Pilot werden auch mit kaum Geld?

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Klare Antwort: Ja kann man, ist nur etwas schwieriger aber absolut machbar.
Erstmal die Fakten: Lufthansa und Co finanzieren rein gar nix mehr. Somit gibts da auch nix was du denen vom Gehalt zurückzahlen kannst. Zurückzahlen tust du alles bei den Banken wo du dir die Kredite aufnimmst.
Es gibt vielleicht irgendwo in Europa auch ne Airline die das noch so macht (Vorfinanzierung und dann zurückzahlen) aber dazu kann ich nichts sagen.

Ansonsten musst du, je nach dem wo du die Ausbildung machst, einen Kredit bei einer Bank deines Vertrauens aufnehmen. Es gibt Flugschulen die mit Banken zusammenarbeiten und dann ein Konzept ausarbeiten welches auf Piloten ausgelegt ist. Die sind auch relativ human sodass man das auch ohne viel Eigenkapital stämmen kann. Schau dich bei den Flugschulen in Deutschland um, schau dir die Kosten und mögliche Finanzierungskonzepte an, lass dich da beraten und erfrage welche Modelle es gibt.
Mein persönlicher Rat: Mach erstmal was anderes und nicht gleich Pilot. Musst dann bisschen auf den Traum warten aber es lohnt sich, wie man bei Corona ja gesehen hat, zu 100%. Und wenn du dann ne Pilotenausbildung machst ist es sogesehen eine 2. Ausbildung und kann von der Steuer abgesetzt werden --> Also auch finanzielle Vorteile.

Ganz großer Tipp:

Mache ersteinmal ein Studium oder eind Berufsausbildung, auf das du wirklich richtig Lust hast.

Danach ist es auch leichter, an einen Kredit zu kommen. Aber der Hauptgrund ist -> was ist, wenn man während der Ausbildung zum Flieger oder aber auch mitten im Fliegerleben vom Fliegerarzt als fluguntauglich geschrieben wird? Mit einer Berufsausbildung/einem Studium kann man in einen normalen Beruf i.d.R. zurückkehren und sich seine Brötchen weiter verdienen. Außerdem ist das finanzielle Risiko über einen solchen Weg vielfach geringer. Eine Fluglizenz ist vor allem eins - eine Lizenz, keine Berufsausbildung. Verliert man diese Lizenz oder darf bzgl. gesundheitlicher Probleme (da reichen zum Teil leider schon kleinere Dinge - Bluthochdruck o.ä., bestimmte Medikamente, die man bekommt, Diabetis : (, ...) dann war es das erst mal mit dem Fliegen. Natürlich kanns auch gut gehen und du bist bis zur Rente flugtauglich. Aber was, wenn nicht? Was, wenn du deine Lizenz hast, bekommst aber wieder erwarten keinen Job im Cockpit?

Während einer Berufsausbildung tue folgendes:

Mache den PPL (gerne auch über Umwege, kann man evtl. je nachdem Geld sparen (z.B. TMG - auf diesem kannst du, wenn ich richtig informiert bin, 30h für die ATPL anrechnen lassen) - in einem Flugsportverein (bicht Flugschule, da dort oft fast doppelt bis mehrfach so teuer) kostet das zwischen 6000€ - 12.000€, je nach Verein, Begabung des Flugschülers, ...

Nach der Berufsausbildung dann Stunden auf PPL-Maschinen machen. Diese kannst du später auf die ATPL anrechnen lassen. Berechtigungen, wie NVFR usw. ...

Wenn du all das hast kannst du zu einer gewerblichen Flugschule gehen, legst deine bis hierhin erworbenen Lizenzen, Berechtigungen vor und machst anschließend (berufsbegleitend schwierig, aber ich denke, dennoch machbar - wird von den meisten Flugschulen angeboten)

Gib mal im Internet ein - Modulare ATPL-Ausbildung. Solltest dazu fündig werden.

Natürlich kannst du es auch via Kredite und ohne Umweg versuchen, jedoch gibt es bei diesem Weg eben ein riesengroßes finanzielles Risiko, das man nicht unterschätzen sollte.

Im Endeffekt ist es dein Weg und deine Zukunft. Was du daraus machst, liegt alleine bei dir. Aber eins kann ich dir sagen: Wenn du es wirklich machen willst, dann tu es. Wenn nicht, dann lass es. Werde Pilot, lebe deinen Traum. Wenn du diesen Weg aber gehst, musst du wissen, dass du mit 100%iger Leidenschaft dabei sein solltest.

Viel Glück auf deinem Weg.


Linuskenu  28.04.2023, 22:39

Welches Studium?

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Wunschflieger1  01.05.2023, 23:33
@Linuskenu

Mir ist tatsächlich nicht ganz klar, was du mit der Aussage ,,Welches Studium meinst.

Hast du meinen Text nicht ganz verstanden, bzw. habe ich mich beim Verfassen des Textes etwas verwuselt, damit man den nicht versteht?

Oder fragst du einfach, welches Studium am Geeignetsten dafür wäre ...

Also ... Im Prinzip ist es so, dass ein Studium einfach eine Grundlage bieten würde, einem Beruf nachzugehen. Welcher ist ersteinmal im Grunde egal. Du könntest auch Psychologie, Lehramt, Mathematik oder Chemie studieren, Soziale Arbeit oder Maschinenbau, Ethik, ... Zwar könnte man auch in Richtung Luft-und Raumfahrt studieren, bzw. in Richtung Wirtschaft o.ä., das ist aber nicht zwingend notwendig und ist keine direkte Einstellungsvoraussetzung nach der Pilotenausbildung. Es geht einfach darum, etwas zu haben, das einem im Falle der Untauglichkeit die Sicherheit bietet, in einen anderen Beruuf zurückkehren zu können - wenn man nicht mehr fliegen kann oder darf ... Das Arbeitsamt sieht einen Piloten ohne Berufausbildung oder Studium als ungelernte Arbeitskraft. Dann wird einem ein Job in einem Bereich vorgeschlagen, den auch jeder andere, ohne dies abzuwerten, ohne Schulabschluss und ohne Berufsausbildung ausüben könnte. Hat man bereits ein Studium oder eine Berufsausbildung, hat man dann schon etwas in der Hand.

Ein anderes Ding:

Du hast gefragt, ob es ohne viel Geld geht. I.d.R. nein. Das Geld von mind. 60k bis 120k und mehr fällt eben an. Im Ausland evtl. ein klein wenig günstiger, dann fallen aber auch entsprechende Lebensungerhaltungskosten an. Hinzu kommt oft noch, dass man das Type-Rating (das einen Piloten berechtigt, ein ganz bestimmtes Flugzeugmuster fliegen zu dürfen) selbst bezahlen muss. Kosten zwischen 20k - 40k und mehr.

Hat man nicht gerade gefühlt Millionäre in der Familie oder im Freundeskreis, die das Geld mal sl eben sponsern oder leihen können, ist man auf eine Bank angewiesen. Diese zahlt i.d.R. aber nur, wenn man eine gewisse Sicherheit anbieten kann. Z.B. eine Hypotheke aufs Haus o.ä. Ich persönlich würde das nicht wollen, wäre mir zu riskant. Und andere zieht man beim Scheitern diesen Weges mit sich selbst evtl. ins Ruin.

Deswegen der Tipp mit der Berufsausbildung/dem Studium.

Vorteil bek der Berufsausbildung ist, dass du bereits Geld verdienst und während der Ausbildung für einen Beruf bereits Geld zur Seite legen kannst. Evtl. kann man in dieser Zeit bei den Eltern wohnen bleiben? -> geringe bis keine? Lebensunterhaltungskosten.

Beim Studium kommt man, wenn man nicht gerade währenddessen zu Hause wohnen kann (meist zieht man für diese Zeit aber um = Lebenunterhaltungskosten/Miete/...) 0 auf 0 im Monat raus. Aber solltest du später eh einen Kredit aufnehmen wollen, ist das bzgl. Geld erstmal nebensächlich.

Aber man könnte eben Zeit sparen.

Jedoch sollte man meiner Meinung nach, und das ist auch die Antwort auf deine Frage, studieren (oder eben die Ausbildung dafür machen ...) auf was man so richtig Lust hat. Was, ist anfangs egal. Hauptsache man hat etwas, das einem so richtig Spaß macht und man sich notfalls später die Brötchen verdienen kann, sollte man als Pilot nicht fliegen dürfen oder keinen Job bekommen.

Sicherlich gibt es auch Studiengänge, die für die Fliegerei prädestiniert sind, dazu recharchiere im Internet. Aber wenn man auf ein Studium keine Lust hat und es nur aus Trotz oder mit dem Gedanken ... Ich kuss, weil ... durchziehen will ... dann geht das oft in die Hose jnd du hast noch mehr Zeit in den Sand gesetzt, wenn auch du Wissen und Erfahrung angesammelt hast. Naja ...

Genieße dein Leben bestmöglichst. Hört sich total blöd an. Aber mach das. Sehe die Reise deines Werdegangs (zum Piloten) als Erlebnis. Mache währenddessen evtl. erste Fluglizenzen, um dich selbst an der Stange zu halten, damit du weißt, für was du kämpft. Außerdem kannst du PPL(A) Flugstunden bereits als Voraussetzung für die ATPL ansammeln.

Naja ... wieder viel drumherum geschrieben, denke aber, es sollte nun klar sein, was ich rüber bringen wollte. Bei Fragen gerne nochmal texten ... aber am Besten mal persönlich mit Oeuten in Verbindung setzen, die als Pilot tätig sind - beruflich ... Findet man an fast jedem Flugplatz/fast jedem Flugsportverein. Oder nen Piloten am Verkehrsflughafen ansprechen. Haben diese Zeit, verwehrt man eher weniger die Auskunft. Wo du fündig wirst, ist sicher bei einer Flugschule für ATPL. Einfach nen Beratungstermin ausmachen. Odt beraten Fluglehrer der Schule, die weniger um die Firma und eher um das Wohl des Schülers besorgt sind. Fast kein Pilot hat bei einer modularen Ausbildung den gleichen Weg beschritten. Es gibt nicht den einen richtigen Weg, sondern viele ...

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Du musst nicht die ganzen 100k Euro sofort auf einmal bezahlen. Es kann auch die nächstem Jahre, wo du pilot bist, ein bisschen von deine Monatsgehalt abgezogen werden.

Also du brauchst dir darüber keine Gedanken machen, die pilotenausbildung ist dad deutlich schwerere. Nur 5% aller Ausbilder schaffen den Beruf. Die Ausbildung ist sehr intensiv. Du solltest körperlich ausreichend fit und sehr gesund sein, ausreichend gut sehen und hören können. Logisches denken ist auch nicht einfach, denn das muss man seht gut können. Du solltest dann auch viel lernen müssen, über das Cockpit und wie man ein flugzeug fliegt. Das wird getestet und man muss alles einwandfrei können, das muss man gut üben.

Und selbst wenn man die Ausbildung super gut fertig hat, du brauchst immernoch ein bisschen Glück, dass eine airline wie lufthansa dich nimmt. Der pilotenbedarf schwankt alle paar Jahre. Aktuell ist pilotenmangel bei lufthansa, also stehen jetzt die Chancen gut.

Wenn du bei lufthansa angenommen wirst, fliegst du erstmal wahrscheinlich erstmal bei einer Tochtergesellschaft von lufthansa, und später nach paar Jahren kannst du dann zur richtig lufthansa wechseln. Da fängst du normalerweise bei a320 Familie an und komst nach paar Jahren Erfahrung auf größere flugzeuge.

Hoffe konnte helfen, kannst Fragen wenn du Fragen hast

Woher ich das weiß:Hobby – Ich interessiere mich sehr für Luftfahrt

Dummbrot882 
Fragesteller
 08.04.2023, 23:44

Tatsächlich hätte ich noch eine Frage. Da du geschrieben hast dass nur ein paar Prozent angenommen werden, würde ich gerne wissen wie man sich am besten Vorbereiten kann.

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Julian3865  09.04.2023, 00:00
@Dummbrot882

man kann sich vorbereiten, indem man räumliches Denken übt. Das ist nämlich sehr wichtig, und wird streng getestet. Vielleicht ein paar Wochen vor dem Test noch Fitnessübungen machen, man sollte gute Ausdauer haben. Man muss kein Spitzensportler sein, aber eben ausreichend fit sein. Es ist sehr wichtig, sich nochmal im Thema Physik und Mathe schlauzumachen, das wird auch geprüft. In Mathe kommen so Sachen wie Kreis berechnen, Satz des pythagoras, und so Sachen mit Formeln hauptsächlich vor. Physikkenntnisse werden ein bisschen intensiver getestet, und es wird anspruchsvoller. Das geht es um z. B. Atome, du musst ein Elektron und so beschreiben können. Und die Flugbahn von sich bewegenden Gegenständen musst du beschrieben können. Außerdem kommt noch das Thema Beschleunigung und Geschwindigkeit vor. In Physik brauchst du aber keine Formeln zu lernen, die werden nicht getestet.
une natürlich englisch Kenntnisse. Du musst kein fließendes Englisch sprechen können, aber du solltest dich flüssig mit jemanden unterhalten können, also einfache Grundlagen im Englisch. Das sollte nicht schwer werden.

das hört sich alles nicht schwer an, aber das alles wird halt sehr intensiv getestet. Besonders logisches und räumliches Denken. Viele Sachen sind aber auch angeboren und kann man nicht erlernen, wie Multitasking oder Offenheit.

und natürlich solltest du dich mit Flugzeugen auskennen, weil die Lehrer merken sofort, wenn man das nicht tut. Es werden Natürlich nur die motiviertesten Auszubildende genommen. Also zeig Interesse und Zeig, dass du dich damit auskennst.

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Wunschflieger1  01.05.2023, 23:47

Naja ... Bei Lufthansa wurde es meines Wissens nach vor wenigen Jahren leider eingestellt, dass das Geld von der Airline gestellt wird und man es später mit dem Verdienst/Gehalt abbezahlen kann ... Man muss das Geld selbst aufbringen, soweit mir bekannt ist. Evtl. gibt es aber bzgl. höherer Einstellungschancen verminderte Voraussetzungen für einen Kredit, das weiß ich aber nicht.

Ps.: DLR-Test googeln. Ein Fliegerkamerad von mir hat den Test gerade vor ich meine einem Jahr ca. gemacht ... vorher wurde ihm Lernmaterial zur Verfügung gestellt, womit er sich vorbereiten konnte. Aber: meines Wissens nach darf man den Test nur ein einziges Mal machen. Fällt man durch, darf man nicht wiederholen und ist raus. Der DLR-Test wird von einigen Airlines genutzt. Fällt man also durch, hat man sich auch automatisch bei entsprechend genannten anderen Fluggesellschaften geoutet, sofern ich richtig informiert bin. Also gut vorbereiten. 95% Durchfallrate.

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Julian3865  02.05.2023, 16:38
@Wunschflieger1

Das stimmt, wenn man einmal den dlr test durchfällt dann kann man pilot werden vergessen. Und ja die durchfallrate ist echt sehr hoch, wobeian bedenken muss, dass jeder idiot versuchen kann, pilot zu werden. Das heißt, von denen, die wirklich pilot werden wollen und motiviert rangehen, schaffen es mehr als nur 95%

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Wunschflieger1  05.05.2023, 12:02
@Julian3865

Andere Option wäre diesbezüglich natürlich der private Weg zur ATPL(A) (bzw., wer das möchte CPL, ...) Doch muss man eben beachten, dass man neben der Tatsache, dass man auch hier alles selbstaus eigener Tasche bezahlt, eine noch geringere Chance auf nen Pilotenjob hat, je nach Lage auf dem Markt. Und selbst mit Fluglizenz kommt man meist auch bei größeren Airlines nicht um den DLR-Test herum. Bei den meisten kleineren Firmen/Fluggesellschaften ist der DLR-Test, soweit ich informiert bin, nicht zwingend notwendig. Deswegen, sollte man trotz durchgefallenem DLR-Test, bzw. sollte man sich (wie sehr viele) die ab initio Ausbildung nicht leisten können, für eine Berufsausbildung/oder ein Studium entscheiden und währenddessen, bzw. danach das Geld aufbringen können. Eines der vielversprechendsten Wege, den man einschlagen kann, um dennoch mit der Fliegerei seine Brötchen verdienen kann. Vorausgesetzt, man ist auch medizinisch geeignet. Haben die meisten Schiss davor, auch als Privatflieger, wenn auch der eine oder andere mit dem Gedanken spielt, die Fliegerei zum Beruf, zur Berufung zu machen. Denke aber, dass man absolute Leidenschaft dafür haben muss, sonst wirds schwierig. Merkt man selbst beim Lizenzerwerb der Segelfluglizenz u.ä. ... Fast jedes Jahr brechen Schüler ab ... Aber hey! Ohne Versuch und Fleiß kein Preis. Selbst dann, beim Abbruch, kann man nicht behaupten, man hätte es nicht versucht. Gerade im jungen Alter, kann man sich beruflich, meiner Meinung nach, solange man es nicht katastrophal übertreibt, zig Mal umorientieren - bis man den perfekten Weg für sich gefunden hat.

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wenn du das bei Lufthansa machst dann nimmt die vorerst Lufthansa die Kosten der Ausbildung ab in den kommenden Jahren zahlst du das dann monatlich mit deinem Gehalt als Pilot den Credit ab


Kittykati84  08.04.2023, 22:49

Ich bin mir nicht sicher ob das so noch gemacht wird. LH hat vor ca 2 Jahren sein komplettes ausbildungsprogramm geändert, viele standorte gibt es nicht mehr und man muss, soweit ich weiss, auch dort jetzt an einer externen Training Academy die ausbildung machen und selbst finanzieren. Glaube dieses „ausbildung wird gezahlt und du stotterst dann durch gutes gehalt ab“ gibt es nicht mehr. man möge mich aber gern berichtigen.

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adennis200  19.04.2023, 11:05

Nope. Bitte seid so gut und antwortet wirklich nur wenn ihr euch auskennt. Ihr helft niemandem wenn ihr völlig planlos irgendwas erzählt was ihr mal vor 10 Jahren in einer Doku gehört habt.

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