Schadet Krafttraining den Gelenken?

Meinen Gelenken geht's bis jetzt nach 6 Jahren Krafttraining immernoch sehr gut.

Nur mein unterer Rücken hat zuweilen durch fehlende Stabilisation bei der Kniebeuge wehgetan.

Nicht, wenn man es mit System, Verstand und Vernunft betreibt. (Was ich persönlich seit rund 42 Jahren mache, daher kann ich ein wenig mitsprechen).

Die Gelenke werden viel extremer bei Stop-and-go- und Schnellkraft-Sportarten belastet wie manchen leichtathletischen Disziplinen, Tennis, Volleyball, Karate, Turnen, Kunstspringen usw. .

Wichtig und geradezu essentiell beim Krafttraining ist die Wahl des korrekten Trainings-Widerstandes und das Trainingsvolumen: Niemand sollte ständig in den Maximalkraftbereich hinein trainieren (rund 60-70 Prozent dessen sind die idealen Bereiche für ein vernünftiges Krafttraining), und ebenfalls ergibt es keinen Sinn, einen relativ kleinen (aber unter jungen Burschen überaus "gehypten") Muskel wie z.B. den Bizeps mit fünf verschiedenen Übungen zu quälen und sich damit die Sehnen zu überreizen.

Hier mal eine kleine Liste an vermeidbaren Trainingssünden:

Übermotivation - zu exzessives Training; vergleichbar mit einem Sommerurlauber, der sich kalkweiß und ungeschützt mittags drei Stunden in die spanische Sonne knallt. Der wird auch nicht wirklich braun!

Ungeduld. Immer erkennbar hier auf dieser Seite an der Frage "was muss ich machen, um schnell Muskeln aufzubauen...?". Wenn das alles so schnell ginge, wo bliebe denn da der ganze Spaß ?!

Vergleich mit anderen Sportlern: Vergiss es bitte - jeder "Jeck" ist anders. Am sinnvollsten ist es einzig und allein, sich mit seiner eigenen Leistung noch vor einer Woche zu vergleichen, aber bitte nicht ständig mit dem breitesten "Steroid-Riesen" im Gym.

"Kosmetik-Sport": Wer auf Kraft und Stärke trainiert, der sollte bitte auch genau das tun, aber nach Möglichkeit dabei nicht immer nur um sein Erscheinungsbild kreisen wie ein Teenie-Schulmädchen. Wirst du stärker, wird man das sowieso auch sehen können, das lässt sich kaum vermeiden. Ein Gym ist kein Kosmetik-Beauty-Salon für eitle Bubis mit Adonis-Komplexen.

Unsauberes Training: Schaut alle her, ich schaffe eine stehende Armbeuge mit 50 Kilo! Und was passiert wirklich? Reines "Image-Training" durch massives Abfälschen und "Hau-Ruck". Es geht jedoch nicht darum, seine Kraft zu demonstrieren, sondern darum, sie zu trainieren.

Fehlende Ruhe und Regeneration: Nicht vergessen: Muskeln wachsen nicht während des Trainings, sondern nur in der Ruhephase. Lässt du diese nicht zu, weil du zu übereifrig bist - na, dann wachsen sie eben nicht!

Einseitiges und gehaltloses Essen: Wer sich nur von Spaghetti mit Ketchup, Tiefkühlpizza, Pommes und Cola ernährt, darf sich nicht wundern, weshalb seine Muskeln nicht wachsen. Auf der anderen Seite hat allerdings nahezu kein Mitteleuropäer bei normaler Mischkost einen Eiweiß- oder Kohlehydratmangel. Ordentlich zulangen - und gerne auch mal nachnehmen! Wer mit guter, traditioneller Hausmannskost aufwächst, ist zumindest recht breit und umfassend versorgt.

Einseitigkeit: Nicht vergessen: Krafttraining und Muskelaufbau ist kein eigentlicher Sport für sich, sondern nur eine von sechs Trainingsarten. Ideal ist es als reine Ergänzung zu einem richtigen Sport, aber auch falls dies nicht der Fall sein sollte: Zumindest Ausdauer und Flexibilität nicht vergessen!

Zuletzt: Arzneimittelmissbrauch: Hier gibt es eine Menge Schnittmengen zum Kosmetiksport, denn das passiert nahezu ausschließlich aus falscher Eitelkeit und Ungeduld. Wichtig ein für allemal: Natürliches Muskelwachstum ist endlich! Einfach nur damit abfinden, denn auf natürlichem Wege geht durchaus schon eine ganze Menge!

Good Luck!

Man muss vor allem auf eine korrekte Ausführung bei jeder Übung achten. Das lernt man nicht von heute auf morgen, und man braucht vor allem anfangs viel Anleitung. Sonst gehen die Gelenke wirklich schnell kaputt.

Ja wenn man nicht drauf achtet und zu viel Gewicht nimmt ja.

Bei falsch ausgeführten Übungen oder Überbelastung, ja.