Schwarzer Panzerwels - richtige Fütterung?
Hallo.
ich habe als erst Besatz für mein 56L Aquarium 4 schwarze Panzerwelse.
Jetzt bin ich aber ins grübeln gekommen. Die Aquaristik-Beraterin meines Vertrauens sagte mir beim Kauf. Die Welse nur aller 2-3 Tage füttern mit 2 Flocken „Sera Vipachips“.
Jetzt bin ich mir aber unsicher:
Gilt das jetzt aber nur für den „Beginn“ (Einzug der Fische gestern) oder ist das die Dauer Anweisung für die Fütterung?
2 Chips aller 3 Tage erscheint mir so wenig.
lg, Tigger
3 Antworten
Hallo,
gerade in einem neuen AQ sollten die Welse täglich gefüttert werden - auf einmal 2 Chips für 4 Welse sind aber zuviel.
In einem neuen AQ finden die Tiere ja noch gar kein Futter - also muss man öfter füttern, aber wenig.
Zwei mal am Tag einen zerbröselten Chip würde ich für durchaus angemessen halten.
Wenn dann noch andere Fische einziehen, deren Futter dann ja auch auf den Boden absinkt, reicht sicher 1 Chip am Tag.
Eine kurze Bemerkung sei erlaubt: der Bodengrund sieht nicht so aus, als wäre er für Corydoras geeignet. Er wirkt viel zu scharfkantig, daran wetzen sich die empfindlichen Barteln ab, das kann böse Entzündungen und kranke und sterbende Fische geben.
Corydoras brauchen feinen Sand oder runden Kies. (Dass die Farbe absolut nicht in ein naturnahes AQ gehört, brauche ich sicher nicht zu erwähnen ...)
Gutes Gelingen
Daniela
wenn das tatsächlich vor kurzer Zeit noch "runde Kügelchen" waren, dann würden bei mir alle Alarmglocken schrillen!! Bodengrund löst sich nicht auf - wenn das also passiert, dann ist das völlig ungeeignetes Zeug, das nichts in einem AQ zu suchen hat
Auch Kindern kann man beibringen, dass die Natur etwas anderes ist als Disneyland.
gerade mit einem AQ lässt sich das wunderbar beibringen - indem man mit den Kindern eben ein kleines Abbild der Natur schafft. Dazu braucht man sich mit den Kindern gemeinsam nur Unterwasserlandschaften z.B. in Südamerika anzuschauen - und dann zu überleben, wie man diese nachbildet ....
Die meisten Aufnahmen aus Südamerika zeigen Totholz, freiliegende, wohl noch lebende Wurzeln, eine dicke Laubschicht und große Mengen verschiedener Algen. Und dazwischen offensichtlich gesunde Fische. Wenn man Pflanzen sieht, sehen die meist recht mitgenommen aus.
Ich taste mich gerade an natürlichere Becken heran, die auch Algen haben dürfen. Ursprünglich aus Platznot geboren, weil ich nicht mehr alle Becken komplett sonnengeschützt stellen kann, aber ich finde interessant, dass es geht und sich ein Nebeneinander von Algen und gesunden Pflanzen entwickelt. Das ist schon eine Umgewöhnung, weil ich normalerweise wenig Algen habe und aufflammende Algen gleich durch intensivere Pflege eindämme.
mmhhh - viele meiner Aquarien bekommen aber viel Sonnenlicht ab, weil wir ein sehr lichtdurchflutetes Haus haben und meine Aquarien an allen möglichen und unmöglichen Orten stehen (müssen) - da ist es gar nicht möglich, sie vor Sonnenlicht zu schützen. Übrigens zeigen die Fische genau dann ihre schönsten Farben, wenn sie von natürlichem Sonnenlicht bestrahlt werden ....
Ein verstärktes Algenwachstum habe ich aber nirgendwo feststellen können ... aber dass es in der Natur nie so aussieht wie in einem gepflegten Aquarium - das ist schon klar.
Indirektes Sonnenlicht macht noch keine Algen. Anders sieht es aus, wenn die Sonne stundenweise, bei mir morgens, direkt ins Becken scheint. Nur da hab ich eine auf Holz, Steinen und Technik festsitzende, grüne Fadenalge, die einen dichten, ca. 3-8mm langen Pelz bildet. Und auch nur in Beckenbereichen, die wirklich direkt Sonne abbekommen. Bereiche ohne direkte Sonne sind davon frei. Außerdem hab ich auf direkt sonnenbeschienenen Scheiben eine flächige Schicht Grünalgen, die mal aufflammt, mal von allein wieder zurückgeht. Ohne direkte Sonne hab ich auf Scheiben nur ein paar grüne Punktalgen oder braune Kieselalgen. Eine andere Ursache als die direkte Sonne kann ich mir nicht vorstellen.
Zu allen anderen Dingen hat sich Daniela völlig richtig geäußert.
Nur eins fällt mir noch auf: Die Temperaturangabe ist falsch. Der schwarze Panzerwels ist eine Zuchtform des Metallpanzerwelses Corydoras aeneus.
Genau wie die Naturform ist auch die Zuchtform zwar bei der Temperatur sehr flexibel, aber dauerhaft zu hohe Temperaturen machen krankheitsanfällig und verkürzen die Lebensdauer. Mehr als höchstens 26°C sollten es auf Dauer wirklich nicht sein, ideal ist ein Bereich von 22-24°C. In einem normal geheizten Wohnraum kann man sie sogar ohne Heizstab halten, wobei vorübergehend hohe Temperaturen im Sommer nicht schädlich sind.
Es ist sowieso ein Witz, dass so ein Anhang am Kassenzettel der gesetzlichen Informationspflicht genügt.
lach - mittlerweile ist es doch schon "positiv", wenn überhaupt noch dieser Pflicht Genüge getan wird. Diese ist - wie ich es ständig beobachte - schon wieder überall eingeschlafen ...
und - lach - "lateinischer Name: schwarzer Panzerwels"?????
Mir wurde vor kurzen in einem inhabergeführten Laden eine Tüte mit Fischen einfach so in die Hand gedrückt. Einfach so die transparente Fischtüte, keine Zeitung drum rum, nichts. Kommentare, Informationen oder Empfehlungen zu den Fischen oder Fragen zum Becken, komplett Fehlanzeige. Und das, obwohl ich dort so selten hin komme, dass ich definitiv nicht persönlich bekannt bin und obwohl ich ganz bewusst den deutschen Namen vom Beckenschild benutzt habe.
So darf inzwischen auf keiner Vereinsbörse mehr verkauft werden!
na - aber genau so wird auf allen Börsen, die ich kenne (auch auf unserer eigenen!) verkauft. Und in JEDEM Laden, den ich kenne. Natürlich bin ich dort meistens bekannt - aber dort kaufen ja auch andere Leute - und wenn man das beobachtet, passiert es genau so! Zu Beginn dieser Informationspflicht war das noch völlig anders - da gab es wenigstens noch ausgedruckte Zettel - aber das ist mittlerweile schon lange wieder vorbei.
Hi ich würd das so sehen:
Täglich mindestens einmal füttern solange Fische nicht ausgewachsen. Wechsle dabei die Vipachips ab mit Frostfutter. zB gefrostete Artemia, Tubifex usw. 2 VIpachips sind zu viel für auf einmal für 4 Welse... aber du solltest deinen Welsbestand erhöhen.
Gleich in den selben Zooladen gehen und noch 4 Stück nachkaufen falls welche da sind, von den selben, aus dem selben Becken. Das kannst du mir glauben: 8 Panzerwelse sind viel besser als 4, man sieht sie mehr, sie haben mehr Sicherheit, sie ziehen sich nicht so zurück... 4 ist kaum als artgerechte Haltung zu sehen.
Der Bodengrund sollte irgendwann einmal ausgetauscht werden. Gegen Sand max. 0.4 bis 0.8 mm. Corys sollen gründeln dürfen. Unterschwimmbare Unterstände im Becken wären wichtig, da das Becken so klein ist sollte man es sorgfältig und strukturreich einrichten. ZB auf große Kieselsteine aufgelegte Wurzeln.
Unterschwimmbar sind bei mir 2 Kokosnüsse. An denen knabbern sie scheinbar auch ganz gern.
Ja...aber ruhen sie darunter in der Gruppe? Schwimmen sie hinein? Wohl kaum. Ich meine schattige Plätze, die tatsächlich von mehreren Panzerwelsen aufgesucht werden. Du könntest die halbierten(?) Kokosnüsse auf große Kieselsteine legen vvielleicht.
In den Kokosnüssen halten sie sich sehr gern auf. Oftmals alle 4. und im Halbdunkel Abends - knusper knusper knöuschen - knabbern sie am Häuschen :-)
Es sollen noch 2 Welse dazu und etwa 6 neons und 6 Platys. Und 3-4 Honigguramis.
so das der Gesamtbestand 6 Panzerwelse, 6 Neons, 6 Platys und eben 4 Honigguramis. Für mein Aquarium liegt die Empfehlung des Herstellers bei 24-30 Nano Fischen bis 5cm. So hats mir der Kundenservice geschrieben. Die haben mir als Variante 4 Welse, 6 Guppys, 10 Neons und 10 Platys vorgeschlagen. Aber ich find die Honigguramis schöner als die Guppys.
Als Alternative zum Honiggurami wäre vielleicht noch der Colisa Zwergfadenfisch.
aber was den Fischbesatz angeht komme ich hier wohl vom Thema ab. Das sollte wohl besser ne extra Frage werden
Aaargh um Gottes willen! Diese Vorgaben des Händlers und des Herstellers sind furchtbar. Bitte macch dazu ein neues Thema auf. Aber in kürze:
1. Artbecken sind gut, also Becken mit nur einer Art. Durchdachte und durch nachfragen bei Fischhaltern, NICHT Händlern bestätigte Vergesellscchaftungen auch, aber 4 Fischarten die nix miteinander zu tun haben in 54 Liter... furchtbar.
2. Wenn du den Plan des Händlers (der viele Fische loswerden will) oder deinen ähnlichen umsetzt hast du etwas was ein altmodisches Steinzeit-Gesellscchaftsbeccken ist oder man sagt gern Fischsuppe dazu. Es ist unvorhersagbar, aber es werden verschiedene Dinge schiefgehen.
3. Jedes Dazusetzen= Krankheitsrisiko
4. Ich vermehre Panzerwelse. Wenn du bei mir gefeagt hättest ob du 4 kriegst wäre die Antwort Nein gewesen. Das sind zu wenige, und das gilt für praktisch alle Leute die die prvat vermehren. Das ist einfach so.
5. Panzerwelse sind friedliche Fische. Dein Beccken ist zwar klein, aber es ist für die Fische sicher. Sie werden sich nniht gegenseitig umbringen. Rate mal was mit Honigguramis oder gar Zwergfadenfischen (heiliger Jesus!) gern passiert? Die haben nämlich deutliche Agressivität. Platyys auch ein bisscchen. Und nun alle zusammen in 54 Liter...örks! Möchtest du Fische, die Amok laufen oder eingeschücchtert in der Ecke rumhängen
6. Du kannst bei so vvielen Arten das Becken niccht den Fischen gemäß einrichten
7. 24-30 Fische ist völliger Unfug. Es kann 1 Fisch sinnvoll sein, es können übber 50 sinnvoll sein, das kommt auf das Sozialverhalten an, nicht auf die Anzahl. Das ist wie ...ähm ..in einem Käfig von 20 Kubikmetern kann man 24-30 kleine Vögel halten.....nö.
8. und letztens kurzinfo zu den genannten Arten:
Platys- ich empfehle Becken ab 80 cm. Platyys vermehren sich.
Neons-- ich empfehle Becken ab 80 cm, und mindestens 10, wäre aber noch ok.
Honigguramis- entweder größeres Becken oder keine anderen Freiwasserfische. Du musst das Verhalten beobachten, sie sind zu Agressivität fähig. Die Vergesellschaftung mit Lebendgebährenden wie Platys oder Guppys ist nur in großen Becken möglich.
Zwergfadenfische-- ein einzelner Zwergfadenfisch kann ein 200 Liter Becken terrorisieren- bitte nicht in 54 Liter es sei denn nur 1 Männchen als einziger Fisch. Weibcchen werden oft umgebracht von den Männchen.
Du müsstest, um 4 Fischarten halten zu können, weitere Becken aufstellen. Dasn ist auch mit nnoch klejneren Becken (zB ein 25 l Endlerguppybecken statt Platys) möglich aber...
...usw usf. Mach ein neues Thema auf.
Glaub mmir, ich vertrete hier keine Extremmeinung. Der Vorschlag des Händlers grenzt an Wahnsinn.
Lass so einen viel zu großen Besatz bitte bleiben. Und immer daran denken: In Geschäften arbeiten Verkäufer, die genau das machen, was ihre Berufsbezeichnung verrät: sie verkaufen - viel zu viel - viel zu falsch!!
In dein AQ passen ca. 40 - 42 l Wasser - das wäre laut bewährter Faustregel 40 cm GESAMTFISCHLÄNGE!
Bedeutet: alle Fische hintereinander gereiht dürfen nicht mehr als 40 cm lang sein - und dabei gilt es die ausgewachsene Größe zu berücksichtigen. Gleichzeitig darf kein Fisch größer als 10 % der Kantenlänge des AQ werden.
Bei 8 - 10 Platys wäre dein AQ bereits gut besetzt - eine 5er Gruppe Panzerwelse darf noch dazu - und DANN ist auch schon Schluss!
Ein Überbesatz ist IMMER die Wurzel aller aquaristischen Übel!!
In dein AQ passen ca. 40 - 42 l Wasser - das wäre laut bewährter Faustregel 40 cm GESAMTFISCHLÄNGE!
Diese Faustregel gehört genauso ins historische Kuriositätenkabinett, wie ein Großteil der von Herstellern, Verkäufern und Uraltliteratur gemachten Empfehlungen für Gesellschaftsbecken.
Mit 40cm Honigguramis gibt es Mord und Totschlag, mit 40cm Zwergfadenfischen spritzt neben den Blut auch noch das Wasser. Mit 40cm Guppys ist das Becken regelrecht leer, da geht auch deutlich mehr.
Diese alte Faustregel ist für Beginner immer ein sehr guter Anhaltspunkt um zu erkennen, dass ein AQ überaus schnell überbesetzt ist und dass viele Fische viel zu groß für ein AQ werden. Denn dafür brauchen Anfänger einfach irgendwelche Anhaltspunkte .... denn Verkäufer verkaufen ohne Ende ....
Dass man sich selbstverständlich über mögliche Vergesellschaftungen informieren muss - sollte gar keine Frage sein.
Der Wert des Anhaltspunkts ist schon deshalb gering, weil selten dazu gesagt wird, ob die genannte Literzahl jetzt die Nenngröße des Beckens ist, oder die tatsächliche Wassermenge. Darüber hinaus zirkulieren parallel Angaben von 1cm/Liter bis 1cm/3Liter. Noch verwirrender wird es, weil in der Populärliteratur zwar meistens die Gesamtlänge des erwachsenen Fischs genannt wird, manchmal aber auch kommentarlos die Standardlänge aus reiner Fachliteratur abgeschrieben wird. Das trägt leider alles mehr zur Verwirrung als zur Aufklärung bei.
Natürlich sind rechnerisch nach Faustformel erlaubte Ideen wie 20 Kafis oder 1 Koi im 60er Becken Extrembeispiele, bei denen schon ein Minimalrest von Verstand reicht, um zu erkennen, dass die Formel da nicht anwendbar sein kann. Aber es gibt noch viele andere Fische, bei denen die Rechnung ebensowenig aufgeht, bei denen es für einen Anfänger aber nur sehr schwer ersichtlich ist. Komplett ist die Verwirrung, wenn die Formel auf eine Art allein problemlos anwendbar ist, in Kombination mit einer zweiten Art aber absolut nicht mehr passt.
lach - es gehört ja immer - das habe ich auch geschrieben - die 2. Faustformel dazu, wonach kein Fisch ausgewachsen länger als 10 % der Kantenlänge des AQ werden darf - also nix mit 1 Koi im 60er!
Anfänger, die IMMER Gefahr laufen das AQ viel zu voll zu besetzen, brauchen einen Anhaltspunkt - und dazu sind diese beiden Faustformeln meiner Ansicht nach wunderbar zu gebrauchen.
Mit wachsendem Wissen wird schnell erkannt, wie gründlich man sich informieren muss und wie wenig Fische eigentlich nur in ein AQ passen - aber das alles weiß ein Anfänger noch nicht. Und kompetente Beratung gibt es nur sehr sehr selten.
vielen Dank Daniela
Oh, das mit dem Kies wusste ich nicht (mal von der Farbe abgesehen - die Wahl vom Töchterchen) - man hat uns den als „Rundkies“ extra im Zooladen empfohlen. Das waren ursprünglich richtige Kügelchen. Allerdings damals ein anderer Mitarbeiter als meine sonstige Anlaufstelle.
oha, da hätte ich aber potentiell überfüttert 🙈 Krass!