Raum mit wenigen Steckdosen mit Strom versorgen?
Ich suche nach einer Lösung, einen Raum, der wenige Steckdosen an sehr ungünstigen Stellen hat, komplett mit Strom zu versorgen. Hierbei geht es um Seminare mit rund 20 Menschen in einer Jugendherberge, die jeweils für Laptop, Handy usw. eine Steckdose benötigen. Die jetzige Lösung ist Steckerleiste in Steckerleiste in Steckerleiste und das mehrfach. Diese Lösung ist unschön, sicherheitstechnisch sehr bedenklich und außerdem auch eine Stolperfalle.
Ich suche nach einer Lösung, die diese ganzen Anforderungen erfüllen kann, ohne dabei mit so vielen negativen Aspekten daher zu kommen. Power-over-Ethernet (PoE) ist ein System, was für meine Zwecke ideal wäre, bloß noch mit Steckdosen...
Bei meiner Suche bin ich auf ein System der Marke Stairville gestoßen (https://www.thomann.de/de/stairville_pcd_3_powercon_distribu_bundle.htm), was perfekt passen würde, allerdings ziemlich ziemlich teuer ist.
Kennt ihr vielleicht andere Lösungen?
9 Antworten
Das ineinander stecken von Mehrfachsteckdosen ist nicht nur sicherheitstechnisch bedenklich, es ist schlicht und ergreifend gemäß DIN VDE 0620 unzulässig.
Um dich zu zitieren: "allerdings ziemlich ziemlich teuer ist"
Meiner Meinung nach wird eine sichere und zulässige Stromversorgung für den gedachten Anwendungsfall noch um einiges teurer werden als das Stairville System.
Die Kabelrolle in der Raummitte ist genauso unzulässig. Das Argument der Überlast ist ja schon erwähnt worden, was aber noch nicht erwähnt wurde, ist die Tatsache das die Abschaltbedingungen des vorgeschalteten Schutzorgans (Leitungsschutzschalter) nicht mehr erfüllt werden und so keine sichere Abschaltung im Fehlerfall erfolgt.
Jetzt kannst du selber entscheiden, ob du dir einen Brandbeschleuniger (zusammen gestecktes Netz aus Verlängerungen und Mehrfachsteckdosen) in der Jugendherberge installierst, oder sicherheitsbewusst agierst und dir einen Fachmann zu Hilfe holst.
Das Vorhaben, diverse Steckvorichtungen hintereinander zustecken, aufzugeben ist sicherlich der richtige Weg.
Das Thema Überspannungsschutz wird, wenn es alleine die Steckdosenleiste betrifft, schon zu einer Art Glaubenskrieg stilisiert. Ich sehe nur einen Sinn in diesem Schutzorgan, wenn es als kompl. System aufgebaut ist und nicht nur dem Zweck dient ein 'gutes Gewissen' zu bekommen.
Jede Mehrfachsteckdose einer eigenen Wandsteckdose zu zuordnen ist sicherlich der richtige Ansatz. Es gibt Mehrfachsteckdosen bei denen man die Zuleitung austauschen kann, so dass auf ein Zusammenstecken von Steckdosenleiste und Verlängerung verzichtet werden kann. Der Leitungsquerschnitt sollte, je nach Länge der Zuleitung, min.1,5 qmm betragen. Aufgrund der wiederholten Beanspruchung wäre schwere Gummileitung (H07RN-F) zu empfehlen.
Es ist vorteilhaft die Laptopnetzteile erst in die Steckdosenleiste einzustecken, wenn diese unter Spannung stehen, da sonst die Gefahr besteht, dass der Leitungsschutzschalter auslöst. Die kappazitiven Netzteile ziehen im Moment ihres Einsteckens einen hohen Strom.
Ich danke dir vielmals! So werde ich es machen!
Sollten zu wenige Wandsteckdosen vorhanden sein, gibt es auch Doppeldosen für 1 Unterputzdose.
z.B.: https://katalog.gira.de/de_DE/datenblatt.html?ean=4010337780038
Dankesehr! Ich werde mich bei der Jugendherberge melden, allerdings erhoffe ich mir nicht all zu viel...
Man muss sich halt selber fragen, welches Risiko und wofür, man es eingehen möchte. Im Zweifel das Vorhaben ablehnen.
Ob es sich um eine Jugendherberge oder sonstwas handelt, ist doch völlig irrelevant.
Die Idee, mit hintereinandergeschalteten Mehrfachsteckdosen das Problem zu lösen, ist elektrotechnisch gefährlich wegen Überlastung - das hast Du ja bereits erkannt.
Das Gleiche ist das Produkt in Deinem Link, es geht darum, wieviel Strombelastbarkeit der Raum über die vorhandene Leitung verträgt - da nützen die schönsten Mehrfachsteckdosen nichts.
Wenn Du den Raum für Deine Seminare mieten willst, dann ist er technisch dafür ungeeignet, Du musst Dir einen anderen Raum suchen.
Der Eigentümer muss die maximale Stromversorgung des Raumes angeben, ggf. über eine Fachfirma die Elektroinstallation korrigieren.
Eine andere Lösung sehe ich nicht.
Die beste Lösung wäre wohl das verlegen von neuen Kabeln.
Da dies in der Jugendherberge aber scheinbar nicht so ohne weiteres gemacht werden kann/darf, bleibt fast nurnoch die Lösung mit Steckerleisten, Kabeltrommeln und Verlängerungskabeln. Um Stolperfallen zu vermeiden könnte man die Kabel festkleben.
Es gibt auch Tische die Steckerleisten verbaut haben, möglicherweise wäre das eine Überlegung wert.
Eine Kabelrolle in die Mitte legen und von dort an mit Mehrfachsteckdosen weiter machen. Maximal 15 Laptops anschließen à 90 Watt.
Das ist eine gute "Notlösung", danke dafür. Bloß hängt dann immer noch Mehrfachsteckdose in Mehrfachsteckdose. Aber falls es keine andere Lösung gibt, werde ich das mit der Kabelrolle definitiv umsetzen!
Das ist eine ganz ganz schlechte Lösung und unzulässig!
Beauftrage eine Firma das wird wohl das beste sein.
Danke auch für deine Antwort! Wie ich bei Nuke20s Antwort schon kommentiert habe, handelt es sich um eine Jugendherberge, daher geht das leider nicht. Das habe ich wohl vergessen, in der Frage zu erwähnen...
Zeige Verantwortung den Jugendlichen gegenüber und werde nicht zum Brandstifter!
Ich danke dir für deine Antwort! Das sehr sehr stark verzögerte Reagieren der Schutzschalter war tatsächlich mein sicherheitstechnisches Bedenken. Nach den vielen aufschlussreichen Antworten habe ich mich nun dafür entschieden, mich mit einer Reihe an Verlängerungskabeln sowie Stagetape auszustatten. Jede Mehrfachsteckerleiste bekommt ihre eigene Wandsteckdose, mit ausreichend langen Verlängerungen kann ich sicher auch die Steckdosen des Nebenraums nutzen. Habt ihr/hast du weitere Bedenken in dieser Hinsicht? Sollte ich die Anzahl der Geräte pro Steckerleiste weiter einschränken (Laptopnetzteile sind natürlich nicht ganz so problematisch wie beispielsweise Wasserkocher, deswegen die Frage)? Ist es sinnvoll, Leisten mit Überspannungsschutz einzusetzen?