Recyclingcode, warum nicht auf jeder Verpackung?

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Speziell was Verbundstoff angeht mach ich es einfach so: versuchen zu zerreißen = geht nicht oder nur zäh, ist Kunststoff dran...

Der Code ist wie @nelson schon sagt freiwillig...

...die sortieranlagen gehen nach Reflexion bestimmter Wellenlänge vor, also ohne Schrift...

Nicht Mal das wusste ich. Wieder was dazu gelernt!

Ich persönlich halte das ganze System sowieso für viel zu unübersichtlich und kompliziert und im Alltag für viele gar nicht praktikabel.

Verstehe zum Beispiel auch nicht, warum nach wie vor viele Supermärkte (insbesondere Discounter) nicht alle Pfandflaschen annehmen.

Oder wie soll ich zum Beispiel als Mensch ohne eigenes Auto alte Elektrogeräte, Farbreste, Altmetall o.ä. sachgemäß entsorgen, wenn sich die Werkstoffhöfe weit außerhalb der Stadt befinden?

Vieles kommt mir da einfach wie pure Alibi- Politik vor.

Ich habe sogar den Eindruck, dass die Müllberge stetig zunehmen und frage mich häufig, wie viele von den teilweise ja auch wertvollen Materialien am Ende tatsächlich wiederverwendet werden oder in den Kreislauf zurückkommen.

Ich sortiere zum Beispiel immer alles möglichst genau nach Plastik. Jetzt habe ich aber erfahren, dass zum Beispiel Plastikteile aus der gelben Tonne unter einer bestimmten Mindestgröße dann doch wieder in der Müllverbrennungsanlage landen.

Das ist schon ziemlich frustrierend und demotiviert auch. Der normale Mensch hat doch gar keine Zeit, sich ständig mit all diesen Details herumzuplagen. Das müsste alles viel einfacher und praxisorientierter gestaltet werden.

Und warum man nicht von vorn herein bestimmte Produkte und Verpackungen standardisiert, um der ausufernden Verschwendung und den Müllbergen damit zu wirken, ist auch fraglich.

Wenn heute eine Kleinigkeit an einem Gerät kaputt oder verloren geht, bekommt man keine Ersatzteile oder die Reparatur kostet mehr als die Neuanschaffung.

Das scheint alles von Wirtschaft und Politik nicht anders gewollt zu sein und das schlechte Gewissen haben dann die Endverbraucher, die aber daran nichts ändern können.

werwiewas99 
Fragesteller
 09.06.2023, 14:30

Danke.

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Denkfehler! Nur weil auf einer Verpackung "recyclingfähig" steht, heißt es noch lange nicht, dass diese auch tatsächlich recycelt wird.

Im Gegenteil exportieren wir jedes Jahr Millionen Tonnen Plastikmüll, den man zb auf Deponien in Indien wiederfindet.

werwiewas99 
Fragesteller
 09.06.2023, 14:32

Danke.

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Campeona  10.06.2023, 07:19

Ja, das betrachte ich gegenüber der Natur und der dortigen Bevölkerung als Verbrechen. Das dürfte überhaupt nicht erlaubt sein.

Aus den Augen, aus dem Sinn. Und das schlechte Gewissen gleich mit....

Und sich hier dann selbstgefällig als Umweltweltmeister geben und andere, auf deren Kosten das geschieht, noch überheblich belehren und kritisieren wollen.

Manche Länder haben die weitere Einfuhr von Müll ja inzwischen auch unterbunden.

Nur, wenn das mit der praktischen Entledigung in ärmere Länder endlich aufhört, wird hier auch in der Politik und Industrie Mal ein Umdenken stattfinden, denn niemand hier will die Hinterlassenschaften unserer Konsumgesellschaft ja vor seiner eigenen Haustür haben.

Dieser Export und Verkauf von lästigem Müll hat in der BRD übrigens schon lange Tradition. Früher ging es damit einfach kurz über die Grenze in die DDR oder nach Osteuropa.

Ich bin im Grenzgebiet aufgewachsen und habe damals live mitbekommen, wie bei uns eine große Lehrgrube mitten in der Natur mit Müll aus dem Westen stetig gefüllt wurde. Wir durften da in der Nähe als Kinder dann nicht mehr spielen oder baden, denn da lagerten ganz offen und unsachgemäß teilweise sogar giftige und gefährliche Substanzen.

In der Wendezeit löste das dann heftige politische Diskussionen in der Bevölkerung und mit Umweltschützern aus und die Menschen wollten wissen, was das genau ist und welche Gefahren davon ausgehen.

Genauso läuft das jetzt in anderen Regionen der Welt. Korrupte Politiker und Regierungen kaufen uns den Müll ab und verpesten und vergiften damit ganze Landstriche. Und die Arme Bevölkerung dort muss darunter leiden.

Das regt mich schon lange extrem auf!

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hätte da andere Idee. Jeder Kunststoff bzw jede Art Verpackung sollte mit Mikrobeschriftung bzw anderer Markierung in einem Abstand von ca. 1 bis 2 cm flächig so gekennzeichnet werden dass dies Sortieranlagen einwandfrei erkennen können.
Wenn nun Sortierung sortenrein klappt können mehr Stoffe wiederverwertet werden und gelangen somit nicht in die Umwelt

werwiewas99 
Fragesteller
 09.06.2023, 10:17

Danke für die Antwort.

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Campeona  10.06.2023, 06:55

Klingt nach einer sehr guten Idee!

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Von Experte myotis bestätigt

Die Packstoffangabe mit dem Recycling-Code ist freiwillig, d.h. nicht gesetzlich vorgeschrieben.

Ob eine Karton/Papierverpackung laminiert ist oder nicht, kannst Du ganz leicht selbst fühlen. Im Zweifel gilt "Mehrstoffverpackung" und somit Entsorgung im Gelben Sack.

werwiewas99 
Fragesteller
 09.06.2023, 10:16

Danke für die Antwort. Ich bin mir eben nicht immer sicher, ob ich das richtig erfühle.

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