Reitbeteiligung kostenlos oder nicht?


17.06.2023, 17:22

(Das mit dem Win-Win haben die Besitzer der Pflege- als auch Reitbeteiligung gesagt, also das habe ich mir nicht selbst irgendwie interpretiert)

Das Ergebnis basiert auf 20 Abstimmungen

Man sollte was bezahlen 70%
Es ist ja Win-Win 15%
Anderes 15%

13 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Der Besitzer kauft sich ein Pferd und trägt dann alle Kosten dafür. Für alle 365 Tage des Jahres, für alle 12 Monate des Jahres, für alle 7 Tage der Woche. Mit Eigenleistung (z. B. Stalldienst) ist das ein bisschen günstiger.

Nun vergibt er eine Reitbeteiligung auf dem Pferd, ermöglicht damit jemandem, ein Pferd zu nutzen (reiten, Bodenarbeit, Longenarbeit, je nachdem, was an Nutzung vereinbart ist), ohne für 365 Tage im Jahr Unterhalt zahlen zu müssen.

Dafür ist doch gerecht, wenn man entsprechend der Zahl seiner Nutzungstage pro Woche x/7 des Unterhalts übernimmt. Die x/7 sind ja dann auch weniger, wenn der ganze Unterhalt durch Eigenleistung reduziert ist. Gut, vielleicht hat die RB weniger Rechte, kann ja nicht wirklich entscheiden. Aber dafür hat sie auch weniger Pflichten und kann jederzeit gehen. Das hebt sich auf.

Ich wäre nie auf die Idee gekommen, weniger zu zahlen, als ich noch keine eigenen Pferde hatte.

Ich bin tatsächlich sparsam mit den Pferden. Da wird kein Müslikram rein gestopft, jedes Pferd hat passende Ausrüstung so viel nötig ist und nichts nur aus dekorativen Gründen, dafür sind sie gut untergebracht, sodass sie auch einfach gut leben, wenn ich mit Bein- und zeitgleich Armbruch mal wirklich 10 Wochen im Rollstuhl sitze, weil ich nicht mal mit Krücken gehen darf. Wenn ich ausfalle, muss ich keine Sorgen haben. Unser Stall kostet aktuell eh noch 200 Euro monatlich weniger als vergleichbare Ställe. Ich lege wert auf eine THV mit 20 Mio oder mehr Deckungssumme und auf gute Präventivmedizin. Alles in allem kostet mich über ein ganzes Pferdeleben gerechnet und auf den Monat umgelegt jedes Pferd pro Monat 700 Euro bei den derzeitigen Preisen. Heißt, dass jeder Wochentag 100 Euro wert ist. Würde ich keine eigenen Pferde haben, sondern für 2 Wochentage eine RB, also quasi ein 2/7-Pferd, würde ich darauf bestehen, 200 Euro zu zahlen, um dem Pferdebesitzer, der mir das ermöglicht, wenigstens finanziell keine Last zu sein.

Man sollte was bezahlen

Win-Win ist es für mich, wenn die Gegenseite auch Geld bekommt. Sonst könnte ich mein Pferd auch schlussendlich einfach verkaufen, wenn ich das zeitliche selbst gar nicht hinbekomme. Zudem besteht für mich ja auch ein gewisses Risiko, dass die Person ihren Pflichten nicht nachkommt wie besprochen - Geld ist immer ein besseres Druckmittel als ein erhobener Zeigefinger.

Man sollte was bezahlen

Grundsätzlich bin ich durchaus der Meinung, dass eine RB etwas Zahlen sollte.

Manchen kommt es darauf aber nicht an. Mir ist z.B. ein ordentlicher Umgang mit dem Pferd wichtig, dass alles so gemacht wird, wie ich es anweise und ggf auch zeige, ein solider Grundsitz ohne zu klemmen, gute Auffassungsgabe (sonst komm ICH mit der RB nicht klar).

Meine RB macht im Gegenzug mindestens 1 Stalldienst die Woche, wenns passt auch beide Stalldienste, zahlt aber nichts, bringt aber ja auch eine Arbeitsleistung ein.

Kommt also halt völlig drauf an, was sich der Besitzer vorstellt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Pferdehaltung, Huforthopädin
Man sollte was bezahlen

Für eine RB finde ich eine Kostenbeteiligung sehr wohl angemessen. Wie viel hängt natürlich immer vom Ausbildungsstand, den Trainingsmöglichkeiten, Flexibilität usw ab.

Ganz kostenfrei hingegen kenne ich das nur wenn die RB quasi gleichzeitig als „Bereiter“ fungiert und sowohl Besitzer als auch Pferd davon profitieren. In dem Fall kann es dann sogar umschlagen, sodass die RB noch ein kleines Taschengeld bekommt. Das ist aber wie gesagt wohl eher die Ausnahme als die Regel.

Im Normalfall nutzt eine RB mein Pferd, meine Ausrüstung und die Anlage. Und dafür finde ich kann man sich auch finanziell beteiligen. Fällt Stallarbeit an, so gehört sich das auch entsprechend berücksichtigt - sprich die RB mit Stallarbeit zahlt weniger als die, die keine Arbeit verrichten muss.

Für eine reine Pflegebeteiligung hingegen gehört sich meiner Meinung nach kein Geld genommen.

Kann jeder halten wie er mag,

bei einer echten RB wird der RB Nehmer, Teilzeitpferdebesitzer.

Natürlich zahlt er anteilig die Kosten