Schaltplan: Kann jemand mal drüber schauen?
Hallo! Ich bastel gerade an meiner Modellbahn herum und möchte sie ein wenig aufrüsten. Ich habe mir das meiste ergänzend zur Schulausbildung selbst beigebracht, bin mir dementsprechend noch ein wenig unsicher... Die Werte rechne ich aus, sobald ich konkret die Werte der Bauteile weiß.
Ich habe den Plan in drei Teile unterteilt: Weichen, Stoppgleise und Beleuchtung.
Die Beleuchtung (blau; mitte) kann man zentral mit einem Schalter an-/abschalten und mit einem Poti dimmen. Wie viele Lampen ich noch parallel schalten möchte, weiß ich noch nicht. Es bleibt aber überschaubar. Das düefte doch kein Problem darstellen, oder?
Die Weichen (grün; unten) haben mir am meisten Schwierigkeiten bereitet. Meine Idee war, am Stellpult erkennen zu können, wie die Weiche derzeit geschaltet ist. Den Zustand ändert man mit einem Tastendruck. Die Weichen sind mit Widerständen einfach dargestellt, ich habe aus Übersichtsgründen nur zwei von sechs gezeichnet, die anderen vier hätte ich ähnlich angeklemmt. Für das Relais habe ich mir ein bistabiles ausgedacht, damit die Lampe permanent brennt und nicht nur bei Tastendruck. Außerdem soll es zwei Wicklungen haben, damit man den Zustand nur ändern kann, wenn der richtige Taster gedrückt ist. Die Anzeige-LEDs sind wie alle anderen auch dimmbar.
Als letzter Teil kommen die Stoppgleise (orange; oben), also Gleise, bei denen nicht permanet Strom fließt. Das Gleis ist wieder nur als Widerstand dargestellt, im Schaltplan sieht es ein wenig wild aus, tut mir Leid... Die monostabilen Relais hier sollen ein Signal schalten (hinten die beiden LEDs), bei einer Stellung (bin mir noch nicht sicher, ob Stopp oder Fahrt) soll auf dem Schaltpult noch eine zusätzliche LED leuchten.
Vielleicht noch ein Hinweis: Ich habe drei Stromkreise. Der mittlere existiert noch nicht. Den möchte ich evtl. (nachdem ich durchgerechnet habe!) sogar an den Wechselstromkreis schalten, oder vielleicht doch einzeln über einen weiteren Trafo (habe noch einen Anschluss frei). Da ich aber die Elektronik hinter her nicht wieder neu machen möchte, falls ich mich umentscheide, habe ich eine Schutzschaltung mit eingeplant, die den Gleichstrom und die nötige Spannung egal im welchem Fall auch sicher stellt.
Kann man es so wie in meinem Plan umsetzen? Habt ihr vielleicht noch Tipps für mich?
Danke schonmal! :D
2 Antworten
Ja, ich habe einen Tipp für dich, im Bereich Rückmeldung der Weichenstellung.
Problem deiner Schaltung:
Wenn du die Weichen der Anlage per Handhebel umstellst, oder die Weiche versehentlich nicht ordentlich mechanisch wechselt/klemmt, so wird deine LED-Anzeige für die Weichenstellung falsch sein.
Das kann man lösen, wenn man den Unterschied zwischen Steuern und Regeln kennt.
------- Steuerung (hat Nachteile):
Du hast mit dem bistabilen Relais + Weiche eine Steuerung entworfen. Das bedeutet, du steuerst die Weiche und du steuerst das Relais für Weichenanzeige an, und hoffst dass es gelingt. Du bekommst keine echte Rückmeldung über den tatsächlichen Zustand der Weiche.
- Eine Verklemmte Weiche,
- per Handhebel schalten,
- und initiale Weichenstellung beim Einschalten der Anlage
ist deine LED-Anzeige der Weichenstellung ggf. falsch, da nur der SOLL-Wert angezeigt wird.
------ Regelung (hat Vorteile):
Wenn die Weiche umgeschaltet wird (per Handhebel, oder per Tasten) so verändert es die Position der Weiche. Wenn jetzt die tatsächliche Weichenstellung "gemessen" wird und die Regelung das Signal der Weichenstellung zurück erhält, so kann diese "Regelung" immer die tatsächlichen Weichenstellung per LEDs anzeigen. Auch bei
- eine verklemmte Weiche,
- per Handhebel geschaltet Weiche,
- und initiale Weichenstellung beim Einschalten der Anlage
ist deine LED-Anzeige der Weichenstellung immer richtig, da der IST-Wert gemessen wird.
Ein Beispiel:
Hier ist eine (elektronische) Weichenrückmeldung für (ältere) Doppel-Spulen-Wechselstrom-Weichen ohne Endschalter. Diese Elektronik kann die Position der Weiche durch "ausmessen" feststellen (Prinzip: Induktivität der Doppelspulen wird verglichen, je nach Position des Eisenankerkern der Weiche) und für die "richtige" LED-Anzeige genutzt werden.
https://tams-online.de/Weichenrueckmelder-WRM-4
PS:
Hier ein zweiter Beitrag von mir, ich habe es mal nachgebaut, funktioniert super:
Hallo wisst ihr wie man aus einem kurzen Stromsignal ein permanentes macht? (Computer, modelleisenbahn H0) - gutefrage
Viel Erfolg!
30€ für ein Bauteil sind natürlich ordentlich.
Bauteil? Nein, es ist eine komplette Platine für insgesamt 4 Weichen. Also rechnerisch 7,50€ je Weiche, wenn du es als Bausatz (ohne Gehäuse) kaufst.
Hier eine Diskussion und Erfahrungen mit diesen Weichenrückmeldern:
Viel Erfolg!
Noch ein Tipp:
Willst du mehrere LEDs gemeinsam dimmen? Dann ist ein PWM (Puls-Weiten-Modulation) die aller beste Wahl, da schön linear.
Denn LEDs können leider nur sehr umständlich mit einem Vorwiderstand (im einfachsten Fall mit einem Poti) gedimmt werden. Auch die Verlustleistung der Widerstände + Potis ist manchmal recht groß. Denn das Ergebnis ist leider oft enttäuschend, da nicht linear, ein logarithmisches Poti wird benötigt.
Somit ist eine PWM wesentlich besser und schön linear (0% .... 100%). Bei einer PWM entstehen auch kaum Verluste in Form von Wärme (ein Vorteil).
Hier gibt es 3 PWM-Module recht günstig, inklusive Poti.
Das anschließen ist total einfach, und die PWM-Module laufen mit allen Gleichspannungen 5V .... 35V und können ordentlich Strom (bis zu 5A) vertragen.
Viel Erfolg!
Oh, danke für den Tipp! Das sieht echt vielversprechend aus, darauf wäre ich nicht gekommen. :o
Kann man sie wie im Schaltplan anschließen? Vielleicht finde ich ja irgendwie einen Anschlussplan..
Danke! 🍀
Schaltplan? Total einfach:
Die PWM - Regler haben 2 Anschlussklemmen (V+ und V-) für die Versorgungs-Gleichspannung (5V....35V ist erlaubt).
Und 2 Anschlussklemmen (Ausgang) für den Verbrauch (Motor oder Lampe oder LEDs, ....). Diese 2 Anschlussklemmen sind mit M+ und M- auf der Platine (Rückseite) beschriftet (M=stehst z.B. für Motor).
Schau dir genau die 8 Produkbilder und das Produktvideo bei Amazon an, dann wird es klar.
Wie funktioniert PWM?
Ganz einfach, die LED (oder Motor oder Lampe) wird ganz schnell (ca. 20.000 mal pro Sekunde) ein und ausgeschaltet. Die Dauer für EIN und die Dauer für AUS (wird mit dem Poti eingestellt) bestimmt wie hell die LED leuchtet (bzw. wie schnell ein Motor sich dreht). Das 20.000 mal Wechseln zwischen AN und AUS kann das menschliche Auge nicht wahrnehmen, das Auge sieht einen Mittelwert.
100% ist dauerhaft EIN und 0% ist dauerhaft AUS.
Schon gewusst? Auch moderne Fahrten-Regler für Modelbau-Lokomotiven benutzen eine PWM-Regler. Der große Vorteil von PWM ist die sehr feine lineare Einstellung von 0%....100%. Falls du Märklin-Lokomotiven benutzt (das sind Allstrommotoren, laufen mit Gleichspannung oder Wechselspannung) kannst du damit einen schönen linearen Fahrten-Regler realisieren. Einfach mal den PWM-Regler Ausgang (M+ und M-) auf das Anschlussgleis anklemmen und ausprobieren wie er die Lok regelt. Es dann sogar sehr sehr langsames Fahren möglich. Jedoch Richtung Umschaltung, geht dann anders (Experimentieren....Probieren....).
Hier ist PWM einfach erklärt:
https://www.modellbau-wiki.de/wiki/Pulsweitenmodulation
Viel Erfolg!
Woah, das ist ja echt super.. Vielen, vielen Dank, besonders für die ausführliche Erklärung!! ✨🦋
Hallo
Die Kontrolle meiner Weichenstellungen habe ich ganz einfach gelöst.
Die meisten Weichen haben eine Endabschaltung.
Habe nur parallel zum zu den Stellpultkontakten LED angeschlossen. Rot parallel zu Geradeaus, grün parallel zu Abzweig
Gruß HobbyTfz
Ich habe noch eine alte analoge Anlage. :/ Da wird nur ein kurzer Stromimpuls gegeben, um die Weichenstellung zu ändern.
Daran habe ich tatsächlich nicht gedacht...
Ich habe mir die Weichenrückmeldung tatsächlich aus einem YouTube-Video angesehen..
30€ für ein Bauteil sind natürlich ordentlich. Aber wenn man die einsparenden Relais zurückrechnet.. Muss ich mir mal durch den Kopf gehen lassen.
Auf jeden Fall danke ich Dir für Deine sehr ausführliche und verständliche Antwort. Sie war echt hilfreich! ✨