranken tragen können. Ich kann mir nichts schlimmeres Vorstellen als eine Welt ohne Krankheit. Nämlich nicht weil wir Krankheiten besiegt haben sondern weil wir sie nicht mehr zulassen.

Rationalisierung ist gut und schön aber sie stößt an humanistische Grenzen.

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Daoga  01.03.2024, 18:32
@DERDDRDoktor

LOL, die meisten Väter von schwerbehinderten Kindern machen sich ganz fix vom Acker, wenn sie merken daß ein glückliches Familienleben so wie sie sich das vorgestellt haben, mit diesem Kind als Dauerbelastung nie laufen wird.

Dann sitzt die Frau mit schwerkrankem Kind allein da und darf auf Staatskosten leben, denn mit Beruf oder unbelasteter Freizeit oder etwas was das Leben noch lebenswert macht ist dann nichts mehr, da dreht sich alles nur noch ums Kind, Kind, Kind. Oft schon von Geburt an, wenn da schon eine Operation nach der anderen nötig ist, um das Kind überhaupt am Leben zu erhalten. Unterhalt zahlen die Väter oft auch keinen, also Alimente vom Staat, lebenslänglich.

Mit eigener Altersversorgung durch eigene Kinder können diese Frauen dann auch nicht rechnen, denn sie wissen, wenn sie noch weitere Kinder bekämen, müßte das Behinderte zurückstehen, ein Neugeborenes spielt immer die erste Geige bei der Versorgung, und das geht ja auch nicht. Also Verzicht auf weitere Kinder, zum eigenen Schaden im Alter.

Wäre doch sagenhaft, wenn man Krankheiten einfach nicht mehr zulassen könnte. Wer ist denn gern freiwillig krank, oder hält sich an einer Krankheit fest wie an einem Rettungsring? Deswegen impft man, deswegen gibt es Vorsorgeuntersuchungen und Krebsvorsorge und was noch. Kann sein daß man irgendwann per Nanotech (extrem winzige Maschinen) jede Art von Krankheit und Defekt heilen kann. Wäre das schlimm, wenn jeder diesen Service in Anspruch nehmen kann? Im Gegenteil. Dann können auch alle Menschen, die heute an Krankenbetten gefesselt sind oder in Pflegeheimen leben müssen, ihr Leben nach eigenen Maßstäben ausleben. Niemand "braucht" Krankheiten.

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DERDDRDoktor  01.03.2024, 18:46
@Daoga

Natürlich kann man jemanden auch mit Anlauf missverstehen wollen... keine Ahnung wie du auf die Idee kommst ich fände es schlimm wenn man alle Krankheiten heilen könne. Dieser ganze letzte Absatz ist vollkommen irrelevant.

Ich beende die Diskussion hier. Ich habe niemals zu "den meisten Vätern" gehören und werde meine Tochter immer "zufrieden" sein. Und wenn sie morgen eine Bank ausraubt, was mit vier Jahren beachtlich wäre, könnte sie immer auf mich zählen. Wäre sie hässlich wie die Sünde geboren worden oder würde kognitiv immer eine achtjährige bleiben, hätte ich es dennoch niemals zulassen das mich jemand um ihr kostbares Leben beraubt.

Das ist meine, ganz unbedeutende, Sicht der Dinge.

Schönen Abend.

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Ich habe eine andere Meinung...

Ich finde es am sehr schwer da was zusagen, Embryos sind ja auch leben. Ich fände wenn dann nur am Anfang, aus dem Grund, das es bei vielen ungewollten oder bereuten Schwangerschaften oft die Schwangere sehr belastet und die Kinder ja auch darunter leiden. Natürlich ist da jeder Fall anders.

Ich bin dafür, dass schwangere Personen entscheiden dürfen...

Ja sollte jeder selbst entscheiden dürfen. Ist ja das eigene Leben

Keineahnung457  27.02.2024, 17:31

Das Baby darf nicht entscheiden? Ist ja nicht sein Leben...

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weisserbueffel  27.02.2024, 17:33
@Keineahnung457

Nä leider nicht. Und mal ganz ehrlich; ohne gummi und Chemie ganz belanglos und sorgenfrei zu pudern ist doch auch Mega

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KBB0815  27.02.2024, 17:45
@Keineahnung457

ein etwas. wenn männer ornanieren ist das übrigens auch kein massenmord^^

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Keineahnung457  28.02.2024, 06:45
@KBB0815

Ja, aber sobald die beiden Zellen verschmolzen sind, ist die DNA des Kindes fertig und damit lässt sich diskutieren, ob es schon ein Mensch ist oder noch nicht.

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Elli113  28.02.2024, 09:19
@Keineahnung457

Wie sollte das Baby denn entscheiden? Man kann es ja schlecht fragen.

Und einfach stellvertretend zu postulieren, dass das Baby leben will, nimmt ihm ja auch die Entscheidung, nicht wahr?

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Elli113  28.02.2024, 13:54
@Keineahnung457

Woher hast du diese Erkenntnis?

Generell könnte man wohl postulieren, dass alle Arten (unabhängig vom einzelnen Individuum) sich fortpflanzen wollen, aber einen generellen Lebenswillen kann ich nicht erkennen.

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Johann3948  01.03.2024, 17:54
@Keineahnung457

ja das stimmt. es ist auch faszinierend das die erde uns leben überhaupt möglich macht.

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Horus737  01.03.2024, 17:58

...und das Leben des Kindes !

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Ich bin dafür, dass schwangere Personen entscheiden dürfen...

Ihr Körper, ihre Entscheidung.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit Jahren in dem Bereich unterwegs
Ich bin dafür, dass schwangere Personen entscheiden dürfen...

Ich bin gegen Abtreibungen, außer es gibt einen guten Grund dafür. Wie zum Beispiel, dass die Schwangere nicht schwanger sein will.

Ich bin aber auch nicht "für" Abtreibung. Ich bin für Aufklärung und Verhütung, so dass es gar nicht erst soweit kommen muss.

Dennoch kann ich akzeptieren, dass manchmal eine Frau ungewollt schwanger wird und aus Gründen, über die ich nicht zu urteilen habe, eine Abtreibung möchte und dann ist es auch "ok".

Ich halte ganz grundsätzlich ein Abtreibungsverbot für nicht zielführend.

Nur weil Abtreibungen verboten sind, heißt das ja nicht, dass es keine gibt. Es gibt sie halt dann im Ausland oder unter medizinisch, bzw. hygienisch fragwürdigen Umständen. Als der stern 1971 seine berühmte "wir haben abgetrieben"-Titelstory veröffentlichte, haben ja immerhin 374 Frauen öffentlich zugegeben, abgetrieben zu haben, obwohl es damals in Deutschland noch komplett illegal war. (Ja, okay, 373 - Alice Schwarzer zählt nicht, die hat gelogen, ich weiß).

Immerhin gaben in einer großen deutschen Studie etwa ein Drittel der nicht beabsichtigt Schwangeren an, verhütet zu haben. Ein Drittel! Unter denen, die komplett ungewollt schwanger werden, sind es sogar 42% (Quelle: Frauenleben3 , S. 183) So selten ist es also gar nicht, dass man trotz Verhütung schwanger wird.

Es gibt Frauen, die wollen einfach kein Kind. Und eine Sterilisation ist für kinderlose Frauen im gebärfähigen Alter noch schwerer zu bekommen als ein bezahlbarer Krippenplatz im Ballungsraum. Dann gibt es auch eine gar nicht mal so geringe Anzahl Frauen, die sich zuverlässige Verhütungsmittel wie Pille oder Spirale einfach nicht leisten können. Was bleibt denen denn? Enthaltsamkeit, klar. Wenn sie aber in einer Beziehung sind und der Partner "sein Recht einfordert"?

Es ist halt so: Man hat bei dieser Fragestellung eine Rechtekollision.

Auf der einen Seite ist die Frau und ihre Rechte und auf der anderen Seite das Ungeborene. In jedem Fall, wo es eine Kollision verschiedener Rechte gibt, muss man abwägen, welches Recht schwerer wiegt. Ein Kompromiss ist gerade bei der Abtreibung halt auch nicht möglich.

Ich persönlich habe ein Problem mit der Ansicht, dass grundsätzlich das Ungeborene wichtiger sein soll, als die Frau, in der es wächst. Wie weit geht man dann? Dürfen Schwangere nicht mehr Auto fahren, weil das gefährlich sein könnte für das Ungeborene? Dürfen Schwangere keine Kneipe mehr betreten, um geschützt zu werden vor Passivrauch? Wie viele Rechte der Schwangeren kann man einschränken, um das Ungeborene maximal zu schützen?

Bezüglich der Frist halte ich drei Monate für lange genug, um die Schwangerschaft festzustellen und eine wohlüberlegte Entscheidung treffen zu können.

Bis zu diesem Zeitpunkt, also 12 Wochen nach Befruchtung, werden sehr viele Schwangerschaften auch von der Natur beendet - in einer entsprechenden Studie waren es ganze 31% (Wilcox AJ et al, N Engl J Med., 1988, “Incidence of early loss of pregnancy”). Wenn also sogar die Natur bis zu diesem Zeitpunkt Schwangerschaften von selbst beendet (mitunter ohne dass dafür ein Grund ersichtlich ist), dann kann ich das als guten Zeitpunkt sehen, bis dahin unter Umständen auch medizinisch nachzuhelfen, wenn ein Abbruch gewünscht ist.

Ich freue mich über jede nicht notwendige Abtreibung. Aber manchmal, aus Gründen, über die ich nicht richten möchte, ist es halt für die Betroffene der einzige Ausweg. Und dieser Ausweg sollte legal und unter zumutbaren Bedingungen zur Verfügung stehen.