Schwester hat Heimweh, was tun?
Hi, also meine Schwester (11) ist für zwei Wochen in der Schweiz als Austauschprogramm. Wir wohnen in Sachsen-Anhalt, also knapp acht Stunden weg. Sie hatte vorher nicht gesagt, dass sie Heimweh haben könnte und auf ihren letzten Klassenfahrten war auch alles gut. Aber die Eltern des Mädchens, bei dem sie ist, haben meiner Mom geschrieben, dass meine Schwester den ganzen Sonntag weint, sie ist seit Samstagabend da.
Zwar wird es von Tag zu Tag besser, aber ich möchte sie trotzdem gerne irgendwie aufmuntern, damit sie das nicht abbricht. Ich hab ihr bereits ein Bild des Hundes meiner Tante geschickt, da sie ihn sehr liebt, aber ich weiß nicht, ob sie deswegen dann mehr weinen muss oder nicht.
Würde mich sehr darüber freuen, wenn jemand irgendwelche Ideen hat…meine Eltern wissen nämlich auch nicht mehr weiter.
danke.
6 Antworten
Wenn es jeden Tag etwas besser ist, ist das schon mal ein gutes Zeichen.
Wir waren im August mit meinen Enkelkindern unterwegs. Und obwohl wir das schon zum dritten Mal (für eine Woche) gemacht haben, jammerte der eine plötzlich sehr und hatte Heimweh. Wir haben ihn dann vor die Wahl gestellt, mit dem Opa nach Hause zu fahren, oder doch noch die drei restlichen Tage zu bleiben. Bis zum nächsten Morgen hatte er noch Zeit, sich da zu überlegen. Morgens hieß es dann plötzlich "bleiben". Und es waren auch noch ein paar schöne Tage!
Vielleicht kannst Du Deiner Schwester eine Nachricht schreiben (hat sie ein Handy mit?), wie neidisch Du bist, weil sie jetzt so schöne Sachen erleben kann... Und dass Du hoffst, dass sie Dir ganz viel darüber erzählt, wenn sie wieder zu Hause ist. (Könnte sein, dass das hilft...)
Entweder holt ihr sie nach Hause, einfach weil so ein Projekt noch viel zu früh war für sie und man sich dies auch eingestehen kann.
Denn, das ist was ganz anderes als eine Klassenfahrt und ich verstehe auch nicht, warum man dies, in so jungen Jahren schon macht.
Französisch, Italienisch, Deutsch doch wohl kaum, könnte der Grund für ein Austauschsemester sein...obwohl sich da die Schweiz schon anbietet, da wir alle diese Sprachen ein Stück weit beherrschen...nur das hilft gegen Heimweh nicht.
Holt die Kleine wieder nach Hause, denn so bringt das nur Qual...auch für die Gasteltern, die sich ja auch dementsprechend meldeten, dass sie eben nur leidet und damit auch nicht lernen kann...wie auch, wenn sie nicht die eigene Neugierde hat auf das Fremde?
Das Fremde, das ein komisches Deutsch spricht und anders tickt....sie ist mit 11 noch ein Kind. So geht es auch Flüchtlingen, die da einfach durch müssen...
Vogel friss oder stirb....nur warum sollte sie das müssen? Entfremdung in jungen Jahren, wenn es nicht ums überleben geht, warum sollte dies sein!?
Vielleicht kannst du nun ermessen, wie es Flüchtlingskindern geht...denn das ist eine nochmals andere Liga...auch sie haben Heimweh, fühlen sich verloren, keiner spricht allerdings da ihre Sprache und kümmert sich wirklich um sie.
Niemand braucht das, wenn es nicht nur um das nackte überleben geht. Von daher holt sie nach Hause...sie ist noch ein Kind...mit 15 oder 16 Jahren, da geht das, ist auch dann hart, Brot von einem anderen Tisch essen zu müssen, mit all dem Neuen darin..
Ja, mit 11 so weit von zu Hause, das ist nicht jedes Kindes ding.
Wir hatten sogar mit Schulkameraden unseres Sohnes in diesem Alter Probleme, wenn sie nur für eine Nacht bei uns waren.
Wenn sie zuvor noch nie bei Anderen übernachtet hatte, oder ein Wochenende gemeinsam mit Freunden unterwegs war, kann das schon heftig werden.
Aber sie wird es schon überleben 😉.
Wenn ihr ihr helfen wollt, dann indem ihr euch nicht zu viele Sorgen um sie macht.
Denn dieses Sorgen ist ansteckend und kann ihre Empfindungen diesbezüglich noch verstärken.
Denn ihr gebt damit ihren Empfindungen recht und so hütet sie diese, anstatt sich von ihnen zu trennen.
Also eher aufhören mit Fotos senden und sie auf ihre Gegenwart und auf das interessante was sie hat ausrichten.
Denn wenn sie immer an das Erinnert wird, was sie nicht hat, wird sie sich nicht freuen können an dem was sie hat.
Also am besten ist es, wenn ihr nicht unbedingt Mit ihr telefoniert oder einen Video-Chat macht da es meistens so ist, dass man sobald man dann irgendwie Bilder von seiner Familie oder auch einfach nur die Stimmen von denen die man ja vermisst hört man noch mehr Heimweh bekommt. Zumindest war es bei mir und meinem Bruder immer so. Ich glaube das ist für euch alle am besten ist, wenn ihr ihr einfach in der Früh guten Morgen schreibt und am Abend vielleicht noch kurz mit ihr schreibt, was sie heute schönes gemacht hat oder einfach nur hier eine gute Nacht wünschen dass sie dann vielleicht nicht mehr so oft an euch denkt und sich mehr auf die Sachen konzentriert die sie gerade macht und ihr ja vermutlich auch Spaß machen. Aber ich würde auch nicht von jetzt auf gleich einfach aufhören ihr regelmäßig zu schreiben sondern ihr könnt ihr ja einfach sagen, dass sie sich jederzeit melden kann wenn sie mit euch reden möchte und so weiter und sofort aber ich würde halt wirklich einfach Telefonate vermeiden, da ich aus eigener Erfahrung wirklich nur sagen kann, dass man vor allem auch dann Heimweh hat, wenn man Bilder oder die Stimmen der Menschen hört. aber das, dass du mir ein Bild von dem Hund der Tante geschickt hast, finde ich eigentlich eine ganz gute Idee weil sie dann zwar jemanden sieht den sie sehr lieb hat aber den sie vielleicht auch nicht so oft sieht. Also ich weiß jetzt nicht, wie das bei euch ist aber bei uns ist es zumindest so das ich meine Tanten eher selten sehe. Außerdem denke ich, dass sie bei dem Austausch Projekt ja vermutlich auch ein paar Menschen kennt. Da wäre es dann vielleicht ein guter Weg, wenn sie erst mal relativ wenig in Anführungsstrichen „ frei“ hat und halt alleine ist, da sie, wenn sie etwas mit anderen macht, dadurch ja auch weniger an euch denkt weil sie ja etwas anderes macht und abgelenkt ist. Außerdem hat sie ja vermutlich auch Gast Eltern, mit denen sie vielleicht darüber reden kann oder eine andere gute Freundin, die es vielleicht sogar ähnlich geht/ging.
Ich wünsche dir noch einen schönen Tag und hoffe, ich konnte dir, deinen Eltern und vor allem deiner Schwester etwas weiterhelfen.
Also ich weiß jetzt nicht, wie das bei euch ist aber bei uns ist es zumindest so das ich meine Tanten eher selten sehe
Also sie hat im September ein Kind bekommen, deswegen seitdem öfter, um ihr auch zu helfen und so weiter… aber ansonsten nicht so oft.
Außerdem denke ich, dass sie bei dem Austausch Projekt ja vermutlich auch ein paar Menschen kennt
ja, sie kennt bereits die Austauschpartnerin, sie war im Juli hier, deswegen weiß ich ja nicht, wieso sie so sehr weint
Haben die BEtreuer keine Heimwehpillen? Alles was Ihr tut wird es schlimmer machen. Am besten regeln das Klassenkameraden oder Betreuer
Da sind keine Betreuer. Lediglich die Austauschpartnerin und ihre Eltern.