Polarität von Molekülen anhand Dipolmoment erkennen?
Hallo, ich habe nichts darüber gefunden, wie ich die Polarität anhand von Molekülen in der Geometrie des Moleküls unterscheiden kann.
Aktuell lautet meine Hypothese, dass je weiter die Äquivalenzelektronen zu einem Atom verschoben sind, desto polarer ist ein Molekül. Ist die Hypothese korrekt? Andernfalls wäre eine zweite Hypothese: Je weiter der Abstand eines Atoms zu einem Molekül, desto polarer ist das Atom/Molekül?
Ich freue mich auf eine Antwort
2 Antworten
Man checkt zuerst die Polarität der Bindungen anhand der ElektronegativitätsDifferenz (dEN), zB dEN(Cl-C)=3,0-2,5=0,5 => polare Bindung.
Dadurch sind zB Chlormethan (Methylchlorid), Dichlormethan (Methylenchlorid) und Trichlormethan (Chloroform) polar.
Tetrachlormethan (Tetra) ist aber unpolar(!), da es aufgrund der Symmetrie die Ladungsschwerpunkte von positiver und negativer Ladung trotzdem auf einem Punkt zusammen liegen.
Naja fast. Also das mit der Verschiebung von Elektronen stimmt prinzipiell. Dabei gilt je weiter die Bindungselektronen (Äquivalenzelektronen gibt es nicht) zu einem der beiden Bindungspartner verschoben ist, desto höher ist die Polarität der Bindung. Über die Polarität des ganzen Moleküls sagt das nicht unbedingt etwas aus. Dafür musst du dir die Lage der Dipole der einzelnen Bindungen zueinander anschauen. Beispielsweise hast du bei H2O ein gewinkeltes Molekül, das sorgt dafür dass sich aus den beiden Dipolen der O-H-Bindungen ein Gesamtdipol des Moleküls ergibt. Bei CO2 ist das anders. Das Molekül ist linear, was dafür sorgt, dass sich die Dipole der C=O Bindungem genau gegenüberstehen (anschaulich: -> <-) und sich damit gegenseitig aufheben. Daher ist CO2 unpolar.
Oh ja, hast recht. Das kommt davon wenn man immer unterschiedliche Zeichnungskonventionen sieht
Das heißt, dass nur die linearen Moleküle umpolar sind oder gibt es diesbezüglich Ausnahmen?
Ne, das war nur ein Beispiel. Dass Moleküle trotz polarer Bindungen unpolar sind, ist immer dann der Fall, wenn die Ladungsschwerpunkte zusammenfallen. Das ist zum Beispiel auch beim tetraedrischen CCl4 der Fall wie Spikeman schon sagt.
Außerdem gibts natürlich auch noch unpolare Moleküle einfach weil sie unpolare Bindungen haben. Darunter fallen zum Beispiel Kohlenswasserstoffe und die können sowohl linear als auch gewinkelt oder sonst was sein.
Ah oke ich denk ich hab es verstanden. Vielen Dank euch beiden
normalerweise wird die Verschiebung der Elektronen eingezeichnet, also O<=C=>O