Platon‘s Haltung zu Sklaverei?

3 Antworten

Von Experte Udavu bestätigt

Platons Einstellung zur Sklaverei ist komplex und widersprüchlich. In einigen seiner Schriften scheint er die Sklaverei als eine natürliche und gerechtfertigte Ordnung anzusehen, während er in anderen Schriften zumindest einige Kritikpunkte an ihr äußert.

In seinem Dialog "Politeia" (Staatskunst) beschreibt Platon eine ideale Gesellschaft, in der die Bürger in drei Klassen eingeteilt sind: die Philosophenherrscher, die Wächter und die Handwerker und Bauern. Die Philosophenherrscher sind die Weisesten und Tugendhaftesten der Gesellschaft und haben die höchste Stellung. Die Wächter sind die Soldaten und Polizisten, die die Gesellschaft vor äußeren Feinden und inneren Unruhen schützen. Die Handwerker und Bauern sind die produktive Klasse, die für die Versorgung der Gesellschaft mit Gütern und Dienstleistungen verantwortlich ist.

In dieser idealen Gesellschaft haben die Philosophenherrscher die absolute Macht. Sie bestimmen, wer in die anderen beiden Klassen aufgenommen wird und wer nicht. Sie können auch Sklaven besitzen. Platon argumentiert, dass die Sklaverei in seiner idealen Gesellschaft gerechtfertigt ist, weil sie für das Wohl der Gemeinschaft notwendig ist. Die Sklaven sind nicht in der Lage, die Tugend zu erreichen, die für die Philosophenherrscher charakteristisch ist. Sie sind daher für die einfachen Arbeiten geeignet, die die Philosophenherrscher nicht verrichten können.

In anderen Schriften Platons wird die Sklaverei jedoch kritischer betrachtet. In seinem Dialog "Kritias" (Kriton) argumentiert Platon, dass es falsch ist, einen Menschen gegen seinen Willen zu versklaven. Er vergleicht die Sklaverei mit dem Diebstahl der Freiheit und des Eigentums eines Menschen.

In seinem Dialog "Nomoi" (Gesetze) schlägt Platon vor, dass Sklaven nur als Strafe für schwere Verbrechen versklavt werden sollten. Er argumentiert, dass Sklaven, die nicht freiwillig in die Sklaverei eintreten, nicht die gleichen Rechte und Pflichten wie freie Bürger haben sollten.

Platons Einstellung zur Sklaverei ist also ambivalent. In einigen seiner Schriften scheint er die Sklaverei als eine natürliche und gerechtfertigte Ordnung anzusehen, während er in anderen Schriften zumindest einige Kritikpunkte an ihr äußert. Diese Ambivalenz ist wahrscheinlich auf die Tatsache zurückzuführen, dass die Sklaverei im antiken Griechenland eine weit verbreitete und akzeptierte Praxis war.

Maskednobody 
Fragesteller
 10.11.2023, 19:18

Sehr informativ danke !

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In Planton's "Politeia" (der Staat), beschreibt er die Idee eines idealen Staates, in dem auch Sklaverei als Bestandteil vorkommt. Demnach errichten Sklaven die körperlichen Arbeiten im Staat, damit sich die vollwertigen Bürger auf intellektuelle und politische Tätigkeiten fokussieren können.

Sklaven wurden also als Mittel zur Erreichung des Gemeinwohls betrachtet.

Vergleichbar mit Cicero's "De Officiis" (Über die Pflichten) oder "De re publica", in dem auch er die Sklaverei als Notwendig für eine funktionierende, prosperierende Gesellschaft beschreibt.

Aus damaliger Sicht war es ein selbstverständlicher Teil der Gesellschaft und auch in unserer heutigen Gesellschaft kann man darüber streiten, inwiefern Beschäftigungsverhältnisse von Arbeitnehmern noch diesem System entsprechen ;)

Platon‘s Haltung zu Sklaverei?

https://www.grin.com/document/1151387

Sie sprachen von schlechten Menschen, meinten damit durch Kriege erbeutete Leute, welche sie in die Knechtschaft zwangen. Damals akzeptiert bis hin zu dem Sklavenhandel der meistens spaeter aus Afrika heraus erfolgte.

Somit gingen die Philosophen damals voll mit, das die Haltung von Sklaven eine richtige Sache ist und somit nicht verwerflich zu sehen sind.

Woher ich das weiß:Hobby
Maskednobody 
Fragesteller
 10.11.2023, 18:51

Also waren laut Platon alle Sklaven schlechte Menschen?

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zetra  10.11.2023, 21:02
@Maskednobody

Ja, das ist Platons Ansicht gewesen, die allerdings zeitgemäß gewesen ist.

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Adtzec  11.11.2023, 09:06

"Sie sprachen"? Platon war kein Plural... Was ist da bei c & p schiefgelaufen?

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