Preis für Reitsunde - normal/zu teuer?
Hallo zusammen,
ich bin gerade auf der Suche nach einer Möglichkeit ab und an wieder zu reiten. Idealerweise also kein Verein, der monatliche Beiträge o.ä. verlangt. Da mein Alltag immer mal wieder sehr stressig ist, kann ich nicht wöchentlich Reitstunden nehmen und würde einem Verein demnach mehr zahlen, als ich tatsächlich reite.
Jetzt habe ich einen kleinen Hof gefunden mit 3 Pferden (Schulpferde). Die Reitstunden finden im Wald statt (also kein Dressur-, Springreiten o.ä.). Anfänger werden geführt. Für 45 Min Einzelunterricht werden 30€ verlangt (25€ für Gruppen). Außerdem bietet die Ausritte von 1,5h an für 50€ als Einzelperson oder 40€ in Gruppen.
Sind diese Preise gerechtfertigt, zu teuer oder sogar recht günstig. Ich weiß, dass Reitstunden im Preis stark variieren, weshalb es schwer ist zu beurteilen, was teuer/günstig etc. ist.
Vielen Dank für eure Meinungen :)
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Extrem günstig. Damit Personalkosten halbwegs gedeckt sind inklusive wetterfester Kleidung und Schuhen für einen ganzen Tag stehen, muss man ab 65 Euro aufwärts pro Stunde kalkulieren, egal, ob ein selbstständiger Trainer seine Versicherungen etc selbst zahlt oder ein Arbeitgeber da zahlt. Das ist noch kein großer Verdienst.
In deinem Fall muss von dem Geld auch noch ein Pferd durchgefüttert und ausgerüstet werden. Bei sehr kostengünstiger Haltung mag das für 400 Euro gehen, aber 600 sind realistischer. Eigentlich ist es extrem viel, wenn so ein Pferd dreimal täglich laufen muss, wären 90 mal pro Monat. Ich hätte da schon keine Lust mehr, es zu reiten. Es ist schließlich Schulbetrieb mit ständig anderen Menschen. Da würde ich bei 50 Einsätzen im Monat die absolute Grenze ziehen.
Dementsprechend muss irgendwo gespart werden, wenn eine 45-min-Einzel-Einheit weniger als 45+10 = 55 Euro mit Schulpferd kostet. In der Gruppe wird natürlich die Bezahlung des Trainers geteilt, aber eben auch die Aufmerksamkeit. Die Mischkalkulation, von den Gruppenstundenreitern mehr zu verlangen und dafür von den Einzelreitern weniger, hängt davon ab, wie groß der Anteil an Gruppenstunden ist.
Ich bin immer schockiert, wenn ich höre, was die Leute beim Friseur bezahlen, dann aber beim Reitunterricht noch viel weniger zahlen wollen als beim schlecht verdienenden Friseur.
Dann bist Du eher die Ausnahme. Das kann sich doch kaum einer leisten. Von den ganzen Jugendlichen, die Unterricht nehmen mal abgesehen, auch ein Normalverdiener kann das nicht. Ich habe zeitweise 1x pro Woche Dressur- oder Springunterricht gehabt und musste auchnoch 1 x die Woche Unterricht für meine Tochter bezahlen, da hast Du bei den Preise keine Chance. Diese Preise machen den Reitsport dann zum Elitesport. Ich bin froh, dass es bei uns anders läuft.
Wie gesagt, es bringt mehr, eine gute Stunde im Monat zu haben als wöchentlich eine Sparstunde.
Als ich als Kind Reitunterricht wollte, habe ich gerade eine Mark pro Woche Taschengeld bekommen und wenn der Opa großzügig war, 50 Mark zum Geburtstag und zu Weihnachten. Die 250 Mark, die ich so zusammengebracht habe, habe ich alle in Reitstunden investiert. Dafür gab's 10 Gruppenstunden im Jahr. Weitere konnte ich mir durch Mitarbeit im Stall verdienen.
Heute hingegen muss alles billig sein und wenn dann dem Pferd die Ausrüstung nicht passt, die Haltung zu wünschen übrig lässt oder eine Schülerin halbscharigen Unterricht gibt, weil man sich niemanden leisten kann, der davon leben muss, wird wahlweise geschimpft oder alles toll gefunden, weil man es nicht besser weiß.
Pferdehaltung hat schon immer gekostet, genauso wie ein tolles Auto, aber heute muss alles Massenware und billig sein.
Ich denke, man muss da differenzieren. Natürlich darf man nicht an der Ausrüstung für das Pferd sparen, das versteht sich von selbst.
Es kommt aber darauf an, wie weit der Reitschüler ist, und welchen Unterricht er braucht. Was nützt es einem "Anfänger - E - Dressur) , wenn der Chef und bekannte Dressurreiter ihm Unterricht gibt, der nach Schema F alles abspult, weil er sich dabei langweilt und trotzdem den vollen Preis in der von Dir genannten Höhe nimmt? Da macht es eher Sinn, ein Mitarbeiter, sogar manch ein Azubi, gibt den Unterricht kostengünstiger und mit Freude. Reiter, die dann ein Turnier nach dem anderen abreißen, die können da ja den hochqualifizierten Unterricht nehmen. Es ist immer ein wenig die Sache der Verhältnismäßigkeit.
Kann man so nicht ohne weiteres herleiten.
So mancher kann sehr wohl, sehr lange sich gut entwickeln, gänzlich ohne Reithalle und klassischen Reitplatz.
Sehr gute und durchdachte Reiterausbildung, muss nicht zwingend aussehen wie Reitunterricht! Nur weil man "Reitunterricht" gehabt hat, kann man nicht besser reiten.
Nur weil jemand ein sicheres M Niveau in der Dressur sich erkauft hat, weil die Eltern viel Geld in die Tochter stecken, man hat es ja, kann man nicht besser reiten, wie jemand der auf dem Bauernhof reiten gelernt hat.
Nur weil sein reiten anders aussieht die Ausrüstung deutlich schlechter ist, reitet er nicht weniger hochwertig nur anders.
Dementsprechend muss man gerade bei so Abwandlungen schauen, was ist das Lernziel und der genaue Weg dorthin.
Gerade auf der Suche nach fähigen Mitarbeitern ist die Enttäuschung oft groß, bei so manchem Bewerber, der zwar Buchstabengetreu L/M Niveau reiten kann. Es aber an guter Reiterei Grundsätzlich mangelt. Nicht jede Schleife wird auf dem Turnier an den besten Reiter vergeben, nicht selten an den Reiter der genau die Anforderungen erfüllt.
Schulpferde kosten Geld, so oder so. Selbst wenn der Platz eigen sein sollte würde er Geldkosten, ein Stall muss ja auch unterhalten werden, Weiden gepflegt usw. Gewinne durch Schulpferde sind recht mau übers Jahr. Liegen oft im mittleren dreistelligen Bereich.
300 bis 600 Euro Kosten laufen in der Regel immer auf. In der Woche sind über alle Pferde oft nicht mehr als 1 bis 2 Reitstunden möglich. Gerade im Jugendbereich. Kommt noch Korrekturarbeit am Pferd dazu. Ist es finanziell schnell unlukrativ Schulpferde zu halten.
Alle im allen befinden sich die Preise im günstigen bis normalen Bereich.
Für mich klingt das als ob da jemand drei brave Pferde über hat und nun Leute im Wald rumführt um bisschen Kohle zu machen.
So zieht man keine Reitschule auf! Wahrscheinlich hat der “Reitlehrer” weder einen Trainerschein, noch die entsprechenden Versicherungen.
Reitstunden sind das jedenfalls nicht.
Wenn die Reitstunden auf einem Platz/Halle stattfinden würden, wäre es schon ziemlich günstig. Aber da es nur im Gelände ist, finde ich den Preis gerechtfertigt.
Was heißt die Reitstunden finden im Wald statt? Es wird also nur ausgeritten? Was wird in den Reitstunden gemach? (Wie) Wird entsprechend korrigiert u. zB auch (kleinere,... ?) Lektionen eingebaut?
Ich würde es mir ansehen, glaube aber iwie nicht, dass man dabei wirklich was lernt - zumindest nicht in der Gruppe.
Vom Preis her ok - wenn man denn wirklich weiter kommt u. lernt u. nicht nur bisschen Schritt, Trab, Galopp reitet u. dann wieder zum Stall zurück tingelt...
Ja, der Fokus ist tatsächlich einfach auf Ausreiten. Für mich aber auch echt okay, da mir in vorherigen Vereinen immer der Leistungsdruck zu hoch war. Für mich ist es auch nur wichtig, dass ich immer mal wieder eine Gelegenheit habe zu reiten und wieder einen sicheren Umgang mit Pferden erwerbe.
Durchaus werden dort auch die Übergänge geübt oder auch mal über ein Hindernis springen o.ä. Dressurteile finden dann auf Wiesen statt und Hindernisse findet man immer wieder im Wald.
In wie fern Korrekturen stattfinden kann ich nicht sagen, da ich bisher noch nicht dort war.
Naja, wenn es für dich passt dann ist der Preis doch nicht Thema, zumal wenn die "Alternative" Verein gar nicht das ist, was du möchtest.
Lass es lieber. Um ein Pferd so reiten zu können, dass es ohm nicht schadet, muss man Dressurreiten können, was den englischen Reitstil betrifft, und auch im Westernstil bedarf es Gymnastizierung. Mit reinem Ausreiten schadet man dem Pferd wahrscheinlich mehr, als dass man es in ein ausgeglichenes, gesundes Training bringt.
Ganz ehrlich - wenn eine Reitstunde 65 € kostet, dann nimmt keiner mehr Unterricht.