Probereiten, was muss ich da beachten?

6 Antworten

Das ist wirklich ein sehr individuelles Thema.

wichtig dabei ist, nehme jemanden mit der sich auskennt! Am besten auch mit Kauf und Verkauf, derjenige sollte auch dich gut kennen, deine Voraussetzungen und Ziele.

Ich putze das Pferd nicht selbst, Sattel auch nicht selbst. Auf den Umgang kommt es mir so nicht drauf an, wenn das Pferd sich zuhause eingewöhnt hat bekommen wir das schon hin.

Im Vorfeld schauen wir uns Videos an, schauen welche Platzierungen da sind, etc. Beim ausprobieren dann selbst wird das Pferd meist von einem dortigen bereiter kurz vorgestellt, dann reite ich selbst, etwas Trab und galopparbeit, fühle mich ein und springe dann. Bis ich zum Schluss Parcours durchspringe. Wenn das Pferd dann in frage kommt setzt sich schonmal mein Vater dann auch kurz drauf, er kennt mich, kann selbst gut reiten und fühlt wie das Pferd wirklich läuft. Nach dem Schritt reiten übernimmt der Pfleger das Pferd. Wenn es in frage kommt mache ich einen Termin aus um zeitnah ein zweites Mal zu reiten.

Schmiede und verladefromm könntest du noch erfragen, wenn du ausreiten möchtest schau ob es möglich ist mit dem Pferd mal rauszugehen mit jemandem aus dem dortigen Stall. Verkehrssicherheit wäre da auch ein Thema.

Bedenke er möchte dir ein Pferd verkaufen, nicht du musst dich vorstellen, er muss das Pferd vorstellen. Also reite wie du immer reitest, traue dich Dinge auszuprobieren welche du auch später mit dem Pferd machen möchtest.

Um dir genauer zu helfen was du zb noch fragen könntest oder worauf du noch achten solltest könnte man dir nur vorschlagen wenn man wüsste welche Art von Pferd du suchst, was deine Voraussetzungen und Ziele sind.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
PeppysGirl  01.10.2018, 10:41

So würde ich das z.B. nie machen - ich möchte immer selbst putzen, satteln etc. um überhaupt mal einschätzen zu können was das für ein Charakter von Pferd ist. Wie du schon gesagt hast muss da aber jeder selbst entscheiden worauf er Wert legt.

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CarosPferd  01.10.2018, 13:58
@PeppysGirl

Genau, deswegen habe ich dazu erklärt dass es mir nicht auf den Umgang ankommt, es war als Beispiel wie es bei mir so abläuft, jeder muss da selbst seine Prioritäten vorher gesetzt haben, da hast du natürlich recht, und hoffe das tut sie mit Unterstützung für sich selbst

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Die erste Antwort war schon sehr ausführlich 👍 mir war damals sehr wichtig, daß Verhalten auch vor dem Reiten, wie ist das Pferd im Umgang. Sprich Hufe auskratzen, führen, satteln etc. Ein Pferd kann im gewohnten Stall noch so toll sein, wenn es aber im neuen Stall angekommen ist, im doppelten Sinne, kann sich vieles ändern. Daher ist mir persönlich wichtig, dass das Pferd im Vorfeld schon nicht rücksichtslos rüpelt, sondern auch vom Boden aus, händelbar ist. Beim Reiten top und im allgemeinen Händling schlecht ist auch eine nervige Mischung. Fragen sind immer sinnvoll. Was gerne vergessen wird, bleibt das Pferd in einer Koppel, oder ist es ein Durchgeher. Das zu korrigieren ist sehr sehr schwer, fast unmöglich. Überlegt euch vorher, was ihr für Vorstellungen habt und schreibt die Fragen auf. Viel Spaß euch und viel Erfolg, dass ihr was findet 😃

Dahika  29.09.2018, 15:20

LOL... ich gebe zu, dass ich auf das alles nicht geachtet hatte. Ich dachte mir, dass ich das alles, was das Pferd am Boden braucht, schon hinkriege. Stimmte ja auch. Als ich die Stute das erste mal sah, wirkte sie auf mich wie die Mutter Theresa der Pferde. So süüüß. Beim zweiten Kontakt hat sie gezielt nach mir getreten. Ich konnte gerade noch wegspringen. Aber das störte mich nicht so besonders. Ich habe das Pferd trotzdem gekauft. Ja, meine Stute ist gegenüber Fremden abweisend, und damals war ich ja fremd für sie.

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Als erstes müsst ihr beachten, dass jemand da mit euch mitkommt, der sich auskennt! Jemand, der weiß auf was beim Pferdekauf zu achten ist und jemand der weiß, was für euch geeignet ist.

Wie das Probereiten an sich abläuft ist individuell. Eigentlich sieht man zu, wie der VK das Pferd fertig macht (drauf achten, wie das abläuft: ruhig, hektisch, zuckt das Pferd weg, Hufe geben, Satteln, trensen, etc.) und einem erstmal vor reitet. Dann schwingt man sich selbst in den Sattel und reitet ALLE Gangarten! Je nach eigenem und natürlich Ausbildungsstand des Pferdes werden Lektionen abgerufen, gesprungen, etc. Es schadet auch nicht, ein Pferd 2x probe zu reiten. Das mache ich z.B. immer und beim 2. mal putze und sattle ich dann auch selbst. Habt ihr euch für einen Kauf entschieden (den eure Eltern abwickeln), wird eine AKU gemacht. Entweder von einem TA eurer Wahl oder ein TA vom VK. Ist diese o. B., dann steht dem Kauf gesundheitlich zumindest nichts im Weg.

Bitte seid euch auch bewusst, dass ein seriöser VK euch nicht in die Nähe des Pferdes lässt, wenn ihr noch noch volljährig seid und keinen Erwachsenen dabei habt. Auch am Telefon wird er euch evtl. nicht wirklich Auskunft geben. Daher ist in dem Fall sinnvoller, eure Eltern oder RL ruft da an.

Was heißt, ihr seid nicht so pingelig beim Reiten? Auch einem reinen Freizeitreiter muss klar sein, dass er sein Pferd kaputt reitet, wenn er einfach nur drauf sitzt und das Pferd auf der Vorhand latschen lässt. Das ist kein Reiten, dass ist lediglich vom Pferd mitgenommen werden. Eine vernünftige Gymnastizierung ist unerlässlich, um das Pferd gesund zu erhalten (oder soll es in 10 Jahren - oder früher... - mit Arthrose oder noch schlimmeren Schäden dastehen?)!

Dazu muss man nicht hohe Schule reiten und das geht auch im Gelände.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin

Beim Probereiten geht es nicht darum sich nicht zu blamieren, sondern darum herauszufinden ob die Chemie zwischen einem selbst und dem Pferd stimmt und man sich vorstellen kann genau dieses Tier zu kaufen oder eben eher nicht.

Im Endeffekt solltet ihr bei dem Termin alles machen was ihr später auch beim normalen Stallbesuch machen würdest - also das Pferd von der Koppel/aus der Box holen, Putzen, Satteln, reiten (wenn ihr damit ins Gelände wollt auf jeden Fall auch das ausprobieren), und danach wieder absatteln und versorgen. Auch empfehle ich immer das Pferd ruhig auch mal ein bisschen auf der Koppel etc. zu beobachten um ein Gefühl dafür zu bekommen um was für einen Charakter es sich da handelt.

Lasst euch da auch vom bisherigen Besitzer gar nicht viel helfen - ihr müsst schließlich auch später alleine klar kommen. Wenn mir z.B. Verkaufspferde schon fertig gestriegelt und gesattelt hingestellt werden dann werde ich immer schon sehr misstrauisch - die Gefahr dass da irgendwas im Umgang nicht passt ist da dann schon relativ hoch. Da dann auf jedes Mal ein zweites Mal kommen und den Besitzer informieren dass ihr nächstes Mal alles selbst machen wollt. Auch darauf achten ob das Pferd erhöhte Atmung hat oder schwitzt - das weißt auf vorheriges "abkochen" an der Longe etc. hin und wäre bei mir sofort ein KO-Kriterium.

Um das Pferd äußerlich zu beurteilen würde ich mir an eurer Stelle jemand Sachkundigen mit dazu nehmen - am Besten euren RL, der kann schließlich am ehesten einschätzen ob das Tier zu euch passt und sollte sich auch mit dem Exterieur gut genug auskennen um beurteilen zu können ob das Pferd eine Fehlstellung etc. mitbringt auf die ihr achten müsst. Man selbst hat beim Pferdekauf ja gerne mal die rosarote Brille auf und redet sich alles schön, da noch jemand dabei zu haben der das Ganze ein bisschen sachlicher sieht ist sinnvoll.

Lasst euch auch auf jeden Fall die Papiere zeigen und seht nach ob das Pferd ordnungsgemäß geimpft und entwurmt wurde, gechipt ist etc. Auch da kann euch eure RL dabei helfen.

Ansonsten würde ich immer empfehlen ruhig mehrere Besuchstermine auszumachen - so 2-3 Mal ist völlig in Ordnung. Danach sollte man in der Lage sein eine gute Entscheidung zu treffen. Und lasst euch bitte Zeit mit der Entscheidung - wenn es nicht 100%ig passt dann wartet lieber noch ein bisschen bis das richtige dabei ist bevor ihr dann später unglücklich werdet.

Es kommt drauf an, was der Verkäufer verspricht. Von einem E-gerittenen Freizeitpferd kann man halt nur die Grundgangarten erwarten. Bei einem Pferd, das (angeblich) L kann, kann man auch eine L erwarten.

Mein Pferd war praktisch roh. Es duldete den Reiter, ließ sich etwas lenken und anhalten. Da konnte man beim Probereiten auch nicht mehr erwarten. Ich reite nicht ganz schlecht, aber wenn ein Pferd buckelt, fall ich runter. Ich bin nun mal keine Rodeoreiterin. Beim Probereiten kam es mir also nur darauf an, wie es sich verhält. Ich nahm meine Freundin - aktive Vielseitigkeitsreiterin - mit und sie ritt das Pferd die ersten fünf Minuten. Nachdem meine Stute keine Anstalten machte zu buckeln, habe ich mich draufgesetzt. Und mit ihr ein paar Runden Schritt geritten und dann auch etwas getrabt. Mehr konnte man von ihr nicht verlangen. Aber ich konnte so immerhin sehen, ob sie für mich hinreichend bequem war.
Bei einem angeblich ausgebildeten Pferd jenseits von A würde ich aber immer einen Profi meiner Wahl mitnehmen, der das Pferd reiterlich beurteilt. Ich würde es mir auch nicht von einem RL des Verkäufers vorreiten lassen, denn gute Profis können über sie viele negative Eigenschaften hinwegreiten - und später hat man dann den Ärger.
Schau also selbst einfach, ob du dem Pferd trauen kannst, ob es sich für dich bequem anfühlt und ob du das abrufen kannst, was versprochen wird.

LOL... eine Freundin hat eine Trakehnerstute gekauft. In A-Dressuren gestartet, aber nie plaziert worden. Bevor sie hinfuhr, hat sie sich über Rimondo und YouTube das Pferd angeguckt und unserer RL gezeigt. Die stöhnte nur und sagte: Oh jee.. das schiere Grauen.
Trotzdem aber hat sie meiner Freundin das Pferd empfohlen, denn es war schön gebaut und gesund. Meine Freundin hat das Pferd auch geritten, aber nur um zu sehen, ob es ihr liegt. Ja, tat es. Dann hat sie das Pferd gekauft und es wird jetzt von unserer RL neu ausgebildet. Sie sagte: "das Haus kann man nicht renovieren, das muss abgerissen und neu aufgebaut werden." Und dabei sind sie jetzt.

Wie gesagt, beim Probereiten, wenn man kein Profi ist, kommt es für mich nur darauf an: liegt mir das Pferd, ist es mir sympathisch, ist es bequem für mich.

Feinere Diagnosen - ist das Pferd ein Korrekturpferd, wie geht es an die Hand heran, wie schief ist es, hat es die Ausbildung, wie sie versprochen ist, .etc.. - sollte ein Profi deiner Wahl machen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Dahika  29.09.2018, 13:09

ach so...und von wegen blamieren. Du reitest das `Pferd nicht zur Probe, weil die eine RB daran haben willst. Du willst es kaufen!!! Da ist es egal, was die Verkäufer finden und was nicht. Es muss zu dir und deinen Fähigkeiten passen.

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